Sonnewald (Enzymologie) Flashcards

1
Q

Welche prinzipiellen Wege des intrazellulären Transports neu synthetisierter Proteine gibt es?

A

Co-Translation: Die an den Ribosomen translatierte Proteinsequenz wird mit einer Sequenz versehen, die das Protein ins ER schleust wo es noch während der Translation modifiziert wird. Anschließend wird es sekretiert, in die PM eingebaut oder in Lysosomen wieder abgebaut.

Post-Translation: Das an den Ribosomen translatierte Protein wird entweder in den Zellkern, die Mitochondrien/Chloroplasten oder die Peroxisomen geschleust und erst dort weiter modifiziert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Über welchen Transportweg werden neu synthetisierte Proteine in die folgenden Or-ganellen transportiert?

A
Co-Translational
(r-ER-Signalsequenz):
Endoplasmatisches Retikulum
Golgi-Apparat
Lysosomen
Post-Translational
Mitochondrien
Chloroplasten
Peroxisomen
Zytoplasma
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q
Ordnen Sie die folgenden Stoffwechselwege den angegebenen Organellen zu:
Citrat-Zyklus
Glykolyse
Lipidsynthese
Transkription
Fettsäure-Oxidation
Fettsäure-Synthese
oxidative Phosphorylierung
Replikation
Translation
A
Citrat-Zyklus --> Mitochondrien
Glykolyse -->Zytoplasma
Lipidsynthese -->Raues Endoplasmatisches Retikulum
Transkription -->Zellkern
Fettsäure-Oxidation -->Mitochondrien
Fettsäure-Synthese -->Zytoplasma
oxidative Phosphorylierung -->Mitochondrien
Replikation -->Zellkern
Translation -->Ribosomen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Viele Enzyme benötigen für ihre Arbeit Cofaktoren. Cofaktoren lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: Metall-Ionen und Organische Moleküle (Coenzyme). Bitte ordnen Sie die folgenden Cofaktoren „ihren“ Enzymen zu:

Biotin
Thiaminpyrophosphat
Pyridoxalphosphat
Flavinadeninnucleotid 
NAD+
Me2+
A

Biotin • Acetyl-CoA-Carboxylase (EC 6.4.1.2)
• Pyruvat-Carboxylase (EC 6.4.1.1.)

Thiaminpyrophosphat • Pyruvat-Dehydrogenase (EC 1.2.4.1)

Pyridoxalphosphat • Glycogenphosphorylase (EC 2.4.1.1.)

Flavinadeninnucleotid • MAO, Monoamin-Oxidase (EC 1.4.3.4.)

NAD+ • Lactat-Dehydrogenase (EC 1.1.1.27)

Me2+ • Carboxypeptidasen (EC 3.4.17.1+2)
• Urease (EC 3.5.1.5.)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Enzyme werden durch ihren Vmax, KM und Kcat beschrieben. Was sagt ein niedriges Kcat / KM Verhältnis über die Reaktionsgeschwindigkeit eines Enzyms in vivo aus?

A

Ein niedriges Verhältnis von Wechselzahl (kkat) zu Michaelis-Menten-Konstante (Km) bedeutet, dass nur wenig Substrat pro Zeiteinheit umgesetzt werden kann: Für ein niedriges kkat/KM-Verhältnis muss daher kkat klein und KM groß sein:
• Großer KM, großer kkat: Substrat bindet langsam an, wird schnell umgesetzt; v ~ KM
• Kleiner KM, kleiner kkat: Substrat bindet schnell an, wird langsam umgesetzt; v ~ kkat
• Großer KM, kleiner kkat: Substrat bindet langsam an, wird nur langsam umgesetzt.
–> v sehr klein
• Kleiner KM, großer kkat: Substrat bindet schnell an und wird schnell umgesetzt;
–> v sehr groß

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Woran kann man eine enzymkatalysierten von einer nicht katalysierten Reaktion un-terscheiden?

A

Enzyme setzen die Aktivierungsenergie einer Reaktion herab, d. h. die freie Enthalpie des Übergangszustandes ist stark herabgesetzt, sodass sie unter relativ milden Bedingungen ablau-fen kann.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Bitte beschreiben Sie die folgenden Prinzipien der enzymvermittelten Katalyse: (a) induced fit und (b) Schlüssel-Schloss-Prinzip!

A

Schlüssel Schloss Prinzip: Das aktive Zentrum des ungebundenen Enzyms hat eine dem Substrat komplementäre Gestalt.

Induced fit: Das aktive Zentrum des Enzyms wird erst nach Konformationsänderung nach Anbinden des Substrats komplementär zu diesem.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Welche Auswirkung auf die Aktivitätsenergie hätten folgende Eigenschaften des akti-ven Zentrums eines Enzyms. Bitte begründen Sie Ihre Aussagen!

(a) Das aktive Zentrum ist komplementär zum Substrat.
(b) Das aktive Zentrum ist komplementär zum Übergangszustand.

A

(a) Die Aktivierungsenergie würde erhöht werden, da der Zustand des Substrates durch die Aus-bildung des aktiven Zentrums begünstigt wäre.
(b) Die Aktivierungsenergie wäre dank Begünstigung des Übergangszustandes herabgesetzt, da dieser Zustand stabilisiert werden würde. Eine Reaktion zum Produkt wird dadurch begünstigt.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was beschreibt die Michaelis-Menten-Gleichung

A

Die Reaktionsgeschwindigkeit bei gleichbleibender Enzymkonzentration und unter-schiedlichen Substratkonzentrationen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Bei der Michaelis-Menten-Konetik spielen die Größen vmax und Km eine große Rolle. Was beschreiben sie und was bedeutet ein hoher bzw. niedriger Wert von Km für die Substrataffinität eines Enzyms?

A

vmax beschreibt die Maximalgeschwindigkeit, die asymptotisch noch erreicht werden kann, jedoch auch durch weitere Substratzugabe nicht überschritten werden kann.
Km beschreibt die Michaelis-Menten-Konstante; sie entspricht der Substratkonzentration, die bei halber Maximalgeschwindigkeit vorliegen muss.
Ein niedriger Km-Wert bedeutet entsprechend, dass eine hohe Bindungsbereitschaft des Sub-strates an das Enzym besteht; schon kleine Konzentrationen an Substrat genügen, um die Re-aktion mit halber Maximalgeschwindigkeit (bzw. schneller) ablaufen zu lassen.
Ein hoher Km-Wert bedeutet entsprechend, dass nir eine niedrige Bindungsbereitschaft des Substrates an das Enzym besteht. Entsprechend bedarf es hoher Substratkonzentrationen, um mindestens die halbe Maximalgeschwindigkeit der Reaktion zu erreichen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Was versteht man unter einem Selbstmordinhibitor?

A

Selbstmordinhibitoren oder auch mechanismusbasierte Inhibitoren sind modifizierte Substrate, die ein Enzym inaktivieren können: Zunächst binden sie an das aktive Zentrum des Enzyms an – sie sind auf dieses hoch spezifisch kompatibel – und bilden dann in der weiteren Reaktion ein Zwischenprodukt, welches das Aktivzentrum des Enzyms so fest bindet, dass dieses blockiert wird.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Bei exothermen Reaktionen wird Energie freigesetzt. Man würde daher vermuten, dass solche Reaktionen spontan ablaufen. Warum muss dennoch Aktivierungsenergie aufgewendet werden, um diese zu starten?

