SW 4-6 Flashcards
Funktionen Kennzahlensysteme (3)
-> Informationsfunktion
-> Analysefunktion
wenn Zielsystem eines Ug’s abgebildet ist mit Hilfe der Zielvorgabe:
-> Steuerungsfunktion
Rechen- vs. Ordnungssysteme
(Unterscheidung bezüglich Aufbau der Kennzahlensysteme)
Rechensysteme
- rechentechnisch verknüpfte, hierarchisch geordnete Kennzahlen
- Struktur: Pyramide -> ausgehend von einer Spitzen-/ Primärkennzahl
- Vorteil: Zerlegung + Beziehungen sind erkennbar
- Analyse-Kennzahlensysteme
- bsp. ROI, EVA, DCF, etc.
Ordnungssysteme
- sachlogisch strukturiert
- ohne dass Kennzahlen mathematisch verbunden sind werden diese Kennzahlen zusammengestellt
- bsp. Balance Scorecard, Skandia Navigator, etc.
- Steuerungs-Kennzahlensysteme
Eindimensionale vs. Mehrdimensionale Kennzahlensysteme
Eindimensional
- nur monetäre Kennzahlem
Mehrdimensional
- monetäre Kennz. werden durch nicht-monetäre ergänzt
DuPont-Kennzahlensystem (ROI)
- älteste und bekannteste Kennzahlensystem
- von DuPont entwickelt und seit 1919 eingesetzt
- basiert auf Zahlen des internen Rechnungswesens (JR, Kosten- und Erlösrechnung)
Vor- und Nachteile DuPont-Kennzahlensystem (ROI)
Vorteile
- Gute Übersichtlichkeit, kann beliebig erweitert werden
- Einsetzbarkeit in dezentralisierten UG’s
- ROI auch für Produkte/-gruppen -> falls zuordbar
Nachteile
- Konzentration auf finanzielle Zahlen
- einperiodige Betrachtung
- Fokus auf kurfr. Gewinnmaximierung
-
RL-Kennzahlensystem
(Rentabilitäts-Liquiditäts-Kennz.)
- Ordnungssystem
- Spitzenkennzahl: Ordentliches Ergebnis und Liquidität
- konzeptionell: Unterteilung in Allgemeiner und Besonderer Teil:
Allgemein: unabhängig von Branche und Struktur -> geeignet für zwischenbetriebliche Vergleiche
Besonderer Teil: unternehmensspezifisch
- Cashflow = Indikator für die Innenfinanzierung
Rentabilitäts-Liquiditäts-Kennzahlensystem
-> Beispiel für Rentabilität
Rentabilitäts-Liquiditäts-Kennzahlensystem
-> Beispiel für Liquidät
Rentabilitäts-Liquiditäts-Kennzahlensystem
Vor- und Nachteile
Vorteile
- Erweiterung der Rentabilitätsrechnung um Liquiditätsteil
- Integration wertorientierte Kennzahlen
Nachteile
- weitgehende isolierte Darstellung “Allg.” und “Sonderteil”
- gezielte Analyse aufgrund fehlender Kennzahlenverknüpfung ist kaum unterstützt
Ableitung eines Kennzahlensystems
Schwächen traditioneller Kennzahlensysteme (8)
- Defizit Zeitbezug
- > Abbildung der Ergebnisse historischer Entscheidungen/ vergangenheitorientiertes Denken
2. Defizit Ausrichtung
3. Defizit Aggregationszustand - > hoch-aggregierte Ug- und Geschäftsfeldkennzahlen berücksichtigt
- > alles andere unberücksichtigt (Mitarbeiter, Prozesse, etc.)
- Defizit Format
- > keine schwachen Signale mit Frühwarncharakter - Defizit langr. Steuerziel
- > führen bei alleiniger Anwendung zu bereichsbezogenen kurzfr. Suboptima und unterstützen dysfunktionale Verhaltensweisen - Defizit Dimension
- > kunden- und wettbewerbsorientierte Informationen wichtig -> hier unberücksichtigt - Defizit Planungsbezug
- > Bezug zu Unternehmens- und Geschäftsstrategien fehlen - Defizit Anreizugspunkt
- > Anreiz Kostenabweichung zu reduzieren, anstatt kontinuierliche Verbesserungsaktivitäten
Was ist Performance Measurement?
