Soz. Psych. Flashcards
Definition Sozialpsychologie
Denken, Fühlen und Verhalten von Individuen in ihrer Beeinflussung durch das tatsächliche, vorgestellte oder stillschweigend miteinbezogene Verhalten anderer Personen zu erklären.
Themenfelder der Sozialpsychologie
- Soziale Wahrnehmung (Perzeption)
- Einstellung und Einstellungsänderung
- Sozialer Einfluss
- Konformität (Mehrheiten, Minderheiten, Autoritäten)
- Inter- und Intra-Gruppenprozesse (Leistungen in Gruppen, Konflikt und Kooperation)
- Vorurteile, Stereotype und diskriminierendes Verhalten
- Hilfeverhalten
- Aggression
Wie grenzt sich die SP von benachbarten Disziplinen ab?
Methoden der Sozialpsychologie
- In der Sozialpsychologie wird eine Vielzahl von verschiedenen
Methoden eingesetzt, da sich Sozialpsychologie als empirische
Wissenschaft versteht. - zwei Typische Methoden sind Korrelationsstudien, Experimente
Was ist mit der sozialen Kognition gemeint und wie funktioniert sie?
Sozial relevante Informationen werden wahrgenommen, abgespeichert (enkodiert), organisiert und abgerufen werden, wie sie Prozesse des Urteilens und der Entscheidungsfindung in sozialen Situationen beeinflussen.
- Informationen auswählen
- Dinge (wieder) erkennen
- Situationen deuten
- Entscheidungen treffen
Bsp. Polizisten erkennen Drogenkuriere ohne zu wissen, wie sie es schaffen
in komplexen Situationen passiert folgendes… (soziale Koginition)
Fachbegriff: automatisches Denken
- sehr viele Reize gleichzeitig
- viele verschiedene Reize
- schneller Wechsel der Reize
- nicht eindeutige, diffuse Reize
- > kognitive Kapazität reicht nicht, um die vielen Informationen hinreichend schnell bewusst und systematisch zu gewichten, die relevanten auszuwählen, zu verarbeiten und Entscheidungen reiflich zu überdenken
- > weshalb entscheiden Menschen trotzdem meistens so adäquat, angemessen, richtig und effizient? -> Techniken (wesentliche Infos unbewusst und angemessen gwichtet und interpretiert)
zwei Denkformen
automatisches Denken:
Es ist schnell, spontan, unkontrolliert, unbewusst, mühelos
Kontrolliertes Denken:
bewusst, absichtlich, geplant, systematisch, mit Anstrengung verbunden (z. B. intensives Abwägen beim Autokauf, bei der Wahl der Feriendestination)
Was sind die zwei Techniken des automatischen Denkens?
Kognitive Schemata:
wenn wir Personen, Objekte oder Ereignisse deuten (beschreiben, verstehen, ihnen Bedeutung geben) -> Roger Federer Schema
Heuristiken, Faustregeln:
wenn wir entscheiden sollen
wie funktionieren Kategorisierungen von Objekten oder Menschen?
Menschen teilen Objekte oder Menschen aufgrund gemeinsamer charakteristischer Merkmale in diskrete Gruppen ein
was ist mit der Ordnung im Kopf gemeint?
- Menschen verfügen über ein kognitives System, das die Ordnung ihrer Welt abbildet
- Das kognitive System besteht aus einzelnen Bildern, kognitiven Schemata.
- Es ist keine 1:1-Wiedergabe der Realität
Priming
Wenn ein Signal der Umwelt ein kognitives Schema aktiviert, sodass es leichter zugänglich wird
Was bedeutet das Modell der Zugänglichkeitshierarchie?
- das oberste Schema hat die grösste Chance aktiviert zu werden, d.h. ist am zugänglichsten
- mit jeder Aktivierung wird ein Schema zugänglicher
- je längerer die Zeit seit der letzten Aktivierung, umso weniger aktivierbar wird es
autmoatisches Denken vs. kontrolliertes Denken
Entscheidungen aufgrund von Heuristiken / Rationale, bewusste, überlegte Entscheidung
Zwei-Phasen-Modell des Handelns
Verfübarkeitsheuristik
Je verfügbarer Ereignisse sind, desto wahrscheinlicher werden sie eingeschätzt
Nach der Verfügbarkeitsheuristik wird bspw. die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Verkehrsunfall kommt, von einem Entscheider höher eingeschätzt, wenn in der von ihm gelesenen Tageszeitung intensiver über Unfälle berichtet wird.
Repräsentativitätsheuristik
Die Repräsentativitätsheuristik ist eine Urteilsheuristik (Urteilsentscheidungsregel), in der die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen danach bewertet wird, wie genau sie bestimmten Prototypen entsprechen. Dies geschieht ebenso mit Objekten, die in Klassen eingeschätzt werden sollen.
Typ im Anzug im Zug -> der wird sicher einen wichtigen Job haben, verantwortungsvoll sein und ein Billet gelöst haben
Ankerheuristik
Im weitesten Sinne bezeichnet Anchoring jede Beeinflussung einer Entscheidung oder eines Urteils durch eine zugegangene oder selbst generierte Information.
Wird beispielsweise ein Laie befragt, was der Siedepunkt von Wein ist, wird er vermutlich einen Wert in der Nähe von 100 Grad Celsius wählen, da sein geistiger Anker der Siedepunkt von Wasser ist. Tatsächlich liegt der Siedepunkt von Alkohol aber um die 78,3 Grad und damit wesentlich niedriger.
Drei Mechanismen der Eindrucksbildung
Wir Menschen schreiben anderen Personen bestimmte
Aspekte zu! Dabei ist der empirische Teil (das Beobachtete) und der Anteil des
Hinzugefügten (das Konstruierte) unterschiedlich gross.
- Non-Verbale Kommunikation
- Implizite Persönlichkeitstheorien
- Kausale Attribution
implizite Theorie
Menschen „konstruieren“ sich über andere Menschen eine Meinung über deren Persönlichkeit
Allgemeine Konsequenz: Menschen „wissen“ mehr über andere Personen als sie eigentlich beobachtet oder erfahren haben.
Bsp. Psychologen sind…
Soziale Perzeption
Wir Menschen schreiben anderen Personen bestimmte Aspekte zu! Dabei ist der empirische Teil (das Beobachtete) und der Anteil des Hinzugefügten (das Konstruierte) unterschiedlich gross.
Kausale Attribution
Zuschreibung von Merkmalen auf einen Menschen.
Hierzu zählen besonders…
• die Erklärung von menschlichem Verhalten (z.B. warum Menschen etwas tun
oder auch lassen)
• die Zuschreibung von Ursachen für ein Ereignis
• die Zuschreibung von Verantwortung und Schuld (z.B. Unfall)
• die Zuschreibung von Erfolg und Misserfolg (z.B. Prüfung)
Zwei Schritte Attributionsprozess
Ausgangspunkt: Verhaltensbeobachtung
- “Automatische“ internale Attribution (z.B. persönlichkeitsbezogen,…)
- “Ressourceneinsatz“, um mögliche externale (situationsbezogene)
Faktoren zu einzubeziehen - -> Endgültige Attribution durch Anpassung von 1. & 2.
Dimensionen der Kausalattribution -> internale vs. externale Attribution
bsp. Theater Verspätung
internale -> wir suchen Fehler bei der Person selbst (nicht wichtig, Klamotten nicht gefunden)
externale -> situationsbedingte äussere Faktoren werden verantwortlich gemacht (Unfall, SBB Verspätung und Handy kaputt etc.)
fundamentaler Attributionsfehler -> Vermutung die sich oft nicht mit der Realität deckt