A

Die Aktivierungsenergie dient zur Ausbildung eines Übergangszustandes, der zunächst erreicht werden muss, um von den Reaktanden zu den Produkten zu gelangen. Dabei kann es sich bspw. um das Lösen von Bindungen oder Umlagerungen handeln, die endotherm stattfinden.
Ein (chemisch nicht ganz korrektes) Beispiel wäre Holz und Sauerstoff; beide reagieren in exo-therme Reaktion zu den Verbrennungsprodukten. Die Reaktion verläuft jedoch nicht spontan, da zunächst durch Wärmezufuhr flüchtige, brennbare Stoffe aus dem Holz freigesetzt werden müssen, die dann das gesamte Holz in Brand setzen können.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Enzymaktivitäten werden durch unterschiedliche Mechanismen reguliert. Hierzu zählt auch die reversible Bindung von Inhibitoren. Es wird bei ihnen zwischen kompetitiven, unkompetitiven und nichtkompetitiven Inhibitoren unterschieden.
Bei welcher Art von Inhibitor sind die folgenden Änderungen der Michaelis-Menten-Größen KM und vmax in nun folgend beschriebener Weise zu erwarten? Bitte begründen Sie jeweils Ihre Aussage!
(a) vmax bleibt konstant und KM wird erhöht?
(b) vmax und KM werden erniedrigt?
(c) vmax sinkt und KM bleibt konstant?

A

(a) Dies ist bei kompetitiv wirkenden Inhibitoren der Fall: Der Inhibitor tritt als Konkurrenz zum Substrat am Enzym auf, bindet auf gleiche Weise an. D. h. dass die Substratbindung auf Kos-ten des Inhibitors zurückgedrängt wird (gleichbedeutend mit steigendem KM)
(b) Dies ist bei unkompetitiv wirkenden Inhibitoren der Fall: Der Inhibitor komplexiert nur mit Enzymen, die bereits ein Substratmolekül gebunden haben („ESI-Komplex“), aus welchem aber kein Produkt gebildet werden kann. Dadurch wird das GGW freier Enzyme und Substrate ständig in Richtung der Komplexierung verschoben, da ständig Enzym-Substrat-Komplexe durch Inhibierung verloren gehen. Folge: Es werden mehr Substratmoleküle pro Zeiteinheit gebunden (KM sinkt), aber die maximale Reaktionsgeschwindigkeit wird durch den Verlust an Enzym-Molekülen durch Inhibierung herabgesetzt (vmax sinkt).
(c) Dies ist bei nichtkompetetiven Inhibitoren der Fall. Hierbei bindet das Substrat unverändert an das Enzym an, wird aber nicht mehr zu Produkt umgesetzt; daher bleibt KM unverändert, vmax sinkt dagegen zu einem neuen Wert vmax(App) ab. Das Enzym verhält sich wie eine Verdünnung seiner selbst, weswegen der Effekt durch Substraterhöhung auch nicht kompensiert werden kann.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Enzyme können in sechs Reaktionstypen unterteilt werden. Bitte ordnen Sie die ange-gebenen Beispielenzyme den Reaktionstypen zu:

A

Oxidoreduktasen • Pyruvat-Dehydrogenase (EC 1.2.4.1.)

Transferasen • Hexokinase (EC 2.7.1.1.)

Hydrolasen • Lipase (EC 3.1.1.)
• Amylasen (EC 3.2.X.X.)
• Nucleasen (EC 3.1.X.)

Lyasen • Aldolase (EC 4.1.2.13)
• Aconitase (EC 4.2.1.3.)

Isomerasen keine der genannten Enzyme

Ligasen • Carboxylasen (EC 6.4.1)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Nach Michaelis-Menten werden Enzymaktivitäten in Form einer hyperbolischen Kurve dargestellt. Viele Enzyme zeigen allerdings einen sigmoiden Kurvenverlauf. Bitte be-schreiben Sie, worauf die Abweichungen zurückzuführen sind!

A

Bei betreffenden Enzymen handelt es sich um allosterische Enzyme; das sind Enzymmoleküle mit mehreren Untereinheiten und aktiven Zentren. Dabei beeinflussen sich diese Zentren ge-genseitig; es treten zwei Konformationen des Enzyms auf: Eine R-Form (relaxed) und eine T-Form (tended). Jede der beiden Formen hat ein eigenes kinetisches Verhalten bzgl. der Sub-stratanbindung, wodurch sich beide kinetischen Kurven zu einer sigmoiden Kurve addieren:

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was versteht man unter symmetrischem und sequentiellen Modell der Allosterie?

A

Beim symmetrischen Modell wird davon ausgegangen, dass das Enzym-Molekül entweder in der T- oder der R-Form vorliegt; beide können aber ineinander umgewandelt werden. Aller-dings existieren pro Enzymmolekül niemals R-konfigurierte Untereinheiten neben T-konfigurierten Untereinheiten. Diese verhalten sich jedoch unterschiedlich bezüglich der Affinität zu den Substratmolekülen.

Beim sequentiellen Modell wird davon ausgegangen, dass es zu einer sukzessiven Konformationsänderung zwischen R-Form und T-Form in Abhängigkeit von der Anzahl der gebundenen Substratmoleküle kommt:

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Was versteht man unter homotropen, was unter heterotropen Regulation?

A

Wird die Enzymaktivität durch das Substratmolekül selber entweder aktiviert oder inhibiert, so wird von homotropen Effekten gesprochen – da der Regulator und das Substrat identisch (gr. homo = gleich) sind.
Wird die Enzymaktivität durch andere Moleküle als durch das Substrat aktivierend oder hem-mend beeinflusst, so wird von heterotropem Effekt gesprochen, da Regulator und Substrat sind unterschiedlich (gr. hetero = verschieden).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Was bewirkt die Bindung von ATP und CTP an der ATCase in Bezug auf die Konform-ation und Aktivität des Enzyms?

A

ATP bindet heterotrop an das Enzym an, und stabilisiert (heterotrop) dessen aktivere R-Konformation, CTP stabilisiert dagegen (heterotrop) die weniger aktive T-Konformation. ATP erhöht also die Aktivität, CTP vermindert sie.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
19
Q

Wodurch wird verhindert, dass Verdauungsenzyme nicht in der Bauchspeicheldrüse, sondern erst im Dünndarm aktiv sind und wie werden sie aktiviert?

A

Die Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse liegen dort in inaktivem Zustand vor. Sie wer-den im Dünndarm durch Enterokinasen aktiviert.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
20
Q

Enzyme werden häufig durch reversible kovalente Modifikationen reguliert. Eine zent-rale Rolle spielt dabei die Phosphorylierung. Welche Funktion übernehmen dabei die Proteinkinasen und Proteinphosphatasen?

A

Proteinkinasen phosphorylieren Proteine; vornehmlich an alkoholischen OH-Gruppen (Se-rin, Threonin), sie übertragen eine Phosphatgruppe von ATP auf ein Enzym (unter Bildung von ADP)

Proteinphosphatasen hydrolysieren das phosphorylisierte Enzym wieder: Dadurch wird Phosphat frei, am Enzym findet sich wieder die alkoholische OH-Gruppe.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
21
Q

Zytosolische Proteine, die für den Abbau bestimmt sind, werden häufig durch Ubiqui-tin markiert. Bitte beschreiben Sie die enzymatischen Schritte durch die beteiligten En-zyme, die am Abbau beteiligt sind.

A
  1. Energetisierung: Die terminale Carboxylgruppe wird unter Wirkung des Enzyms E1 mit ATP umgesetzt, wodurch ein energiereicher AMP-Ester entsteht.
  2. Aktivierung: Diese energiereiche Verbindung überträgt das Enzym E1 auf eine seiner Thiogruppen (Cystein-Gruppe) wodurch ein E1-Ubiquitin-Thioester entsteht.
  3. Konjugation: Mittels Katalyse eines Enzyms E2 (Ubiquitinkonjugierendes Enzym) wird der Ubiquitin-E1-Komplex unter Freiwerden des E1 (aktivators) zu Ubiquitin-E2 umgesetzt.
  4. Übertragung auf das Zielprotein: Die Ubiquitin-Ligase (E3) überträgt das Ubiquitin an ei-nen Lysinrest des Zielproteins: Aus der (energiereichen) Thioesterbindung wird eine (ener-getisch günstigere) Peptidbindung.
    Das derart markierte Protein wird dann an Proteasomen unter Freiwerden von Ubiquitin zu Oligopeptiden bzw. freien Aminosäuren abgebaut.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
22
Q

Was versteht man unter Mikrokompartimierung des Stoffwechsels und welchem Zweck dient diese?