Aufbau und Einsatz mehrerer Kennzahlen zur Messung und Bewertung der Effektivität und Effizienz
Grundlagen des Performance Measurements
- Ansprüche/ Ziele der Stakeholder
- Ziele sind Ausgangspunkt für strategische Zieldefinition & Grundlage für operative Konkretisierung
- wichtigste Aufgabe: Soll-/Ist-Vergleich
- > Abweichungskontrolle und -analyse
- Instrumente: Shareholder Value-Konzepte, Prozesskostenrechnung, Target Costing, Lebenszykluskostenrechnung
Wie erkennt man ein Performance Measurement-System?
- kaskadenförmige Struktur (=Herunterbrechen von globalen/ komplexen Zielgrössen) -> fördert Denken in Wirkungszusammenhängen
- guter Überblick
Wo könnte es kritische Punkte geben beim Performance Planning?
- Strategische Planung
- Zusammenspiel strat. und oper. Planung
- Operative Planung/ Budgetierung
Strategische Planung
- Durchsetzungs- und Kommunikationsprobleme
- Fehlende Massnahmeausarbeitung
- Schnittstellenprobleme; fehlende Zuordnung der Verwantwortung
- Planungen werden aufgrund langer Zeiträume obsolet
Zusammenspiel strat. und oper. Planung
- Abstimmung
- fehlende informationstechnische Untestützung an Schnittstellen
Operative Planung/ Budgetierung
- Aufwand wird als zu hoch angesehen
- Starre Periodenfixierung
- Kaum Planung von vorlaufenden, nicht-monetären Messgrössen
Was sind die Anforderungen bei der Kennzahlenauswahl?
- Twenty is plenty (nicht mehr als 20 Kennzahlen)
- Verknüpfung aller Kennzahlen aller Bereiche ist nicht praktikabel
- Ausgewogenheit (zukunfts- sowie vergangenheitsgerichtete Kennz.)
- jede Kennzahl/ Zielvorgabe ist einer konkreten Person zuzuordnen
- Struktur ist flexibel auf Ug anzupassen
Verschiedene Performance Measurement-Systeme je nach Zuordnung
Überblick aller Performance Measurement-Konzepte welche wir vertiefen (4)
1. Balanced Scorecard
2. Performance Pyramid
3. EFQM-Modell
4. Skandia Navigator
Performance Measurement-Konzept: Balance Scorecard
- balance scorecard = ausgewogene Kennzahlentafel
- unterstützt bei Umsetzung interner Strategie und Vision in konkrete Massnahmen
- bietet Mögl. zur Überprüfung dieser Umsetzungen
- ergänzt monetäre Ziele mit folgende Bereiche:
- Finanzen
- Kunden
- interne Geschäftsprozesse
- Lernen und Entwicklung
–> diese haben idealtypische Charakter
–> je Perspektive 4 - 6 Kennzahlen (für Übersichtlichkeit)
- Zerlegung in Strategien aufgrund Komplexität
- > Unternehmensstrategien
- > Geschäftstrategien
- > funktionale Strategien
- top-down Ziele herunterbrechen und bottom-up Massnahmen nach oben verdichten
Balancescorecard: Beispiel Kausalbeziehung bei der Balancescorecard
Balance Scorecard: Dimensionen und Kennzahlenüberleitung
Balance Scorecard: Was gibt es für mögl. Kennzahlen je Perspektive?
- > Finanzwirtschaftliche Perspektive
- > Kundenperspektive
- > Prozessperspektive
- > Lern- und Entwicklungsperspektive
Finanzwirtschaftliche Perspektive
- > EBIT
- > Dividendenrendite
- > etc.
Kundenperspektive
- > Anzahl (Neu-)Kunden
- > Kundenzufriedenheit
- > Auftragsvolumen
- > etc.
