Sozialversicherungen Allg. Teil Flashcards

1
Q

Was ist das Ziel der Sozialversicherungen und gegen welche Risiken sind wir abgesichert? (9)

A

Ziel: Existenz der Einwohner in vorhersehbaren und unvorhersehbaren Situationen absichern gegen die Risiken:

  1. Krankheit inkl. Berufskrankheit
  2. Unfall
  3. Invalidität
  4. Arbeitslosigkeit
  5. Mutterschaft
  6. Erwerbsminderung
  7. Pflegebedürftigkeit
  8. Alter
  9. Tod
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2
Q

Wie werden Sozialversicherungen finanziert?

A

über Beiträge der Versicherten, sowie über zusätzliche Einnahmensquellen des Bundes (z.B. MWST)

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3
Q

Was ist das ATSG und wozu dient es?

A

Der Allgemeine Teil des Sozialversicherungsgesetz, wo alle SOZ unterstellt sind (ausser BVG)

  1. es schafft verbindliche und einheitliche Strukturen und definiert die Begriffe und Risiken
  2. es koordiniert die Reihenfolge der leistungspflichtigen SOZ und die Vorleistungspflicht
  3. esverbietet Überentschädigungen
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4
Q

Was ist die Vorleistungspflicht?

A

Wenn unklar ist, welche SOZ zuständig ist, muss die wo die Erstanmeldung stattgefunden hat Leistungen auszahlen und erst im Nachgang klären, welche genau bezahlen muss

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5
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur 1. Säule (4)

A
  1. Staatliche Volksversicherung
  2. Sicherung Existenzbedarf (absolut notwendiger), kein Verfall in Armut
  3. Finanziert über das Umlageverfahren
  4. Bestehend aus AHV / IV / EL
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6
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur 2. Säule (6)

A
  1. Berufliche Vorsorge durch AG und AN
  2. Fortsetzung gewohnter Lebensstandard
  3. Ziel ist, die Abdeckung der Risiken von Tod und Invalidität
  4. Finanziert über das Kapitaldeckungsverfahren
  5. Bestehend aus BVG und überobligatorische BVG
  6. Selbständige können sich nur freiwillig der BVG anschliessen, aber höhere Beträge in die 3. Säule einbezahlen
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7
Q

Nenne die wichtigsten Punkte zur 3. Säule (4)

A
  1. Private Versorge als freiwillige Ergänzung
  2. steuerfreie Sparbeiträge (3A)
  3. Finanziert über das Kapitaldeckungsverfahren
  4. Besteht aus Säule 3 A (gebundene Vorsorge) und 3 B (freie Vorsorge)
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8
Q

Was ist das BIP

A

das Bruttoinlandprodukt (Geldwert der produzierten und verkauften Güter in der CH)

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9
Q

Was ist die Soziallastquote?

A

SOZ-Einnahmen / BIP - wie hoch sind die Einnahmen im Vergleich zum BIP

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10
Q

Was ist die Sozialleistungsquote?

A

SOZ-Ausgaben / BIP - wie hoch sind die Ausgaben im Vergleich zum BIP

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11
Q

Was ist der FAR?

A

Frühzeitiger Altersrücktritt (v.a. Baugewerbe, wenn min. 15 Jahre gearbeitet = Rente mit 60 möglich)

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12
Q

Was sind die Ziele der Sozialpolitik? (3)

A
  1. Sozialer Frieden (politische Stabilität, Frieden im Land)
  2. Soziale Sicherheit (Absicherung gegen die grossen Lebensrisiken)
  3. Soziale Gerechtigkeit (Verteilungs- und Chancengleichheit)
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13
Q

Definiere Versicherungsprinzip + Beispiele

A

Versicherungen, wo alle die gleichen Risiken haben und sich über Prämienzahlungen finanziert

AHV, IV, Diebstahlversicherung

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14
Q

Definiere Versorgungsprinzip + Beispiele

A

Leistungen werden zugewiesen, wenn die gesetzlichen Bedingungen erfüllt sind

AHV, IV, SH, Grundschule

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15
Q

Definiere das Fürsorgeprinzip

A

Hilfeleistungen die in individueller Notlage gesprochen werden (SH)

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16
Q

Definiere das Kausalprinzip + Beispiele

A

Die Leistungspflicht richtet sich nach der Ursache des Risikos

KV, UV, MV, EO, ALV

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17
Q

Definiere das Finalprinzip + Beispiele

A

Die Leistungspflicht knüpft an das versicherte Risiko

Tod, Invalidität, AHV, EL

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18
Q

Definiere das Subsidiaritätsprinzip

A

Hilfe wird gewährt, wenn die bedürftige Person sich nicht selber helfen kann oder Hilfe von Dritten nicht rechtzeitig erhält (SH).

