Strategische Unternehmensführung, theoretische Grundlagen Flashcards
- Erläutern Sie das Erfahrungskurvenkonzept und bewerten Sie den Nutzen für die strategische Planung.
- Welche praktischen Aussagen lassen sich ableiten?
Zusammenhang zwischen Stückkosten/im Zeitablauf hergestellten Menge eines Produktes
Studie: Verdopplung der Produktionsmenge → Stückkosten sinken zwischen 10-30 %
Ursache:
- Erfahrungs-/Lerneffekt der Mittarbeiter, Kostendegressionseffekt sinkt, Technischer Fortschritt, Einsparungspotenziale, Rationalisierungsmaßnahmen
Nutzen:
- Marktanteil/Größe bedeutend (Große Stückzahl/geringe Stückkosten)
- hohes Wachstum in bestimmten Marktsegmenten (hohes Kosteneinsparungspotenzial)
- fortlaufende Erhöhung Produktionsmenge = Kostensenkungsmöglichkeiten
- kumulierte Herstellungsmenge = Erfahrung des Unternehmers (im Zeitraum der Fertigung)
- Kostenreduzierung/Ausfallverringerung = höherer Ertrag/Qualität (praktischer Erfahrungseffekt: Entwicklung Milchleistung in neuen Bundesländern nach Wiedervereinigung)
Empirisch ermittelte Ergebnisse (keine Naturgesetze sondern Regelmäßgikeiten), d.h. Erhöhung der Stückzahl nicht zwangsläufig Verringerung der Stückkosten (Anforderung an Management Kostensenkungsmöglichkeiten aufzuspüren/ in konkrete Einsparungen umzusetzen
Erfahrungskosten haben strategische Planung maßgeblich beeinflusst
Schlussfolgerungen
- wenn erreichbare Kosteneinsparung von Herstellungsmenge abhängt, hat Marktanteil/ Unternehmensgröße entscheidende Bedeutung
- hoher Marktanteil/Unternehmensgröße sollte sich im Unternehmen in geringen Stückkosten niederschlagen
- Unternehmen mit hohem Wachstum in einem bestimmten Marktsegment weisen hohes Kosteneinsparungspotenzial auf, konsequente Produkt/Produktionsstandardisierung führt zu hohem Kostensenkungspotenzial
Gehen Sie auf mögliche Ursachen für die mit der kumulierten Produktionsmenge sinkenden Stückkosten ein.
Wo sehen Sie Begrenzungen des Ansatzes?
Ursachen des Lerneffektes:
Arbeitsproduktivität, Spezialisierung/methodische Verbesserung, neue Produktionsprozesse, Standortanpassung, Standardisierung des Produktes
Verbesserung (Kapazitätsnutzung, Arbeitsorganisation, Ausbildungs-/Führungssysteme)
- Erläutern Sie das Lebenszykluskonzept.
- Welche Empfehlungen lassen sich daraus ableiten und welche Kritikpunkte werden diskutiert?
Grundaussage:
- Produkt hat bestimmte Lebensdauer (Markterfolg eines Produktes vergänglich)
- Produkte durchlaufen aufgrund des Nachfrageverhaltens bestimmte Entwicklungsstadien:
Einführungsphase > Wachstumsphase > Reifezeit > Sättigungsphase > Degeneration
- (Lebenszyklus erklärt/beschreibt Umsatzentwicklung des Produktes im Zeitablauf)
Funktion
Antizipation künftiger Absatz-/Umsatzentwicklung;
- Produktbeurteilung; Beurteilung Produktionspalette; Basis für strategische Entscheidung
Anwendungsmöglichkeit
Finanzplanung;
- Prognose der Absatzmöglichkeiten; langfristige Produktionsplanung
Kritik
- Zyklen unterschiedlich nach Produktart (gering bei Rohstoffen)
- fraglich bei lw/gb Produkten
- keine empirisch gestützte Theorie/ keine geschlossen theoretische Fundierung
- durch Marketing beeinflussbar; Positionsbestimmung auf Kurve kaum möglich
- Preiskomponente im Umsatz enthalten; Kostenkomponente nicht berücksichtigt
- Zusammenhang Ursache/Wirkung; Verhalten Konsumenten/ Konkurrenten kaum vorhersehbar
- Unterscheidung langfristiger Abwärtstendenzen (konjunkturelle/internationale Einflüsse)
- Was versteht man unter dem Begriff der, strategische Erfolgsfaktoren’;
- was ist das Anliegen der Erfolgsfaktorenforschung?
1. Einflussfaktoren:
- grundlegende Einflussgrößen: können durch das Unternehmen selbst gestaltet/ durch das Umfeld bestimmt werden
- besonders von Interesse: Einflussfaktoren, die vom Management prinzipiell beeinflusst werden können→ Aktionsparameter = strategische Erfolgsfaktoren
2. Anliegen der Erfolgsfaktoren:
- Erklärung der Unterschiede im Erfolg von Unternehmen
- Bausteine der Portfolio-Analyse dienen zur Bestimmung der eigenen Position am Markt
- Ressourcenbasierter Ansatz: Portfolio-Analyse nur kleiner Teil der betrieblichen Stärken und Schwächen → Bereiche der Beschaffung, Forschung/Entwicklung, Produktion, Organisation, vorhandene Ressourcen: wird vernachlässigt
- Analyse von Merkmalen (die erfolgreiche von weniger erfolgreichen Unternehmen unterschieden besonders interessant
- Suche nach Eigenschaften des Unternehmens/Umfeld die den Betrieb positiv beeinflussen
- Erläutern Sie die Aussagen der Boston Consulting Group (BCG)- Matrix.