A

Mikrokompartimente sind gesonderte Reaktionsräume, die nicht durch Membranen getrennt werden (im Ggs. zu Organellen). Hierbei können Enzyme sequentieller Stoffwechselwege in Multienzymkomplexen organsiert werden.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
23
Q

Von manchen Enzymen sind mehrere sogenannte Isoenzyme bekannt. Welche der folgenden Aussagen treffen auf diese zu?

A

Isoenzyme werden von unterschiedlichen Genen kodiert, katalysieren aber dieselben chemischen Reaktionen.

Isoenzyme sind Enzyme mit gleichen regulatorischen Eigenschaften.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
24
Q

Was versteht man unter Mikrokompartimierung im Zusammenhang mit Stoffwechsel-wegen? Bitte nennen und beschreiben Sie mindestens ein Beispiel!

A

Substratchanneling durch elektrostatische Führung beim Umsatz von Malat über Oxalacetat zu Citrat:

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
25
Q

Was versteht man unter chemischer Kopplung von Reaktionen? Geben Sie hierfür ein Beispiel an!

A

Chemische Kopplung bedeutet, dass eine Reaktion, die im Grunde endergonisch (ΔG>0) ab-laufen würde, an eine zweite gekoppelt wird, die stark exergonisch verläuft, und zu einem Zwischenprodukt führt, das so energetisch ist, das es durch eine daran gekoppelte chemi-sche – dann ebenfalls noch exergonische - Reaktion zum gewünschten Endprodukt führt. Die Kopplung gehorcht dabei dem 0. Hauptsatz der Thermodynamik.
Beispiel:
Umsatz von Glucose zu Glucose-6-phosphat: Die direkte Reaktion von Glucose mit einem Phosphat-Ion verliefe endergonisch. Der Umsatz von ATP zu ADP und Phosphat ist dagegen stark exergonisch. Wird nun Glucose statt mit Phosphat mit ATP umgesetzt, so ist auch die Bil-dung von Glu-6-Phosphat noch deutlich exergonisch:

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
26
Q

Organismen lassen sich entsprechend ihrer Ernährungsstrategie in zwei Gruppen einteilen; autotrophe und heterotrophe Organismen. Welche Energie- und Kohlenstoff-quelle benutzen phototrophe Organismen, welche chemolithotrophe Organismen?

A

Phototrophe: Kohlenstoffquelle = CO2, Energiequelle = Licht

Chemolithotrophe Kohlenstoffquelle = CO2, org. Moleküle Energiequelle = Oxidation

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
27
Q

Was geschieht mit roten Blutzellen, wenn man sie in hypotonischer, hypertonischer bzw. isotonischer Lösung badet? Bitte begründen Sie Ihre Antworten!

A
  • in hypertonischer Lösung aus den Blutzellen in die Lösung (Zellen schrumpfen)
  • in isotonischer Lösung findet kein makroskopischer Austausch statt
  • in hypotonischer Lösung aus der Lösung in die Blutzellen hinein (Zellen schwellen an)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
28
Q

Welche unterschiedlichen Klassen der Membrantransportsysteme kennen Sie?

A

Uniport: Form des Transports bei dem nur eine Substanz durch die Membran transportiert wird

Symport: Form des Transports bei dem zwei unterschiedlich gelöste Substanzen in dieselbe Richtung transportiert werden

Antiport: Form des Transports, bei der ein gegenseitiger Austausch von zwei Molekülen erfolgt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
29
Q

Aktive Transportsysteme fallen in zwei Klassen. Bitte benennen Sie diese und geben Sie jeweils ein Beispiel dafür an!

A

Symport: Das zu transportierende Molekül wird mit einem zweiten Molekül oder Ion gekoppelt, und durch ein Membranprotein geschleust.
Beispiel: Na-Glucosetransporter in die Zelle. Durch Koppeln eines Glucose-Moleküls mit einem Na+-Ion (ATP!) gelingt es, diese aus dem extrazellulären Raum entgegen dem Konzentrationsgradienten durch Membranproteine in die Zelle zu transportie-ren. Es handelt sich hierbei um einen sekundär akti-ven Transport!

Antiport: Ein Membranportein ermöglicht den Durch-tritt eines Teilchens, sobald es mit einem anderen Teilchen am entgegengesetzten „Ende“ beladen wird.
Beispiel: Na-K-ATPase. Um in der Zelle ein elektro-chemisches Potenzial aufzubauen, werden über Na-K-ATPase jeweils 3 Na+-Ionen gegen 2 K+-Ionen ausgetauscht. Hierbei handelt es sich um einen pri-mär aktiven Transport.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
30
Q

Was versteht man unter passivem, primär aktivem und sekundär aktivem Transport? Bitte nennen Sie jeweils ein Beispiel.

A

Passiver Transport : Diffusion von Molekülen / Ionen durch die Membran entlang eines Konzentrationsgradienten. Kein Energieaufwand notwendig.
Einfache Diffusion und erleichterte Diffusion.
Bsp.: Durchtritt von Wasser durch Aquaporine

Primär aktiver Transport: Transport eines Moleküls durch Energieaufwand entgegen seines Konzentrationsgradienten. Dabei wird die Energie direkt genutzt, um das Molekül mittels einer molekula-ren Pumpe zu transportieren.
Bsp.: Transport von Na+-Ionen über Na+-K+-ATPase in die Zelle.

Sekundär aktiver T.: Transport eines Moleküls durch Energieaufwand entgegen seines Konzentrationsgradienten, gekoppelt an ein Carrier-Molekül. Der Konzent-rationsgradient des Carrier-Moleküls ist dabei so ausgerichtet, dass er dem zu transportierenden Molekül entgegen steht. Hier wird die Ener-gie in den Aufbau dessen Potenzials investiert.
Bsp.: Transport von Glucose an Na+-Ionen gekoppelt in eine Zelle.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
31
Q

Was versteht man unter Uniport, Symport und Antiport? Bitte geben Sie jeweils ein Beispiel an!

A

Uniport: Transport eines Teilchens durch eine Membran ohne Beteiligung wei-terer Teilchen. Beispiel: Glucose-Transporter

Symport:Transport von gleichzeitig zwei Teilchen in gleiche Richtung durch eine Membran. Beispiel: Glucose-Na+-Transport

Antiport: Transport von gleichzeitig zwei Teilchen in jeweils entgegengesetzte Richtung durch eine Membran. Beispiel: Cl-/HCO3- –Transport

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
32
Q

Welche Rolle haben Aquaporine in der Zelle?

A

Aquaporine transportieren Wasser durch Membranen hindurch. Durch ihren lipophilen Charak-ter kann Wasser sonst nicht direkt durch Diffusion durch Membranen gelangen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
33
Q

Welche Bedeutung hat die Phosphorylierung und Dephosphorylierung für die Funkti-on der Na+/K+-ATPase in Blutzellen?

A

Die Na-K-ATPase wird, sobald sie mit 3 Na+-Ionen komplexiert ist durch ATP phosphorylisiert und damit energetisiert. Dies ge-schieht durch Vermittlung des P-Enzym(II). Infolge der Phosphorylisierung tritt an der Na-K-ATPase eine Konformation-sänderung dergestalt auf, dass sie sich nach der Seite der ECM öffnet.
Hat sich die zur Seite der ECM geöffnete Na-K-ATPase mit zwei K+-Ionen verbunden, so wird sie mittels P-Enzym(I) dephosphoryli-siert und dadurch wieder in die Ausgangs-Konformation gebracht: Sie öffnet zur Seite des Zellinneren hin und entlässt die beiden K+-Ionen in das Cytosol.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
34
Q

Wie wird sichergestellt, dass bei der Hexokinasereaktion das endständige (g) Phos-phat des ATP auf die C6-Position der Glucose und nicht auf Wasser übertragen wird?