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19
Q

Definiere das Äquivalenzprinzip

A

Bezeichnet die verursachergerechte Aufteilung der Kosten mittels risikogerechten, abgestuften Prämien je nach Wahrscheinlichkeit des Eintritts des Risikos. Beinhaltet die versicherungstechnische Gleichwertigkeit zwischen Prämien und Leistungen

20
Q

Was bedeutet Solidarität?

A

Solidarität ist eine Willensäusserung des Kollektivs, alle haben das gleiche Ziel und die Stärkeren sollen die Schwächeren begünstigen um das gemeinsame Ziel zu erreichen

21
Q

Welche Arten von Solidaritäten können in Verbindung mit Sozialversicherungen aufgezählt werden? (5)

A
  1. Versicherungssolidarität (Grundprinzip der SOZ)
  2. Vertikale Sollidarität (hohe und tiefe Einkommen)
  3. horizontale Solidarität (über soziale Gruppen)
  4. Generationensolidarität
  5. Regionale Solidarität
22
Q

Unterscheide Privat- und Sozialversicherungen

A

Privat: bieten Möglichkeit Personen, Sachen und Vermögen mittels Vertrag zu versichern

SOZ: verpflichten zur Absicherung der grossen Lebensrisiken

23
Q

Unterscheide Privat- und SOZ-Versicherungen nach den folgenden Merkmalen:

  1. Rechtsgrundlage / Rechtsverhältnis
  2. Organisation
  3. Aufsicht
  4. Bedarfsdeckung
  5. Kreis der Versicherten
  6. Finanzierung
  7. Beitrags- und Prämiengestaltungsprinzip
  8. Leistungen
  9. Rechtsweg
A

SOZ / Privat

  1. Rechtsgrundlage / Rechtsverhältnis:
    öffentliches Recht / Privatrecht
  2. Organisation:
    Institutionen öff. Recht / AGs, Genossenschaften
  3. Aufsicht:
    v.a. BSV / Bundesamt für Privatvers. + FINMA
  4. Bedarfsdeckung:
    Grundbedarf / Wahlbedarf
  5. Kreis der Versicherten:
    Zwangsversicherung / Freiwilliger Abschluss
  6. Finanzierung:
    Beiträge Versicherte + Steuern / Prämien
  7. Beitrags- und Prämiengestaltung:
    Solidaritätsprinzip / Äquivalenzprinzip
  8. Leistungen:
    nach Gesetz / individuell nach Vertrag
  9. Rechtsweg:
    SOZ-Gericht / Zivilgericht
24
Q

Erkläre das Ausgabenumlageverfahren, wie wird es finanziert und wie beeinflusst

A

Beträge die in einer Periode eingenommen werden, werden direkt wieder ausgegeben (“Generationenvertrag”)

Finanzierung durch Beiträge Versicherte, sowie Kausalabgaben

Beeinflusst durch:
- wirtschaftliche und demographische Entwicklung
- Wandel der Lebens- und Arbeitsformen

25
Q

Erkläre das Kapitaldeckungsverfahren

A

es ist ein individueller, kontinuierlicher Sparprozess. wenn der Leistungsfall eintritt, können aus dem gesparten Kapital Geldleistungen erbracht werden

26
Q

Was sind die Verfahrensprinzipien der Sozialversicherungen? (4)

A
  1. Zuständigkeiten
  2. Offizialmaxime
  3. Rechtliches Gehör
  4. Schweigepflicht
27
Q

Welche Pflichten hat eine Person die SOZ beziehen muss? (4)

A
  1. Geltendmachung des Anspruchs
  2. Mitwirkungspflicht zur Feststellung des Sachverhalts
  3. Schadensminderungspflicht
  4. Meldepflicht bei massgeblichen Veränderungen
28
Q

Was regelt das ATSG? (5)

A
  1. Rechte und Pflichten der Versicherten
  2. Definitionen der Begriffe
  3. Verfahrensbestimmungen
  4. Koordinationsregeln
  5. Anwendungsbereich
29
Q

Definiere Krankheit + Gesetzesartikel

A

ATSG 3 I
eine körperliche, geistige oder psychische Beeinträchtigung der Gesundheit, die nicht Folge eines Unfalles ist, die medizinische Behandlung erfordert und eine Arbeitsunfähigkeit zur Folge hat

30
Q

Definiere Geburtsgebrechen + Gesetzesartikel

A

ATSG 3 II
Eine Krankheit, die bei vollendeter Geburt besteht

31
Q

Definiere Unfall + Gesetzesartikel

A

ATSG 4
eine plötzliche, nicht beabsichtigte schädigende Einwirkung eines ungewöhlichen äusseren Faktors auf den menschlichen Körper, der eine Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen oder psychsichen Gesundheit oder Tod zur Folge hat

