Recht der öffentlichen Sicherheit und Ordnung Flashcards

1
Q

Was ist das Recht der öffentlichen Sicherheit und Ordnung?

A

Allgemein: die Gesamtheit der
Gesetze,
Vorschriften
ungeschriebenen Rechte

die die Grundlage des menschlichen Zusammenlebens in der Öffentlichkeit bilden.

Die öffentliche Sicherheit garantiert die Unverletzbarkeit des deutschen Rechts, die Funktionsfähigkeit des Staates und der individuellen Rechtsgüter.

Die öffentliche Ordnung hingegen schützt alle ungeschriebenen Regeln des täglichen, menschlichen Zusammenlebens.

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2
Q

Was ist Recht?

A

Das Recht ergibt sich aus allen Gesetzen, Verordnungen und Normen einer Gesellschaft (+ Gerichtsurteile / Rechtsprechung)

Ziel: Das Zusammenleben aller Menschen in Deutschland zu regeln.

Dies beinhaltet:

  • das Strafgesetzbuch (StGB)
  • das Grundgesetz (GG)
  • das bürgerliche Gesetzbuch (BGB)
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3
Q

Was ist ein Staat?

A

Ein Staat besteht aus drei wichtigen Teilen.

  1. Land (Gebiet auf der Erde)
  2. Volk (mehrere Menschen die an dem Staat interessiert sind)
  3. Verfassung (wichtigstes Rechtsdokument eines Staates – in Deutschland das Grundgesetz)

Fehlt einer von den drei Teilen ist das System kein Staat.

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4
Q

Was bedeutet Föderalismus? (Vertikale Gewaltenteilung)

A

Es bedeutet, dass mehrere Organisationseinheiten ein Ganzes bilden.

Beispiel Deutschland mit 16 Bundesländern, die jeweils eine eigene Regierung haben.

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5
Q

Was ist das Gewaltmonopol?

A

Wer das Gewaltmonopol besitzt, darf körperliche Gewalt anwenden.

In Deutschland ist das Gewaltmonopol nur staatlichen Organen (z.B. Polizei) überlassen.
Es ist also Privatpersonen grundsätzlich nicht erlaubt körperliche Gewalt gegen andere Menschen anzuwenden.

Ausnahme: In manchen Situationen darf auch eine Privatperson Gewalt anwenden. Dies ist z.B. bei einer Notwehr- oder Notstandsituation, oder einer Besitzwehr bzw. Besitzkehr möglich (Jedermannsrechte).

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6
Q

Was ist das private Sicherheitsmonopol?

A

Es gibt kein Sicherheitsmonopol in Deutschland.

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7
Q

Was ist die Gewaltenteilung? (Horziontal)

A

Gewaltenteilung bedeutet, dass die Gewalt des Staates auf mehrere Institutionen verteilt wird.

Ziel dieser Aufteilung ist die gegenseitige Kontrolle der Gewalten. Damit wird verhindert, dass eine Institution alleinige Macht besitzt und diese ausnutzen kann (z.B. Diktatur).

In Deutschland wird die Macht auf drei Bereiche aufgeteilt:

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8
Q

Was ist mit dem Rechtssystem gemeint?

A

Laut Artikel 20 des Grundgesetzes:

(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Dies unterliegt der sogenannten Ewigkeitsklausel (Artikel 79 GG) - es kann nie geändert werden!

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9
Q

Welche zwei Rechtsgebiete gibt es in Deutschland?

A

Öffentliches Recht
Rechtsbeziehung zwischen Staat und Bürger
Der Staat ist dem Bürger übergeordnet (Prinzip der Über- und Unterordnung / Subordinationsprinzip)
Strafrecht, Verfassungsrecht, Völkerrecht, etc.
Private Recht
Rechtsbeziehung zwischen Bürger und Bürger
Prinzip der Gleichordnung / Koordinationsprinzip
Bürgerliches Gesetzbuch, Erbrecht, Schuldrecht, Familienrecht, etc.
Staat greift nur auf Antrag ein (Zivilrecht)

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10
Q

Was sind die Artikel 1-19 im Grundgesetz?

A

Im Artikel 1-19 sind die Grundrechte verankert.

Die Grundrechte dienen dem Bürger als Abwehrrechte vor staatlicher Machtentfaltung, aber auch im Umgang mit anderen Menschen (sog. Drittwirkung), was bedeutet das auch Sicherheitsmitarbeiter das GG im Dienst beachten müssen..

Aus den Grundrechten gehen die sogenannten Rechtsgüter hervor:
Leben
Gesundheit
Freiheit
Ehre
Eigentum
Besitz
Hausrecht
usw.

Die Grundrechte die für das Bewachungsgewerbe von hoher Bedeutung sind die Artikel 1, 2, 3, 5, 10, 13 und 14.

  1. Menschenwürde
    - Absatz 1 - Die Würde des Menschen ist unantastbar
  2. Freiheitsgrundsatz
    - Absatz 1 - Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit (soweit er nicht die Rechte anderer verletzt +
    nicht gg Ordnung oder Sittengesetz verstößt)
    - Absatz 2 - Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (In dieses Recht darf nur auf Grund eines
    Gesetzes eingegriffen werden)
  3. Gleichheitsgrundsatz
    Absatz 1 - Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich
    Absatz 2 - Männer und Frauen sind gleichberechtigt
  4. Meinungsfreiheit
    Absatz 1 - Jeder hat das Recht seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten.
    Absatz 2 - Schranken wo z.B. andere Menschen beleidigt oder verleumdet werden
  5. Brief- und Postgeheimnis
    Das Brief- und Postgeheimnis garantiert, dass die Kommunikation und Übermittlung von Nachrichten geschützt wird.
    Ziel: Freie und private Kommunikation
  6. Unverletzlichkeit der Wohnung
    Der Besitzer darf frei entscheiden, wer die Wohnung betreten darf
    Eine Hausdurchsuchung durch die Polizei ist nur mit Genehmigung oder eines bestimmten Grundes erlaubt - der Polizei kann also auch der Zutritt verwehrt werden.
  7. Recht auf Eigentum
    Man kann mit dem Eigentum so verfahren, wie man möchte. Dabei sind auch geistige Eigentümer wie “Urheberrechte” gemeint.
    Absatz 2 - Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
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11
Q

Bewachungsgewerbe vs. Polizei

A

Ein Bewachungsunternehmen kann niemals über hoheitliche Befugnisse verfügen, weil sie nicht das Gewaltmonopol des Staates repräsentieren.

Aufgaben der Polizei:
Verfolgung von Straftaten / Ordnungswidrigkeiten
die Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung
präventiv (vorbeugend) und repressiv (Strafverfolgung) tätig

Das Bewachungsgewerbe hingegen hat diese Rechte nicht und verfügt nur, wie jeder andere Mensch auch, über Jedermanns-rechte. Hierfür benötigt es aber einen Rechtfertigungsgrund.

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12
Q

Was ist das Legalitätsprinzip?

A

“Strafverfolgungszwang”

Erfährt ein Polizist glaubhaft von einer Straftat, so muss er diese verfolgen.

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13
Q

Was ist das Opportunitätsprinzip?

A

“Pflichtgemäßes Ermessen”

Ich verfolge nur bestimmte Straftaten oder Straftäter.

Beispiel:
Ich parke falsch und begehe somit eine Ordnungswidrigkeit. Eine Politesse (Hilfspolizistin) kann nun nach pflichtgemäßen Ermesse handeln. Sie kann, muss mir aber kein Ticket ausstellen.

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14
Q

Was ist PublicPrivatePartnership?

A

“Öffentlich-Private-Zusammenarbeit”

Damit ist die Zusammenarbeit von öffentlichen Stellen (z.B. Polizei) und privaten Stellen (z.B. Sicherheitsdiensten) gemeint. Ziel dieser Kooperation ist es, die Lücke zwischen öffentlicher und privater Sicherheit zu schließen und das größtmögliche Sicherheitsgefühl für andere Menschen zu erreichen.

Beispiel:
Ein privater Sicherheitsmitarbeiter kann bei einer Großveranstaltung den Verkehr im öffentlichen Verkehrsraum regeln. Dies geht aber nur nach vorheriger Absprache mit dem Ordnungsamt.

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15
Q

Welches Gesetz gilt?

A

Sollten zwei Gesetze zu ein und demselben Sachverhalt unterschiedlich Aussagen treffen, so gilt immer das höherstehende Gesetz.

Bundesrecht (z.B. Grundgesetz) bricht Recht des Bundeslandes (z.B. Nordrhein-Westfalen)

ODER

spezielles Recht (z.B. Sachbeschädigung durch Brandstiftung) bricht allgemeines Recht (z.B. Sachbeschädigung)

ODER

Jüngeres Recht (neuere Gesetze) bricht älteres Recht (ältere Gesetze)

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16
Q

Was besagt das Republikprinzip?

A

Das Volk ist Inhaber der Staatsgewalt

Der Staatsoberhaupt ist ein gewählter Präsident

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17
Q

Was besagt das Sozialstaatsprinzip?

A

Soll soziale Gerechtigkeit zwischen den Menschen schaffen

Garantiert jeder Person ein Mindestmaß an sozialer Hilfe

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18
Q

Wie viele wesentliche Staatsprinzipien gibt es?

A
  1. Republikprinzip
    - Das Republikprinzip besagt, dass es kein monarchisches Staatsoberhaupt geben darf.
  2. Demokratieprinzip
    - “Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus”
    - Die Staatsgewalt wird von den drei Gewalten ausgeübt.

3.Rechtsstaatsprinzip

  1. Bundesstaatsprinzip
    - Aufteilung der Staatsgewalt zwischen Bund und Ländern
  2. Sozialstaatsprinzip
    - Staatliche Handeln muss auf die Herstellung und Erhaltung sozialer Sicherheit und Gerechtigkeit gerichtet sein
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19
Q

Was besagt §14 GewO?

A

“Anzeigepflicht”

Der Unternehmer ist verpflichtet der zuständigen Behörde folgende Ereignisse unverzüglich anzuzeigen:
Beginn der Unternehmung Verlegung des Betriebes Änderung des Betriebszweckes (z.B. von Näherei zu Sicherheitsunternehmen) Ende der Unternehmung (Schließung des Gewerbes)

Ziel: Zuständige Behörde ist jederzeit darüber informiert, welche Unternehmen tätig sind und können sinnvoll überwacht und kontrolliert werden.

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20
Q

Was ist eine Scheinselbstständigkeit?

A

Jemand der ein Gewerbe hat und auf eigene Rechnung arbeitet, allerdings nur einen Auftraggeber.

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21
Q

Darf jeder Mensch den Beruf oder das Gewerbe ausüben, was er möchte?

A

Ja, laut dem Grundrecht Art. 12 GG ist dies ausdrücklich erlaubt.

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22
Q

Was ist die GewO?

A

Die Gewerbeordnung enthält rechtliche Vorgaben, die bei der Gründung und Führung eines Gewerbes beachtet werden müssen. Speziell für das Bewachungsgewerbe gibt es zusätzlich eine weitere Verordnung (BewachV).

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23
Q

Was besagt §29 GewO?

A

“Auskunft und Nachschau”

Auskunft:
Der Unternehmer hat der für ihn zuständigen Behörde Auskunft zu erteilen.
Dies beinhaltet Angaben die für die Überwachung des Geschäftsbetriebes erforderlich sind (z.B. Mitarbeiterzahl)

Nachschau:
Die zuständige öffentliche Stelle kann während der üblichen Geschäftszeit jederzeit Grundstücke und Betriebsräume betreten, um sich zur Prüfung und Besichtigung die geschäftlichen Unterlagen vorlegen zu lassen.

