Rhetorik Flashcards
Wie wichtig ist Rhetorik?
Hard Skills
Fachliches Know-how
Soft Skills
Rhetorisches Geschick
Rhetorik
Theorie und Praxis mündlicher Kommunikation
Angewandte Rhetorik ist im engeren Sinne die Rede- und Gesprächspädagogik
Ursprung: Geburtsstätte im engeren Sinne: Griechenland
Im 5. Jh. v. Chr. entstand die eigentliche Rhetorik
Warum ist Rhetorik wichtig?
- Wir sind auf das gemeinsame Gespräch angewiesen.
- Was wir sagen, ist oft nicht identisch mit dem, was wir sagen wollten.
- Was das Gegenüber aufnimmt, ist nicht immer identisch mit dem wirklich
Gesagten. - Richtiges setzt sich nicht allein deshalb durch, weil es richtig ist – es muss
anderen auch als richtig erklärt werden.
Das eigene Sprechen im Sinne einer befriedigenderen Kommunikation verbessern
- Rhetorische Prozesse erkennen lernen
- Die Techniken der Kommunikation kennen
- Transfer in die Praxis üben
Was beinhaltet Rhetorik?
non-verbal:
1-Körpersprache : Körperhaltung Gestik
Blickkontakt Mimik
2-Räumliches Verhalten: Distanzverhalten
Körperorientierung
Bewegung im Raum
verbal:
1-Tonalität: Stimme, Stimmklang
Aussprache Betonung
Die drei Säulen der Rethorik
LOGOS
ETHOS
PATHOS
LOGOS Wir wollen Fakten, Fakten, Fakten
Verleiht Glaubwürdigkeit
Status als Expert*in untermauern
Bildet sachliche & fachliche Basis
Tools:
*Statistiken & Studien
* Zitate
* Beweise
* Argumente
* Unbestreitbare Wahrheiten
ETHOS Vertrauen durch persönliche Werte
Ziel:
* Vertrauen schaffen
* Publikum an sich binden
* Vermitteln, für welche Werte & Positionen Sie stehen
Authentizität
Tools:
* Werdegang
* Werte
* Standpunkt
PATHOS Die Welt der Emotionen
Publikum in den Bann ziehen
Durch Stimme, Mimik & Gestik zum Ausdruck bringen
Wichtig: Emotionen müssen zweifelsfrei
identifizierbar & angebracht sein
Authentizität nicht vergessen
PATHOS Tools:
Emotionen sprachlich & nonverbal
zum Ausdruck bringen
* Metaphern & andere „Sprachbilder“
* Stimme bewusst variieren
* Publikum direkt ansprechen
* Bilder & Videos
* Publikumsinteraktion
* Emotionen erfragen
Körperhaltung: Der Stand
Mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehen
Gleichmäßige Gewichtsverteilung
Gelegentlicher Wechsel des Stand- und
Spielbeins
Ist ein Zeichen für eine gute
Mischung aus Standhaftigkeit
und Flexibilität
Körperhaltung: Der Sitzen
Oberkörper möglichst aufrecht halten
Keine Barriere mit den Beinen bilden.
Schultern locker, aber nicht hängen lassen
Raum einnehmen und selbstbewusst wirken,
jedoch auch nicht zu viel.
Körperhaltung: 4 Distanzen
1) Intime Distanz (< 60 cm)
2) Persönliche Distanz (60 – 120 cm)
3) Gesellschaftliche Distanz (1-4 Meter)
4) Öffentliche Distanz (> 4 Meter)
Wählen Sie die mindestens die
persönliche Distanz für einen
Vortrag vor einer Gruppe!
ACHTUNG: Auch die Distanzen
sind kulturabhängig!
Gestik:
Nutzen Sie Arme, Hände und Finger
Unterstreichen Sie punktuell bestimmte Aussagen
Nutzen Sie Demonstrationsgesten, indem Sie
Gesagtes bildhaft darstellen
Verdeutlichen Sie Aufzählungen
indem Sie mit Ihren Fingern
mitzählen.
Gestik:Hände und Finger im Speziellen
Die Körpersprache sollte möglichst
offen sein! Also vermeiden Sie
auch verschränkte Arme!
Hände in Bauchhöhe
strahlen konzentrierte
Ruhe aus.
Finden Sie ihre eigene Position
indem Sie vor dem Spiegel üben.
Nervöses Trommeln mit den Fingern vermeiden
Vermeiden Sie verkrampfte und verknotete Finger
Zeigen Sie möglichst oft Ihre Handflächen
Gestik: Wohin mit den Händen?