- Aus welchen Konzepten wird die Matrix abgeleitet.
BCG-Matrix:
- Portfolio-Analyse→ am häufigsten angewandtes Instrument der strategischen Unternehmensplanung
- Marktanteils-Marktwachstums-Potfolio aus Beratungspraxis der BCG entstanden (bekannteste Portfolio-Form)
- Beurteilung des Geschäftsumfeldes anhand des Marktwachstums
- Erkenntnisse aus Produktlebenszyklus → Erfahrungskurven-Konzept
- Relativer Marktanteil (eigener Anteil im Verhältnis zum stärksten Konkurrenten) bildet Basis zur Analyse des unternehmerinternen Bereichs
- Marktwachstum/Marktanteil jeweils in niedrig/hoch eingeteilt: 4-Felder-Matrix: Question Marks, Stars, Cash Cow, Poor Dogs (Grafik)
Probleme:
- Schwierigkeiten→ empirische Erhebung der Rahmendaten/Abgrenzung strategischer Geschäftsfelder
- Gefahr der Mechanisierten Anwendung von Normstrategien
- Fehlende Ansatzpunkte zwischen instrumentellen Ausgestaltungen von Marktkonzepten
- Konzentration auf wachsende Märkte= Vernachlässigung Nischenstrategie
- Extrapolation gegenwärtiger Marktbedingungen ohne Berücksichtigung möglicher Chancen/Risiken zukünftiger Marktsituationen
- Worin liegt der Unterschied zwischen dem sogenannten ‚Marktpositionsansatz‘ und dem ‚ressourcenbasierten Ansatz‘.
- Erläutern Sie grundsätzliche Überlegungen, die mit dem sogenannten ressourcenorientierten Ansatz verbunden sind.
Marktpositionsansatz
- Basiert auf Industrieökonomik
- Wettbewerbserfolg: Marktbarrieren auf Absatzmärkten gegen potenzielle Konkurrenten
- Marktbarrieren: Preisführerschaft/Reputation (z.B.: Qualität)
- Marktnische (niedrige Produktionskosten)
- Zentrale Annahme: alle Ressourcen sind homogen/mobil
- Strategisches Ziel der Unternehmer: Wahl einer Branche/Produkt wo sie nachhaltige Wettbewerbsvorteile erzielen kann
Ressourcenbasierter Ansatz
- Unternehmererfolg zurückzuführen auf strategisch wertvolle Ressourcen/ Ressourcen werden gut genutzt
- Zentrale Annahme: Ressourcen heterogen/immobil
- Strategisches Ziel der Unternehmer: Schaffung einzigartiger Ressource und dadurch Erzielung von Wettbewerbsvorteilen
Unterschiede:
- beides sind Seiten eines Wettbewerbs-Bild
- Fokus auf Bestimmung von Vorteilen im Wettbewerbsumfeld (Ressource)/ Fokus auf die Nutzung von Vorteilen (Portfolio)
- beide → Realisierung von Wettbewerbsvorteilen/Befriedigung der Kundenbedürfnisse
- Nutzengewinnung→ beide Ansätze weniger konkurrierend sondern einander ergänzende Konzepte
Diskutieren Sie die Bedeutung des Wissens als strategische Ressource im Rahmen der Unternehmensführung.
Übergang von Industriegesellschaft zu Wissensgesellschaft:
- Wissenschaftler erzeugen Innovation für den Markt→ Umbau traditioneller Organisation zu wissensbasierter, intelligenter Firma
- Neubewertung intellektuelles Kapital→ Wissen als kritische Ressource sorgfältig managen
- Spezielles Wissen= einzig spezifischer Wettbewerbsvorteil
- Variante des Ressourcenansatzes: Wissensbasierter Anteil
- Wissen= spezifische Art von Ressourcen
- Woraus leitet sich die Notwendigkeit von Innovationen ab. Diskutieren.
- Nennen Sie Elemente des Sektoralen Innovationssystems von Malerba.
Innovation: Voraussetzung Marktanteile zu halten/zu gewinnen→ Markt gibt Impulse für Innovation (Konsument/Handel), aber stark mit Risiken verbunden: nur 25 % erfolgreich
- Induzierte Innovationen: vom Staat vorgegeben (politisch-rechtliche Rahmenbedingungen)
- Bsp.: Rußfilter
- Produktinnovationen: auf Markt ausgerichtet (Erhalten/Ausbauen)
- Bsp.: verbesserte Leistung, neues Design
- Prozessinnovationen Bsp.: Reduktion von Umweltbelastungen, Kostensenkung
- Impulse/Nachfragetendenzen
Innovationssystem Lebensmittelindustrie
Welches sind Unterscheidungsmerkmale zwischen implizitem und explizitem Wissen? Nennen Sie Beispiele.
Impliziertes Wissen
- Nicht nachzulesen
- Entsteht aus Erfahrung, Intuition, Gefühl, Unterbewusstsein, Instinkt, gute visuelle Beobachtung
- Bsp.: Gründer Daumen, 5*-Koch
Explizites Wissen
- Zugängliches Wissen in verschiedenen Formen
- Bsp.: Bücher, Quellen, Inventar, Internet