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24
Q

Was ist die sogenannte Bewachungserlaubnis?

A

Jeder, der gewerbsmäßig Leben oder Eigentum fremder Personen schützen will, benötigt ein Bewachungsgewerbe gemäß §34a GewO. Dazu gehört die Bewachung von Objekten, Personenschutz, Veranstaltungsschutz, Geld- und Werttransport, usw.

Hierzu muss bei der zuständigen Behörde (Ordnungsamt) eine Bewachungserlaubnis beantragt werden.

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25
Q

Was sind Kriterien für die Erlangung einer Bewachungserlaubnis?

A

Ein Bewachungsgewerbe darf nur ausüben wer:

  • persönlich zuverlässig ist
  • einwandfreier Leumund (nicht kriminell)
  • die erforderlichen Mittel zur Ausübung dieses Gewerbes nachweist
  • finanzielle Mittel und Sicherheit
  • über die rechtlichen Vorschriften zur Ausübung dieses Gewerbes unterrichtet worden ist
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26
Q

Welche Zulassungen im Sicherheitsgewerbe gibt es überhaupt?

A
  1. 40 Stunden – Unterrichtung
    Mit dieser 40-stündigen Unterrichtung darf man bei einem gewerblichen Sicherheitsunternehmen arbeiten (nur als Mitarbeiter – nicht als Unternehmer). Man darf aber nicht als Türsteher an gasgewerblichen Diskotheken, als Citystreife im öffentlichen Verkehrsraum oder in Hausrechtsbereichen mit tatsächlich öffentlichem Verkehr, im Schutz vor Ladendieben, oder in leitender Tätigkeit bei Flüchtlingsunterkünften/Erstaufnahmeeinrichtungen und zugangsgeschützten Großveranstaltungen tätig sein.
  2. 80 Stunden – Unterrichtung

Seit 01.12.2016 entfällt die 80h-Unterrichtung.
Bisher war diese nötig für Personen, die ein Sicherheitsgewerbe eröffnen wollten. Dafür wird jetzt die Sachkundeprüfung benötigt.

  1. Sachkundeprüfung nach §34a GewO

Mit dieser, bei der IHK abgeschlossenen, Prüfung darf man sowohl als Unternehmer als auch als Mitarbeiter in einem Sicherheitsunternehmen tätig sein. Die Prüfung dauert max. 120 Minuten im schriftlichen Teil. Danach folgt eine mündliche Prüfung wenn der schriftliche Teil erfolgreich abgeschlossen wurde. Die mündliche Prüfung dauert in der Regel ca. 15 Minuten. Sind beide Teile bestanden, erhält man den Sachkundenachweis. Mit diesem Abschluss darf man als Türsteher an gastgewerblichen Diskotheken, als Citystreife im öffentlichen Verkehrsraum oder in Hausrechtsbereichen mit tatsächlich öffentlichem Verkehr, im Schutz vor Ladendieben , oder in leitender Tätigkeit bei Flüchtlingsunterkünften/Erstaufnahmeeinrichtungen und zugangsgeschützten Großveranstaltungen arbeiten.

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27
Q

Was fällt alles unter die Bewachungsverordnung?

A

Haftpflichtversicherung - §6 BewachV

  • Der Unternehmer muss eine Haftpflichtversicherung abschließen und aufrechterhalten.
  • Die Mindesthöhe der Versicherungssumme ist festgelegt:
  • min. 1. Mio € für Personenschäden
  • min. 250.000€ für Sachschäden
  • min. 15.000€ für das Abhandenkommen bewachter Sachen
  • min. 12.500€ für reine Vermögensschäden

Datenschutz - §8 BewachV
Der Unternehmer muss sich an die Datenschutzrichtlinien nach Maßgabe des Bundesdatenschutzgesetzes halten.
Die Mitarbeiter müssen schriftlich darüber informiert werden, dass Informationen über andere Personen und Unternehmen nicht unbefugt offenbart werden.

Anmeldung von Beschäftigten - §9 BewachV
Beschäftigte Person muss angemeldet werden (>18, darf nicht kriminell sein und muss IHK unterrichtet sein)

Dienstanweisung - §10 BewachV
auch Unfallverhütungsvorschriften genannt Inhalt der Anweisung:
- Wachperson besitzt keine hoheitlichen Rechte
- Wachperson darf nur mit Zustimmung des Unternehmers eine Schuss-, Hieb-, oder Stoßwaffe sowie Reizstoffsprühgeräte
führen.
- Wachperson muss nach Benutzung einer Waffe sofort den Unternehmer und einer Polizeidienststelle informieren

Dienstausweis - §11 BewachV
Jeder Mitarbeiter muss einen Dienstausweis haben und bei sich tragen

Inhalt:

  • Name
  • Name + Anschrift vom Unternehmen
  • Lichtbild
  • Unterschrift beider Parteien
  • Nr. des Personalausweises
  • Fortlaufende Nummer Im Öffentlichen Raum müssen die Mitarbeiter ein Namensschild oder eine Kennnummer tragen (ausgenommen: Ladendetektive)

Dienstkleidung - §12 BewachV
Es ist verboten Dienstkleidung oder Abzeichen zur tragen, die Uniformen bzw. Abzeichen von Streitkräften und Behörden (Armee, Polizei, etc.) ähnlich sieht und somit Verwechslungsgefahr besteht. Außerdem muss die Dienstkleidung während des Dienstes getragen werden, damit erkennbar ist, ob jmd. gerade im Dienst ist, oder nicht.

Behandlung von Waffen und Anzeigepflicht - §13 BewachV
Wenn Waffen benötigt werden (z.B. Geld- und Werttransport) gibt es Regeln Unternehmer sorgt für die sichere Aufbewahrung von Waffen und Munition Unternehmer stellt sicher, dass ausgehändigte Waffen nach Feierabend wieder ordnungsgemäß zurückgegeben werden Sollte eine Waffe benutzt worden sein, ist dies der Behörde und Polizei zu melden

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28
Q

Was passiert bei Verstößen gegen die GewO?

A

Ein Verstoß ist eine Ordnungswidrigkeit und kann in einem Ordnungswidrigkeitsverfahren enden. Meist endet dies mit einem Bußgeld. Es kann aber auch die Bewachungserlaubnis entzogen werden.

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29
Q

Was ist Datenschutz?

A

Um die Daten von Personen zu schützen, gibt es das Europäische Datenschutzrecht.
In Deutschland gibt es das Bundes-Daten-Schutz-Gesetz(BDSG) und die LDSG (für die einzelnen Bundesländer)

Worauf beruht das Datenschutzgesetz?
Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung (GG, Art 1&2) - Jede Person kann selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner personenbezogenen Daten bestimmen.
Entstanden 1983 durch das Volkszählungsurteil vom BVG

Zweck & Anwendungsbereich (§1)
“Das Recht informationeller Selbstbestimmung” zu schützen.
Es gilt für alle öffentlichen (z.B. Ämter) und fast alle nicht öffentlichen Stellen (also Privatpersonen, Gewerbetreibende, etc.)
Fast alle weil: Persönlicher oder Familiärer Zweck ist in Ordnung

Datenvermeidung & Sparsamkeit (§3a)
So wenig p.D. sammeln und sofern möglich diese anonymisieren oder pseudonymisieren

Verbotsprinzip (§4)
Grundsätzlicher Verbot von Erhebung, Nutzung oder Verarbeitung, es sei denn es ist durch den Betroffenen oder dem Datenschutzgesetz erlaubt.

Zulässigkeit der Datenbearbeitung
Jeder der Daten erfassen und verarbeiten will, braucht ein berechtiges Interesse & das schutzwillige Interesse des Betroffen darf nicht beeinträchtigt werden

Datengeheimnis (§5)
Jeder der mit den p.D. arbeitet, darf nicht unbefugt auf sie zugreifen. Dies wird schriftlich bei Einstellung des MA festgelegt und gilt auch nach Kündigung.

Rechte des Betroffenen (§6)
Recht auf Auskunft
Recht auf Löschung
Recht auf Sperrung
Folgen bei Verstößen gegen BDSG
Schadensersatz
Bußgeld bis 300.000€ (Ordnungswidrigkeit)
Straftat bis 2 Jahre FS o. GS
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30
Q

Was versteht man unter personenbezogenen Daten?

A

Einzelangaben über persönliche oder sachliche Verhältnisse einer bestimmten oder bestimmbaren natürlichen Person (Betroffener)”.

Damit sind alle Informationen umfasst, die über eine Person etwas aussagen.

Z.B. Adresse, Telefonnummer, Geschlecht, Haarfarbe

besonders sensible personenbezogene Daten:
politische Meinung
sexuelle Orientierung
Religion
Gesundheit
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31
Q

Was ist die automatisierte Verarbeitung von Daten?

A

Sobald Daten mit einer Datenverarbeitungsanlage (Computer) verarbeitet wird, so spricht man von einer automatisierten Verarbeitung.

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32
Q

Was ist die nicht-automatisierte Verarbeitung von Daten?

A

Sofern Daten nicht mit Hilfe einer Datenverarbeitungsanlage verarbeitet werden, sondern in Registern oder Dateien sortiert werden, spricht man von einer nicht-automatisierten Verarbeitung von Daten.

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33
Q

Was umfasst alles die Verarbeitung von Daten?

A

Verarbeiten ist das…

Speichern.:
Erfassen, Aufnehmen oder Aufbewahren p.D. auf einem Datenträger zum Zweck ihrer weiteren Verarbeitung oder Nutzung

Verändern.:
das inhaltliche Umgestalten gespeicherter p.D.

Übermitteln.:
das Bekanntgeben gespeicherter p.D. an einen Dritten (auch Einsicht)

Sperren.:
weitere Verarbeitung oder Nutzung durch Kennzeichnen einschränken

Löschen.:
Unkenntlichmachen gespeicherter p.D.

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34
Q

Ab wann benötigt ein Gewerbe einen Datenschutzbeauftragten?

A
  1. Sofern mehr als 9 MA automatisiert mit p.D. arbeiten
  2. Sofern mehr als 19 MA nicht-automatisiert mit p.D. arbeiten
  3. Sofern das Gewerbe der Übermittlung dient (Marktforschung, Detektei)
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35
Q

Wann ist eine Videoüberwachung von öffentlich zugänglichen Räumen erlaubt?

A

Zur Aufgabenerfüllung öffentlicher Stellen
Zur Wahrnehmung des Hausrechts
Zur Wahrnehmung berechtigter Interessen für konkret festgelegte Zwecke

Bei der Überwachung von Parkplätzen, Einkaufzentren etc. gilt der Schutz von Leben, Gesundheit oder Freiheit als ein besonders wichtiges Interesse

Sie muss erkennbar gemacht werden (z.B. Schild am Eingang)

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36
Q

Welche technischen und organisatorischen Maßnahmen gibt es im Datenschutz?

A

Diese sind im §9 geregelt.

Zutrittskontrolle
- Zutritt zu den Datenverarbeitungsanlagen

Zugangskontrolle
- Nutzung von Datenverarbeitungsanlagen

Zugriffskontrolle
- Ausschließlich auf berechtige Daten kann zugegriffen werden

Weitergabekontrolle
- während Transport darf lesen, kopieren, verändern oder entfernen nicht möglich sein

Eingabekontrolle
- Es muss ersichtlich sein, ob und von wem Daten geändert, eingegeben oder entfernt worden sind

Auftragskontrolle
- Bearbeitung nur wie im Auftrag möglich

Verfügbarkeitskontrolle
- Schutz vor zufälliger Zerstörung oder Verlust

Trennungsgebot
- Gewährleistung das zu unterschiedlichen Zwecken erhobene Daten getrennt verarbeitet werden können

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37
Q

Bürgerliches Gesetzbuch

A

Gilt im Privatrecht (Abgrenzung zum öffentlichen Recht)

Gliederung:
- Allgemeine Teil (§§ 1-240 BGB)
- Recht der Schuldverhältnisse (§§ 241-853 BGB)
- Bei dem Recht der Schuldverhältnisse geht es um die rechtliche Beziehung zwischen mehreren Vertragsparteien, die
(für mindestens eine Seite) verpflichtende Verträge abgeschlossen haben.

