Soziologie und Akut-Krise Flashcards

1
Q

Wodurch entsteht ein Bewährungsmythos?

A

Durch die Bestätigung der Erwartungen an eine geordnete Welt.

das Kriesenhafte wird vergessen

Bsp. sinkendes Katastrophenbewustsein nach dem 2 Weltkrieg

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2
Q

Was ist eine explizite Krise?

A

die angenommene Ordnung ist nicht auf sicheren Füßen (Bsp. Staudamm)

Die Vorstellung einer geordneten Welt kann durch eine Katastrophe nicht aufrecht gehalten werden.-> Krise wird sichtbar

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3
Q

Was sind die drei typen sozialer Systeme?

A

Interaktion = Kommunikation unter Anwesenden
2. Organisation = Entscheidungskommunikation unter Voraussetzung von
Mitgliedschaft → z.B. BOS
3. Gesellschaft = alle erreichbare Kommunikation → heute: Kommunikation weltwe

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4
Q

Was ist ein Notfall

A

1.ein Ereignis
2.Gefahr (potentieller Schaden), Schaden (negativ bewertete Veränderung [an einem Schutzgut
3.konkret nicht planbar
4.örtlich und zeitlich begrenzt
5.Anders ist die Gefahr / der Schaden nicht abwendbar ,sofortigen Einsatz bestimmter Einsatzmittel
6.mit vorhanden Ressourcen der organisierten Gefahrenabwehr zu bewältigen
7.Individuelle Sicht (Überforderung, Hilflosigkeit)

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5
Q

Nenne die drei Wellen der Forschungslandschaft.

A

objektives Verständnis: geht von „an sich“ messbaren Sachverhalten aus

subjektives Verständnis: Wahrnehmung und sozialer Konstruktion

integratives Verständnis: dynamischen Wechselverhältnis objektiver und subjektiver Kriterien aus

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6
Q

Definition Krise (übersetzt: Wendepunkt)

A

Bedrohung zentraler Werte/Strukturen mit Entscheidungen von Dringlichkeit und Unsicherheit

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7
Q

Was sind die Drei Dimensionen nach Clausen wonach eine Katastrophe eingetroffen ist und was bedeutet dies im Endeffekt?

A

Der Wandel…

  1. Wie radikal ist er?
    strukturerhaltend vs. -ändernd
  2. Wie schnell geht er vonstatten?
    unmerklich vs. rapide
  3. Wie wird er erklärt?
    „magisch“ vs. säkular

Eine Katastrophe ist ein extrem vernetzter ,extrem Beschleunigter , extrem magisierbarer sozialer Wandel

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8
Q

LIDPAR: Ablaufmodell einer eingetretenen Katastrophe nach Dombrowski, erläutere die Bezeichnung

A
  1. Latenzphase
  2. Identifikationsphase(koretisierung der Katastrophe)
  3. Definitionsphase(der Schaden ist eingetreten)
  4. Personalisationsphase
  5. Aktionsphase
  6. Rückkoppelungsphase(Lehren raus ziehen)
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9
Q

Was sind typische Kennzeichen der Erstphase/Chaosphase?

A

Unklare Lage: Die Einsatzkräfte haben noch keine klare Vorstellung von der Lage und den Umständen.

Mangelnde Koordination: Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Einsatzkräften ist noch nicht optimal.

Unzureichende Informationslage: Es gibt noch nicht genügend Informationen über die Lage und die Umstände.

Hohe Belastung: Die Einsatzkräfte sind in dieser Phase besonders gefordert und müssen schnell handeln.

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10
Q

Erklärung Sinnkollaps
(Sinnkollaps und Sinnschwall treten an
unterschiedlichen Orten und nicht
zwangsläufig zeitgleich auf)

A

ein Weg der Krise

ein „Zuwenig“ durch die Erwartungen koordinierter Kommunikation und
Information

▪ Handlung findet „vor“ der Kognition (also dem Verstehen der Situation) statt

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11
Q

Erklärung Sinnschwall
(Sinnkollaps und Sinnschwall treten an
unterschiedlichen Orten und nicht
zwangsläufig zeitgleich auf)

A

ein „Zuviel“ unkoordinierter Kommunikation und Information
▪ Beteiligung Vieler, niemand hat „Draufsicht“, jeder beteiligt sich mit eigener Perspektive

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12
Q

Erkläre den Krisenmanagementkreislauf

A

Prä-Krise (Prävention/Vorbereitung

Akute-Krise (Bewältigung)

Post-Krise(Nachbearbeitung und Reflexion

Der Kreislauf ist ein fließender Prozess

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13
Q

Allgemeine Merkmale der Akuten Phase

A

Handeln und Entscheiden unter Bedingungen der Bedrohung, Dringlichkeit und
Unsicherheit

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14
Q

Wann tritt die Krise ein

A

Alltag wir durch Erwartungen vorstrukturiert

Unterbrechung der Erwartungen(erwartungsentäuschung)

->Radikale Zukunftsoffenheit

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15
Q

Definition Krise
Und Umgang

A

Eine Bedrohung zentraler Werte eines Systems,
Die weitreichende Entscheidungen von Dringlichkeit und Unsicherheit verlangt

Umgang mit der Krise : Flexibilität und Anpassungsfähigkeit

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16
Q

Was sind typische Kennzeichen der Erstphase/Chaosphase in der Gefahrenabwehr?