32
Q

Definiere Mutterschaft + Gesetzesartikel

A

ATSG 5
Umfasst die Schwangerschaft, Niederkunft und nachfolgende Erholungszeit der Mutter

33
Q

Definiere Arbeitsunfähigkeit + Gesetzesartikel

A

ATSG 6
Durch eine Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen oder psychischen Gesundheit ist eine volle oder teilweise Unfähigkeit im gewohnten Beruf oder Aufgabenbereich zumutbare Arbeit zu leisten

34
Q

Definiere Erwerbsunfähigkeit + Gesetzesartikel

A

ATSG 7
Durch Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen oder psychischen Gesundheit verursachte und nach zumutbarer Behandlung / Eingliederung verbleibende ganze oder teilweise Verlust der Erwerbsmöglichkeiten im 1. Arbeitsmarkt

35
Q

Definiere Invalidität + Gesetzesartikel

A

ATSG 8 I
die voraussichtlich bleibende oder längere Zeit dauernde ganze oder teilweise Erwerbsunfähigkeit

36
Q

Definiere Hilflosigkeit + Gesetzesartikel

A

ATSG 9
Wegen Beeinträchtigung der Gesundheit benötigt man für alltägliche Lebensverrichtungen die Hilfe Dritter oder Überwachung

37
Q

Definiere Sachleistungen + Gesetzesartikel

A

ATSG 14
sind von einzelnen Sozialversicherungen geschuldet oder sollen erstattet werden, dazu zählen:

  1. Heilbehandlung (Krankenpflege)
  2. Hilfsmittel
  3. Vorsorge- und Eingliederungsmassnahmen
  4. Aufwendungen für Transporte
38
Q

Nenne die möglichen Geldleistungen des ATSGs + Gesetzesartikel

A

ATSG 15

  1. Taggelder
  2. Renten
  3. Ergänzungsleistungen
  4. Hilflosenentschädigungen
  5. Zulagen zu Sachleistungen
39
Q

Zeige den Rechtsweg der Sozialversicherungen auf

A
  1. Verfügung erhalten / Einsprache innert 30 Tagen möglich bei Sozialversicherung
  2. Beschwerde innert 30 Tage beim Versicherungsgericht einreichen
  3. Beschwerde innert 30 Tagen am Bundesgericht für SOZ einreichen
40
Q

Beschreibe den Begriff soziale Risiken

A

sind Gefahren, die natürliche Personen, die ganze Wohnbevölkerung (oder weiter Teile davon) in ihrer wirtschaftlichen Existenz treffen

41
Q

Was ist das Bedarfsdeckungsverfahren

A

Vom Versicherer eingenommene Beträge zur Deckung der Kosten

42
Q

Welche zusätzliche Steuer wird fällig wenn im vereinfachten Abrechnungsverfahren abgerechnet wird?

A

Quellensteuer 5%

43
Q

Was ist das Freizügigkeit Abkommen (FZA) bzw. EFTA-Abkommen?

A

Ein Abkommen über den freien Personenverkehr zwischen der Schweiz und der EU bzw. Ein Abkommen zur Regelung der Beziehungen zwischen den EFTA-Staaten.

44
Q

Welche Versicherungszweige erfassen die EU- EFTA-Abkommen?

A

Alle aus dem Bereich der sozialen Sicherheit ausser der Sozialhilfe.
Das FZA und das EFTA-Abkommen gelten für alle gesetzlichen Regelungen über den Sozialversicherungsschutz

45
Q

Welchem Versicherungssystem unterstehen Personen, die in mehreren Ländern erwerbstätig sind? (3)

A
  1. Dem Versicherungssystem des Wohnsitzlandes
  2. des Arbeitgebersitzlandes
  3. des Landes, in dem sie der Haupttätigkeit (bei SE) nachgehen
46
Q

Welches ist das Ziel der bilateralen Abkommen und nach welchem Prinzip erfolgt im Grundsatz die Beantwortung der Unterstellungsfrage?

A

Die Gleichstellung der Angehörigen der Vertragsstaaten bezüglich Leistungsansprüche
Das Vermeiden von Doppelbelastungen der gleichen beitragspflichtigen Person durch Sozialversicherungsbeiträge
Grundsätzlich erfolgt die Unterstellung gemäss dem Erwerbsortprinzip

47
Q

Was ist ein Interventionsmechanismus?

A

wenn ein Schuldenstand / Ausgleichsfond einen gewissen Tiefstand unterschreitet, werden für gewisse Zeit Solidaritätsprozente erhoben (Schuldenbremse)