Beispiele sind.:
Der Kaufvertrag gem. §§ 433 ff. BGB
Der Leihvertrag gem. §§ 598 ff. BGB
Der Mietvertrag gem. §§ 535 ff. BGB oder
Der Darlehensvertrag gem. §§ 488 ff. BGB

Sachenrecht (§§ 854-1296 BGB)
Bei dem Sachenrecht geht es in erster Linie um das Verhältnis von Personen zu Gegenständen ihres Privatvermögens. Insbesondere die Eigentums-und Besitzverhältnisse interessant.

Familienrecht (§§ 1297-1921 BGB)

Erbrecht (§§ 1922-2385 BGB)

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38
Q

Worin unterscheiden sich Eigentum und Besitz?

A

Eigentum §903 BGB
Der Eigentümer einer Sache kann, soweit nicht das Gesetz oder Rechte Dritter entgegenstehen, mit der Sache nach Belieben verfahren und andere von jeder Einwirkung ausschließen.

-> Rechtliche Gewalt

Besitz §845 BGB
Der Besitz einer Sache wird durch die Erlangung der tatsächlichen Gewalt über die Sache erworben.

-> Tatsächliche Gewalt

Beispiel: Vater leiht dem Sohn sein Auto, Person A mietet von Person B die Wohnung. Der Verkauf des Autos oder der Wohnung darf nur derjenige mit der rechtlichen Gewalt.

Besitzt der Eigentümer die Sache gerade selbst, so spricht man von Eigenbesitz ansonsten vom Fremdbesitz

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39
Q

Was versteht man unter einer Sache oder einem Tier gemäß BGB?

A

Begriff der Sache §90 BGB
Sachen im Sinne des Gesetzes sind nur körperliche Gegenstände.

Tiere §90a BGB
Tiere sind keine Sachen. Sie werden durch besondere Gesetze geschützt. Auf sie sind die für Sachen geltenden Vorschriften entsprechend anzuwenden, soweit nicht etwas anderes bestimmt ist.

Dinge die man also anfassen kann, sind Sachen. Wasser selbst ist keine Sachen, Wasser in einer Flasche ja.

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40
Q

Wie ist das Hausrecht definiert?

A

Das sogenannte Hausrecht setzt sich aus verschiedenen Gesetzen zusammen.

Artikel 13 GG (Die Wohnung ist unverletzlich)
Artikel 14 GG (Das Eigentum wird gewährleistet)
§858 BGB – Verbotene Eigenmacht
Wer dem Besitzer ohne dessen Willen den Besitz entzieht oder ihn im Besitz stört, handelt, sofern nicht das Gesetz die Entziehung oder die Störung gestattet, widerrechtlich (verbotene Eigenmacht).

  1. Besitzentzug (z.B. Diebstahl)
  2. Besitzstörung (z.B. Sachbeschädigung)

§859 BGB – Selbsthilfe des Besitzers | Der Besitzer darf sich verbotener Eigenmacht mit Gewalt erwehren.

§860 BGB – Selbsthilfe des Besitzdieners

§859 BGB gilt auch für diejenigen, die die tatsächliche Gewalt ausüben.

§903 BGB - Befugnisse des Eigentümers | Der Eigentümer einer Sache kann, mit der Sache nach Belieben verfahren und andere von jeder Einwirkung ausschließen.

§1004 BGB - Beseitigungs- und Unterlassungsanspruch | Wird das Eigentum in anderer Weise als durch Entziehung oder Vorenthaltung des Besitzes beeinträchtigt, so kann der Eigentümer von dem Störer die Beseitigung der Beeinträchtigung verlangen. Sind weitere Beeinträchtigungen zu besorgen, so kann der Eigentümer auf Unterlassung klagen.

§123 StGB - Hausfriedensbruch

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41
Q

Was versteht man unter der sogenannten Besitzdienerschaft?

A

Ein Besitzdiener übt die tatsächliche Gewalt über eine Sache oder ein Recht (z.B. Hausrecht) für den Besitzer aus. Der Besitzdiener ist dem Besitzer gegenüber weisungsgebunden und muss immer im Sinne des Besitzers handeln. (Rauswerfen eines Freundes des Besitzers ist nicht möglich)

Beispiel:
Sicherheitsfirma ist Besitzdiener für das Hausrecht, wenn der Einlass der Diskothek geregelt werden soll.

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42
Q

Welche Zivilrechtliche Ansprüche gibt es laut dem BGB?

A

Schadensersatz § 823 BGB
- §823 BGB Schadenersatzpflicht / Verschuldungshaftung
Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht
eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.

Schmerzensgeld § 253(2) BGB
- §253(2) BGB Immaterieller Schaden
Ist wegen einer Verletzung des Körpers, der Gesundheit, der Freiheit oder der sexuellen Selbstbestimmung Schadensersatz zu leisten, kann auch wegen des Schadens, der nicht Vermögensschaden ist, eine billige Entschädigung in Geld gefordert werden.

Herausgabeanspruch § 985 BGB
- §985 BGB Herausgabeanspruch
Der Eigentümer kann von dem Besitzer die Herausgabe der Sache verlangen.

Tierhalterhaftung § 833 BGB
- §833 BGB Tierhalterhaftung / Gefährdungshaftung
Wird durch ein Tier ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.

Es sei denn, das Tier dient dem Unterhalt des Halters: Polizeihund, Pferde, Hühner
Dann kommt die Verschuldungshaftung infrage.

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43
Q

Was versteht man unter dem Schikaneverbot?

A

Das Schikaneverbot (§226 BGB)

„Die Ausübung eines Rechts ist unzulässig, wenn sie nur den Zweck haben kann, einem anderen Schaden zuzufügen.“

Man darf also niemanden schikanieren.
Als Fahrkartenkontrolleur z.B. immer eine Person kontrollieren und andere nicht.

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44
Q

Was bedeutet das Fundrecht?

A

Wer eine verlorene Sache findet muss den Fund dieser Sache bei der entsprechenden Person (Verlierer, Eigentümer, sonstiger Empfangsberechtigter) anzeigen.

Kennt er diese Personen nicht, muss eine Anzeige bei der entsprechenden Behörde erfolgen. Diese Pflicht zur Anzeige bei der Behörde entfällt, wenn der Wert der Sache unter 10 € liegt.

Ein Verstoß gegen dieses Gesetz stellt i.d.R. den Straftatbestand der Unterschlagung dar.

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45
Q

Was ist der Unterschied zwischen vorsätzlich und fahrlässig?

A

Vorsätzliches Handeln ist das Handeln mit Wissen und Wollen in dem Bewusstsein dass die Handlung widerrechtlich ist. Die Person handelt also bewusst und in voller Absicht.

Fahrlässiges Handeln hingegen ist das Außer-Acht-lassen der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt. Wer fahrlässig handelt, handelt also ohne Absicht, aber mit einer Unvorsichtigkeit.

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46
Q

Wie sind die Personengruppen definiert?

A

Minderjährige = Personen unter 18 Jahren

Kinder = Personen unter 14 Jahren

Jugendliche = Personen 14 bis unter 18 Jahren

Heranwachsende = Personen 18 bis unter 21 Jahren

Erwachsene = Personen ab 21 Jahren

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47
Q

Unerlaubte Handlung und Minderjährige (Wann wird wie gehaftet?)

A
  • Erwachsene ab dem 18. Lebensjahr haften in vollem Umfang
  • Bei Schäden, die durch Personen bis 7 Jahre verursacht wurden, haftet der Minderjährige nicht.
  • Bei Schäden die von Personen ab 7 bis 10 Jahren verursacht werden, haftet der Minderjährige bei allen Schäden, nicht
    aber für Schäden die anderen Personen bei einem Kraftfahrzeug-, Schienenbahn-, oder Schwebebahnunfall entstanden
    sind. (außer bei Vorsatz)
  • Bei Schäden die durch Personen bis 18 Jahren verursacht werden, haftet der Minderjährige bei allen Schäden, es sei
    denn es fehlte ihm bei der Begehung die zur Erkenntnis der Verantwortlichkeit erforderliche Einsicht.
  • Grundsätzlich unterliegen minderjährige Personen der Aufsichtspflicht. Wenn die aufsichtspflichtige Person ihre
    Aufsichtspflicht verletzt, ist diese, im Falle eines Schadensereignisses durch die minderjährige Person, zum
    Schadensersatz verpflichtet.
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48
Q

Was sind die wichtigsten Rechtsgüter?

A
  1. Leib und Leben
  2. Gesundheit
  3. Freiheit
  4. Eigentum
  5. Besitz
  6. Ehre
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49
Q

Was bedeutet “Verhältnismäßigkeit der Mittel” (BGB)?

A

Gibt es einen legitimen Zweck für die Maßnahme?
– Ist die Maßnahme geeignet um den Zweck zu erreichen?
– Ist die Maßnahme in der Form erforderlich, oder gibt es vielleicht ein milderes Mittel?
– Ist die Maßnahme angemessen? Oder gibt es mehr Nachteile als Vorteile?

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50
Q

widerrechtlich vs. rechtswidrig?

A

Widerrechtlich bedeutet das gleiche wie rechtswidrig. Im Zivilrecht wird der Begriff “widerrechtlich” verwendet, im Strafrecht der Begriff “rechtswidrig”.

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51
Q

Was sind Rechtfertigungsgründe und welche gibt es?

A

Im Bürgerlichen Gesetzbuch gibt es einige Rechte auf die ein Sicherheitsmitarbeiter – aber auch jeder andere Bürger – in bestimmten Situationen als Rechtfertigungsgrund, zurückgreifen kann. Diese Rechtfertigungsgründe machen eine normalerweise widerrechtliche Handlung zu einer erlaubten Handlung.

§127 StPO Vorläufige Festnahme

  • auf frischer Tat getroffen (selbst gesehen) oder verfolgt (jemand anderes hat es gesehen)
  • Identität unbekannt
  • oder Fluchtverdacht besteht

§§227 BGB, 32 StGB Notwehr

  • Angriff eines Menschen
  • gegenwärtig (unmittelbar davor oder währenddessen) & rechtswidrig
  • auf ein Rechtsgut

Nothilfe = Notwehr für andere

Beispiel: Rausschmeißen aus der Disco oder befriedetem Gebiet nach Aufforderung des Verlassen ist ein Angriff auf das Rechtsgut Besitz und Eigentum und kann deshalb - verhältnismäßig - unter dem Rechtfertigungsgrund Notwehr geschehen.

§34 StGB Rechtfertigender Notstand

  • gegenwärtige Gefahr für RG
  • nicht anders abwendbar
  • Abwägung der RG
  • Angemessenheit

Beispiel:
Mann will sich auf dem Bahnsteig anzünden.
Oder Betrunkener will ins Auto steigen und los fahren.

