Strategisches- und Taktisches Produktionsmanagement Teil 2 VL3 Flashcards
Personalwirtschaft
- “Aufgabe der Personalwirtschaft ist, vereinfacht ausgedrückt, die Erhaltung und Entwicklung der menschlichen Leistungspotentiale eines Industriebetriebes.“
- Gegenstand der Personalwirtschaft ist der Mensch - aus Sicht der Produktionstheorie der Produktionsfaktor Arbeit.
Aufgabenbereiche der Personalwirtschaft
- Personalplanung (Anforderungsprofile, Personalbedarf, -beschaffung, -auswahl)
- (Flexible) Arbeitszeitengestaltung
- Arbeitsbewertung/Entlohnung (Arbeitsbewertung, Lohnformen, Erfolgsbeteiligung)
Scientific Management
- Prämissen:
- Mensch als Produktionsfaktor (aus technischer Sicht!) - Menschen handeln rational (max. Einkommen!)
- -> Arbeitsleistung ist eine Funktion des Lohnanreizsystems - Kritik: mechanistische Sicht des menschlichen Verhaltens
Möglichkeiten des Lohnanreizsystems
- Zeitlohn
- Akkordlohn
- Prämienlohn
Zeitlohn
feste Zeiteinheit, konstanter Lohnsatz (10€/h)
• Kein Anreiz für hohes Arbeitstempo (z.B. Unfallgefahr, Qualität) und/oder Arbeitstempo kann nicht selbst beeinflusst werden
• Mengenmäßige Leistung kaum zu quantifizieren und/oder Überwachungs- und Abrechnungsmöglichkeiten prohibitiv hoch
Akkordlohn
- Berechnungsweise: Akkord
- Bezugsgröße: Quantitativ (Leistung)
- Verdienstrisiko: Abzug bei Minderleistung
- Basis: Immer Normalleistung
- Voraussetzung:
• Leistung ist messbar und in bestimmbarer Weise wiederholbar
• Arbeitstempo geringer Einfluss auf Qualität
Grundlagen für Prämienlöhne
- Zielvereinbarungen:
- Qualität
- Durchlaufzeit
- Fehlerkosten
- Termintreue - Gemeinkostenersparnis
z.B. durch Übernahme dispositiver oder qualitätsfördernder Maßnahmen (Betrachtungszeitraum zur Messung d. Ersparnis z.B. 3- 6 Monate) - Produktivitätsprämie:
Messung der Arbeitsproduktivität der Gruppe
Aufbau eines Prämienlohn
- Grundlohn Anforderungsorientiert ca. 75 %
- Individualprämien (Leistungs- orientiert ca. 25 %)
• Qualifikationsprämie
• Leistungsprämie - Gruppenprämien (Leistungs- orientiert ca. 25 %)
• Zielvereinbarungen
• Gemeinkostenersparnis, Prämie
• Produktivitätsprämie
Probleme Tayloristischer Arbeitsweise
- Personelle Trennung von geistiger und ausführender Arbeit
- Konzentration der Methodik der Arbeitszerlegung auf die ausführende Arbeit und
- Räumliche Ausgliederung aller konzeptionellen, steuernden und überwachenden Arbeitsinhalte aus der Werkstatt
Tayloristischer Arbeitsweise - Vorteile
- schnelle Lern- und Übungseffekte
- leichte Ersetzbarkeit von Arbeitskräften
- hohe Transparenz des Produktionsablaufs
- guter Einsatz von Planungs-, Steuerungs- und Kontrollinstrumenten
Tayloristischer Arbeitsweise - Nachteile
- Unterforderung der Arbeitskräfte
- Monotonie => einseitige gesundheitliche Belastungen
- Kein Bezug mehr zur Gesamtaufgabe aufgrund extremer Zerstückelung des Produktionsprozesses
- sinkende Arbeitszufriedenheit und Motivation
- Barrieren für weitere Innovationen und Qualifikationen
Überwindung tayloristischer Arbeitsstrukturen
Ansatzpunkte:
- Grad der Arbeitsteilung
- Handlungsspielraum des Menschen
• Job rotation - Mitarbeiter wechseln Tätigkeitsfelder in (festen) Zeitabständen
• Job enlargement - Tätigkeitsfeld wird erweitert um Arbeitsschritte mit ähnlicher Qualifikation
• Job enrichment - Tätigkeitsfeld wird erweitert um Arbeitsschritte mit höherwertiger Qualifikation
• Teilautonome Gruppen - Polyvalent qualifizierte Mitarbeiter formen Teams, die gemeinsam größere Verantwortungsbereiche übernehmen
Lean Production
- Im Zentrum der Bemühungen steht die Vermeidung jeglicher Art von Verschwendung (Muda) durch:
- Just-in-Time Produktion
=> mit dem Ziel der weitest gehenden Reduktion von Beständen - Total Quality Management
=> mit dem Ziel der Erreichung von Null-Fehler-Qualität
Produktqualität (Funktionalqualität)
lässt sich anhand bestimmter Eigenschaften eines (End-) Produktes prüfen. (z.B. Einhaltung eines Mindestgewichtes einer Packung Zucker)
Prozessqualität (fertigungsbezogene Qualität)
betrifft die Einhaltung von Standards und Toleranzbereichen während der Produktentstehung. Die Prozessqualität kann sich auf die verschiedenen Komponenten des mehrdimensionalen Qualitätsbegriffes auswirken. (z.B. Einhaltung von Temperaturvorgaben in einem Brennofen auf die Dauerqualität).