A

Bei der Bindung der Glucose an die Hexokinase macht diese eine Konformationsänderung der-gestalt durch, dass sich das aktive Zentrum schließt - und dadurch für Wasser nicht mehr zu-gänglich ist.
Jetzt kann das ATP selektiv am C6-Atom der Glucose angreifen und dieses phosphorylieren.

35
Q

Über welche Zwischenstufe verläuft die oxidative Phosphorylierung von Glyerinaldehyd-3-Phosphat? (Enzymname, Reaktionspartner, Zwischenprodukte)

A

Die oxidative Phosphorylierung verläuft an Glycerinaldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase (mit seinem Cofaktor NAD+) zunächst über die Zwischenstufe der Carbonsäure (Oxidation des Al-dehyds), und erst dann deren Phosphorylierung - beide Reaktionen finden am Enzym statt.

36
Q

An welchen Stellen in der Glykolyse wird ATP investiert und an welchen wird ATP synthetisiert? (Enzymname und Beschreibung der Reaktion)

A

Investition von ATP:

Phosphorylierung der Glu zu Glu-6-Phosphat

Enzymname
Glu-6-Phosphokinase

Phosphorylierung der Fru-6-P zu Fru-1,6,-bis-P

Enzymname
Fru-6-Phosphokinase-1

Freisetzen von ATP:

Substratkettenphosphorylierung 1,3-bis-P-Glycerat zu 3-Phosphoglycerat

Enzymname
Phosphoglycerat-Kinase

Substratkettenphosphorylierung 2-Phosphoenolpyruvat zu Pyruvat

Enzymname
Pyruvat-Kinase

37
Q

Warum ist in Tumorzellen die Rate der Glykolyse stark erhöht?

A

Der Energiebedarf ist dank dem verstärkten Wachstum eines Tumors stark erhöht, weswegen viel ATP durch Glykolyse erzeugt werden muss. Es herrscht chronischer Sauerstoffmangel.

38
Q

Wie wird die Aktivität der Hexokinase im Muskel bzw. in der Leber reguliert?

A

Muskel:

Hemmung
Hohe Konzentrationen an Glu-6-P wirken hemmend.

Leber:

Hemmung
Kein Einfluss von Glu-6-P; dagegen wirken niedrige Konzentrationen an Glu hemmend.

39
Q

Worin besteht die physiologische Bedeutung (a) der niedrigen Glucoseaffinität und (b) der fehlenden Glucose-6-Phosphat-Hemmbarkeit der Hexokinasen in Leberzellen?

A

Die Hauptaufgabe der Glucokinase (EC 2.7.1.2.) in der Leber ist die Bereitstellung von Glu-6-P für die Synthese von Glykogen („Leberstärke“) als mittelfristiger Energiespeicher, oder der Synthese von Fettsäuren als langfristiger Energiespeicher.

(a) Die niedrige Substrataffinität verhindert, dass der Blutzuckerspiegel unter einen Wert absackt, da zur Glykogenerzeugung immer eine Mindestkonzentration vorhanden sein muss, um die Glucokinase zu aktivieren.
(b) Daher wäre es nicht zielführend, wenn in der Leber die Hexokinasen I-III vorkämen, die - gleich der Situation im Muskel - von hohen Glu-6-P-Spiegeln gehemmt werden würde, da zur Glykogenerzeugung hohe Glu-6-P-Spiegel benötigt werden.

40
Q

Wie wirkt sich ein hohes bzw. ATP/AMP-Verhältnis auf die Rate der Glykolyse in Mus-kelzellen aus? Welche Enzyme werden reguliert?

A
  • Hohe ATP-Konzentration wirken hemmend auf die PFK-1 (Phosphofructokoinase-I); es wird dann keine weitere Fru-1,6-BP aus Fru-6-P umgesetzt, sowie zusätzlich hemmend auf die Pyruvat-Kinase.
  • Hohe AMP-Konzentrationen heben dagegen die Hemmung wieder auf.
41
Q

Welche Bedeutung hat Fructose-2,6-bisphosphat (F-2,6-BP) in der Stoffwechselregu-lation und wie wird die Menge an Fructose-2,6-bisphosphat reguliert?

A

F-2,6-BP wirkt als Signalmolekül in der Leber, und bestimmt durch seine Konzentration, ob Glykolyse oder Gluconeogenese ablaufen soll: Hohe Konzentrationen aktivieren die PFK und setzen dadurch die Glykolyse in Gang, hohe Konzentrationen an F-6-P aktivieren die FBPase1 und dadurch die Glyconeogenese.
Das Molekül selber wird von einem Enzymkomplex aus PFK2 und FBPase2 gebildet und auch abgebaut (zu F-6-P).
Deren Bildung und Abbau wird im Endeffekt durch die Ausschüttung der Hormone Insulin (Glucose-Überangebot) und Glukagon (Glucose-Mangel) initiiert.

42
Q

Wie wirkt sich ein erhöhter Gehalt an Insulin im Blut auf den Fructose-2,6-bisphosphat-Gehalt in der Leber und die Geschwindigkeit der Glykolyse bzw. Gluconeo-genese aus?

A

Insulin initiiert durch eine Enzymkaskade die Aktivierung der PFK2, wodurch die Fructose-2,6-bisphosphat-Konzentration ansteigt. Dieses wirkt stimulierend auf PFK1, wodurch die Geschwindigkeit der Glykolyse erhöht, die der Gluconeogenese vermindert wird.

43
Q

Die Reaktionen der Glucoseneogenese sind auf drei zelluläre Kompartimente verteilt. Benennen Sie die Kompartimente und die Enzymschritte, die außerhalb des Zytoplasmas ablaufen.

A

Kompartimente: Endoplasmatisches Retikulum, Zytoplasma, Mitochondrium

ENR
Glu-6-P zu Glu (an Glu-6-Phosphatase)

Mitochondrium
Pyruvat zu Oxalacetat (an Pyruvat-Carboxylase)
Oxalacetat zu Malat (an MDH)

44
Q

Weshalb ist die Überführung von Pyruvat zu Acetyl-CoA für die Zelle von zentraler Bedeutung?

A

Dieser Vorgang ist (für Tiere) irreversibel; d.h. einmal gebildetes Acetyl-CoA kann nur noch verstoffwechselt werden. Aus Acetyl-CoA kann – im Ggs. zu Pyruvat keine Gluconeogenese mehr betrieben werden.

45
Q

Welche Cofaktoren sind für die Aktivität des Pyruvat-Dehydrogenase-Komplexes er-forderlich und welche Funktion übernehmen sie?

A

Der Pyruvat-Dehydrogenase-Komplex wandelt Pyruvat mit CoA zu Acetyl-CoA um. Die fünf Co-Faktoren haben folgende Funktionen:

CoA-SH
Stöchiometrie: Reaktionspartner; wirkt aktivierend.

NAD+
Stöchiometrie: Elektronenaufnahme; wirkt aktivierend.

TPP
Katalyse: Abgabe eines Protons, Nucleophiler Angriff am Carb-Anion des Pyruvat und Übertragung der Hydroxyethyl-Gruppe.

Liponamid
Katalyse: Transfer der Acetylgruppe auf CoA.