§229 BGB Allgemeine Selbsthilfe

  • zivilrechtlicher Anspruch
  • “Polizei nicht da”
  • sofortiges Eingreifen nötig

Beispiel:
Kind bei Diebstahl festhalten
Person bei Sachschaden an Regal durch Ausrutschen

§§859,860 BGB Selbsthilfe des Besitzers / Besitzdieners

  • Besitzstörung
  • Besitzentzug

Beispiel:
Personen springen in der Bahn auf den Sitzen rum (Besitzstörung)

§228 BGB Defensiv-Notstand

  • drohende Gefahr durch die Sache
  • Erforderlichkeit
  • Schaden = verhältnismäßig

Beispiel:
Hund läuft frei umher und greift mich an. Ich wehre mich und verletze den Hund
Kind sitzt im Auto in der Sonne und ist am “röcheln”. Beschädigung des Autos ist in Ordnung.

§904 BGB Aggressiv-Notstand

  • gegenwärtige Gefahr
  • Notwendigkeit
  • Abwägung der Rechtsgüter

Besonderheit: Schadensersatzpflicht

Beispiel:
Hund greift mich an und ich reiß bei einem Zaun eine Holzlatte aus um mich zu verteidigen.
Sachbeschädigung liegt vor, aber die Gesundheit und Unversehrtheit des Menschen ist wichtiger als der Zaun.

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52
Q

Sinn & Zweck des Strafrechts

A

Gilt im öffentlichen Recht

Sinn & Zweck des Strafrechts
Gilt im öffentlichen Recht
Zwecke oder Funktionen des Strafrechts

Vergeltungstheorie
Tut jemand etwas Böses, so muss er dafür bestraft werden.

Generalprävention
Die Allgemeinheit soll von der Begehung von Straftaten abgeschreckt werden.

Spezialprävention
Der Täter soll von der Begehung weiterer Straftaten abgeschreckt werden.

Resozialisierung
Wer in Deutschland eine Straftat begangen hat, der soll durch die Resozialisierung die Möglichkeit haben wieder in die Gesellschaft eingegliedert zu werden.

Rechtsfrieden
Die Rechtsgüter sollen vor Bedrohung und Verletzung geschützt werden. Dies wäre ohne das Strafrecht so nicht möglich.

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53
Q

Welche Hauptgesetzeswerke gibt es im Strafrecht?

A
  1. Strafgesetzbuch -> StGB

2. Strafprozessordnung -> StPO

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54
Q

Was versteht man unter dem sogenannten Nebenstrafrecht?

A

Umfasst alle Rechtsvorschriften, in denen strafbares Handeln und deren Rechtsfolgen enthalten sind, die nicht im Strafgesetzbuch stehen.

Hierzu gehören u. A.

  • GewO
  • BDSG
  • BtMG
  • WaffG
55
Q

Was ist der Unterschied zwischen dem materiellen und formellen Strafrecht?

A
  1. Das materielle Strafrecht umfasst StGB und Nebenstrafrecht. Alles wo drin steht was verboten ist und wie es bestraft wird.

2 Das formelle Strafrecht umfasst alles was den Ablauf des Strafverfahrens von Ermittlung bis zur Vollstreckung der Strafe regelt. StPO

56
Q

Wie ist das StGB aufgebaut?

A

Das StGB wird in den allgemeinen Teil ( §§ 1 – 79b) und in den besonderen Teil (§§ 80 – 358) unterschieden.

Im allgemeinen Teil stehen allgemeine Vorschriften die zur Beurteilung von Straftaten angewendet werden (z.B. was ist ein Versuch, was sind Verbrechen und Vergehen etc.)

Im besonderen Teil hingegen sind alle Straftaten die es gibt aufgelistet. Hier findet sich auch der Tatbestand – also das was gemacht werden muss, damit überhaupt eine Straftat vorliegt-, sowie die Art und der Umfang der Bestrafung der Tat (z.B. was ist ein Hausfriedensbruch, was ist ein Diebstahl etc.)

57
Q

Welche Art von Strafen gibt es?

A

Geldstrafe und Freiheitsstrafe

58
Q

Was steht alles im allgemeinen Teil des StGB?

A

Begriffserklärungen.:

  • Was ist eine Straftat
  • Was ist ein Verbrechen / Vergehen
  • Was ist ein Offizial-, Antrags- oder Privatdelikt
  • Welche Täterschaften gibt es
  • Was bedeutet fahrlässig / vorsätzlich

§1 StGB - Keine Strafe ohne Gesetz
§13 StGB - Begehen durch Unterlassen
§§25-27 - Täterschaft, Anstiftung, Beihilfe

59
Q

Was ist eine Straftat? (Elemente einer Straftat)

A

Eine Straftat (auch Delikt genannt) ist ein Verhalten, das durch ein Gesetz mit Strafe bedroht ist.
Eine Straftat setzt sich zusammen aus:
Tatbestand + Rechtswidrigkeit + Schuld

Entfällt nur einer dieser drei Teile, so liegt keine Straftat vor.

Tatbestand
Der Tatbestand ist die Gesamtheit der Merkmale einer strafbaren Handlung. Umgangssprachlich kann man auch sagen: Der Tatbestand ist das, was von einer Person gemacht werden muss, damit überhaupt eine Straftat vorliegt. Es gibt objektive und subjektive Tatbestandsmerkmale.

Objektive Tatbestandsmerkmale sind die Merkmale einer Straftat die durch jede Person von außen wahrgenommen werden können (z.B. die Handlung des Täters).
Subjektive Tatbestandsmerkmale sind Merkmale einer Straftat, die im inneren des Täters liegen, und nicht von jeder Person von außen wahrgenommen werden können. (z.B. Einstellung, Ansicht, Motivation, Antrieb des Täters)

Rechtswidrigkeit
Rechtswidrig ist ein Verhalten, wenn es gegen geltendes Recht und Gesetz verstößt. Eine Person handelt nicht rechtswidrig, wenn sie einen Rechtfertigungsgrund für ihre Handlung hat. (z.B. Notwehr)

Schuld
Schuldhaft handelt wer

schuldfähig ist
vorsätzlich oder fahrlässig gehandelt hat
wer das Unrecht seiner Tat einsehen kann
wer kein Entschuldigungsgrund / Schuldausschließungsgrund hat
Schuldausschließungsgründe:

  • Kinder unter 14 Jahre (gemäß §19 StGB)
  • seelische Störung (gemäß §20 StGB)

Entschuldigungsgründe:

– §33 StGB – Notwehrexzess

– §35 StGB – entschuldigender Notstand

60
Q

Vergehen und Verbrechen? ($12 StGB)

A

Was ein Vergehen und ein Verbrechen ist, ist im §12 StGB festgelegt. Geregelt ist dies unter anderem anhand der Mindest-Strafandrohung

Verbrechen.:
Strafe:
min. 1 Jahr
Versuch ist strafbar
immer ein Offizialdelikt

Es gibt nur fünf Straftaten im Rahmenplan

§154 StGB - Meineid
§226 StGB - Schwere Körperverletzung
§249 StGB - Raub
§252 StGB - Räuberischer Diebstahl
§306 StGB - Brandstiftung
Vergehen.:
Strafe:
weniger als 1 Jahr oder Geldstrafe
Versuch nur strafbar, wenn dies im jeweiligen Paragraphen festgehalten ist
Beispiel: § 240 – Nötigung
61
Q

Was besagt §1 StGB - Keine Strafe ohne Gesetz?

A

$1 StGB besagt, dass es keine Strafe ohne Gesetz geben darf. Das bedeutet, dass eine Person für ihr Handeln nicht bestraft werden kann, wenn es kein Gesetz gibt welches diese Handlung beschreibt und unter Strafe stellt.

Dementsprechend kann man auch nicht im Nachhinein für eine Tat bestraft werden, wenn diese erst nach der Tat in den Katalog des Strafgesetzbuches aufgenommen worden ist. (sog. Rückwirkungsverbot)

62
Q

Wie definieren sich Antrags-, Offizial- und Privatdelikte?

A

Offizialdelikte sind Straftaten die vom Staat verfolgt werden müssen. Dies sind nahezu alle Straftaten, bei denen nicht explizit steht, dass sie nur auf Antrag verfolgt wird. -> Antragsdelikt

Antragsdelikte sind Straftaten die nicht vom Staat verfolgt werden müssen, sondern ein Opfer entscheiden kann ob die Straftat verfolgt werden soll oder nicht. (Innerhalb von 3 Monaten nach der Tat)

Die Antragsdelikte werden nochmals in absolute und relative Antragsdelikte unterschieden.

absolute Antragsdelikte: Delikte die absolut nur nach einem Antrag des Opfers verfolgt werden

Beispiele:

Beleidigung – § 185/194 StGB
Hausfriedensbruch – § 123 StGB
relative Antragsdelikte: Antragsdelikte die von besonderem öffentlichen Interesse sind kann der Staat auch direkt verfolgen.

Beispiele:

Körperverletzung – § 223 StGB
Sachbeschädigung – § 303 StGB
Privatklage

Wenn ein Verfahren wegen Geringfügigkeit eingestellt wird, kann das Opfer selbst und ohne Staatsanwaltschaft anklagen.

63
Q

Was besagt §13 StGB - Begehen durch Unterlassen?

A

Im Gegensatz zu normalen Begehungsdelikten (Diebstahl, Mord etc.) wo ein aktives Handeln des Täters notwendig ist, sind Unterlassungsdelikte Taten bei denen die Straftat durch reines Nichtstun begangen wird.

Die Unterlassungsdelikte werden in echte und unechte Unterlassungsdelikte unterteilt.

Echte Unterlassungsdelikte

Echte Unterlassungsdelikte sind direkt im StGB erfasst. Es wird gegen ein Gesetz aus dem besonderen Teil verstoßen, und damit eine Straftat begangen obwohl man nichts tut.

Unterlassene Hilfeleistung (§ 323c StGB):

(1) Wer bei Unglücksfällen (…) nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten ist,(…) wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

Unechte Unterlassungsdelikte

Wenn jemand den Erfolg einer Straftat nicht verhindert, obwohl er die rechtliche Verpflichtung dafür hat, begeht dadurch eine Straftat. Die Person die solch eine rechtliche Verpflichtung innehat, wird als sog. “Garant” bezeichnet. Diese Person “garantiert” also in einer gewissen Weise für etwas. Dieser Garant hat die sogenannte Garantenstellung.

Eine Garantenstellung hat man z.B. …

… durch eine gesetzliche Bindung (Eltern – Kind)
… durch einen Vertrag (z.B. Dienstvertrag – Bewachung eines Geländes)
… wenn man durch sein Verhalten eine Gefahr für andere erschafft
Wer ein unechtes Unterlassungsdelikt begeht, wird genauso bestraft, als hätte er die Tat direkt begangen Es ist aber eine Milderung möglich. (§13 StGB, Abs. 2)

64
Q

Was besagt §15 StGB - Vorsatz und Fahrlässigkeit?

A

Vorsätzliches Handeln ist das Handeln mit Wissen und Wollen in dem Bewusstsein dass die Handlung widerrechtlich ist. Die Person handelt also bewusst und in voller Absicht.

Fahrlässiges Handeln hingegen ist das Außer-Acht-lassen der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt. Wer fahrlässig handelt, handelt also ohne Absicht, aber mit einer Unvorsichtigkeit.

Grundsätzlich ist nur vorsätzliches Handeln strafbar, es sei denn es steht im Paragraphen drin, dass die fahrlässige Begehung strafbar ist.

65
Q

Welche Arten der Täterschaften gibt es? (§§25, 26, 27 StGB)

A

Alleintäter & Mittäter (§25 StGB)
Begeht eine Person eine Straftat alleine, so ist dieser Alleintäter.

