Suizidalität Flashcards

1
Q

Wer hat das höchste Suizidrisiko?

A
  • alte, einsame
  • Männer (Frauen machen eher SV)
  • substanzabh.
  • bereits Z.n. SV
  • psychische Erkrankung. (affektive, schizo, PSST)
  • Lebenskrisen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Therapeutische Haltung bei suizidaler Gefährdung

A
  • empathische Anteilnahme
  • Herstellen v. Gesprächskontakt, Sicher aus Gefahrenzone
  • Berücksichtigen d. Suizidmethode (Gefährlichkeit) und d. ev. Planung, Motivanalyse, aktueller psychopath. Status
  • bei weiterbestehender Suizidgefährdung stat. Behandlung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Konsensus Suizidalität

A

Suizidalität = Suizidgefährdung, Neigung zum Suizid

psychosoziale Krise = Verlust d. seelischen Gleichgewichts durch belastende Ereignisse -> im Moment n. bewältigbar - Überforderung

70-90% Suizide bei psychiatrisch Erkrankten

hohes Risiko: psychiatrische Erkrankung + Substanzgebrauch
+ Komorbidität mit anderen psychiatrischen Erkrankungen
+ dysphorisch depressive Stimmung und gesteigerter Antrieb
+ Alter: Jugendliche, junge EW, Alte

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Beurteilung der Suizidgefährdung

A
  • SAD Persons Scale
  • direkte/indirekte Suizidhinweise
  • suizidale Entwicklung (Pöllinger):
    1. Phase: Erwägung, Suizid wird als Problemlösung in Betracht gezogen, vage SG
    1. Phase:Ambivalenz, innerer Konflikt, Suizidankündigungen, -drohungen, evt. empfänglich für Hilfe
    1. Phase: Entschluss: scheinbare Beruhigung, konkret vorbereitete Handlung, evt. indirekte Suizidankündigung
  • präsuizidales Syndrom (Ringel)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Präsuizidales Syndrom nach Erwin Ringel

A

1) Einengung: (nur Suizid als Möglichkeit)
* situative Einengung
* dynamische Einengung (einseitige Assoziation, Affekte red., Abwehrmechanismen)
* Einengung d. zwischenmenschl. Beziehung
* Einengung d. Wertewelt
2) Aggressionsumkehr: (stärkere Aggression nach innen gerichtet) gehemmt/gg. eigene Person gerichtet
3) Suizidfantasien (Flucht in die innere Vorstellungswelt, Suizidgedanken werden immer stärker)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Suizid Skala SAD Persons Scale zur Beurteilung des Suizidrisikos

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Genetik der Suizidalität

A

Polygenetische Verereblichkeit

bei Suizid:
* serotonerges System: Serotoninabbauprodukte red., Serotonin Transporterbindung red., postsynaptische Serotoninrezeptoren erhöht
* Dopamin, Noradrenalin, GABA, Cortikotropin Releasing Hormon

Familiäre Häufung
-> Lernen am Modell + genetische Faktoren (Serotonin-Transporter) -> Komplexe-Gen-Umwelt-Interaktion

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Psycholog. Aspekte der Suizidalität

A
  • Impulsivität
  • Schwarz-Weiß-Denken
  • Rigidität kognitiv
  • red. Spezifität d. autobiographischen Gedächtnis
  • eingeschränkte Problemlösungsressourcen
  • Hoffnungslosigkeit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Prädiktoren f. Suizidrisiko bei depressiven Pat.

A
  • jüngeres Alter (bei Männern)
  • frühere SMV
  • Suizid in der Familienanamnese
  • Obdachlosigkeit
  • soziale Isolation (fehlendes Netz)
  • kürzliches Verlusterlebnis
  • Depression bei bipolarer St.
  • Komorbidität mit Angsterkrankung
  • Mischzustände bei bipolarer St.
  • Alkoholkonsum
  • chron. Schmerzen
  • alter Männer?
  • Frauen häufiger SMV
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Psychopathologische Charakteristika für erhöhtes Suizidrisiko

A
  • tiefe Hoffnungslosigkeit
  • Schuldgefühle/Selbstvorwürfe
  • Aggression
  • Gefühl der Wertlosigkeit
  • Altristische Suizidideen
  • Agitiertheit / erh. Antrieb
  • ausgeprägte Schlafstörungen
  • Depressiver Wahn
  • andere psychot Sy.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Therapieschema Suizidalität

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Antidepressiva und Suizidalität

A

SSRI und SSNRI red. Suizidgedanken

unbehandelte Depression: 3 fach erhöhtes Suizidrisiko als behandelte Depression

<25J. unter antidepr. Therapie erhöhtes Suizidrisiko
25-64J. unter antidepr. Therapie neutrales Suizidrisiko
>65J. unter antidepr. reduziertes Suizidrisiko

-> möglicherweise erhöhtes Risiko bei Therapiebeginn/-umstellung

TZA vielfach höhere Toxizität als SSRI!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Medikamentöse Therapie der Suizidalität

A

1) Antidepressiva: gesetzl. Warnung bezüglich Suizidalität!, evt. in Kombi mit Benzos oder sedierende Antipsychotika
- SSRI: v.a. bei Beginn erhöhtes Suizidrisiko, geringe Toxizität
- SNRI: kein Unterschied zwischen Placebo bezügl. Suizidalität, NW: Agitation, Schlafstörungen; Komedikation: Benzos, sedierende Antipsychotika, Mirtazapin, Trazodon
- TZA: Vorteil parenteral, NW: Sedierung, Schlafstörungen, Agitation, hohe Toxizität!

