Teamarbeit & Diversität im Team Flashcards

1
Q

Nutzen der Teamarbeit in Organisationen

A
  • Teamarbeit bildet Normalfall des Verhaltens in Organisationen
  • Nutzen für Organisation: Wissens-&kompetenzbezogener Nutzen bei Bewältigung komplexer Anforderungen
  • Nutzen für MA: sozialer&emotionaler Nutzen, erfüllen soziale Bedürfnisse, verringern Unsicherheit, tragen zu Arbeitszufriedenheit&Wohlbefinden bei
  • „Romantik des Teams“ hat in Organisationswissenschaft Einzug erhalten, im Home-Office wurde geklagt über fehlendes Gruppengefühl
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2
Q

Drei Formen von Teams

A
  • ARBEITSTEAMS: z.B. Produktion, Kundenservice
  • ENTSCHEIDUNGSTEAMS z.B. Managementteams, Steuerungskomitees
  • INNOVATIONSTEAMS: bereichsübergreifende Planungs-, Entwicklungs-, Umsetzungsteams
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3
Q

Grunddefinition von Team / Gruppe

A

Team und Gruppe werden von uns synonym verwendet! Definition von Nerdinger

  • eine Mehrzahl von Personen (mind. 3)
  • die über längere Zeit
  • in direktem Kontakt stehen (kann auch virtuell sein, aber darf nicht über Dritte sein)
  • wobei sich ihre Rollen ausdifferenzieren
  • gemeinsame Normen&Werte entwickelt werden
  • und eine Kohäsion, Wir-Gefühl mit wechselseitig positiven Gefühlen entsteht
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4
Q

Grunddefinition von Teamarbeit

A

Eine ARBEITSFORM, bei der:

  • mehrere Arbeitende
  • einen Auftrag gemeinschaftlich erfüllen
  • in Kommunikation zueinander stehen
  • eine Ordnung in ihrem Zusammenwirken aufweisen
  • dazu gemeinsame Zielsetzungen verfolgen
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5
Q

Kernmerkmale von Arbeitsteams

A
  1. Unterschiedliche GRUPPENGRÖSSE&unterschiedliches WIR-GEFÜHL:
    - erst 3 Personen sind eine Gruppe
    - 5-6 Personen gelten als optimale Grösse für Problemlöse-&Entscheidungsprozesse, da Kommunikations-&Abstimmungsprozesse am besten Verlaufen (im Handwerksbetrieb können es auch 15 sein)->ideale Gruppengrösse hängt vom Arbeitsauftrag ab!
    - Gruppengrösse bestimmt das Wir-Gefühl, je grösser desto schwieriger
  2. Unterschiedliche DAUER DER ZUSAMMENARBEIT:
    - Je kürzer Dauer der Zusammenarbeit, desto weniger kann von einem Team gesprochen werden, da von Dauer abhängt, ob Wir-Gefühl und gemeinsame Regeln, Normen, Werte entstehen können
    - Aber lange Dauer kann auch zu Minderung von Kreativität und Leistung führen
    - >Dauer der Zusammenarbeit hängt vom Arbeitsauftrag ab!
    - PHASEN DER ENTWICKLUNG VON TEAMS (Tuckman):
    a) Forming / Orientierungsphase: Rollenfindung
    b) Storming / Konfrontationsphase: Aufbrechen von Konflikten, Macht-/Statusfragen in der Gruppe
    c) Norming / Kooperationsphase: gemeinsame Normen bezüglich Verhalten&Leistungsansprüchen entstehen
    d) Performing / Wachstums-&Arbeitsphase: Fähigkeit zur Aufgabenlösung und geordneter Arbeitsweise in der Gruppe
    e) Adjourning / Auflösungsphase: Perspektivenfragen, Dokumentation&Weitergabe von Wissen
  3. Unterschiedliche ROLLENVERTEILUNGEN:
    - Teams beruhen auf ausdifferenzierten Rollen (soziale Erwartungen an das Verhalten&Handeln)
    - vertikale Ausdifferenzierung von Rollen: z.B. Führungsrollen, Rollen in der Organisationshierarchie
    - horizontale Ausdifferenzierung von Rollen: z.B. Spezialisten, Aussenseiter, Mitläufer, Sündenböcke
    - Rollenverteilung schafft Klarheit über Verantwortilchkeiten und Funktionen
    - >ideale Rollenverteilung hängt vom Arbeitsauftrag ab!
  4. Teams entwickeln im Laufe der Zeit GEMEINSAME REGELN UND NORMEN:
    - essentiell, damit sie zusammen arbeiten können!
    Funktionen:
    - Orientierung wie man sich zu verhalten hat (un/angemessen)
    - Selektion von sinnvollen Verhaltensweisen (nicht sinnvolles/erwünschtes Verhalten wird ausgesondert/bestraft)
    - Stabilisierung von Verhalten und Ausbildung von Vertrauen (auf Unterstützung, auf Infos für sich behalten)
    - Koordination / Abstimmung von Verhalten
    - Prognose / Vorhersehbarkeit von Verhalten
  5. GEMEINSAME ZIELE:
    - gemeinsame Verständigung über Arbeitsauftrag ermöglicht Formulierung von gemeinsamen Zielen
    - Mit gemeinsamen Zielen ist Team funktionsfähig, Arbeitsprozesse können optimal gesteuert werden
    - >Ausmass gemeinsamer Ziele hängt von Arbeitsauftrag ab!
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6
Q