Begehen mehrere Personen eine Straftat zusammen, und sind am Taterfolg interessiert, so sind die Personen Mittäter.

Anstiftung (§26 StGB)

Eine Person, die jemand anderen zu einer Straftat anstiftet wird genauso bestraft als würde sie die Tat selbst begehen. Solch eine Anstiftung wird durch die psychische Beeinflussung hervorgerufen. (z.B. Zureden, Überreden, Bezahlung)

Beispiel:

Frau Z. möchte ihrer Nachbarin N. eins auswischen und bittet ihren Mann einen tiefen Kratzer in Frau N’s Auto zu ziehen.

Frau Z. fungiert hier als Anstifter und kann, wie auch ihr Mann, wegen Sachbeschädigung verurteilt werden.

Beihilfe (§27 StGB)

Wer einem anderen bei seiner Tat Hilfe leistet ist Gehilfe und wird ebenfalls, milder als der Täter, bestraft. Solche Hilfe ist entweder physisch (aktive Hilfe) oder psychisch (motivieren/bestärken).

Beispiel:

Herr Y. möchte Herrn F. zusammenschlagen, da dieser ihm noch Geld schuldet. Herr B. der Kumpel von Herrn Y. bietet diesem einen Baseballschläger an, damit dieser Herrn F. so richtig durchnehmen könne. Herr Y. schlägt Herrn F. am nächsten Tag mit diesem Baseballschläger brutal zusammen.

Herr B. leistet hier Beihilfe zu der Tat von Herrn Y.

66
Q

Ist der Versuch einer Straftat strafbar?

A

Wenn eine Person nach seinen Vorstellungen unmittelbar zur Verwirklichung einer Straftat ansetzt, stellt dies einen Versuch dar.
Bei Verbrechen ist der Versuch immer strafbar, bei Vergehen ist er nur strafbar wenn dies im Gesetz geschrieben steht.

Achtung: Alle anderen Handlungen zur Vorbereitung einer Straftat wie Planen und Vorbereiten sind, bis auf wenige Ausnahmen, straffrei!

67
Q

Welche Schuldausschließungsgründe / Entschuldigungsgründe gibt es explizit im StGB?

A

Im Strafgesetzbuch und der Strafprozessordnung findet man folgende Schuldausschließungs- und Entschuldigungsgründe:

33 StGB – Überschreiten der Notwehr / Notwehrexzess
Wird bei einer Notwehrsituation, die Grenze der Notwehr aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken übertreten, wird die Person nicht bestraft.

Wer sich also gegen einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff wehrt und dabei mehr für die Verteidigung macht als eigentlich erlaubt wäre wird bestraft. Allerdings wird man nicht bestraft, wenn diese Überschreitung aus Verwirrung, Furch oder Schrecken begeht.

Die Überschreitung der Notwehr ist ein Entschuldigungsgrund. Das bedeutet, dass das Element “Schuld” als Teil einer Straftat entfällt.

Beispiel:

Herr A. würgt Frau B. Diese hat totale Todesangst. In diesem Moment nimmt Frau B. ein Messer aus ihrer Hosentasche und sticht Herrn A. mehrmals in den Bauchraum. Dieser verstirbt durch Verblutung. Später kann Frau B. vor Gericht glaubhaft machen, dass sie aus tiefster Angst gehandelt hat. Sie wird freigesprochen.

35 StGB – Entschuldigender Notstand (nicht im Rahmenplan)

Wer eine Straftat begeht, um eine gegenwärtige, nicht anders abwendbare Gefahr (für Leib, Leben und Freiheit) von sich, einem Angehörigen, oder eine andere ihm nahestehenden Person abzuwenden handelt ohne Schuld.

Auch hier entfällt, wie in §33 StGB dem Notwehrexzess, das Element der “Schuld” als Teil einer Straftat. Somit erfolgt keine Bestrafung.

Hat die Person allerdings die Gefahr selbst verursacht, oder steht in einem besonderen Rechtsverhältnis wird der Person zugemutet, dass sie die Gefahr hätte hinnehmen können.

Somit würde dieses Verhalten nicht entschuldigt und eine Straftat liegt vor. Allerdings kann die Strafe entsprechend gemildert werden.

Beispiel:

Tim, Jack und Josh sind Bergsteiger. Sie klettern an einem Abgrund entlang und hängen alle an einem Seil. Auf einmal rutschen Jack und Josh ab und hängen über dem Abgrund. Zwar kann sich Tim grade noch festhalten, rutscht aber immer weiter vom Griff ab. Würde er mit den anderen beiden verbunden bleiben, würden alle drei Personen sterben. Also schneidet Tim das Seil durch und kann so sein eigenes Leben retten.

68
Q

Wer ist laut dem StGB schuldunfähig? (§§ 19 StGB, 20 StGB)

A
  1. Kinder gemäß §19 StGB = noch nicht 14 Jahre alt!

2. Seelische Störung gemäß §20 StGB

69
Q

Welche Straftaten sollten vom Prüfling beherrscht werden?

A
§ 123 StGB Hausfriedensbruch
§ 185 StGB Beleidigung
§ 223 StGB Körperverletzung
§ 224 StGB Gefährliche Körperverletzung
§ 226 StGB Schwere Körperverletzung
§ 229 StGB Fahrlässige Körperverletzung
§ 239 StGB Freiheitsberaubung
§ 240 StGB Nötigung
§ 242 StGB Diebstahl
§ 246 StGB Unterschlagung
§ 249 StGB Raub
§ 252 StGB Räuberischer Diebstahl
§ 263 StGB Betrug
§ 267 StGB Urkundenfälschung
§ 303 StGB Sachbeschädigung
70
Q

§ 123 StGB Hausfriedensbruch

A

Objektiver Tatbestand
Widerrechtliches Eindringen in die Wohnung, in die Geschäftsräume oder in das befriedete Besitztum eines Anderen.
Aufhalten ohne Befugnis und der Aufforderung des Verlassen nicht nachkommen

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
Freiheitsstrafe bis zu 1 Jahr
Geldstrafe

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
absolutes Antragsdelikt

Versuch strafbar?
Nein

71
Q

§ 132 StGB Amtsanmaßung

A

Objektiver Tatbestand
sich unbefugt mit der Ausübung eines öffentlichen Amtes befassen
eine Handlung vorzunehmen, die nur kraft eines öffentlichen Amtes vorgenommen werden darf

Beispiel: Sicherheitskraft gibt sich als Polizeibeamter aus und durchsucht das Fahrzeug einer verdächtigen Person

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis 2 Jahre
Geldstrafe

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Nein

72
Q

§ 132a StGB Missbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen

A
Objektiver Tatbestand
unbefugtes Führen von
Amts- oder Dienstbezeichnungen
akademische Grade
Titel
Berufsbezeichnungen wie Arzt, Apotheker, Rechtsanwalt 
unbefugtes Tragen von
Uniformen
Amtskleidungen
Amtsabzeichen

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis zu 1 Jahr
Geldstrafe

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Nein

73
Q

§ 153 StGB Falsche uneidliche Aussage

A

Objektiver Tatbestand
vor einem Gericht als Zeuge falsch Aussagen

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS von 3 Monaten bis 5 Jahre

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Nein

74
Q

§ 154 StGB Meineid

A

Objektiver Tatbestand
falsches schwören vor Gericht

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz, Fahrlässig

Bestrafung
FS nicht unter einem Jahr

Verbrechen oder Vergehen
Verbrechen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

75
Q

§ 164 StGB Falsche Verdächtigung

A

Objektiver Tatbestand
Person wird bei einer Öffentlichen Stelle bewusst falsch verdächtigt mit der Absicht eine behördliche Maßnahme gegen ihn herbeizuführen oder fortdauern zu lassen

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis zu 5 Jahren
Geldstrafe

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Nein

76
Q

§ 185 StGB Beleidigung

A
Objektiver Tatbestand
Beleidigung einer Person in Form von
Wörtern
Schrift
Bild
Symbol
Tätlichkeit (Anspucken) 

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis zu 2 Jahren
Geldstrafe

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
absolutes Antragsdelikt

Versuch strafbar?
Nein

77
Q

§ 201 StGB Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes

A

Objektiver Tatbestand
Das Aufnehmen, Gebrauchen, Weitergeben oder Veröffentlichen des nichtöffentlich gesprochenen Wortes eines Anderen
Abhören des Telefons

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis zu 3 Jahren
Geldstrafe

Verbrechen oder Vergehen
Verbrechen

Delikt
absolutes Antragsdelikt

Versuch strafbar?
Ja

78
Q

§ 223 StGB Vorsätzliche Körperverletzung

A

Objektiver Tatbestand
Wer eine andere Person
körperlich misshandelt (Beeinträchtigung des körperlichen Wohlbefindens - z.B. Hervorrufen von Schmerz
an der Gesundheit schädigt (Substanzverletzung am Körper - z.B. Brechen eines Armes)

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz, Fahrlässig

Bestrafung
Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren
Geldstrafe

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
relatives Antragsdelikt

Versuch strafbar?
Ja

79
Q

§ 224 StGB Gefährliche Körperverletzung

A

Objektiver Tatbestand
Wer eine Körperverletzung durch eine der folgenden Arten begeht:
durch Beibringung von Gift oder anderen gesundheitsschädlichen Stoffen
mittels einer Waffe oder eines anderen gefährlichen Werkzeugs
mittels eines hinterlistigen Überfalls
mit einem anderen Beteiligten gemeinschaftlich
mittels einer das Leben gefährdenden Behandlung

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
6 Monate bis 10 Jahre
Minder schwere Fälle die Hälfte

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

80
Q

§ 202 StGB Verletzung des Briefgeheimnisses

A

Objektiver Tatbestand
unbefugtes Beschaffen des Inhalts eines verschlossenen Schriftstückes

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis 1 Jahr
Geldstrafe

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
absolutes Antragsdelikt

Versuch strafbar?
Nein

81
Q

§ 221 StGB Aussetzung

A

Objektiver Tatbestand
Wer einen Menschen
in eine hilflose Lage versetzt oder im Stich lässt (obwohl er ihn in seiner Obhut hat) die eine Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung mit sich zieht

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS von 3 Monaten bis 5 Jahren

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Nein

82
Q

§ 226 StGB Schwere Körperverletzung

A

Objektiver Tatbestand
Wenn eine Körperverletzung zur Folge hat, dass das Opfer…
das Sehvermögen (auf einem oder beiden) Augen, das Gehör, das Sprechvermögen oder die Fortpflanzungsfähigkeit verliert
ein wichtiges Glied des Körpers verliert oder dauernd nicht mehr gebrauchen kann
in erheblicher Weise dauernd entstellt wird oder in Siechtum, Lähmung oder geistige Krankheit oder Behinderung verfällt

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
Freiheitsstrafe von 1 bis 10 Jahren
Freiheitsstrafe bei Absatz 1 nicht unter 3 Jahren

Verbrechen oder Vergehen
Verbrechen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

83
Q

§ 238 StGB Nachstellung (Stalking)

A

Objektiver Tatbestand
unbefugtes Nachstellen von Menschen durch
Aufsuchen räumlicher Nähe
Über Mittel der Kommunikation Kontakt aufzunehmen (auch über Dritte)
missbräuchliche Verwendung von personenbezogenen Daten für Bestellungen
ihn mit der Verletzung von Leben, körperlicher Unversehrtheit, Gesundheit oder Freiheit seiner selbst oder einer ihm nahe stehenden Person bedroht