Hand in der Hosentasche?
Stift oder Manuskript in der Hand?
Auch hierbei gilt: Balance finden.
Gesten lassen Vortrag lebendiger wirken.
Zu viel Gestik lässt den Vortrag hektisch und
unruhig wirken.
Mimik:
Freundliche Ausstrahlung
Funktionen von Mimik
Basisemotionen
Blickkontakt
Mimik:Freundliche Ausstrahlung:Lächeln
Menschen können zwischen einem echten und
aufgesetzten Lächeln in der Regel sehr gut
unterscheiden.
Trick – an etwas denken, dass einen lächeln lässt.
Funktionen von Mimik:
Spiegelt persönliche Eigenschaften wider
Zeigt Emotionen
Regelt Interaktionsabläufe
Zeigt die innere Stellungnahme des Einzelnen
Mimik: Basisemotionen:
Probieren Sie eine Kongruenz
zwischen dem Gesagten und Ihrer
Mimik herzustellen um glaubhaft zu wirken.
Ekel
Traurigkeit
Überraschung
Freude
Wut
Furcht
Mimik: Blickkontakt
Gerader Kopf mit offenem Blick
Augenkontakt suchen, jedoch nicht
starren
Suchen Sie sich
freundliche oder bekannte
Gesichter.
Tonalität: Stimme regulieren
Klar und deutlich sprechen
Stimme modulieren – eine Sprachmelodie einsetzen
Laut – aber nicht schreien. Permanent lautes Sprechen
wirkt schnell aggressiv
Zu leise – wirkt schüchtern, strengt an
Zu hoch – wirkt angespannt
Tiefere Stimmlagen werden oft als angenehmer
empfunden
Tonalität: Langsam sprechen
90% aller Menschen sprechen zu schnell.
Beim Vortragen muss das normale Sprechtempo reduziert
werden
Undeutlich ausgesprochene Wörter werden schnell
verschluckt.
Publikum hat keine Chance, Verpasstes nachzuholen.
Üben, langsamer zu sprechen – Feedback holen.
Notizen und Erinnerungszettel nutzen.
Tonalität: Richtig atmen
Sprechen = ausatmen!
Anspannung führt zu flacher Atmung:
Gepresste Stimme
Gehetztes Sprechen
Angst und Schwindel
Bewusstes Atmen gezielt nutzen:
Für besseres Sprechen
Für eine festere Stimme
Zur Beruhigung und zum Abbau von
Stress
Tonalität: Sprechstil
Mit Bildern arbeiten
Beispiele, Veranschaulichung, Metaphern,
Erfahrungen ….
Bilder, Poster, Filme, …
Positive Formulierungen nutzen
„Ich freue mich,…“
„Chance und Gelegenheit“
Tonalität: Pausen machen
Pausen sind genauso wichtig wie das Reden
Pausenarten:
Nachwirkungspause
Vorbereitungspause
Regenerationspause
Denkpause
Tonalität: Vermeiden Sie…
zugekniffene Augen (Abwehrhaltung)
seltener Blickkontakt (Unsicherheit, Verlegenheit)
häufiger Lidschlag, Lidflattern (Unsicherheit)
angehobene Augenbrauen (Ungläubigkeit, Arroganz)
geöffneter Mund (mangelnde Selbstkontrolle)
verschränkte Arme (Ablehnung, Angst)
aneinander reibende Hände (Selbstgefälligkeit)
zu einem Spitzdach geformte Hände (Arroganz, Abwehr)
geballte Fäuste (Wut, Aggression)
häufiges Achselzucken (Hilflosigkeit, Ungewissheit)
wippende Füße (Ängstlichkeit, Ungeduld)
Redetypen
a = der mitteilungsfreudige Rednertyp
b = der schüchterne Rednertyp
c = der theatralische Rednertyp
d = der distanzierte Rednertyp
e = der überlegene Rednertyp
Der schüchterne Rednertyp
Leidet unter Lampenfieber und Selbstzweifel
Muss Nervosität in den Griff bekommen
Sicheren Einstieg: die ersten Zeilen 1:1 auswendig lernen
Plaudern mit Zuschauenden im Vorfeld
Freundliche und interessierte Gesichter im Publikum suchen
Nicht einfach das Programm abspulen
Der distanzierte Rednertyp
Zeichnet sich oft durch besondere Höflichkeit aus
Gefahr, am Publikum vorbeizureden
Wirkt häufig selbstbewusst und kompetent – kann aber auch unnahbar wirken
Sollte Distanz zum Publikum aufbrechen
ACHTUNG: nicht übertreiben
Nähe durch Verständnisfragen, Blickkontakt und Einbeziehung des Publikums