Vorteile von Teamarbeit

A

INFORMATIONSGEWINNUNG:

  • Mehr an Informationen (Wissensvielfalt&Kompetenzenvielfalt)
  • Zunahme kognitiver Konflikte / informational diversity (unterschiedliche Perspektiven, unterschiedliche Infos) führt zu besseren Entscheidungen
  • Transaktives Gedächtnis: geteiltes/arbeitsteiliges Wissen fördert effektive Zusammenarbeit
  • Lernen in Gruppen erleichtert durch Nachahmen, Beobachtung, Rückmeldungen

MOTIVATIONSGEWINNUNG:
- social facilitation effect / mere-presence-effect: bei einfachen Aufgaben fördert Gegenwart anderer Personen die Leistung
(- social impairment effect: bei komplexen Aufgaben behindert Gegenwart anderer Personen die Leistung)
- social compensation effect: Einzelne Gruppenmitglieder sind motiviert durch vermehrte Anstrengung Schwächen anderer Mitglieder auszugleichen&Gruppenergebnis zu optimieren (Beispiel bei krankheitsbedingten Ausfall eines Mitgliedes)
- social labouring effect: Identifikation mit dem Team führt zu Steigerung der Leistung, insbesondere im Wettbewerb mit anderen Gruppen

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7
Q

Nachteile / Probleme von Teamarbeit

A

GROUPTHINK (PROBLEME DER INFORMATIONSVERARBEITUNG) Irving:
- Prozess, bei dem Gruppe schlechte / realitätsferne Entscheidungen trifft, weil jede Person eigene Meinung an die vermutete Gruppenmeinung anpasst
- Gruppe kann Handlungen oder Kompromissen zustimmen, die jedes einzelne Gruppenmitglied unter normalen Umständen abgelehnt hätte
- Bedingungen des Groupthink:
a) hohe Gruppenkohäsion
b) strukturelle Fehler der Organisation (Gruppe ist abgeschottet, Homogenität, direktive Führung, fehlen standardisierter Entscheidungsprozesse)
c) provokativer situationaler Kontext (hoher extern bedingter psychischer Stress, Zeitdruck, moralische Dilemmata, vorherige Misserfolge, niedriger Selbstwert, exzessive Entscheidungsschwierigkeiten)
->Streben nach Einmütigkeit / Groupthink->
- Konsequenzen des Groupthink:
Fehler im Entscheidungsprozess: unvollständige Generierung, unvollständige Reflexion der Handlungsziele, unterschätzen der Risiken, fehlende Neubewertung anfänglich verworfener Alternativen, fehlerhafte Informationssuche, Selektive auf Selbstbestätigung ausgerichtete Informationsverarbeitung, fehlende Ausarbeitung von Plänen für Eventualitäten
->Erfolgreiche Entscheidungsergebnisse unwahrscheinlich!