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis zu 3 Jahren
Geldstrafe

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
relatives Antragsdelikt

Versuch strafbar?
Nein

84
Q

§ 239 StGB Freiheitsberaubung

A

Objektiver Tatbestand
Berauben der Freiheit eines Menschen durch z.B. einsperren

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis 5 Jahre
GS

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

85
Q

§ 240 StGB Nötigung

A

Objektiver Tatbestand
mithilfe von Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel jemand zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigen

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis 3 Jahre
GS

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja
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86
Q

§ 242 StGB Diebstahl

A

Objektiver Tatbestand
wegnehmen einer fremden beweglichen Sache mit Absicht, die Sache sich oder eine Dritten rechtswidrig zuzueignen

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis 5 Jahre
GS

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
absolutes Antragsdelikt (Haus- und Familiendiebstahl §247 StGB)
relatives Antragsdelikt (25-50€)
Offizialdelikt (>50€)

Versuch strafbar?
Ja

87
Q

§ 243 StGB Besonders schwerer Fall des Diebstahls

A

Objektiver Tatbestand
Diebstahl mit besonderem Fall
mit Einbruch
Sache wurde durch eine Schutzvorrichtung gegen Wegnahme gesichert
gewerbsmäßiges Stehlen
aus einem Religionsausübung dienenden Gebäude eine Sache stiehlt, die dem Gottesdienst oder der religiösen Verehrung dient
Sache hat Bedeutung für Wissenschaft, Kunst oder Geschichte und befand sich in einer allgemein zugänglichen Sammlung oder öffentlichen Ausstellung
Ausnutzen der Hilflosigkeit einer anderen Person, einen Unglücksfall oder einer gemeinen Gefahr
eine Handfeuerwaffe (deren Erwerb laut WaffG eine Erlaubnis bedarf)
1-6 nur wenn es mehr wert als 25-50€ ist

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS von 3 Monaten bis 10 Jahren

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

88
Q

§ 244 StGB Diebstahl mit Waffen; Bandendiebstahl; Wohnungseinbruchdiebstahl

A

Objektiver Tatbestand
begehen eines Diebstahls mit einer Waffe oder einem gefährlichem Werkzeug
andere Mittel mit Absicht den Widerstand einer Person mit Gewalt zu verhindern

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS von 6 Monate bis 10 Jahre

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikte

Versuch strafbar?
Ja

89
Q

§ 249 StGB Raub

A

Objektiver Tatbestand
Diebstahl mit Gewalt oder Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS nicht unter 1 Jahr

Verbrechen oder Vergehen
Verbrechen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

90
Q

§ 252 StGB Räuberischer Diebstahl

A

Objektiver Tatbestand
wenn der Täter bei einem Diebstahl auf frischer Tat erwischt wird und Gewalt gegen diese Person verübt oder droht (Leben oder Leib in Gefahr)

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS nicht unter 1 Jahr

Verbrechen oder Vergehen
Verbrechen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

91
Q

§ 253 StGB Erpressung

A

Objektiver Tatbestand
durch Gewalt oder Drohung zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigen und dadurch dem Vermögen des Genötigten oder eines anderen zu schaden und sich selbst oder einen dritten zu bereichern.

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis 5 Jahre
GS

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

92
Q

§ 255 StGB Räuberische Erpressung

A

Objektiver Tatbestand
wenn sich die Gewalt oder Drohung bei der Erpressung gegen das Leib und Leben richtet

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS nicht unter einem Jahr

Verbrechen oder Vergehen
Verbrechen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

93
Q

§ 257 StGB Begünstigung

A

Objektiver Tatbestand
helfen eines anderen rechtswidrigen Täters, die Vorteile einer Tat zu sichern

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis 5 Jahre
GS

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt
(Wie die Vortat)

Versuch strafbar?
Nein

94
Q

§ 259 StGB Hehlerei

A

Objektiver Tatbestand
gestohlenes Gut kaufen oder verkaufen

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis 5 Jahre
GS

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
absolutes Antragsdelikt (Haus- und Familienhehlerei)
relatives Antragsdelikt (25-50€)
Offizialdelikt (>50€)

Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

95
Q

§ 263 StGB Betrug

A

Objektiver Tatbestand
verschaffen eines Vermögensvorteils durch Vorspielung falscher oder Unterdrückung wahrer Tatsachen

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis 5 Jahre
GS

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
absolutes Antragsdelikt (Haus- und Familienhehlerei)
relatives Antragsdelikt (25-50€)
Offizialdelikt (>50€)

Versuch strafbar?
Ja

96
Q

§ 267 StGB Urkundenfälschung

A

Objektiver Tatbestand
herstellen, verfälschen oder nutzen einer unechten Urkunde

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis 5 Jahre
GS

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

97
Q

§ 281 StGB Missbrauch von Ausweispapieren

A

Objektiver Tatbestand
Ausweispapier (auch Zeugnisse) von anderen nutzen, oder eigene jemand anderen zur Verfügung stellen, um im Rechtsverkehr zu täuschen

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis 1 Jahr
GS

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

98
Q

§ 303 Sachbeschädigung

A

Objektiver Tatbestand
Beschädigen oder Zerstören von einer fremden Sache

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis zu 2 Jahren
GS

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
relatives Antragsdelikt

Versuch strafbar?
Ja

99
Q

§ 306 Brandstiftung

A
Objektiver Tatbestand
in Brand setzen oder durch eine Brandlegung ganz oder teilweise zerstören von fremden
Gebäuden, Hütten
Betriebsstätten
Warenlager
Kraftfahrzeuge
Wälder
Landerzeugnisse

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz, Fahrlässig

Bestrafung
FS von 1 - 10 Jahren

Verbrechen oder Vergehen
Verbrechen (Vorsatz)
Vergehen (Fahrlässig)

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

100
Q

§ 323c StGB Unterlassene Hilfeleistung

A

Objektiver Tatbestand
Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet

Subjektiver Tatbestand
Vorsatz

Bestrafung
FS bis 1 Gahr
GS

Verbrechen oder Vergehen
Vergehen

Delikt
Offizialdelikt

Versuch strafbar?
Ja

101
Q

Was ist das Eisbergmodell?

A

Was ist das Eisbergmodell?
Kommunikation findet grundsätzlich immer auf zwei Ebenen statt.

  1. Sachebene (bewusstes/sichtbares) – 10-20 % der Kommunikation finden auf der Sachebene statt.
  2. Beziehungs- und Gefühlsebene (unbewusstes/unsichtbares) – 80-90 % der Kommunikation finden auf der Gefühlsebene statt.
102
Q

Was ist eine Gruppe, eine Menge und eine Masse?

A

Eine Gruppe ist eine Ansammlung von einer begrenzten Anzahl an Personen die in einer gewissen Beziehung zueinander stehen – z.B. durch Hierarchie (Gruppenstruktur). Oftmals verfolgen die Personen gleiche oder ähnliche Ziele. (Beispiel: Gruppe Jugendlicher aus einem Dorf)
Formelle Gruppen sind Gruppen die aus bestimmten Gründen zusammengesetzt wurden (z.B. Schulklasse)

Informelle Gruppe sind Gruppen die sich aus freien Stücken selbst zusammengefunden haben (z.B. Kumpels zum Fußball spielen)

Eine Menge hingegen ist eine lockere Ansammlung von Personen, die in keiner festen Beziehung zueinander stehen. Es fehlt an einer Organisation oder Kommunikation. Die Personen können auch zufällig am selben Ort sein. (Beispiel: Demonstration oder Einkaufsstraße)

Eine Masse ist eine Menge, die aber organisiert sein kann oder in der Personen ähnlich, oder sogar zusammen handeln.

Eine akute Masse, ist eine Masse die durch Angst, Schrecken oder ähnlichen Gefühlen in Bewegung gerät. Man spricht hier von einer Panik.

103
Q

Welche Sozialversicherungen gibt es?

A
Krankenversicherung
Unfallversicherung
Rentenversicherung
Arbeitslosenversicherung
Pflegeversicherung
104
Q

Was bedeutet DGUV und VBG?

A

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung Verwaltungsberufsgenossenschaft (Ihre Gesetliche UV)

105
Q

DGUV Vorschrift 1

A

Grundsätze der Prävention (Vorbeugung)
a) Pflichten d. Unternehmens
Grundpflichten (§2)
Maßnahmen
Der Unternehmer hat die erforderlichen Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren sowie für eine wirksame Erste Hilfe zu treffen.
Sicherheitswidrige Anweisungen
z.B. Baustellenüberwachung - ich darf mein Sicherheitspersonal nicht auf unsichere Wege schicken
Kostenübernahme
Maßnahmen die getroffen werden müssen vom Unternehmer selbst bezahlt werden
Unterweisung (§4)
Unternehmer muss die Mitarbeiter auf die Gefährdungen und die Maßnahmen zu ihrer Verhütung regelmäßig (min. 1x jährlich) hinweisen.
muss schriftlich bei Einstellung vorliegen
Zutrittsverbot (§9)
Der Unternehmer muss dafür sorgen, dass Unbefugte Betriebsteile nicht betreten, wenn dadurch eine Gefahr für Sicherheit und Gesundheit entsteht
Zugang zu Vorschriften (§12)
Der Unternehmer hat den Versicherten die für sein Unternehmen geltenden Unfallverhütungsvorschriften und Regeln an geeigneter Stelle zugänglich zu machen.
b) Erste Hilfe
Sachmittel zur Ersten Hilfe müssen zur Verfügung stehen (§24)
Unmittelbare sachkundige ärztliche Versorgung (§24)
Dokumentation jeder Erste-Hilfe-Leistung (§24)
Sicherstellen des sofortigen Hilferufens (§25)
Genügend Ersthelfer vorhanden sind
Bei 2-20 Beschäftigten min. 1 Ersthelfer
Sonst meist 5-10% (§26)

106
Q

DGUV Vorschrift 23

A

a) Eignung (§3)
Der Unternehmer darf nur geeignetes Personal befähigen. Geeignet heißt:
- körperlich und geistig geeignet sowie persönlich zuverlässig
- Min. 18
- Für die jeweilige Tätigkeit angemessen ausgebildet

b) Dienstanweisung (§4)
Der Unternehmer muss für jeden Auftrag den er bekommt eine Dienstanweisung stellen

Wichtige Inhalte:

  • Das Verhalten das Sicherheitspersonals
  • Das Weitermelden von Mängeln und besonderen Gefahren

Aufgaben die hier nicht aufgefasst sind, dürfen vom Sicherheitspersonal nicht durchgeführt werden.

c) Verbot Rauschmittel (§5)
Alle Art von Rauschmittel dürfen weder während des Dienstes noch kurz vorher genommen werden.

d) Übernahme Wachaufgaben (§6)
Der Unternehmer darf keinen Auftrag annehmen, bei dem das Sicherheitspersonal gefährdet wird.

e) Besondere Gefahren (§7)
Bei Konfliktpotentialen (Doorman, Detektiv, City-Streife, etc.)
  • Das Personal muss überwacht werden (Totmannschalter, Funkausrüstung)
  • Einsatz von mehr als einem Sicherheitsmitarbeiter

f) Objektüberprüfung (§8)
Der Unternehmer muss vor Aufnahme eines Auftrages oder nach einem Unfall das Objekt überprüfen und hat vom Auftraggeber zu verlangen, dass vermeidbare Gefahren beseitig oder Gefahrenstellen abgesichert werden.
Das Personal hat festgestellte Gefahren und die dagegen getroffenen Maßnahmen dem Unternehmer zu melden.

g) Objekteinweisung (§9)
Einweisung in den Zeiten, zu denen die Tätigkeit des Wach und Sicherungspersonals ausgeübt wird.
Achtung: Mitarbeiter die Nachts arbeiten müssen auch einmal tagsüber eingewiesen werden.