A

Mangel an entscheidende Informationen

Kommunikationsprobleme -> Unklarheit der Kommunikationswege /-mittel, Fachsprache bei verschiedenen BOS

Mangel an Managementstruktur: Unklare Zuständigkeiten, unklare Führung

Mangel an Ressourcen

Persönliche Voraussetzungen und (z. B. emotionale Zustände / ggf. Schwierigkeiten in der Interaktion

17
Q

Wie gehen Sie in Ihrer Organisation damit um?

A

Konzepte aufstellen&trainieren -> Werden diesen von den “richtigen” Personen entwickelt? / Werden Leitlinien / Consensusprozesse beachtet? Existieren Ressourcen zur Erstellung der Dokumente?

[Möglichkeiten: Notfallmedizinische Beirat, paritätisch besetzt RD-Personal / Ärzteschaft]

Zusätzliche Regelungen zu räumlicher Ordnung, Verantwortlichkeiten, Kommunikation usw.

Für Großschadenslagen -> Vorplanung von Führungs- / Krisenstäben mit Verbindungspersonen

Trotzdem: Chaosphase bleibt immer in gewissem Umfang bestehen. (vor allem: Informationsmangel)

18
Q

Katastrophe als Konvergenzmoment = TYPEN BEIM ZUSAMMENSTRÖMEN VIELER BETEILIGTER

Nenne die Konvergenztypen

A
  1. Heimkehrende
  2. Besorgte
  3. Helfende
  4. Neugierige
  5. Nutznießende
  6. Unterstützende
  7. Trauernde/Gedenkende
19
Q

Vier organisationtypen in Katastrophen

A

(Regulär)

Typ I: established (etabliert)
z.B. Rettungsdienst, Feuerwehr,
Krankenhaus

Typ II: expanding (Ausbauend)
z.B. ehrenamtliche
Freiwilligenorganisationen

(Nicht Regulär)

Typ III: extending (erweiternd)
z.B. Schule bietet Notunterkunft an

Typ IV: emergent (entstehend)
z.B. spontane Hilfsgruppen

20
Q

Wo liegen für Sie die Chancen der Einbindung ungebundener Helfer?

Nenne 5 Punkte.

A

1.Maximierung von Ressourcen (personell, materiell) (z. B. Baumaschinen, Landmaschinen)
2.Verhältnis Helfende zu Hilfesuchende wird optimiert.
3.Schwerpunktsetzung der professionellen Gefahrenabwehr
4.Entlastung der professionellen Einsatzkräfte
5.Schnell verfügbar (nicht alarmiert werden)
6.Stärkung des Bevölkerungsschutzes Gewinnung von Ehrenamtlichen
7.Verständnis für Maßnahmen der Gefahrenabwehr (transparenz)
8. Höchste Fachliche Expertise(z.B.Bauingenieur)

21
Q

Wo liegen für Sie die Gefahren und Herausforderungen der Einbindung ungebundener Helfer?

Nenne 5 Punkte.

A

1.hohe Eigendynamik in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und in Bezug auf das Einsatzende
2.Schwierigkeiten bei der Kontrolle der Spontanhelfenden, u.U. Mehraufwand
3.Gefahr der Selbstüberschätzun/mangelnden Gefahrenbewusstsein
4.Gefahr einer Traumatisierung->Organisation der Nachsorge
5.Haftungsfragen
6.Führungskräfteausbildung

22
Q

Was sind die Stadien einer aufkommenden Katastrophe im FAKKEL-Modell

A
  1. Friedensstiftung – Expertinnen und Laiinnen sind verbündet
  2. Alltagsbildung – Expertinnen entfernen sich von Laiinnen
  3. Klassenformation – Gegenüber beider radikalisiert sich
  4. Katastropheneintritt – neuartiges und unerwartetes Auftreten
  5. Ende aller Sicherheit – Vertrauen in Expertinnen
    verloren, Lai
    innen bewältigen Kat. selbst
  6. Liquidation der Werte – Untergang der Gesellschaft möglich oder abermals 1.
23
Q

Welche 2 Typen von Expertise in Katastrophen gibt es?

A

zwei allgemeine Expertisetypen in Katastrophen und Krisen:

  1. Expert*innen FÜR Krisen: verfügen über Wissen über Krisenverläufe und
    Bewältigungsstrukturen (z.B. BOS)
  2. Expertinnen IN Krisen: verfügen über in der Krise benötigtes spezifisches
    Fachwissen (während der Covid-19-Pandemie z.B. Virolog
    innen
24
Q

Nenne die 2 Ordnungen von Betroffenen.

A

Betroffene zweiter Ordnung sind meist nur kognitiv, oftmals durch mediales Erleben,
betroffen.

Betroffene erster Ordnung haben in der Regel einen persönlichen Schaden erlitten.