FAD
Katalyse: Regeneration der oxidierten Liponsäure-Form (-S-S-)

46
Q

Auf welche Weise wird der Pyruvat-Dehydrogenase-Komplex reguliert? Welche Aus-wirkung (hemmend / aktivierend) haben die folgenden Metabolite auf die Aktivität der Pyruvat-Dehydrogenase: ATP, AMP, CoA, Acetyl-CoA, NAD+, NADH, Fettsäuren und Ca2+-Ionen?

A

Die Regulierung des PDH-Komplexes erfolgt über eine reversible Phosphorylierung der E1-Einheit durch eine Kinase (die an die E2-Einheit gebunden ist): Phosphoryliert ist der Kom-plex inaktiv, andernfalls aktiv. Die Aktivierung erfolgt über eine Phosphatase und wird durch niedrige ATP-Konzentrationen begünstigt. D. h. bei hohen Konzentrationen von ATP wird die Phosphorylierung begünstigt.

Die Metabolite der Acetyl-CoA-Reaktion haben ebenfalls aktivierende und hemmende Eogenschaften:

  • Hohe Konzentrationen an ATP, NADH oder Acetyl-CoA zeigen eine hohe Energetisie-rung an; es wird kein weiteres Acetyl-CoA benötigt. –> hemmend.
  • Hohe Fettsäure-Konzentrationen zeigen deren Freisetzung an; deren Verstoffwechselung hat – einmal begonnen – Vorrang vor einer Pyruvat-Umsetzung. Oder: Fettsäuren werden erst dann verstoffwechselt, wenn keine Glucose vorhanden ist. –> hemmend.
  • Hohe Konzentrationen an AMP, ADP, NAD+ oder CoA zeigen eine geringe Energetisierung an, es besteht Bedarf an Acetyl-CoA. –> aktivierend.
  • Hohe Konzentrationen an Ca2+-Ionen zeigen eine erhöhte Muskelaktivität an, da dann Ca2+ von den Muskelzellen in die ECM ausgeschüttet werden. –> aktivierend.
47
Q

Neben Reduktionsäquivalenten in Form von NADH und FADH2 entsteht im Verlauf des Citratzyklus auch GTP. Bitte beschreiben Sie die enzymatische Reaktion! (Substrat, Produkt, Enzym, Cofaktoren)

A

GTP wird im Zuge der Umsetzung von Succinyl-CoA zu Succinat (an der Succinyl-CoA-Synthetase, EC 6.2.1.4 oder 5.) gebildet.

48
Q

Welche Untereinheiten teilen sich die Pyruvat-Dehydrogenase und die α-Ketoglutarat-Dehydrogenase? Benennen Sie bitte die Untereinheit und beschreiben Sie die ausgeführ-te Reaktion!

A

Von beiden Enzymkomplexen ist die E3-Untereinheit identisch (Dihydrolipoyl-Dehydrogenase, EC 1.8.1.4.).
Sie katalysiert die Dehydrierung (= Oxidation) von Dihydrolipoamid mit ihrem Cofaktor FAD:

Das aktive Zentrum von E3 hat eine Sulfidbrücke, die die beiden vicinalen Thiolgruppen des Dihydroliponamid zu einer Sulfidbrücke oxidieren kann (wobei dann am aktiven Zentrum Thiolgruppen gebildet werden). Diese können durch Reaktion mit NAD+ zu Sulfidbrücken rege-neriert werden.

49
Q

An welcher Stelle des Citratzyklus‘ entstehen die Reduktionsäquivalente?

A

Isocitrat wird über die Isoctrat-Dehydrogenase zu α-Ketoglutarat es entsteht: NAD+ + 2 e- –>NADH + H+

α-Ketoglutarat wird über die Ketogluteratdehydrogenase zu Succinyl-CoA es entsteht: NAD+ + 2 e- –>NADH + H+

Succinat wird über die Succinat-Dehydrogenase zu Fumarat es entsteht: FAD + 2 e- –> FADH2

Malat wird über die Malat-Dehydrogenase zu Oxalacetat
es entsteht: NAD+ + 2 e- –> NADH + H+

50
Q

An welcher Stelle des Citratzyklus entsteht GTP? Benennen Sie bitte das beteiligte Enzym und beschreiben Sie die Reaktion!

A

GTP wird im Zuge der Umsetzung von Succinyl-CoA zu Succinat (an der Succinyl-CoA-Synthetase, EC 6.2.1.4 oder 5.) gebildet.

Succinyl-CoA + GDP + Pi –> Succinat+GTP

51
Q

Fette werden gewöhnlich in Acetyl-CoA umgewandelt und im Citratzyklus weiter ver-arbeitet. In der Gluconeogenese kann Glucose aus Oxalacetat synthetisiert werden. Wa-rum müssen wir dann nach einer langen Runde von Anstrengungen, die unsere Kohlen-hydratdepots erschöpfen, diese Speicher durch Aufnahme von Kohlenhydraten auffül-len? Warum ersetzen wir sie nicht einfach durch Umwandlung von Fette in Kohlenhydra-te?

A

Wird Oxalacetat aus dem Citratzyklus abgezweigt, so kann kein Acetyl-CoA - also das Produkt der β-Oxidation des Fettstoffwechsels - mehr weiter verstoffwechselt werden, da es mit diesem kondensieren muss: Der Citratzyklus käme zum Erliegen, und die energetische Mangelsituation würde bedrohlich verschärft werden.
Des Weiteren muss für die Umsetzung von Oxalacetat über die Gluconeogenese Energie in Form von ATP, GTP und NADH aufgewendet werden, um daraus Glucose zu erhalten.

52
Q

Bei der Samenkeimung müssen Pflanzen Fette in Kohlenhydrate umwandeln. Wie können sie dies erreichen?

A

Sie verstoffwechseln zunächst die Fette über den Glyoxat-Zyklus zu Succinat, die dann über den Citrat-Zyklus zu Malaten umgesetzt werden. Aus Malaten können Pflanzen über die Gluco-neogenese Glucose gewinnen.

Fettsäuren wird über den Glyoxat- Zyklus zu Succinat wird über den Citrat-Zyklus zu Malat wird über die Gluconeogenese zu Glucose

53
Q

Bitte ordnen Sie die rechts angegebenen Enzyme den Stoffwechselreaktionen zu (Mehrfachnennungen sind möglich)

A

Bild

54
Q

Mit welchem Experiment wurde die chemiosmotische Hypothese belegt? Bitte be-schreiben Sie ein geeignetes Experiment.

A

Der Beweis konnte mit isolierten Mitochondrien erbracht werden, die zunächst in ein Medium mit pH 9 (Zusatz von 0,1 M KCl) gebracht wurden, bis sich ein GGW einstellt. Danach werden sie in ein Medium mit pH 7 und dem K-Carrier Valinomycin (also mit höherer Protonen-Konzentration), ADP und freiem Phosphat verbracht. Nach einiger Zeit lässt sich ATP im Medi-um nachweisen. Die Synthese erfolgt über den elektrochemischen Gradienten der K+-Konzentration und dem Protonengradienten.

55
Q

Bei welchem Prozess entstehen bei der oxidativen Phosphorylierung reaktive Sauer-stoffspezies und wie werden diese entgiftet?

A

An Komplex IV der Atmungskette können während der Elektronenübertragung von Cytochrom C auf O2 Hyperoxid-Ionen oder Peroxid-Ionen freiwerden. Diese werden durch
Superoxd-Dismutase und Katalase
vollständig zu Wasser reduziert werden, und dadurch unschädlich gemacht werden.

56
Q

Bitte beschreiben Sie die dreistufige Überführung von Succinat in Oxalacetat! Be-nennen Sie hierzu die beteiligten Enzyme, Metabolite und Cofaktoren! Welches Stoff-wechselmotiv beschreibt diese Umwandlung?

A

Das Stoffwechselmotiv ist die Bereitstellung des Akzeptorkörpers Oxalacetat, der weiteres Acetyl-CoA verarbeiten kann. Oxidation einer Methylengruppe (-CH2-) zu einer Carbonylgruppe (=C=O).