h) Ausrüstung (§10)
Nötige Schutzausrüstung stellen (Schutzweste) oder sicherstellen (Schuhe, Taschenlampe)

i) Brillenträger (§11)
Mitarbeiter mit Brille muss diese gegen Verlieren sichern (Band) oder Ersatz dabei haben.

j) Hunde (§12 ff)
Als Diensthunde dürfen nur geprüfte Hunde eingesetzt werden. Er muss also geeignet sein (nicht bösartig) und ausgebildet.
Hundezwinger müssen für jeden Hund einzeln vorhanden sein.

k) Ausrüstung Schusswaffen (§18)
Der Unternehmer muss sicherstellen, dass die Ausrüstung durch Waffen nur erfolgt, wenn dies ausdrücklich angeordnet wird.
Die Mitarbeiter müssen selbstverständlich zuverlässig, geeignet und sachkundig (regelmäßige Schießübungen, alle 3 Monaten) sein.

l) Schusswaffen / Verbot SRS-Waffen (§19)
Einsetzung nur von amtlich geprüften Waffen, die ein in Deutschland anerkanntes Beschusszeichen tragen.
Schreck- oder Gas-Schusswaffen sind bei der Durchführung von Wach- und Sicherungsaufgaben unzulässig.

m) Führen von Schusswaffen (§§20 ff)
Schusswaffen müssen in geeigneten Trageeinrichtungen geführt werden.
Die Waffe darf außer bei drohender Gefahr keine Kugel im Lauf haben.
Übergabe nur im entladendem Zustand -> danach Kontrolle auf Ladezustand und Mängel (bei Mängel kein Führen zulässig)

n) Eignung Geldtransporte (§ 24)
Nur geeignete und besonders ausgebildete Personen dürfen dies tun.

o) Geldtransporte durch Boten (§ 25)
Geldtransporte in öffentlichen Bereichen müssen von mindestens zwei Personen durchgeführt werden. (Einer übernimmt die Sicherung)

107
Q

Worauf beruht die Unfallverhütungsvorschrift?

A

Artikel 20 GG ist der Sozialstaat definiert. Daraus rekrutieren die 5 Sozialversicherung

  1. Krankenversicherung
  2. Unfallversicherung
  3. Rentenversicherung
  4. Arbeitslosenversicherung
  5. Pflegeversicherung
108
Q

Welche Strafe folgt bei einem Verstoß gegen die DGUV Vorschrift 1 & 23?

A

Verstöße gegen die Berufsgenossenschaftlichen Verordnungen (DGUV 1 & 23 & ASR A1.3) 1 stellen Ordnungswidrigkeiten dar und werden mit einem Bußgeld bedroht.

109
Q

ASR A1.3 - Sicherheit- und Gesundheitsschutzkennzeichnungen

A

Die ASR A1.3 enthält branchenübergreifende Vorschriften für Kennzeichnungen und Schilder, für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz, die bei der Durchführung eines Gewerbes zu beachten sind.
Solche Kennzeichnungen sind u.a.:

Gebotszeichen
Beruht in der Regel auf Verordnungen des Gesundheitsschutzes und sind somit verpflichtend

Rettungszeichen
Zeigen Möglichkeiten der Flucht und Rettung sowie Mittel zu Ersten-Hilfe

Brandschutzzeichen
Brandschutzzeichen zeigen Mittel zur Meldung, Bekämpfung oder Flucht von Bränden an.

Verbotszeichen
Verbotszeichen verbieten ein bestimmtes Verhalten in einem bestimmten Bereich.

Warnzeichen
Warnzeichen warnen Personen vor bestimmten Gefahren.

110
Q

Mechanische Sicherungseinrichtungen

A

Allgemein:
Mechanische Sicherheitseinrichtungen sollen
eine juristische Grenze zwischen privatem Sicherungsbereich und angrenzender Verkehrsfläche kennzeichnen
Widerstand gegen widerrechtliche Angriffe und damit Zeitaufwand für den Täter bzw. Zeitgewinn für die Interventionskräfte erzeugen
eine Abschreckung potentieller Täter bewirken

a) Einfriedung (Zäune, Mauern)
Ein Zaun sollte lückenlos, überschaubar, mindestens 2,50m hoch und mit Spezialwerkzeug montiert sein.

b) Durchlässe (Tore, Schranken, Sperren)
Schranken bieten keinen Schutz gegen widerrechtliches Betreten sondern helfen der Kontrolltätigkeit

Durchfahrtssperren gewährleisten ein hohes Maß an Sicherheit gegen gewaltsames Durchbrechen (Hydraulisch oder pneumatisch betrieben Systeme können bis 30t bei 70km/h standhalten.
Einsatzort: Höchstrisikogebiete wie Militär, Kraftwerke

c) Vereinzelungsanlagen (Drehkreuze)

d) Türen / Fenster / S-Verglasung
Hauptangriffsziel
Alle Bauteile können ein Schwachpunkt sein:
z.B. Türrahmen, Schloss, Türblatt

e) Schlösser & Schließanlagen
z.B. Buntbartschloss (In Wohnungen, sehr schwach), Schließzylinder (Angriff hemmend), Zahlenkombinationsschloss (hoher Sicherheitswert)
Zentralschließanlage
Die Schlüssel sind in der Lage individuelle Wohnungen und gleichzeitig die zentrale Eingangstür und Zugang zum Müll zu öffnen.
Hauptschlüsselanlage
Es gibt einen Schlüssel, der alle Schlösser schließen kann (Hotel)
Generalhauptschlüsselanlage
Verschiedene Abstufungen sind möglich (Industrie, einige für Stufe 1, Stufe 2, einige für alle)

f) Wertbehältnisse (Tresore)
Schlüsseltresor, Wandtresor

111
Q

Was versteht man unter dem 3-Säulen-System?

A

Die Sicherheitstechnik baut grundsätzlich auf drei wichtigen Bereichen auf.

  1. Mechanischer Schutz
    (Mauern, Zäune, Türen, Fenster etc.)
    Dies sind bauliche Maßnahmen mit denen verhindert werden soll, dass unberechtigte Personen in einen bestimmten Bereich eindringen können. Ein Einbruch in ein Einfamilienhaus wird z.B. durch besonders gesicherte Türen und Fenster verhindert.
  2. Elektronischer Schutz
    (Einbruchmelder, Zutrittskontrollsysteme, Videoüberwachung etc.)
    Dies sind Maßnahmen die den mechanischen Grundschutz erweitern. Sollte ein Einbrecher trotz sicherer Türen und Fenster eine Sicherheitslücke im mechanischen Grundschutz finden, sollte ein erweiterter elektronischer Schutz installiert werden. Dies kann z.B. die Installation von Bewegungsmeldern sein, die bei Bewegung einen lauten Alarmton ausgeben, damit der Einbrecher abgeschreckt wird.
  3. Organisatorischer Schutz
    (Flucht- und Rettungswegpläne, Wachhunde etc.)
    Dies sind Schutzmaßnahmen die mit der Organisation der Sicherheit zu tun haben. Es muss z.B. festgelegt sein, was bei einem Brandalarm zu tun ist. Außerdem sind hier auch personelle Maßnahmen miteingebunden – Revierfahrer, Wachhunde etc.
112
Q

Was versteht man unter dem TOP-Prinzip?

A

Allgemein kann die höchstmögliche Sicherheit nur durch ein perfektes Zusammenspiel von
technischen (z.B. Einbruchmeldeanlage),

organisatorischen (z.B. Vorgehen nach Alarmplan) und

personellen Maßnahmen (z.B. Kontrolle durch Revierfahrer) erreicht werden.

Eine reine Einbruchmeldeanlage die keinen Alarm an eine Notruf-und-Service-Leitstelle oder einen Revierdienstfahrer weitergibt bringt einem nicht viel. Genauso wie ein Revierfahrer der einmal pro Nacht ein Objekt kontrolliert, welches aber keine Einbruchmeldeanlage hat. Hier kann es vorkommen, dass der Revierfahrer etwas übersieht.

Wer größtmögliche Sicherheit erreichen möchte, benötigt also sowohl technische, organisatorische als auch personelle Maßnahmen der Sicherung.

113
Q

Was ist der Widerstandszeitwert und die Interventionszeit?

A

Der Widerstandszeitwert ist die Zeit, die ein Täter benötigt um eine bestimmte mechanische Sicherheitseinrichtung – z.B. einen Zaun – zu überwinden. Je höher der Widerstandszeitwert ist, desto besser.

Die Interventionszeit ist die Zeit, die ein Sicherheitsmitarbeiter von Auslösung eines Alarmes bei einem Objekt bis zur Ankunft bei dem Objekt benötigt.

114
Q

Elektronische Überwachungseinrichtungen

A

Allgemein:
Elektronische Überwachungseinrichtungen haben die Zielsetzung
Angriffe auf geschützte Rechtsgüter möglichst frühzeitig und differenziert zu erkennen
die detaillierte Wertung der Signale vorzunehmen
der Hilfe leistenden Stelle durch möglichst sichere Datenübertragung schnell und eindeutig den Gefahrenstand zu melden

a) Zutrittskontrollsystem - ZKS
Zutrittskontrollsysteme sollen den Zutritt von Personen in bestimmte abgesperrte Bereiche überwachen und kontrollieren. Zutrittskontrollsysteme identifizieren die Personen und prüfen deren Berechtigung.
Während berechtigte Personen Zutritt zu einem Bereich erhalten, wird unbefugten Personen der Zutritt verwehrt.
Ausweissystem
Code
Biometrische Systeme
Fingerabdruck, Handgeometrie, Gesichtserkennung, Iris-Scanner, Sprach-Scanner
Metalldetektoren

b) Videoüberwachung
Solch ein Überwachungssystem besteht in der Regel aus einer Aufnahmeeinheit (Kamera), einer Verarbeitungseinheit(Server der die Bilder/Videos weiterleitet) und einer Ausgabeeinheit (Bildschirm, Fernseher etc.).
Allerdings ist dieses System auch erweiterbar. So ist es möglich die aufgenommenen Bilder auf einer Speichereinheit (Festplatte etc.) speichern zu lassen.

c) Gefahrenmeldeanlagen (GMA)
... sollen bestimmte Gefahren schnellstmöglich erkennen, verarbeiten und weitermelden bzw. darauf reagieren.Die Gefahrenmeldeanlagen sind unterteilt in:
Einbruchmeldeanlagen (EMA)
Melder/Sensoren
Infrarot-Bewegungsmelder
Riegelkontakmelder
Magnetkontaktmelder
Meldelinie
Die Melder geben das Signal über die Meldelinien an die Einbruchmeldezentrale weiter. 
Einbruchmeldezentrale
verarbeitet die Signale z.B. Weitergabe an Polizei (Übertragungseinrichtung) oder Ausschalten des Hausalarms
Alarmgeber
Alarmlampe, Akustisches Signal (Verschrecken der Person)
Einbruchabwehrtechnik
Lampen, Lichtstrahler, laute Alarmtöne im Haus, Aktivierung der Kameraüberwachung
Brandmeldeanlagen (BMA)
Melder/Sensoren
Rauchmelder
Wärmemelder
Flammenmelder
Handmelder
Meldelinie
Die Melder geben das Signal über die Meldelinien an die Brandmeldezentrale weiter.
Brandmeldezentrale
verarbeitet die Signale z.B. Weitergabe an Feuerwehr (Übertragungseinrichtung) oder Ausschalten des Hausalarms
Alarmgeber
Alarmlampe, Akustisches Signal
Müssen im Gebäude sein um die Personen zu warnen
Brandbekämpfungsanlagen
Sprinkler, aktivierter Rauchabzug
Überfallmeldeanlagen (ÜMA)
Melder/Sensoren
Panikknopf
Gewichtentlastungsmelder
Trittleiste
Meldelinie
Die Melder geben das Signal über die Meldelinien an die Überfallmeldezentrale weiter.
Überfallmeldezentrale
verarbeitet die Signale z.B. Weitergabe an Polizei (Übertragungseinrichtung) oder Ausschalten des Hausalarms
Alarmgeber
Alarmlampe, Akustisches Signal
Meist aber der stille Alarm

d) Wächterkontrollsysteme - WKS
Deister-Punkte

e) NSL - Intervention
Notruf- und Service-Leitstelle
Name, Adresse, Anfahrt und Informationen über die Meldung sind bei den Stellen bereits hinterlegt. (z.B. Tanke, stiller Alarm)

f) Einzelarbeitsplatzüberwachung (Totmannschaltung)
Alarmierungssystem
z.B. Wenn man sich länger nicht bewegt
oder schnell eine andere Position einnimmt
oder alle 20min einen Knopf drücken muss

115
Q

Was versteht man unter Brandvorraussetzungen?

