Sensomotorische System Flashcards

1
Q

Drei Prinzipien des sensomotorischen Systems

A

1) hierarchisch Organisiert
2) motorischer Output wird durch sensorischen Input gesteuert
3) Lernen kann die Art und den Ort der sensomotorischen Kontrolle verändern

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2
Q

Hierarchische Organisation

A

Assoziationscortex: höchste Ebene bis zu den Muskeln (Unterste Ebene)
-parallel organisiert (dh parallel abfolgende Handlungen können ermöglicht werden
- funktionelle Trennung: besteht aus verschiedenen Einheiten mit verschiedenen Funktionen
- Informationsfluss andersherum als beim sensorischen System

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3
Q

ballistische Bewegungen

A

Die einzigen Reaktionen, die nicht von sensorischen Feedback beeinflusst werden, kurze sehr schnelle Alles-oder-nichts-Bewegungen (z.B. schlagen einer Fliege)

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4
Q

Hierarchische Abfolge des sensomotorischen Systems

A
  1. Assoziationscortex 2. Sekundärer motorischer Cortex 3. Primärer motorischer Cortex 4. Motorische Kerne des Hirnstamms 5. Motorische Schaltkreise des Rückenmarks 6. Muskeln
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5
Q

Sensomotorischen Assoziationscortex

A
  • besteht aus 2 Gebieten: 1. Posterioren parietalen AC und 2. Dorsolateralen präfrontalen AC (die beide jeweils aus verschiedenen Arealen mit verschiedenen Funktionen bestehen)
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6
Q

Posteriorer parietaler Assoziationscortex

A
  • Rolle: Steuerung von Verhalten durch die Bereitstellung von räumlicher Information und bei der Lenkung der Aufmerksamkeit
  • erhält Input vom visuellen, somatosensorischen und auditorischen System
  • Output geht an Gebiete des motorischen Cortex, zum dorsolateralen präfrontalen AC, zu den verschiedenen Gebieten des sekundären motorischen Cortex und zum Frontalen Augenfeld (steuert Augenbewegungen)
  • steuert Bewegungen der Augen, der Arme und Hände und des Kopfes
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7
Q

Apraxie

A

Störung der Willkürbewegungen, durch Schädigung des posterioren Parietalcortex

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8
Q

Kontralaterale neglect

A

Störung der Fähigkeit der Patienten, auf Reize zu reagieren, die auf der Körperseite gegenüber einer Gehirnläsion (kontralateral)auftauchen

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9
Q

Egozentrisches links

A

Menschen mit kontralateralem neglect können meist Dinge die links von ihrem eigenen Körper sind nicht wahrnehmen . Wenn die Patienten ihren Kopf drehen, kann es sein dass sich der Bereich des neglects trotzdem nicht verschiebt, weil sich das egozentrische Links über Gravitationskoordinaten definiert . Oftmals reagieren Patienten auch nicht auf die linke Seite von Objekten unabhängig davon , wo sie sich im Gesichtsfeld befinden

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10
Q

Dorsolateraler präfrontaler AC

A

-erhält Projektionen vom posterioren Parietalcortex
- sendet Projektionen zum sekundären motorischen Cortex, primären motorischen Cortex und zum frontalen Augenfeld
- Entscheidungen zur Initiierung von Willkürbewegungen wird hier getroffen
(In Auseinandersetzung mitposterioren Parietalcortex und anderen Gebieten des Frontalcortex)
- einige Neurone feuern bei bestimmten Eigenschaften von Objekten, andere bei der Lokalisation und einige bei einer Kombi beider Dinge
- andere Neurone feuern im Zusammenhang mit der Reaktion auf Objekte und feuern so lange bis Reaktion abgeschlossen ist
- Neurone die in Antizipation einer motorische Aktivität feuern, feuern zuerst im dorsolateralen präfrontalen Ac

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11
Q

Sekundärer motorischer Cortex

A

-Input vom AC, Output an primären motorischen Cortex
- 8 Areale in jeder Hemisphäre : 3 unterschiedliche supplementär-motorische Areale (SMA, preSMA und supplementäres Augenfeld), zwei prämotorische Areale (dorsal und ventral), und drei kleine Gebiete im Cortex des Gyrus Cinguli
- Stimulation des sekundären motorischen Cortex ruft komplexe Bewegungen hervor, die oft beide Körperhälften betreffen
- Neurone steigern ihre Aktivität meist unmittelbar vor der Einleitung einer Willkürbewegung und bleibe auch während der Bewegung aktiv
-ist an der Programmierung spezifischer Bewegungsmuster beteiligt

