Systemische Therapie Flashcards

1
Q

Was ist aus sicher systemischen Therapie gestört/krank?
und was steht somit im Fokus?

A
  • Nicht der einzelne Mensch, der Symptome zeigt, ist krank, sondern seine Familie und/oder sein soziales Umfeld sind „gestört“
  • Wechselwirkungen (interaktionen) zwischen zwei und mehr Menschen, ihren Symptomen und ihrer weiteren Umwelt stehen im Fokus der systemischen Therapie
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2
Q

Was ist in der systemischen Therapie wichtiger, das was man sagt oder das was auslöst?

A

Auswirkungen von Verhalten, Gesagtem etc. sind entscheidend! (Form wichtiger als Inhalt)!

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3
Q

Wohin / auf was ist die ST orientiert?

A

LÖSUNGS-; RESSOURCEN- und tendenziell ZUKUNFTSORIENTIERT!

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4
Q

Die Haltung der Systemiker nimmt grundsätzlich von jedem Individuum und System an, dass es das Potenzial einer Lösung in sich trägt. Derzeit ist lediglich der Zugriff darauf versperrt, sodass dieses Potenzial nicht ausgeschöpft werden oder genutzt kann.

Wie werden aus dieser Haltung herraus Symptome verstaden?
Und die Rolle des Therapeuten?

A
  • Haltung: Probleme und Symptome keine Defizite oder Fehlverhalten, sondern misslungene Lösungsversuche für eine für den Klienten schwierige Situation
  • Rolle: kein Beruf, sondern eine soziale Rolle, die „uns“ von unseren Klienten zugeschrieben wird oder nicht!
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5
Q

Was wird hier definiert?

ganzheitlicherZusammenhangvon Teilen, deren Beziehung untereinander quantitativ intensiver und qualitativ produktiver sind als ihre Beziehungen zu anderen Elementen. Diese Unterschiedlichkeit der Beziehungen konstituiert eine Systemgrenze, die System und Umwelt des Systems trennt (Willke, 1993)

A

Das System

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6
Q

Was steht bie der ST im Vordergrund?

A
  • Wechselwirkungen und Zusammenhänge
  • menschliches Verhalten im situativen
    Kontext
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7
Q

Was verbirgt sich hinter dem Konzept der Zirkularität?

A
  • Das Verhalten jedes Systemmitglieds ist gleichzeitig Ursache und Wirkung des Verhaltens anderer Mitglieder
  • Einseitige lineare Ursache-Wirkungs-Beschreibungen sind nicht sinnvoll (z.B. Er trinkt, weil sie sich ihm verweigert/Sie verweigert sich, weil er trinkt)
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8
Q

Was verbrigt sich hinter dem Konzept der Selbstorganisation?

A

Lebende Systeme erzeugen, regulieren und erhalten sich selbst (Autopoiese nach Maturana & Valera); sie organisieren sich selbst, sind dadurch wenig beeinflussbar

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9
Q

Was versteht man der Kommunikationstheorie nach unter Kommunikation?

A
  • lles Verhalten in einer zwischenmenschlichen Situation (z.B. Sprache, Tonfall, Bedeutung, Modulation, Geschwindigkeit, Pausen, Lachen, Mimik, Gestik, Körperhaltung, …)
  • Kommunikation als Austausch von Botschaften zwischen Systemmitgliedern
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10
Q

Welche beiden Aspekte kann der Kommunikationstheorie unterscheiden?

A
  • Inhaltsaspekte: Was wird explizit gesagt?
  • Beziehungsaspekte: (z.B. „Was denkt A darüber, dass B gerade dies gerade jetzt zu C sagt?“)
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11
Q

Wonach wird in Kommunikation der Pat gesucht?

A

nach bestimmten Mustern (formal ähnliche Kommunikationsabläufe bei wechselnden Inhalten), die als Regeln formuliert werden können, den Betreffenden verdeutlicht werden können und dann in Frage gestellt werden

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12
Q

Was verbrigt sich hinter dem Konstruktivismus?