Succinat wird durch Succinat-Dehydrogenase zu Fumarat (Reaktionstyp: Oxidation); Cofaktoren –> FAD, Ubichinon

Fumarat wird über die Fumarase zu Malat Reaktionstyp (Hydratisierung)

Malat wird über die Malat-Dehydrogenase zu Oxalacetat; Reaktionstyp Oxidation; Cofaktoren (NAD+)

57
Q

Bitte beschreiben Sie den Glycerin-3-Phosphat-Shuttle. Welche Isoenzyme, Metaboli-te und Cofaktoren sind beteiligt? Welche Funktion hat dieser Shuttle?

A

Funktion: Übertrag von Elektronen aus cytosolischem NADH für den Q-Pool der Mitochondrien nutzbar machen. Enzyme: Glycerinkinase phosphoryliert (unter ATP-Verbrauch) Glycerin zu Gly-3-P, welches wiederum an Gly-3-P-Dehydrogenase zu Dihydroxyaceton-3-P oxidiert wird. Die dabei freiwerdenden Elektronen werden auf den Cofaktror FAD übertragen, welcher diese wiederum auf Q überträgt. Dihydroxyaceton-P kann alternativ dazu auch gleich aus der Glyko-lyse bezogen werden und am selben Enzym zu Glycerin-3-P reduziert werden!

58
Q

Mittels spezifischer Inhibitoren können die einzelnen Komplexe der Atmungskette gehemmt werden. Welcher der folgenden Wirkstoffe wirkt auf Komplex III:

A

Antimycin-A

59
Q

Elektronen aus dem cytosolischen NADH-Pool gelangen mittels spezifischen Shuttle-Systeme in die Mitochondrien. Bitte beschreiben Sie den Aspartat-Malat-Shuttle.

A

Im Herz und Leber gelangen Elektronen des cytoplasmatischen NADH über den Malat-Aspartat-Shuttle in die Mitochondrien: Elektronen werden vom cytoplasmatischen NADH auf Oxalacetat übertragen, wobei sich Malat bildet, das die innere Mitochondrienmembran im Aus-tausch gegen α-Ketoglutarat passiert. In der Matrix wird es mithilfe der Malat-Dehydrogenase unter Bildung von NADH reoxidiert. Das entstandene Oxalacetat kann die innere Mitochond-rienmembran nicht überwinden, sodass Glutamat eine Aminogruppe an Oxalacetat übergibt, wobei Aspartat und α-Ketoglutarat entstehen. Im Cytoplasma wird Aspartat dann zu Oxalacetat desaminiert und der Zyklus beginnt erneut.

60
Q

Welche Protein-Komplexe sind an der Elektronenübertragung in den Mitochondrien beteiligt?

A

Streng genommen handelt es sich bei jedweder chemischen Reaktion um Übertragung von Elektronen. Also sind alle Komplexe daran beteiligt! Im Sinne der Atmungskette sind es die Komplexe I, II, III und IV:

I: von NADH nach Q Produkte: NAD+, QH2
II: von FADH2 nach Q Produkte: FAD+, QH2
III: von QH2 nach Cytochrom COx. Produkte: Q, Cytochrom CRed
IV: von Cytochrom CRed. nach O2 Produkte: Cytochrom COx., H2O

61
Q

In Komplex III der Atmungskette werden Elektronen von Ubiquinol auf Cytochrom C übertragen. Der zugrundeliegende Prozess wird als Q-Cyclus bezeichnet. Was versteht man unter dem Q-Cyclus?

A

An Komplex III besteht das Problem, dass QH2 zwei Elektronen abgeben kann, Cytochrom COx. aber nur eines aufnehmen kann. Am Komplex befindet sich jedoch nur eine Bindungsstelle für Cyctochrom COx. Evolutionär wurde dieses Problem dadurch gelöst, dass es eine Bindungsstel-le für Q gibt, und Q durch ein Elektron zu einem Radikal reduziert werden kann, dass dann im nächsten Zyklus durch Aufnahme eines zweiten Elektrons zu QH2 wird. Das QH2 steht dann selber als Elektronendonator zur Verfügung. Nebenbei werden dabei auch noch 4 Protonen aus der Matrix ins Cytosol gepumpt.

62
Q

Wie ist die Rotationsbewegung der ATPase an die Synthese von ATP gekoppelt? Bit-te beschreiben Sie die strukturellen Voraussetzung, die es erlauben den Protonentrans-port an eine Rotationsbewegung zu koppeln!

A

Die ATP-Synthase ist ein integrales Memb-ranprotein. Die c-Untereinheit (Ring) besteht aus zwei α-Helices, wobei sich auf der zwei-ten Helix ein Asparaginsäurerest (Asp61) befindet. Dieser ist negativ geladen, und kann sich im hydrophob gestalteten Umfeld nicht optimal anlagern. Die a-Untereinheit besteht aus zwei Halbkanälen, die jeweils so in Verbindung mit der C-Einheit stehen, dass ein Proton jeweils durch den cytosolseitigen Halbkanal in den C-Komplex, das benach-barte aus dem C-Komplex in den matrixsei-tigen Halbkanal austreten muss. Durch die Neutralisation der negativen Ladung am Asparagat-Rest wird
dieser hydrophober, und macht eine Konformationsänderung, die sich in einer 120°-Rotationsbewegung äußert. Jetzt steht eine protonierte C-Untereinheit mit einem matrixseitigen Halbkanal in Verbindung. Durch den Protonenmangel in der Matrix dissoziiert ein Proton vom Asparaginsäurerest ab, und geht in die Matrix über. Die freie Enthalpie, die durch Ausgleich des Gradienten zustande kommt, wird in die Synthese von ATP aus ADP und P gesteckt: Pro 10 Protonen können 3 ATP synthetisiert werden.

63
Q

Was ist die Funktion von Ubiquinon?

A

Ubiquinon (oxidierte Form) oxidiert NADH bzw. FADH2, wobei es selber reduziert wird. Inner-halb der Atmungskette können außerdem im Q-Zyklus Elektronen „zwischengespeichert“ wer-den.

64
Q

In Säugern ist der Pentosephosphat-Weg mit der Glykolyse koordiniert. Die Verstoff-wechselung von Glu-6-P wird durch den Bedarf an NADPH, Ribose-5-P und ATP reguliert. Welche Teile der Stoffwechselwege laufen, wenn sowohl ATP als auch NADPH benötigt werden? Bitte skizzieren Sie die Verstoffwechselung von Glu-6-P!

A

Bild

65
Q

Welche Rolle spielt Thioredoxin bei der Regulation des OPP und RPP? Benennen Sie auch die Enzyme, die reguliert werden und beschreiben Sie, wie sich die Regulation auf die Enzymaktivtät auswirkt!

A

Thioredoxin inhibiert Enzyme des OPP-Weges und aktiviert die Enzyme des RPP-Weges, wodurch ein „Futile-Circle“ verhindert wird.

66
Q

Welche Glucose-Polymere kennen Sie? Bitte benennen Sie jeweils den Bindungstyp der Glu-Monomere und die biologischen Funktionen der jeweiligen Polymere!

A

Cellulose β-1,4 Strukturfunktion

Stärke α-1,4 und α-1,6 Speicherfunktion (Pflanzen)

Glykogen α-1,4 und α-1,6 Speicherfunktion (Tiere), „Leberstärke“

Kallose β-1,3 Strukturfunktion, Abwehrfunktion (Pflanzen)

67
Q

Welche Funktion hat die anorganische Pyrophosphatase in der Glycogenbiosynthese?

A

Spaltung von Pyrophosphat zu freiem Hydrogenphosphat

68
Q

Warum ist die De-novo-Synthese von Glykogen glykogenin-abhängig? Bitte be-schreiben Sie die Prozesse, die zur Initiierung von Glykogen notwendig sind!