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12
Q

Spiegelneurone

A

Feuern, wenn Individuen eine bestimmte zielgerichtete Handbewegung ausführen oder wenn sie dieselbe zielgerichtete Handbewegung, die jemand anders ausführt, beobachten
-wichtig für soziale kognition
- auch im Frontalen und parietalen Cortex

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13
Q

Primäre motorische Cortex

A

-befindet sich im Gyrus precentralis des Frontallappens
- wichtigste Konvergenzpunkt der kortikalen sensomotorischen Signale und der wichtigste Ausgangspunkt für Signale aus der Großhirnrinde

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14
Q

Organisation primärer motorischer Cortex

A
  • somatotoper Aufbau: auch als motorischer Homjnkulus bezeichnet
  • Feiertage vieler Neurone steht in Beziehung mit dem Endpunkt einer Handlung und nicht mit der Richtung
  • action map: bestimmte Bewegungen und Endpunkte bestimmter Handlungen können über eine Stimulation des primären motorischen Cortex gesteuert werden
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15
Q

Stereognosie

A

Vorgang der Identifikation von Objekten durch Berührung

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16
Q

Läsionen des primären motorischen Cortex

A

-Störung der Fähigkeit Körperteile unabhängig voneinander zu bewegen, können Astereognosie (Defizite in der Stereognosie) auslösen, können Genauigkeit, Geschwindigkeit und Kraft der Bewegung eines Patienten reduzieren
- führt nicht zum Ausfall der Willkürbewegung (vermutlich wegen Parallelen Bahnen die direkt von sekundären motorischen und Assoziationscortex kommen

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17
Q

Cerebellum und Basalganglien

A
  • kein wichtiger Bestandteil der sensomotorischen Hierarchie
  • aber interagieren mit verschiedenen Ebenen des Systems und koordinieren und modulieren somit deren dessen Aktivität
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18
Q

Cerebellum

A
  • beinhaltet 10% der Gehirnmasse aber mehr als die Hälfte seiner Neurone
    -erhält Informationen vom primären und sekundären motorischen Cortex, von den motorischen Kernen des Hirnstamms, und erhält über die vestibulären und somatosensorischen Systeme Feedback über motorische Reaktionen
  • vergleicht diese drei Systeme und korrigiert Abweichungen
    -große Rolle beim Thema Lernen von Bewegungsabfolgen, bei denen Timing wichtig ist
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19
Q

Schädigung des Cerebellums

A

Verlust der Fähigkeit, Richtung, Kraft, Geschwindigkeithnd Amplitude von Bewegungen präzise zu kontrollieren
-Schwierigkeiten unbewegte Körperhaltungen (z.B. Stehen) aufrechterhalten
- Störungen von Sprache, Gang, Gleichgewicht und Augenbewegungen

20
Q

Basalganglien

A

-komplexe, heterogene Ansammlung miteinander verbundener Kerne
- erfüllt wie Cerebellum modulatorische Funktion
- tragen nur wenige Fasern zum sensomotorischen System bei
- stattdessen sind sie Bestandteil neuronaler Schleifen , die kortikalen Input von verschiedenen kortikalen Gebieten empfangen und über den Thalamus zurück zum Cortex übertragen (hin und zurück)
- an einer Vielzahl kognitiver Funktionen beteiligt
- sind am Gewohnheitslernen beteiligt (allerdings nicht nur das)

21
Q

Absteigende motorische Bahnen

A

2 Bahnen in der dorsolateralen Bahn und 2 in der ventromedialen Bahn, wirken bei der Kontrolle von Willkürbewegungen zusammen

22
Q

Dorsolaterale Bahn

A
  1. Tractus corticospinalis lateralis
  2. Tractus corticorubrospinalis
    - Kontrolle der Gliedmaßen, unabhängige Bewegungen der Zehen und Finger
23
Q

Tractus corticospinalis lateralis

A

-vom primären motorischen Cortex, über Medulla, kreuzen dort und steigen weiter in der kontralateralen dorsolateralen weißen Substanz des Rückenmarks ab
-hat bemerkenswerte Neurone (Betz-Zellen), extrem große Pyramidenzellen des primären motorischen Cortex
-meisten Axone des Tractus corticospinalis lateralis haben synaptische Verbindungen mit kleinen Interneuronen der grauen Substanz des Rückenmarks, die wiederum Synapsen mit Motoneuronen der distalen Muskeln der Hände, Finger und Zehen haben