MOTIVATIONSVERLUSTE:

  • soziale Angst (Hemmungen bei Anwesenheit von Personen, Gegenteil von social facilitating effect)
  • social loafing / sozialer Müssiggang (unbewusste Minderung der eigenen Leistung in der Gruppensituation)
  • free riding / Trittbrettfahren (bewusst Minderung der eigenen Anstrengungen, da die Leistungen der anderen ausreichend für Zielerreichung scheinen)
  • sucker effect / nicht der Dumme sein wollen (Reduktion der eigenen Leistung aufgrund Überzeugung, das es Trittbrettfahrer in Gruppe gibt)
  • soldiering / Soldatentum (Motivationsverlust, Leistungsverlust aus Protest gegen als ungerechtfertigt angesehene externe Ansprüche)
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8
Q

Diversität / Diversity

A

Vielfalt persönlicher Voraussetzungen aufgrund demographischer Merkmale, Wissen und Erfahrungen, Werte und Überzeugungen, Charakter und Persönlichkeit, beruflicher Status und sozialer Status und vieles mehr

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9
Q

Management von Diveristät / Diversity Management

A
  • Positive Wahrnehmung
  • und Förderung von Diversität,
  • um erfolgreiches Handeln für Organisationen und MA zu ermöglichen
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10
Q

Grundlagen des Konzepts von Diversität / Diversity

A
  • Prinzipien der Menschenwürde und Chancengleichheit sowie ökonomische/nutzenorientierte Überlegegungen
  • Martin Luther King als Vorreiter in den 60ern aus politischen Gründen
  • in den 80ern aufgegriffen mit dem Zusatz von ökonomischen Überlegungen
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11
Q

Teamdesign

A
  • Wie lässt sich eine möglichst gute Zusammenarbeit durch eine sorgfältige Zusammenstellung von Diversität im Team gewährleisten?
  • Homogene oder heterogene Gruppen?
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12
Q

Gruppenbruchlinien

A

Bei allen Diversitätsmerkmalen haben bestimmte Faktoren besondere Wirkungen in Teams

  • > Gruppenbruchlinien:
  • hypothetische Trennlinien (sozial konstruiert)
  • die Gruppe in zwei oder mehr SUBGRUPPEN aufteilen,
  • wobei Aufteilung auf einem oder mehreren indiviuellen Attributen beruht (Beispiel Generation, Rasse, Geschlecht, Beschäftigungsdauer, betriebliche Funktion, Bildungsgrad)

Gruppenbruchlinien können einhergehen mit: stärkeren Beziehungskonflikten, aufgabenbezogenen Konflikten, geringerer Kohäsion, geringerer Leistung, geringerer Arbeitszufriedenheit in der Gruppe

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13
Q

Ambivalenz von Diversität in Teams / positive und negative Effekte von Diversität

A

POSITIV: grosse Heterogenität bezüglich aufgabenbezogener Merkmale in der Gruppe.
INFORMATIONAL DIVERSITY / Informationsverarbeitung und Entscheidungsfindung:
- Heterogenität kann zu einem Mehr an Information führen
- transaktives Wissen entsteht
- Zunahme kognitiver Konflikte führt zu besseren Entscheidungen
->Wissensverfügbarkeit, Wissensnutzung, Synergieeffekte

NEGATIV: grosse Heterogenität bezüglich sozialer Beziehungen in der Gruppe.
SOCIAL CATEGORY DIVERSITY / Soziale Kategorisierung:
- Entstehung von Ingroups und Outgrups in der Gruppe durch Gruppenbruchlinien
- Emotionale Konflikte in Gruppe entstehen
- Ähnlichkeit zwischen Menschen hinsichtlich verschiedenster sozialer Merkmale führt zu Attraktivität, Sympathie, Zusammengehörigkeitsgefühl (Caspar Homans) (& Ausschluss anderer)
- Menschen gewinnen Teil ihrer Identität durch Suche nach Ähnlichkeiten zu bestimmten Gruppen(mitgliedern) und Unterschieden zu anderen Gruppen(mitgliedern) (Turner)
->In-Out-Groupbildung, geringe Kooperation, Ablenkung von der Aufgabe

  • > Entscheidungen über Diversität von Teams hängen von Arbeitsauftrag ab!
  • > Teamentwicklungsmassnahmen bei heterogenen Teams besonders wichtig!
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14
Q

Teamentwicklung / Teambuilding

A

ZIELSETZUNGEN:
soziale und aufgabenbezogene Prozesse in Arbeitsteams gestalten: Verständnis für Rolle des Teams in der Organisation, Rolle der einzelnen Mitglieder im Team schaffen, Verbesserung der Kommunikation, des Verständnisses für Gruppenprozesse, von sozialen Beziehungen und Unterstützungsformen, der Fähigkeiten des Teams Konflikte zu lösen, Stärkung des Bewusstseins aufeinander angewiesen zu sein

MASSNAHMEN:
Teammeetings, Workshops, Trainings, Qualitätszirkel, Arbeitsgruppen zu spezifischen Themen, Qualifizierte Massnahmen, Einzelgespräche

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