Prozessperspektive
- > Ökoeffizienz
- >Sicherheitsindex
- > Anzahl Aufträge pro Auftragstyp
- > etc.
Lern- und Entwicklungsperspektive
- > Arbeitsunfälle mit Ausfallstagen
- > Wertschöpfung pro MA
- > Verbesserungsvorschlagsquote
- > Personalkosten je MA
- > etc.
Balance Scorecard: Wie sehen die Phasen eines BSC-Projekts aus?
Performance Measurement-Konzept: Performance Pyramid
- Berücksichtigung von nur 2 Stakeholder
- Marktanforderungen (Kunden)
- Finanzielle Erwartungshaltungen (Eigner)
- Bezug Screenshot:
- keine unmittelbaren Beziehungen zw. versch. Ebenen
- Top-down orientiertes Vorgehen bei Kennzahlenentwicklung
- zwei Stakeholder = zwei Zielsetzungen
- Externe Effektivität (Kunde)
- Interne Effizienz (Eigner)
Performance Measurement-Konzept: EFQM Modell
- EFQM = European Foundation for Quality Management
- Ziel: verbesserte Wettbewerbsfähigkeit aufgrund einem gesteigerten Qualitätsstandard
- Qualitätspreise (European Quality Award) werden für versch. Ug-Kategorien vergeben
- es gibt auch nationale Preise die sich nach EFQM-Modell orientieren: in CH ESPRIX
- EFQM Modell dient als Grundlage für die (Selbst-)Bewertung von Ug
- siehe Screenshot:
- Befähiger (5) determinieren die Ergebnisse
- Bewertungskategorien werden in Subkategorien und eine Vielzahl von Einzelkriterien untergegliedert
- Auswahl der Elemente und Bez. zw. Elemente NICHT empirisch begründet
- Berücksichtigung von monetären sowie nicht-monetären Leistungsgrössen
EFQM Modell vs. Balance Scorecard
Die BSC verfolgt als finale Zielgrösse eine Steigerung des Unternehmenswerts,
während
das EFQM-Modell eine breitere Abdeckung von Zielvorgaben mehrerer Stakeholder versucht abzudecken
Performance Measurement-Konzept: Skandia Navigator
- Skandia ist ein international führender Anbieter von Investment- und Vorsorgelösungen -> wertvollstes Kapital ist ingabiles
- Skandia hat ein Performance-Measurement entwickelt
- neben finanziellen und nicht-finanziellen Kennzahlen auch vergangenheitsorientierte Finanzwerte gegenwarts- und zukunftsorientierte “weiche” Indikatoren -> interne und externe Kennzahlen werden erfasst
- Indikatoren wie Unternehmenskultur und MA-Kreativität werden nicht berücksichtigt
Skandia Navigator: vier Intellectual Capital-Dimensionen
- Skandia Navigator setzt sich aus Finanzdimension und vier intellectual capital-dimensionen zusammen
-> jeder dieser Dimensionen wird durch Kennzahlen operationalisiert bzw. konkretisiert
Financial Focus
Welche Effekte hat das Intellectual Capital auf das Financial Capital?
(z.B. Betriebsergebnis, Kapitalrendite, Marktwert, Umsatz pro Mitarbeiter)
Customer Focus
Wie ist der Kunde mit den Dienstleistungen von Skandia zufrieden?
(z.B. Anzahl der Neukunden, Hotline-Erreichbarkeit, Zufriedenheitsindex)
Process Focus
Inwieweit erfüllen die Prozesse zur Erbringung der Dienstleistungen sowohl
interne als auch externe Erwartungen?
(z.B. Anzahl der abgeschlossenen Verträge, Anteil IT-Kosten an Verwaltungsk.)
Human Focus
Wie hoch ist der Zufriedenheitsgrad der Mitarbeiter?
(z.B. Unternehmenszugehörigkeit, Trainingskosten pro Mitarbeiter)
Renewal and Development Focus
Welche Schritte sind wichtig, um den Fortschritt des Unternehmens zu sichern?
(z.B. Gesamtanlagevermögen, Anteil an neuen Kunden)