24
Q

Tractus corticorubrospinalis

A

-zweite Gruppe von Axonen, die vom primären motorischen Cortex absteigt
-hat Synapsen im Nucleus Ruber des Mittelhirns
-Axon kreuzen sich und steigen durch Medulla ab
- einige Enden im der Medulla in den Kernen des Hirnnerven, die die Gesichtsmuskeln kontrollieren
-Rest steigt in dorsolateralen Teil des Rückenmarks weiter
-Axone bilden Synapsen auf Interneurone, die wiederum Synapsen auf Motoneurone haben, die zu den Muskeln der Arme und Beine projizieren

25
Q

Ventromediale Bahn

A
  1. Tractus corticospinalis anterior (direkt)
  2. Tractus corticobulbospinalis (indirekt)
    - Kontrolle der Haltung und Ganzkörperbewegungen und den Gliedmaßen, die dafür erforderlich sind
26
Q

Tractus corticospinalis anterior

A

-Lange Axone steigen vom primären motorischen Cortex ipsilateral direkt im ventromedialen Bereich der weißen Substanz ab
-steigt anterior ab, verzweigt sich diffus und innerviert Interneuronenschaltkreise in mehreren verschiedenen Rückenmarkssegmenten auf beiden Seiten der grauen Substanz

27
Q

Tractus corticobulbospinalis

A

-ventromedial
- besteht aus Axonen des motorischen Cortex, die in ein komplexes Netzwerk von Hirnstammstrukturen münden
- Axone von einigen der Neurone aus dem komplexen Hirnstammnetzwerk steigen dann bilateral im ventromedialen Teil des Rückenmarks ab
- jede Seite überträgt Signale von beiden Hemisphären
-Steuern Muskeln des Rumpfs und der Gliedmaßen

28
Q

Hirnstammstrukturen, die mit dem Tractus corticobulbospinalis interagieren

A

1) Tectum, das auditorische und visuelle Infos über räumliche Positionen erhält
2) Nucleus vestibularis, der Infos über das Gleichgewicht von Rezeptoren der Bogengänge des Innenohrs erhält
3) Formatio reticularis, die unter anderem motorische Programme erhält, die komplexe atypische Bewegungen regulieren (z.B. laufen, schwimmen …)
4) motorischen Kerne der Hirnnerven, die die Gesichtsmuskulatur kontrollieren

29
Q

Unterschiede dorsolaterale umd ventromediale motorische Bahnen

A
  1. ventromediale Bahnen= diffuser, viele ihrer Axone innervieren Interneurone auf beiden Seiten der grauen Substanz des Rückenmarks und in mehreren unterschiedlichen Rückenmarkssegmenten/ dagegen enden sie Axone der zwei dorsolateralen Bahnen in der kontralateralen Hälfte eines Rückenmarkssegment, manchmal direkt auf dem Motoneuron
  2. Ventromediale Bahn projiziert zu proximalen Muskeln des Rumpfes und der Gliedmaßen / dorsolaterale Bahn projizieret zu distalen Muskeln (z.B. Fingermuskeln)
30
Q

Motorische Einheit

A

=kleinste Einheit der motorischen Aktivität
-besteht aus einem einzigen Motoneuron und allem von ihm innervierten Skelettmuskelfasern

31
Q

Motorische Endplatte

A

Acetylcholin, das von den Motoneuronen an den neuromuskulären Synapsen freigesetzt wird, aktiviert die motorische Endplatte jeder Muskelfaser und veranlasst so deren Kontraktion

32
Q

Motorischer Pool

A

Alle Motoneurone, die die Fasern eines Muskeln innervieren

33
Q

Zwei Grundtypen von Skelettmuskeln

A
  1. Schnelle Muskelfasern: kontrahieren und entspannen schnell, ermüden schnell, da sie schlecht vaskularisiert sind (schlechte Versorgung mit Blutgefäßen, blasse Farbe), schnelle Bewegungen
  2. Langsame Muskelfasern: langsam und schwächer, länger anhaltende Kontraktion, weil reichhaltiger vaskularisiert (deshalb rot) , gleichmäßige Bewegungen
    - jeder Muskel hat beide Arten
34
Q