A

Glykogenin ist ein Enzym, das zur Polymerisation von Glucose und Anhaftung dieser an sich selbst in der Lage ist. Dabei wird UDP-Glucose (welche wiederum aus Glu-1-P und UTP an UDP-Glucose-Pyrophosphatase synthetisiert wurde) an einen Tyrosin-Rest (aktives Zentrum im Glycogenin) angelagert. An dieses Glucose-Molekül werden jetzt vom Enzym noch bis zu 13 weitere Glucose-Moleküle angelagert.

Hat der Glygenenin-Glucose-Polymer-Komplex die maximale Kettenlänge erreicht, erfolgt die weitere Polymerisation zum Glykogen über die Glycogen-Synthase. Diese braucht jedoch eine Mindest-Kettenlänge um funktionieren zu können (sonst wäre der Glycogenin-Komplex über-flüssig).

69
Q

Welche Enzymaktivitäten werden benötigt, um Glykogen in Glu-6-P abzubauen?

A

Es werden zwei Enzyme benötigt:
1. Glykogen-Phosphorylase spaltet mithilfe von freiem Pi die linearen α-1,4-Bindungen im Glykogen. Es ist aber nicht zur Spaltung von α-1,6-Bindungen in der Lage. Es entsteht jeweils eine um eine Glucose-Einheit verkürzte Endkette, wobei jeweils ein Molekül Glu-1-P frei wird.

2.Phosphoglucomutase isomerisiert das frei gewordene Glu-1-P zu Glu-6-P:

70
Q

Glucagon ist ein Hormon, das für die Wahrnehmung des Glukosestatus‘ des Blutes in der Leber wichtig ist. Bitte beschreiben Sie die Erkennung, die Signalleitung und die Wir-kung von Glukagon in Leberzellen. Bei der Wirkung können Sie sich auf den Glykogenstoffwechsel beschränken!

A

Glukagon ist der Antagonist zum Insulin: Der Blutzuckerspiegel wird gesteigert.
Erkennung: Glukagon dockt an den Rezeptor eines Integralproteins (GPCR) an, welcher an einen GS-Proteinkomplex gekoppelt ist.

Signalleitung: Die α-Untereinheit des GS-Proteinkomplexes hat GDP gebunden, das von ei-nem freien GTP Pi übertragen bekommt. Dadurch dissoziiert der GS-Komplex in die drei Unter-einheiten. Die α-Untereinheit dockt an die - ebenfalls integrale - Adenylcyclase an, welche da-durch aktiviert wird. Diese setzt ATP zu cAMP um, welches als sekundärer Botenstoff fungiert, und folgende Enzymkaskade initiiert:

Wirkung: Im Endeffekt wird die Glykogen-Phosphorylase aktiviert (durch Phosphorylierung mit-tels der aktivierten Phosphorylkinase), welche dann Glykogen sukzessive unter Abspaltung von Glu-1-P abbaut (siehe Frage 69). Gleichzeitig wird sinnvollerweise (der Gegenspieler) Glyko-gen-Synthase inaktiviert.

71
Q

Der Glykogenstoffwechsel der Leber wird durch hormonelle und nicht hormonelle Mechanismen reguliert, wodurch der Blutzuckerspiegel ausgeglichen werden kann. Zu den nicht hormonellen Regulatoren gehört die Glucose, hormonelle Signale umfassen u. a. Adrenalin, Glukagon und Insulin.

a) Welche Auswirkungen hat die Infusion von Glucose in den Blutstrom auf die Aktivität der Glykogenphosphorylase und Glykogensynthase?
b) Auf welchem Mechanismus beruht die Glucoseregulation?
c) Wie wirkt sich ein Anstieg an Glukagon auf den Glykogenstoffwechsel in der Leber aus?

A

Bild
(a) Die Glykogenphosphorylase wird inaktiviert, die Glykogensynthase aktiviert.

(b) Blutzuckerspiegel zu niedrig: Die Ausschüttung des Hormons Glukagon initiiert die Aktivie-rung der Glykogenphosphorylase bei gleichzeitiger Inaktivierung der Glykogensynthase.
–> Bildung von Glucose aus Glykogen, Blutzuckerspiegel steigt.
Blutzuckerspiegel zu hoch: Die Ausschüttung von Insulin initiiert die Aktivierung der Glykogensynthase bei gleichzeitiger Inaktivierung der Glykogenphosphorylase.
–> Bildung von Glykogen aus Glucose, Blutzuckerspiegel sinkt.

(c) Glukagon führt zu einem Abbau von Glykogen zu Glu-1-P (Glykogenolyse), wodurch die Glu-coneogenese und stimuliert wird, und im Endeffekt Glucose gebildet wird.

72
Q

Bitte prognostizieren Sie die wichtigsten Auswirkungen der folgenden Mutationen auf den Glykogenstoffwechsel:

a) Überexpression der Phosphorylase-Kinase in der Leber.
b) Verlust des Gens für den Inhibitor 1 der Proteinphosphatase 1
c) Verlust des Gens für Glykogenin

A

(a) Die Glykogen-Phosphorylase würde übermäßig aktiviert werden, wodurch gebildetes Glykogen - auch bei relativ hohen Blutzuckerspiegeln - zu Glucose abgebaut wurde.
Folge: Ständig zu hohe Blutzuckerspiegel, kaum Glykogen-Reserven .

(b) Es würde zu einer ständigen Inaktivierung der Phosphorylase-Kinase und der Glykogen-Phosphorylase kommen, da PP1 ständig aktiv wäre:
Auch bei sehr niedrigen Blutzuckerspiegeln würde kaum Glykogen abgebaut werden. Es würde daher zwar Glykogen gebildet, aber nicht wieder abgebaut werden.
Folgen: Blutzuckerspiegel chronisch zu niedrig, Leberschädigung durch übermäßige Glyko-gen-Einlagerung.

(c) Es könnte kein Glykogen gebildet werden, da die Glykogen-Synthase nur an bereits vorhande-nen (kurzen) Glucose-Polymeren weitere Glucose-Moleküle binden kann.
Folge: Blutzuckerspiegel ständig zu hoch, keine Glykogen-Bildung möglich.

73
Q

Bitte benennen Sie drei metabolische Wege, die durch Proteinkinase A (PKA) regu-liert werden. Welche Enzyme werden durch PKA reguliert? Wie wirkt sich die Regulation auf die Aktivität der Enzyme aus?

A

Regulatorien der PKA:

  1. Glykogenolyse/Glucagonsynthese: PKA aktiviert die Glykogen-Phosphorylase (Freiset-zung von Glu-1-P aus Glykogen)
  2. Lipolyse. PKA aktiviert die Triacylglycerol-Lipase (Spaltung von Fetten zu Diacylglyerol und freier Fettsäure)
  3. Gluconeogenese/Glykolyse: PKA inaktiviert Phosphofructokinase II (PFKA2), wodurch FBPase2 aktiviert und die Glykolyse gehemmt, die Gluconeogenese aktiviert wird.
74
Q

Welche Rolle spielen die Chylomikrone bei der Verteilung von Lipiden im Blut? Bitte benennen Sie neben der Funktion die wesentlichen Bestandteile und ihre Aufgaben!

A

Chylomikrone sind Vesikel, die Fette (Triacylg-lyceride und Cholesterole) mithilfe von Lipoproteinen und Phospholipen emulgieren. Lipoproteine und Phospholipide bilden eine Art Membran um die Fettpartikel, die dadurch auch in wässrigen Medien transportiert werden können. Sie gelangen aus dem Dünndarm ins Lymph-system, und können von dort ins Blut freigesetzt werden.
Die Lipoproteine haben neben der emulgieren-den Wirkung (hydrophobes und hydrophiles En-de) auch Rezeptorfunktion: So fungiert das
Lipidprotein Apo-E als Rezeptor, das gezielt an Fettzellen (adipocyten) andocken kann. Das Lipidprotein C-II aktiviert dabei Lipasen, die Fette in Fettsäuren (und Glycerin) spalten, wel-che dann in die Fettzellen transferiert werden können.

