Strategisches- und Taktisches Produktionsmanagement Teil 1 VL2 Flashcards
Strategisches Produktionsmanagement
Festlegung der Rahmenbedingungen (Strategien) (z.B. Entwicklung neuer Produkttypen, Erschließung neuer Märkte, Einsatz neuer Produktionstechniken…)
Taktisches Produktionsmanagement
Umsetzung der Ziele und Strategien u.a. durch Produktprogramm- entscheidungen und Umgestaltung und Weiterentwicklung der Produktionsinfrastruktur (z.B. Dimensionierung der Produktionskapazitäten, Weiterbildung des Personals)
Operatives Produktionsmanagement
Ausschöpfung der vorhandenen Leistungspotentiale, Planung und Steuerung des Produktionsprozesses
Externe und interne strategische Analyse
Zur Vorbereitung der Strategiefindung ist eine Analyse der externen Einflussfaktoren auf die langfristige Unternehmensentwicklung sowie eine Analyse der unternehmensinternen Stärken und Schwächen und der möglichen Entwicklungsrichtungen vorzunehmen.
Extern (Umwelt, Wettbewerber, Märkte, Kunden)
Intern (Leistungsbeurteilung, Strategieoptionen)
Analyse der Wettbewerbssituation - Probleme
- unvollständige Informationen
- Abschätzung der Wirkungen der (eigenen) Entscheidungen
Analyse der Wettbewerbssituation - Methoden
- Portfoliomodelle
- Delphiverfahren
- Szenariotechniken
- Produktlebenszyklus
Strategieinhalte - (Erfolgs-) Potentiale
Strategische Entscheidungen beziehen sich auf (Erfolgs-) Potentiale, d.h. auf Fähigkeiten, die ein Unternehmen im geeigneten Zeitpunkt nutzbringend einsetzen kann.
(Marktpotential, Produktprogramm, Produktionspotential)
Wettbewerbsstrategien
- Kosten- bzw. Preisführerschaft
(z. B. durch Automatisierung, CIM, Betriebsgrößeneffekt) - Differenzierung bzgl. der Konkurrenz
(z. B. Produktqualität, kurze Lieferzeiten, Werbung) - Besetzung von Marktnischen
(z. B. „trendige“ Getränkesorten, Vinyl Schalplatten, etc.)
Kritik
„Die Ableitung von Unternehmensstrategien aus einem vordefinierten Katalog von strategischen Verhaltensweisen wird den gestellten unternehmens-politischen Aufgaben jedoch nur selten gerecht. Unternehmensstrategien sind vielmehr stets ́Individualstrategien ́, die vor dem Hintergrund spezifischer Wettbewerbssituationen entwickelt werden.“
Inhaltliche Elemente einer Individualstrategie
- Angabe der Produkt/Markt-Segmente, auf die sich die Strategie bezieht
- Funktionale Orientierung durch Schwerpunktsetzung (z.B. hinsichtlich der Preispolitik, Produktqualität oder kostengünstigen Produktion)
- Festlegung der (anzustrebenden) Unternehmensstärken, mit denen Wettbewerbsvorteile erzielt werden sollen
- Finanzierungspolitik (Umfang der Investition/Desinvestition, d.h. auch eine Ressourcenverteilung auf die verschiedenen Unternehmensbereiche)
Funktionalstrategien für einzelne SGE
Eine strategische Geschäftseinheit (SGE) ist eine organisatorische Einheit eines Unternehmens, die ein strategisches Geschäftsfeld (Produkt/Markt- Kombination) selbständig bearbeitet. Die Unternehmensstrategie ist in Funktionalstrategien der SGE aufzuschlüsseln
Bewertung von Organisationsentscheidungen in Produktionssystemen
- Kosten
- Investitionskosten
- Kapitalbindung im Prozessbestand - Zeit
- Durchlaufzeit
- Produktionsrate (Ausbringungsmenge pro Zeiteinheit) - Qualität
- Fehlerraten
- Ergebnisvarianz - Flexibilität
- Losgrößen
- Aufwand bei Produktumstellungen
Layoutplanung bei Werkstattfertigung
- Gegenstand der Layoutplanung:
- Planung der räumlichen Anordnung von Organisationseinheiten (z.B. Anlagen, Arbeitsplätzen, Werkstätten) auf einem Betriebsgelände bzw. in einer Werkshalle - Wesentliche Kriterien:
- Kurze Wege
- Klare Struktur - Wesentlicher Einfluss auf:
- Länge der Durchlaufzeiten
- Höhe der innerbetrieblichen Transportkosten, z.B. approximiert durch 𝑍 = Anzahl Transporteinheiten/−vorgänge ∙ Zurückgelegte Distanz
Charakterisierung getakteter Fließfertigungssysteme (Transferstraßen)
- Stationsinhalt: zugeordnete Arbeitsgänge
- Stationszeit: gesamte Bearbeitungszeit des Stationsinhalts
- Auflageintervall: Zeitabstand, zwischen der Zuführung aufeinanderfolgender Werkstücke
Stationslänge: - räumlich: Ausdehnung der Station am Band
- zeitlich: Aufenthaltszeit eines Werkstücks in der Station
- Taktzeit: wird durch konstantes Auflageintervall bestimmt (mindestens so groß wie maximale Stationszeit)
- Durchlaufzeit: Entspricht der Summe der zeitlichen Stationslängen
(zeitliche Stationslängen mindestens so groß wie Stationszeiten)
Gegenstand der Austaktungsplanung:
Verteilung der Arbeitsgänge auf Stationen und damit Zuordnung der zur Ausführung benötigten Ressourcen zu Bandabschnitten