Sozialontologie: Durkheim vs. Tarde Flashcards

1
Q

Sozialontologie

A

Wissenschaftspolitik (wer setzt sich durch), Machtverhältnisse
Was ist das Soziale/die Gesellschaft?
Ontologie: Lehre des Seins vom Seienden
Sozialontologie: Was ist das Wesen des Sozialen?

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2
Q

Kollektivimus und Individualismus

A

Ontologischer Kollektivismus: Soziale Entitäten, die über das Individuum hinausgehen
Ontologischer Individualismus: Alles soziale kann auf Individuen zurückgeführt werden

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3
Q

Durkheim

A

oziale Tatbestände als fest umgrenzte Gruppe von Erscheinungen, die sich von den übrigen Naturwissenschaften abgrenzen.
(Soziologie als Naturwissenschaft)

Durkheim: Gesellschaft existiert als eigenständige Tatsache
Anomie: Gesetz- und Regellosigkeit, Zerfall

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4
Q

Soziale Tatbestände

A

Nicht organische Erscheinungen aber naturwissenschaftlicher Gegenstand
Eigener Gegenstandsbereich (ausserhalb der menschlichen Psyche)
Emergente Realität, die über die Summe ihrer Teile hinausgeht

Bildliche Sprache der Gegenüberstellung zwischen Individuum und Gesellschaft
* zwingender Charakter/Gewalt
* allgemeine Phänomene mit allgemeiner Gültigkeit
* kollektive Vorstellungen/Erwartungen/Handlungen

Bildung von Gesetzen —> Annäherung an Naturwissenschaften
Explizite oder implizite Erwartungen an Individuen (Rechtsnormen, Moral)
Homo Duplex: Natürlicher vs. Sozialer Teil

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5
Q

Regeln der soziologischen Methode

A

Erfassung sozialer Tatbestände:
- Ausschalten irrelevanter Vorstellungen
- Orientieren an Normaltypen
- Sortierung nach Entwicklungsformen

Erklärung sozialer Tatbestände:
- nur durch soziales erklärbar
- kausale Analyse: vorausliegende soziale Tatsachen
- funktionale Analyse: sozialer Zweck

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6
Q

Integration oder soziale Ordnung

A

Individualisierung der Identitäten; Kreuzung sozialer Kreise
Arbeitsteilung —> Zusammenhalt der Gesellschaft, Intergarive Wirkung

Soziale Ordnung durch permanente Konkurrenz bedroht - Menschen durch Arbeitsteilung aneinander gebunden: wechseltseitiges heterogenes Abhängigkeitsverhältnis

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7
Q

Soziale Differenzierung (Durkheim)

A

Von der segmentären zur komplexen Gesellschaft
„Einfache“ Gesellschaften: Vergeltungsrecht
Moderne Gesellschaften: Vertragsrecht - einzelne Organe aufeinander angewiesen

Vergesellschaftung nimmt zu „immer sozialer“ - Verbindung
Moderne Gesellschaften: unübersehbarer, grösser, komplexer

Metaphern aus Mechanik und Biologie

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8
Q

Einfache Gesellschaften

A
  • segmentäre Strukturbildung durch Wiederholung und Gleichheit
  • hohe Autonpomie der Teile, geringe Interdependenz
  • starkes Kollektivbewusstsein
  • geringe Individualität
  • Solidarität durch Ähnlichkeit

Mechanische Solidarität

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9
Q

Moderne Gesellschaften

A
  • Strukturbildung durch funktionale Differenzierung
  • Geringe Autonomie der Teile, hohe Interdependenz
  • schwaches Kollektivbewusstsein
  • ausgeprägte Individualität
  • Solidarität durch wechselseitige Abhängigkeit

Organische Solidarität

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10
Q

Tarde (nach Latour)

A

Permanent in Bewegung - einzige Konstante ist die Veränderung
Tarde verstösst gegen Grundsätze von Descartes

Soziologie:
Das Beständige = die vorübergehend konsolidierte Veränderung
Struktur = die vorübergehend pointierte Wirkung eines der Elemente
Gesetze = vereinfachende Aggregation unzähliger Wesen, die dem Gesetz keineswegs gehorchen
Imperativ: Gehe immer vom kleinsten aus; es ist das heterogenste und erklärungskräftigste
Der Unterschied ist die Regel, Identität nicht festschreibbar - Differieren

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11
Q

Gesellschaft nach Tarde

A

Operiert mit dem Begriff des sozialen Lebens nicht mit Gesellschaft
Ansteckung durch Begehren anderer Individuen
Minimale Veränderungen verursachen Strömungen

Nachahmung als zentraler Begriff
ABER wenn nur Nachahmung existiert würde die Gesellschaft erschlaffen, da alles gleich wird
Deshalb Geniusmoment zur Erklärung neuer Ideen

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12
Q

Nachahmung (imitation)

A
  • eine von drei universellen Wiederholungsformen neben Vererbung und Schwingung
  • zwei Mode a) das gleiche tun wie das Vorbild; b) das Gegenteil tun

Nachahmung verläuft von innen nach aussen, von oben nach unten, vom Nahen zum Fernen

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13
Q

Erfindung/Entdeckung

A

Zusammentreffen von unterschiedlichen Nachahmungen in einem sicherlich aussergewöhnlichen Gehrin bzw. Genie

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