75
Q

Welche enzymatischen Schritte sind notwendig, um Glycerin in die Glykolyse einzu-schleusen?

A

Glycerin wird in der Leber absorbiert. In der Glykolyse (und auch Gluconeogenese) wird jedoch Glycerinaldehyd-3-Phosphat bzw. sein Tautomeres Dihydroxyaceton-Phosphat benötigt.

  • Phosphorylierung von Glycerin unter ATP-Verbrauch zu Glycerin-3-P an Glycerin-Kinase (EC 2.7.1.30).
  • Oxidation von Glycerin-3-Phosphat zu Dihydroxyaceton-Phosphat an Glycerinphosphat-Dehydrogenase (EC 1.1.1.8.)
76
Q

Vor der β-Oxidation der Fettsäuren müssen diese aktiviert werden. Wie erfolgt die Aktivierung der Fettsäuren an der äußeren Mitochondrienmembran?

A

Durch das integrale Membranprotein Acyl-CoA-Synthetase (EC 6.2.1.1.) wird die Fettsäure mit ATP zu Acyl-Adenylat umgesetzt:

Aus diesem wird - ebenfalls unter Katalyse der Acyl-CoA-Synthetase - Acyl-CoA (nicht Acetyl-CoA !!!) gebildet, wobei AMP frei wird:

Das Acyl-CoA kann über den Weg der βOxidation metabolisiert werden.

77
Q

Für die Fettsäuresynthese wird Acetyl-CoA im Cytosol benötigt. Wie gelangt das Ace-tyl-CoA aus den Mitochondrien in das Cytosol?

A

Nicht Acetyl-CoA, sondern Citrat kann durch den Tricarboxylat-Carrier (ein integrales Memb-ranprotein in der PM der Mitochondrien) ins Cytosol geschleust werden.
Mittels der ATP-Citrat-Lyase (EC 2.3.3.8.) wird dann im Cytosol aus dem Citrat eine Acetyl-Gruppe auf CoA übertragen, wodurch neben Acetyl-CoA auch Oxalacetat (neben ADP und Pi) gebildet wird:

78
Q

Worin unterscheidet sich die β-Oxidation von der Fettsäure-Synthese in Bezug auf:

a) Lokalisation
b) Acyl-Gruppendonor
c) Elektronendonor / -akzeptor
d) C2-Gruppen-Produkt / C2-Gruppen-Donor

A
Lokalisation:
 β-Oxidation
Mitochondrien, Peroxysomen
Fettsäure-Synthese:
Zytosol
Acyl-Donor
 β-Oxidation
CoA (Coenzym A)
Fettsäure-Synthese:
ACP (Acyl-Carrier-Protein)
Elektronen-Transfer
β-Oxidation
FAD und NAD+
Akzeptoren!
Fettsäure-Synthese:
NADPH
Donor
C2-Produkt /- Donor
β-Oxidation
Produkt: Acetyl-CoA
Fettsäure-Synthese:
Donor: Malonyl-CoA
79
Q

Wie gelangen hydrolytische Enzyme in die Lysosomen und wie wird sichergestellt, dass sie erst in den Lysosomen aktiv werden? Bitte beschreiben Sie den Transportweg!

A

Die Enzyme werden als inaktive Vorstufen über das endoplasmatische Retikulum und den Golgi-Apparat zunächst in Vesikel verpackt und dann in die Lysosomen geschleust.
Im Golgi-Apparat werden sie dabei mit Mannose-6-Phosphat maskiert, wodurch sie durch den M6P-Rezeptor (auch im Golgi-Apparat) selektiert, und mit Clathrinen zu Vesikeln verpackt werden.
Im Lysosomen dissoziiert die Phosphat-Gruppe dank des tiefen pH-Wertes ab, wodurch die aktive Hydrolase freigesetzt wird.

80
Q

An der Ubiquitinierung sind die Enzyme E1, E2 und E3 beteiligt. Bitte beschreiben Sie deren Funktion!

A

Enzym E1: Ubiquitinaktivierung: Enzym E1 (EC 6.3.2.19) adenyliert Ubiquitin und bindet es an eine Thioestergruppe an sich selbst an:

Enzym E2: Ubiquitin-Konjugation: Um kompatibel mit der Bindungsstelle an Enzym E3 sein zu können, muss das aktivierte Ubiquitin konjugiert werden: Dazu wird E1 durch E2 ausgetauscht, wobei die Reaktion von E2 selber katalysiert wird:

Enzym E3: Bindung an das Zielprotein: Enzym E3 (Ubiquitin-Protein-Ligase) bildet einen Komplex mit Ubiquitin-E2 und dem Zielprotein, und überträgt dieses.

Nach dem Ubiquitin-Übertrag dissoziiert der Komplex wieder, und E2/E3 werden wieder frei. Das Protein wird anschließend in einem Proteasom in Peptid-Fragmente zerlegt, wobei das Ubiquitin wieder freigesetzt wird, und dem nächsten Abbau zur Verfügung steht.

81
Q

Was haben Ubiquitinierung und der Abbau von Fettsäuren gemeinsam?

A

Beide Prozesse werden mit einer Aktivierung der Zielmoleküle initiiert, die eine Adenylierung darstellen, wobei jeweils ATP auf eine Carboxylgruppe übertragen wird, wodurch ein Adenylat entsteht. Erst dieses Adenylat kann die weiteren Reaktionen eingehen.
Ubiquitin-Abbau: Enzym E1 (EC 6.3.2.19)
Fettsäure-Abbau: Enzym Acyl-CoA-Synthetase (EC 6.2.1.1.)

82
Q

Welche Reaktion katalysiert die Aspartat-Aminotransferase und welche Rolle spielt sie beim Aminosäure-Stoffwechsel?

A

Die Aspartat-Amino-Transferase, ASAT (EC 2.6.1.1.) katalysiert die Übertragung der L-Aminogruppe von Glutamat auf Oxalacetat, wodurch α-Ketoglutarat neben Aspartat entsteht.
Dieser Schritt initiiert den Aminosäure-Abbau.

83
Q

In welcher Form scheiden Fische, Amphibien, Reptilien/Vögel und Säugetiere Stick-stoffverbindungen aus und inwiefern sind diese Ausscheidungen den Lebensbedingun-gen angepasst?

A

Fische: Ammoniak (NH3), ein sehr gut wasserlösliches, leicht durch Memebrane diffundieren-des Gas, das in höheren Konzentrationen giftig ist - und daher als Metabolit für Wasserlebewe-sen optimal, für Landlebewesen toxisch wäre.
Amphibien und Säugetiere: Harnstoff (CO(NH2)2), sehr gut wasserlöslich, diffundiert aber nicht durch Plasmamembrane, sehr wenig toxisch.
Diapsiden („Reptilien“ und Vögel): Harnsäure (C5H4N4O3), wenig wasserlöslich. Pro Mol können 4 Mol Stickstoff ausgeschieden werden, wobei nur wenig Wasser notwendig ist. Dies kann eine Anpassung an Wassermangel verstanden werden.

84
Q

Wie ist der Harnstoffzyklus mit dem Citratzyklus verbunden?

A

Über Argininio-Succinat: Dieses kann über den Aspartat-Arginino-Succinat-Weg zu Malat um-gewandelt werden, und dadurch in den Citratzyklus gelangen.
Umgekehrt kann Oxalacetat über Aspartat zu Arginino-Succinat umgesetzt werden, und da-durch in den Harnstoff-Zyklus gelangen.