Zwei Kategorien von Skelettmuskeln

A

-jeder Muskel kann sich nur in einer Richtung bewegen, Gelenke werden von mehreren Muskeln bewegt
- Flexoren (Beuger) und Extensoren (Strecker)

35
Q

Muskeln die zusammen arbeiten oder gegeneinander

A
  1. Synergistische Muskeln
  2. Antagonistische Muskeln (Bizeps und Trizeps)
36
Q

Zwei Arten der Kontraktion

A
  1. Isometrische Kontraktion: Aktivierung eines Muskels, erhöht Spannung auf Knochen, aber bewegt sie nicht
  2. Is ironische Kontraktion: Muskeln verkürzt sich und zieht den Knochen zusammen
37
Q

Rezeptororgane der Sehnen und Muskeln

A
  1. Golgi-Sehnenorgane sind in die Sehnen eingebettet, die jeden Skelettmuskel mit den Knochen verbinden; reagieren auf die Zunahme der Muskelspannung , aber nicht gegenüber Veränderung der Muskellänge; haben die Funktion ZNS Infos über Muskelspannung zu geben, protektive Aufgabe, damit Muskel sich nicht überreizt
  2. Muskel Spindeln liegen im Muskelgewebe selbst; reagieren auf Muskellänge nicht aber auf Muskelspannung
38
Q

Muskelspindel

A

-jede Muskelspindel besitzt ihre eigene fadenähnliche intrafusale Muskelfaser, die durch ihr eigenes intrafusales Motoneuron innerviert wird

39
Q

Patellarsehnenreflex

A

-ein Dehnungsreflex wenn aufs knie geschlagen wird
-plötzliche Dehnung des Oberschenkelmuskels führt zu einer Dehnung seiner Muskelspindel-Dehnungsrezeptoren, die wiederum Salven von Aktionspotenzialen auslösen, welche von den Dehnungsrezeptoren mittels afferenter Spindelneurone über die Hinterwurzel ins Rückenmark gelangen, Motoneurone im Vorderhorn des Rückenmarks werden erregt, die Aktionspotenziale zurück zu dem Muskel sendet, dann plötzliche Kontraktion

40
Q

Schutzreflex

A

-auch Abwehrreflex
-nicht monosynaptisch wie der Dehnungsreflex
-multisynaptische Bahnen

41
Q

Reziproke Innervation

A

-antagonistische Muskeln sind so innerviert, dass eine glatte unbehinderte motorische Reaktion möglich ist: wenn der eine Muskel kontrahiert ist entspannt sich der andere (schnellere Reaktion ist möglich)
-möglich durch Kokontraktionen: Zusammenspiel verschiedener Kontraktionen für angemessene Reaktion

42
Q

Rekurrente kollaterale Hemmung

A

-inhibitorische Interneurone (renshaw-Zellen) im Rückenmark hemmen Motoneurone (jedes Motoneuron hat eins)
-jedes Mal wen Motoneuron feuert, hemmt es sich selbst und andere Motoneurone sind verantwortlich für die Kontraktion des Muskels

43
Q

Renshaw-Zellen

A

Inhibitorische Interneurone

44
Q

Gehen

A

Nur Rückenmark reicht aus

45
Q

Theorie der sensomotorischen Funktion

A

1) das sensomotorischen System besteht aus einer Hierarchie zentraler sensomotorischen Programme : alle Ebenen der Hierarchie haben bestimmte Aktivitätsmuster einprogrammiert, komplexe Bewegungen sind Kombinationen dieser Muster und ebenen

46
Q

Charakteristika Zentrale sensomotorischer Programme

A

1)ermöglichen motorische Äquivalenz : dieselbe Bewegung kann auf verschiedene Weise unter Beteiligung verschiedener Muskeln ausgeführt werden
2)sensorische Infos müssen nicht bewusst sein:
3) zentrale sensomotorische Programme können ohne Übung enstehen
4) können durch Übung enstehen
4.1) durch Response-Chunking: Verbindung von einzelnen Sequenzen des Verhaltens zu Reaktionskomponenten (schreiben auf Tastatur)
4.2) durch Verlagerungen der Kontrolle auf untergeordnete Ebenen

47
Q

Ergebnisse funktionelle Bildgebung des sensomotorischen Lernens

A

1) alle Gebiete involviert die bis jetzt vorkamen
2) Assoziationscortex und Cerebellum reduzierte Aktivität wenn Prozess geübt war