D & A Flashcards
Wie definiert sich die Differentielle- oder Personlichkeitspsychologie?
- beschäftigt sich mit der Einzigartigkeit des Menschen - empirische Wissenschaft von den überdauernden, nichtpathologischen, verhaltensrelevanten individuellen Besonderheiten des Menschen - versucht Fragen danach zu beantworten, woher Unterschiede zwischen Personen kommen, warum sich Menschen in ihrer körperlichen Erscheinung, ihrem Verhalten und ihrem Erleben voneinander unterscheiden und welchen Einfluss Umwelt und Anlage in der Ausbildung solcher Differenzen haben Ursache -> Unterschiede zwischen Personen -> Folgen
Was sind individuelle Unterschiede?
Persönlichkeit, Fähigkeiten, Interessen, Einstellungen, Selbstkonzept, Aussehen & nonverbales Verhalten
Was ist der Unterschied zwischen interindividuellen und intraindividuellen Unterschieden?
interindividuellen Unterschieden = zwischen zwei (oder mehreren) Individuen intraindividuellen Unterschieden = zum Beispiel der Unterschied zwischen zwei Messungen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten bei derselben Person
Was sind Dispositionen?
zeitstabile Merkmale, die Verhalten in bestimmten Situationen beeinflussen
Was ist ein Trait?
- zeitlich stabile, überdauernde Eigenschaft/Merkmal einer Person, in der es interindividuelle Unterschiede gibt, d.h. in deren Ausprägung sich Menschen unterscheiden - ein Trait prädisponiert eine Person dazu, sich über verschiedene Situationen hinweg relativ konsistent zu verhalten (= typisches Verhalten) z.B. sozial, aggressiv, ängstlich
Was ist der Unterschied zwischen einem Konstrukt und einem Indikator?
Konstrukte sind nicht direkt beobachtbar (Traits) wie Schüchternheit etc. und Indikatoren sind direkt beobachtbare Verhaltensweisen wie Erröten, Schweigen, Gestikulierungen, Mimik.
Was ist gemeint mit State?
zeitlich fluktuierende (veränderliche) und zumeist situationsspezifische Befindlichkeit einer Person
− emotionale Zustände (z.B. Angst)
− Bedürfnisse
− Motive
z.B. Müdigkeit, physische Beschwerden
Ordnen Sie folgenden Korrelationskoeffizienten den entsprechenden Grafiken zu:
1) r = - .80
2) r = - .30
3) r = .00
4) r = .50
5) r = .90
A = 0.00 B = 0.90 C = - 0.30 D = 0.50 E = - 0.80
”-“ = negative Korrelation
je nach Steigung stärkere Korrel.
Was sind typische Fragestellungen, die mit Korrelationsmassen untersucht werden?
-
Zusammenhang:
Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Interesse an Mathematik und
der Mathematiknote? -
Prognose:
Lässt sich aufgrund der Maturanote der Studienerfolg vorhersagen? -
Übereinstimmung von Messergebnissen:
Stimmen die Ergebnisse von zwei unterschiedlichen Intelligenztests überein?
Wie lässt sich die Höhe von Korrelationen bewerten?
Weshalb treffen Menschen Persönlichkeitseinschätzungen?
- zur Orientierung (bei welchen Menschen muss ich aufpassen? Welchen Menschen kann man vertrauen?)
- diese Einschätzung steuert unser Verhalten gegenüber anderen Personen
Was ist der Pygmalion Effekt? Und wie funktioniert er?
Wie beeinflussen unsere Vorstellungen über und Erwartungen an Personen
deren Handlungen und Vorstellungen über sich selbst?
-> Beispiel Studie Intelligenz-Aufblüher und damit zusammenhängend das Verhalten der Lehrperson
Persönlichkeit im Alltag - wichtigste Punkte
-
Urteilsbildung:
Menschen bilden sich im Alltag schnell und automatisch ein Urteil über die Persönlichkeit ihrer Mitmenschen; dieser erste Eindruck wird kontinuierlich angepasst, erweitert und korrigiert. - Stabile Dispositionen:
Je besser man eine Person kennt, desto stärker bezieht man sich bei ihrer Beschreibung auf abstrakte, zeitlich stabile Dispositionen. - Hinweisreize -> fremde Personen:
Selbst mit minimalen Hinweisreizen werden genutzt, um die Persönlichkeit einer fremden Person vergleichsweise zu beurteilen. - Verhalten als Konsequenz auf Urteil:
Annahmen über die Persönlichkeit einer Person beeinflussen unser Verhalten ihr gegenüber und damit wiederum auch ihr Verhalten.
Begriffe Kostrukt, Indikator, Trait, State
Konstrukt:
nicht direkt messbare psychologische Eigenschaft, welche über Fragen erschlossen wird, die aus einem theoretischen Modell abgeleitet werden
Indikator:
Frage, Aussage oder Aufgabe, die im Rahmen eines Fragebogens helfen
soll, die jeweilige Ausprägung eines psychologischen Merkmals (= Konstrukt) zu messen
Trait:
zeitlich stabile, überdauernde Eigenschaft/Merkmal einer Person
(z.B. sozial, aggressiv, ängstlich)
State:
zeitlich fluktuierende und zumeist situationsspezifische Befindlichkeit einer
Person
(z.B. ängstlich)
Was ist der lexikalische Ansatz
Annahme, dass alle wichtigen Persönlichkeitseigenschaften umgangssprachlich durch Eigenschaftsworte der jeweiligen Sprache repräsentiert sind.