Der überlegene Rednertyp
Verschiedene Ausprägungen:
1. Der tatsächlich Überlegene: Siegertyp – in besonderem Maße begabt
2. Der unsichere Überlegene: nutzt Vortäuschen zum Selbstschutz
Versetzt Publikum zurück in die Schulzeit
Kann arrogant/ überheblich oder gelangweilt wirken
Tipps:
Sprechpausen für Lächeln ins Publikum nutzen
Blickkontakt in die Runde
Der mitteilungsfreudige Rednertyp
Verschiedene Ausprägungen:
1. Der Kommunikative: Sucht Dialog zum Publikum
2. Der rein Mitteilungsfreudige: Verfällt schnell in Monolog
Strahlt Offenheit aus
Schweifen leicht ab, verlieren Anlass und Ziel aus den Augen
Tipps:
Genauer Plan über die zu vermittelnden Inhalte und die verfügbare Zeit
Vortrag in Kontrollabschnitte unterteilen
Der theatralische Rednertyp
Geht mit unvorhergesehenen Situationen spielerisch um
Lockeres Auftreten – wirkt authentisch
Läuft Gefahr das eigentliche Thema aus den Augen zu verlieren
Kann unsympathisch wirken
Emotionen in Maßen halten das Publikum wach und verhindern Monotonie
ABER: anpassen an Art der Rede
Rhetorisch zu manipulieren bedeutet:
Ausgewählte Personen bewusst und zielgerichtet unter
Anwendung von Manipulationstechniken zu
beeinflussen.
Ziel ist immer die verdeckte Manipulation des
Gegenübers.
Durch Manipulation kann willentlich das Verhalten
einer Person beeinflusst werden.
Manipulationstechniken:Spiegeltechnik:
„Gleich und Gleich gesellt sich gerne“
Es findet ein Angleichen an die Körpersprache, Mimik und
Gestik des anderen statt.
Spiegeln gaukelt vertrauen und Sympathie vor.
Zeitverzögertes Spiegeln wird empfohlen!
Manipulationstechniken:Call to Action
Durch einen künstlichen Zeitdruck wird das
Gegenüber in Bedrängnis gebracht um sich
schnell für eine Möglichkeit entscheiden zu
müssen.
Oft werden hierbei nur Alternativen
angeboten die für das Gegenüber nachteilig
sind.
Manipulationstechniken:Schlechtes Gewissen
Mitleid ist die Anteilnahme am Unglück anderer und
erhöht die Bereitwilligkeit, dem Leidenden zu helfen.
Sprecher täuscht einen Gefühlsausbruch vor.
Stellt sich selbst aus Hilfsbedürftig dar.
Oft angewandte Tricks:
Kindchenschema
In eine Rolle schlüpfen
Emotionsworte verwenden
Manipulationstechniken: Vermeidliche Experten
Die sprechende Person bezieht sich auf
Wissenschaftlerinnen, Autoritätspersonen und
namenhafte Expertinnen.
Ob es diese Expert*innen wirklich gibt, spielt
dabei keine Rolle.
Manipulationstechniken: Assoziationstechnik
Es wird ein bestimmter Emotionszustand beim Gegenüber
durch Assoziationen hervorgerufen.
Durch diesen Zustand wird der andere in eine bestimmte
Richtung gelenkt (Manipulation durch Visionen).
Manipulationstechniken:Polarisierung
Liefern Sie dem anderen einen Grund etwas für Sie zu tun.
Verbalisieren Sie diesen Grund aber nicht, sondern stellen Sie Ihn nur in Aussicht.
zusammenfassung
Werden Sie sich über die Möglichkeiten Ihres Körpers und vor allem Ihrer Stimme klar und
setzen Sie diese bewusst ein.
Probieren Sie die Körpersprache bei anderen und bei sich zu deuten und zu korrigieren, falls
Sie nicht zielführend ist.
Um überzeugend vorzutragen kommt es stark auf die Kongruenz zwischen Körpersprache
und Gesagten an.
Insgesamt wird zwischen 6 Basisemotionen unterschieden, die kulturunabhängig sind.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Mensch durch rhetorische Tricks zu manipulieren. Werden
Sie sich dieser Tricks bewusst, um sich vor der alltäglichen Manipulation zu schützen.