A
  • Es gibt keine „objektive Realität“;
  • unser Wissen über uns selbst und über unserer Welt ist das Resultat von Konstruktionsprozessen
  • „die Wirklichkeit wird von uns nicht gefunden, sondern erfunden“
  • „konstruierte Wirklichkeiten“ – Wahrnehmungen sind immer durch den Betrachter geprägt
  • Sinn und Bedeutung konstituiert sich im Moment des Sprechen
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13
Q

Welche bedeutung hat der Konstruktivismus für die systemische Therapie?

A
  • Ein Sachverhalt kann aus unterschiedlichen Perspektiven unterschiedlich gesehen werden und eine ganz andere Bedeutung haben -> vielen Menschen ist nicht bewusst, dass andere „dasselbe“ eben nicht als dasselbe, sondern als etwas anderes erleben
  • Aushandlungsprozesse
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14
Q

Was sind diagnostische Maßnahmen zugleich schon?

A

therapeutische Interventionen

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15
Q

Was ist hier zusehen?

A

Projektive Test Familie in Tieren (nach Brem-Gräser) als Diagnostische Verfahren

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16
Q

Was sind mögliche “Quellen” der Diagnostik?

A
  • Direkte Beobachtung der Interaktion zwischen den Familienmitgliedern
  • Aussagen der Betroffenen zu ihrem aktuellen Beziehungserleben
  • Beobachtung und Analyse der Interaktionen zwischen den Familienmitgliedern und dem Therapeuten (Übertragung, Gegenübertragung)
  • Rekonstruktion erlebter und gemeinsam geschaffener Familiengeschichte
  • Informationen über die objektive materielle und soziale Lebenslage
17
Q

Was ist das hier?

A

Familienbrett / Familienskulptur als diagnostisches Verfahren

18
Q

Wodurch ist die Therapeutische Grundhaltung in der ssystemsichen Therapie gekennzeichnet?

A
  • Allparteilichkeit (Fähigkeit, für alle Familienmitglieder gleichermaßen Partei ergreifen können)
  • Neutralität (die eigene Meinung nicht doktrinär ertreten; auf keiner Seite stehen)
    -> gegenüber Personen
    -> gegenüber Problemen/Symptomen
    -> gegenüber Ideen
  • Aufbau einer warmen, empathischen Beziehung sinnvoll
  • Respektvolle Neugier; keine vorschnelle Erkenntnis
19
Q

Was versteht man unter Zirkuläres Fragen?

A

eine Technik, bei der Fragen gestellt werden, um Perspektivwechsel anzuregen und Beziehungen oder Muster innerhalb eines Systems sichtbar zu machen. Beispiel: „Was würde Ihre Mutter sagen, wie Sie mit Stress umgehen?

20
Q

Was sind die 3 Schritte im Rahmenbedingungen/Mehrpersonensetting beim Reflecting Team?

A
  • Schritt 1: Beratungsgespräch (30-40min)
  • Schritt 2: Reflektionsgespräch (5-10min) ->Metalog (ein Gespräch über das Gespräch)
  • Schritt 3: Beratungsgespräch über die Reflektion (20-30min)

2 + 3 können ggf. bis zu zweimal wiederholt werden
„Das letzte Wort“ haben die Klienten

21
Q

Was ist die Funktion von Verflüssigungsfragen?

A
  • Herausarbeiten von den Situationen in denen das Problem nicht da ist.
  • Bspw.: Sie ist unnahbar; „gab es eine Situation in der sie Nähe zugelassen hat?“
22
Q

Was wurde hier gemacht?

Angenommen, Ihre Schwester würde laut aussprechen, was sie über Ihre Mutter denkt, was wäre das am ehesten, was sie sagen würde?

A

„Tratschen über Anwesende“ – Fragen über die Beziehung

23
Q

Was ist hier zusehen?

A

Genogramm der Familie

24
Q

Wozu dient ein Genogramm?