- Menschen streben danach, einander umfassend zu beschreiben
- individuelle Unterschiede zwischen Personen finden sich in den Wörtern einer Sprache nieder
- je häufiger ein Wort verwendet wird und je mehr Synonyme es hat, desto wichtiger ist es für die Beschreibung von individuellen persönlichkeitsunterschieden
Wie definieren sich Persönlichkeitsmerkmale?
- Persönlichkeitsmerkmale sind Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster, die über einen längeren Zeitraum und verschiedene Situationen stabil sind
- Persönlichkeit erfasst individuelle Unterschiede im Erleben und Verhalten
gesprächig, energiegeladen, bestimmt, entscheidungsfreudig, ruhig, reserviert, schüchtern, zögernd, zurückgezogen, reflexiv, verlässlich, freundlich, mitfühlend, bescheiden, sanftmütig, altruistisch, kalt, streitsüchtig, unbarmherzig, kooperativ, misstrauisch, zynisch, verantwortungsbewusst, vorsichtig, selbstdiszipliniert, kompetent, sorglos, verantwortungslos, leichtfertig, planlos, stabil, ruhig, zufrieden, selbstsicher, unbefangen, entspannter Zugang zu Herausforderungen, besorgt, labil, launenhaft, ängstlich, depressiv, verletzlich, kreativ, intellektuell, offen, oberflächlich, intelligent, bodenständiggesprächig, energiegeladen, bestimmt, entscheidungsfreudig, ruhig, reserviert, schüchtern, zögernd, zurückgezogen, reflexiv, verlässlich, freundlich, mitfühlend, bescheiden, sanftmütig, altruistisch, kalt, streitsüchtig, unbarmherzig, kooperativ, misstrauisch, zynisch, verantwortungsbewusst, vorsichtig, selbstdiszipliniert, kompetent, sorglos, verantwortungslos, leichtfertig, planlos, stabil, ruhig, zufrieden, selbstsicher, unbefangen, entspannter Zugang zu Herausforderungen, besorgt, labil, launenhaft, ängstlich, depressiv, verletzlich, kreativ, intellektuell, offen, oberflächlich, intelligent, bodenständig
Was ist das Ziel und Vorgehen der Faktorenanalyse? (am Beispiel des lexikalischen Ansatzes)
Faktorenanalyse - strukturgebendes Verfahren
Ziel:
Reduzierung von vielen Variablen (z.B. Wörtern) auf wenige Grunddimensionen, basierend auf Ähnlichkeit der Variablen
Vorgehen (Beispiel):
- man lässt eine grosse Anzahl an Personen sich selbst oder Freunde/Bekannte hinsichtlich einer Vielzahl von Eigenschaftsbegriffen (z.B. kontaktfreudig, launisch, ordentlich) aus der Alltagssprache beurteilen
- man analysiert die Antworten einer grossen Anzahl an Personen mittels einer Faktorenanalyse und sucht nach Gemeinsamkeiten
Big Five (F. 57 - 64 genauer anschauen)
Ergebnis:
- Identifikation von 5 Faktoren (= Big Five)
(1) Extraversion (gesprächig, aktiv, kontaktfreudig)
(2) Verträglichkeit (kooperativ, freundlich)
(3) Gewissenhaftigkeit (ordentlich, verantwortungsbewusst, gründlich)
(4) Emotionale Stabilität (ruhig, entspannt, nicht leicht zu beunruhigen)
(5) Intellekt oder Ideenreichtum (intellektuell, unabhängig, kreativ)
Alternative Strukturmodell der Persönlichkeit
HEXACO Modell (Alternativmodell / Erweiterung Big 5)
(1) Extraversion -> entspricht Extraversion (FFM)
(2) Verträglichkeit -> ähnelt Verträglichkeit (FFM), aber betont Aspekte wie Geduld vs. Reizbarkeit; Kooperation obwohl man ausgenutzt werden könnte
(3) Offenheit für Erfahrungen -> entspricht Offenheit (FFM)
(4) Gewissenhaftigkeit -> entspricht Gewissenhaftigkeit (FFM)
(5) Emotionalität -> ähnelt Neurotizismus (FFM), aber betont Aspekte wie Belastbarkeit vs. Empfindsamkeit
(6) Ehrlichkeit- Bescheidenheit -> einige Aspekte sind im FFM im Faktor Verträglichkeit abgebildet; Kooperation obwohl man die Chance hätte, andere auszunutzen
Lexikalischer Ansatz
im lexikalischen Ansatz wird das gesamte Lexikon einer Sprache schrittweise reduziert zu einem überschaubaren Satz von Eigenschaftsbezeichnungen. Hiermit werden Selbst- oder Bekanntenbeurteilungen an vielen Personen durchgeführt; die resultierende korrelative Ähnlichkeitsstruktur wird dann
Faktorenanalyse
Verfahren zur Reduktion von Daten; dient der Identifikation von Faktoren in einem Datensatz
3 Dinge beeinflussen die Selbstbeschreibung, welche sind das?
- Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstreflexion:
Wie gut können Personen tatsächlich ihre eigenen Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen beurteilen? - unwissentliche Verzerrungen (selbstwertdienliche Selbsttäuschung): Ablehnung wahrscheinlicher, aber psychisch bedrohlicher/sozial unerwünschter Eigenschaften: z.B. „Hin und wieder lüge ich“
- willentliche Verfälschungen (zielgerichtete Fremdtäuschung):
Zustimmung zu sozial erwünschten Eigenschaften: z.B. „Ich sage immer die
Wahrheit“, „Ich bin immer höflich“
Weshalb sind Fremdeinschätzungen objektiver als Selbsteinschätzungen?
aussenstehende Person bewertet das tatsächliche Verhalten der Person und nicht deren Gefühle und Gedanken