2) Stimmungsstabilisierer:
- Lithium: erniedrigtes Suizidrisiko unter Langzeittherapie, nach Absetzen erhöhtes Risiko für 1 Jahr (?)
- Antikonvulsiva: evt. erhöhtes Suizidrisiko (?)

3) EKT

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Psychotherapeutische Krisenintervention (Suizidalität)

A
  • Aufbau einer tragfähigen Beziehung
  • Akzeptieren d. suizidalen Verhaltens als Nitsignal
  • Emotionale Entlastung
  • BEarbeitung der nicht zielführenden Bewältigungsversuche
  • Hilfestellungen zur Herstellung wichtiger Beziehungen
  • Gemeinsame Entwicklung alternativer Problemlösungen f. aktuelle Krise + mögl. weitere Krisen
  • Kontaktangebot als Hilfe zur Aktivierung d. eigenen Ressourcen
  • verbindliche Vereinbarung / Überbrückung bis zum nächsten Termin
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Häufige Fehler bei der psychotherapeutischen Krisenintervention (Suizidalität)

A
  • vorschnelles Trösten
  • Ermahnung
  • Verallgemeinerung
  • Ratschlag, Belehrung
  • Herunterspielen des Problems
  • Beurteilen und Kommentieren
  • zu rasche Suche nach positiven Vreänderungsmöglichkeiten
  • mangelnde Exploration d. jetzigen / früheren Umstände
  • Provokation persönlich nehmen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Wichtige therapeutische Maßnahmen bei Suizidalität

A
  1. Krisenintervention
  2. Pharmakotherapie
  3. Psychotherapie
    - Übertragungsfokussierte Psychotherapie TFP
    - Dialektisch behaviorale Therapie DBT
    - kognitive Verhaltenstherapie CBT
    - Mentalisierungsbasierte Psychotherapie MBT
    - Schemafokussierte Therapie SFT
    - Tiefenpsycholog. Transaktionanalyse TA
17
Q

Suizidalität bei älteren >65a

A
  • Männer 6x häufiger als Frauen (am häufigsten alleinstehend und >80J.)
  • Methoden härter als bei jüngeren (Erhängen, Erschießen, Vergiften, Herabstürzen)
  • häufig im Rahmen einer Depression (SSRI, SNRI, kein TZA wegen anticholingergen NW und kognitiven NW, Psychotherapie)
18
Q

Suizidalität bei Schizophrenie

A
  • häufig jung, männlich, unverheirtet, in frühem Krankheitsstadium, hohe Zukunftserwartungen, hohes intelektuelles Ausgangsniveau -> Hochrisikogruppe! kritisch sind erste Wochen und Monate nach ENtlassung
  • weitere Risikofaktoren: Hoffnungslosigkeit, depressiver Affekt, Leidensdruck, komorb. Substanzabusus
  • Clozapin: suizidpräventiv
  • Prävention: Psychopharmaka, Psychotherapie, Langzeitbegleitung, Psychoedukation, Psychosoziale Interventionen
19
Q

Suizidalität bei bipolarer Störung

A
  • > 60% im Verlauf Suizidverhalten
  • Suizidversuche zu Beginn oder in gemischten Episoden
  • spezifische Risikofaktoren: frühe SV, SV bei Verwandten 1. Grades, Komorb. mit Angstst., Substanzmissbrauch, Borderline PSST
    1. Wahl: SSRI; SNRI im Kombi mit Stimmungsstabilisierer (V.a. bei Bipolar II)
  • Quetiapin: reduziert Suizidgedanken
  • Lithium: antisuizidal (CAVE: Toxizität)
  • bei Therapieresistenz: EKT
20
Q

Suizidalität bei Substanzmissbrauch

A
  • besonders bei Alkoholkrankheit 6-13-fach erhöht, 1/3 aller Suizidversuche
  • hohe Koinzidenz v. Depression, Angsterkrankung + Alkoholkrankheit
  • Alkohol in höheren Dosen depressiogen + erhöhte Impulsivität, Schuldgefühle
21
Q

Chron. Suizidalität

A
  • ca. 20% kein aktueller Anlass, Leere, Aussichtslosigkeit, Hoffungslosigkeit
  • ambulante Langzeitbehandlung: Kombi Pharmako- und Psychotherapie
22
Q

Werther Effekt

A

mediale Berichte über Suizide verleiten zur Nachahmung

23
Q

Papageno Effekt

A

pos. Wirkung durch Berichte des Überwindens von Krisensituationen Betroffener

24
Q

Gefährdung

A
  • ernstlich = Wahrscheinlichkeit dass Schaden passiert
  • erheblich: INtensität einer schweren Körperverletzung oder schwere Gesundheitsschädigung