A
  • Dient der Informationsgewinnung über die Familienstruktur und die Beziehung zu Verwandten
  • Gibt Hinweise auf „weiße Flecke“, wenn Informationen gehäuft fehlen (z.B. das Nichtwissen über
    einen bestimmten Teil der Familie)
  • Betrachtung des Beziehungsgefüges eines Menschen -> Ressource
  • Erkennen von Mustern (Berufswahl; Eigenschaften; …)
25
Was sind zusätzliche "weiche" Informationen die man in Rahmen eines Genogramms erheben kann?
* Eigenschaften der Personen * Familienatmosphäre * Einzeichnen von Allianzen/Konflikten/Koalitionen...
26
Was ist unter der Mehrgenerationenperspektive (Bozormenyi-Nagyi) zu verstehen?
* Vermächtnisse aus früheren Generationen werden in die Therapie mit einbezogen, um Erklärungen für das Erleben und Verhalten einer Person zu finden (Welche Vermächtnisse gibt es? Wurden sie erfüllt? Ist eine Erfüllung überhaupt möglich?) * Delegation von Eltern auf die Kinder (Stierlin)
27
Was bringt die Familienskulptur als metaphorisch-gestalterische Technik, bei dem Baumaterial“ entweder Menschen (Familienmitglieder; Gruppenmitglieder) oder Ersatzfiguren (z.B. Playmobilfiguren) sind?
* Bietet einen Zugang zur Beziehungsstruktur der Familie, der direkter ist als gesprochene Beschreibungen * Erlebnisintensivierende Methode
28
# Interventionen: Familienskulptur Welche 3 Apsekte werden bei der Gestaltung der Skulptur durch den "Bilhauer" beachtet?
1. **räumlichem Abstand** als Symbol für emotionale Nähe; Wer steht wem wie nah, wie fern? 2. **Oben/unten** als Symbol der hierarchischen Strukturierung; Wer setzt sich am meisten durch? Wer steht ganz unten in der familiären Entscheidungshierarchie? 3. **Mimik und Gestik** als Ausdruck differenzierter Familienstruktur; Wer fasst wen an? Wer schaut wohin? Wer steht gebeugt mit geballten Fäusten, wer gerade mit offenen Händen? Wer rüttelt heimlich am Fuß des „auf dem Podest“ stehenden Mitglieds?
29
Wird sich mit der Familienskulptur auseinadergesetzt?
Auseinandersetzung mit der Skulptur mittels Fragen: - Was ist es für ein Gefühl, in dieser Position zu sein? - Wussten Sie, dass der Bildhauer die Familie so sieht? - Stimmen Sie mit demBild überein? - Welche Veränderungen wünscht sich jeder, um sich besser zu fühlen? Rückmeldungen der anderen über Gefühle, über Stimmigkeit/Unstimmigkeit – evtl. Veränderung der Skulptur
30
Versteht man unter der Intevention Umdeutung/Reframing?
bei der eine Situation oder ein Verhalten in einem neuen, hilfreichen Kontext (Rahmen) betrachtet wird. Ziel ist es, eine andere, oft positivere Bedeutung zu geben
31
Was versteht man unter der Perspektive der Selbstorganisation (Cecchin, Stierlin)?
* Es besteht die Annahme, dass problematische Verhaltensmuster im jeweiligen Kontext sinnvoll sind * Orientierung an der Eigenlogik des Patientensystems
32
Was versteht man unter der Narrative Perspektive (de Shazer)?
* Soziale Systeme und das Selbst konstituieren sich durch **Erzählungen** (Narrationen), die das Verhalten der Betreffenden prägen * Betrachtung kommunikativer Identitätskonstruktionsprozesse und deren Umkehrung/Dekonstruktion * Veränderung der problematischen Wirklichkeitskonstruktionen und Selbstnarrationen der Patientinnen und Patienten „Problem talk creates problems, solution talk creates solutions.“
33
Was versteht man unter einer Paradoxe Intervention, und was soll das bezwecken?
* beabsichtigte Verschreibung des problematischen Verhaltens -> Auftrag, der eigentlich das Gegenteil dessen bezwecken möchte, was er besagt! * soll helfen, Automatismen zu verändern, die gewohnte Sichtweise zu „verstören“. Durch derartige Interventionen gerät das erstarrte, unflexible System wieder in Bewegung und hat die Chance, alte Regeln und Muster zu revidieren und sich neu zu organisieren
34
# Welche Intvention wird hier getätigt? z.B. streitendes Paar -> Auftrag: jeden Abend eine Stunde Streit vor dem Abendessen, ABER nur in diesem Zeitfenster!!! z.B. Person mit Schlaflosigkeit -> Auftrag: 3 Tage Wachsein!
Paradoxe Intervention