A

Damit ein Brand entsteht müssen bestimmte Vorraussetzungen erfüllt sein.
Diese Vorraussetzungen sind:

  1. Brennbarer Stoff
  2. Sauerstoff
  3. zündfähiges Mengenverhältnis
  4. Zündung/Wärme

Zunächst muss ein brennbarer Stoff vorhanden sein, z.B. Holz. Nun wird Sauerstoff benötigt. Im Vakuum, wo sich kein Sauerstoff befindet kann kein Brand stattfinden. Der brennbare Stoff und der Sauerstoff müssen zusammen in einem zündfähigen “Gemisch” vorliegen. Erst dieses Gemisch kann dann durch die Zufuhr von Wärme, also einer Zündung oder einem Funken in Brand geraten.

116
Q

Was besagt die Brandbekämpfung?

A
  1. Feuer in Windrichtung angreifen
  2. Von Vorne nach hinten löschen, und von unten nach oben.
  3. Tropf- und Fließbrände von oben nach unten löschen.
  4. Soweit möglich mehrere Feuerlöscher gleichzeitig einsetzen, nicht nacheinander.
  5. Glut nicht unbeaufsichtigt lassen und ggf. nachlöschen.
  6. Benutzte Brandbekämpfungsmittel austauschen und nicht wieder zurücklegen.
117
Q

Wie verhält man sich im Brandfall?

A

Ist ein Feuer bereits ausgebrochen kann dieses innerhalb kürzester Zeit einen enormen Schaden anrichten. Sowohl Menschen als auch Werte sind in hoher Gefahr.
Grundsätzlich gilt:

1. Brand melden!
Wer meldet den Brand?
Was brennt?
Wo brennt es?
Wieviele Personen sind in Gefahr oder verletzt?
Welche Art von Verletzungen?
Warten auf Rückfragen!
2. In Sicherheit bringen!
Gefährdete Personen mit hinaus nehmen!
Türen schließen!
Ausgeschilderten Fluchtwegen folgen!
Keinen Aufzug nutzen!
Anweisungen beachten!
  1. Löschversuch unternehmen!
    Eigensicherung geht vor
    Löschmittel benutzen
118
Q

Welche Sicherheitsglasarten und welche zusätzlichen Schutzmaßnahmen für Fenster gibt es?

A

Einscheibensicherheitsglas (ESG)
Einscheibensicherheitsglas besteht aus einer einfachen etwas dickeren Glasschicht. Allerdings wird diese in der Produktion besonderen thermischen oder chemischen Einflüssen ausgesetzt. Dadurch steht das Glas unter einer gewissen Grundspannung – und die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit erhöht sich.

Verbundsicherheitsglas (VSG)
Das Verbundsicherheitsglas besteht aus zwei einfachen Glasscheiben, zwischen die eine Folie geklebt wird. Diese drei Lagen werden eng miteinander verbunden. Das daraus entstehende Glas nennt man Verbundsicherheitsglas. Dieses VSG ist sehr widerstandsfähig gegen Einbruch- und Eindringversuche.

Zusätzliche technische Schutzmaßnahmen für Fenster
Fenstergitter
Die Fenstergitter sieht man bei vielen privaten Gebäuden. Sind sie aus stabilen Material und sind fachmännisch eingebaut, bieten sie einen guten Schutz gegen Eindringversuche. Allerdings muss man dabei beachten, dass auch von Innen das Fenster nicht mehr durchstiegen werden kann. So ist z.B. bei einem Brand keine Flucht durch das Fenster möglich.

Bügelschloss
Dieses Bügelschloss wird sowohl am Fenster als auch am Fensterrahmen angebracht. Möchte man das Fenster öffnen ist dies entweder gar nicht oder nur bis zu einem bestimmten Winkel möglich. Will ein Täter das Fenster öffnen muss er zunächst das Bügelschloss zerstören, welches durch seine Bauweise äußerst stabil ist.

Abschließbare Fensterhebel
Abschließbare Fensterhebel können nicht gedreht werden. Somit ist es also nicht möglich durch ein anliegendes geöffnetes Fenster durchzugreifen und den Hebel eines anderen Fenster zu drehen und das Fenster somit zu öffnen. Entgegen vieler Meinung wird hier aber kein Riegel – wie bei einem Türschloss – in den Rahmen gedreht.

Rollläden
Rollläden sind eine zusätzliche Schicht die ein potenzieller Täter zunächst durchdringen muss, bevor er an das eigentliche Fenster oder eine Tür gelangt. Die Rollläden sollten selbt jedoch auch gegen Hochschieben oder leichte Gewalteinwirkung gesichert sein.

119
Q

Welche verschiedenen Brandklassen gibt es?

A

A - Brände fester Stoffe (Holz, Papier, Stroh ..)
Wasserlöscher

B - Brände flüssiger oder flüssig werdender Stoffe (Öle, Benzin, Lacke, Wachs)
CO²-Löscher mit Schneerohr Wasserlöscher (nur mit Zusätzen)

C - Brände von Gasen (Erdgas, Methan, Propan, Wasserstoff)
CO²-Löscher mit Gasdüse

D - Brände von Metallen (Lithium, Magnesium, Aluminium)

F - Brände von Speiseölen und -fetten
Fettbrandlöscher

Weitere Löschmöglichkeiten ohne Brandklassen-Spezifikation sind.:
Löschdecken
Feuerpatschen
trockener Sand
Erde
Graugussspäne
120
Q

Was sind Waffen?

A
  1. Schusswaffen
    Feuerwaffen
    Luft- und Federdruckkwaffen
    Wesentliche Teile von Schusswaffen
2. Gleichgestellte Gegenstände
Schreckschuss
Reizstoff und Signalwaffen
Armbrüste
Harpunen
  1. Tragbare Gegenstände – die zu Angriffs und Verteidigungszwecken bestimmt sind
  2. Tragbare Gegenstände – die zu Angriffs und Verteidigungszwecken geeignet sind und im Gesetz genannt sind

Auch unbrauchbar gemachte Schusswaffen, Spielzeuge, Kriegswaffen und Nachbildungen werden als Waffen eingestuft, haben dann aber spezielle waffenrechtliche Einschränkungen und Eigenschaften.

Grundsätzlich ist jeder Umgang mit Schusswaffen, Munition und gleichgestellten Gegenständen nicht gestattet – und erlaubnispflichtig.

Es gibt fünf wesentliche Erlaubnisse:

Waffenbesitzkarte
Eine Waffenbesitzkarte ist, wenn nicht direkt eine Waffe eingetragen wird zunächst 1 Jahr gültig.
Nach Eintrag einer Waffe, ist die Karte solange gültig wie Voraussetzung für deren Besitz erfüllt sind:
– Volljährigkeit
– Waffensachkunde
– persönliche Eignung und Zuverlässigkeit
– keine Drogen- oder Alkoholabhängigkeit
– Bedürfnis (z.B. Jäger, Sportschütze, etc.)

Munitionserwerbsschein
kleiner Waffenschein
Ein kleiner Waffenschein berechtigt zum lediglich zum Führen einer PTB-Waffe.
Das Schießen mit der Waffe ist allerdings nur mit einem gesonderten Schießerlaubnisschein gestattet.

Vorraussetzungen:

– Volljährigkeit
– persönliche Eignung und Zuverlässigkeit
– keine Drogen- oder Alkoholabhängigkeit oder Geisteskrankheit
– fachgerechte Aufbewahrung der Waffen

Waffenschein
Ein Waffenschein berechtigt zum Führen einer Schusswaffe.
Das Schießen der Waffe ist allerdings nur mit einem gesonderten Schießerlaubnisschein gestattet.

Ein Waffenschein gilt max. 3 Jahre – kann dann aber bis zu zwei mal verlängert werden.

Vorraussetzungen für Waffenschein:

– Volljährigkeit
– persönliche Eignung und Zuverlässigkeit
– keine Drogen- oder Alkoholabhängigkeit
– Waffensachkunde
– Haftpflichtversicherung
– besonderer Bedarf (Eine Person hat besonderen Bedarf, wenn sie wesentlich mehr als die Allgemeinheit durch Angriffe auf ihr Leib oder Leben gefährdet ist, und dies durch das Führen einer Waffe verringert werden kann.)

Schießerlaubnis

121
Q

Was bedeutet Besitzen, Überlassen, Erwerben, Führen und Schießen mit oder von einer Waffe?

A

Besitzen: Eine Waffe oder Munition besitzt, wer die tatsächliche Gewalt darüber ausübt.

Überlassen: Wer einer anderen Person den Besitz über eine Waffe oder Munition einräumt (z.B. Übergeben)

Erwerben: Eine Waffe oder Munition erwirbt, wer die tatsächliche Gewalt darüber erlangt. (z.B. durch Kauf, durch Ausleihen)

Führen: Eine Waffe oder Munition führt, wer die tatsächliche Gewalt außerhalb einer eigenen Wohnung, eigenen Geschäftsräumen, eigenen befriedeten Besitztums oder einer Schießstätte ausübt.

Schießen: Wer mit einer Schusswaffe Geschosse durch einen Lauf verschießt.

122
Q

Was sind Druckluft-, Federdruck-, und CO₂-Waffen?

A

Druckluft-, Federdruck, und CO₂-Waffen sind Waffen bei denen Geschosse durch einen Lauf verschossen werden und die Bewegungsenergie bei Austritt aus dem Lauf max. 7,5 Joule beträgt.

Diese Waffen sind also als Schusswaffen einzustufen, haben jedoch andere waffenrechtliche Bestimmungen.
Solche Waffen sind nur mit einem Siegel – “F im Fünfeck” als Druckluft-, Federdruck-, oder CO₂-Waffe einzuordnen.

Waffenrechtliche Bestimmungen:

Erwerb/Besitz:

– erlaubnisfrei
– keine Waffenbesitzkarte erforderlich
– ab 18 Jahren – sonst Ordnungswidrigkeit
– fachgerechte Verwahrung + Sicherung gegen Wegnahme durch Unbefugte

Überlassen:

– nur an Berechtigte – sonst Ordnungswidrigkeit

Führen:
– erlaubnispflichtig
– “normaler” Waffenschein erforderlich – kleiner Waffenschein reicht nicht
– falls kein Waffenschein vorliegt – Straftat-> Einziehung durch Behörde
– führen auf öffentlichen Veranstaltungen – Straftat
– führen auf Demonstration – Straftat

Schießen:
– erlaubnispflichtig
– nur mit Schießerlaubnisschein – sonst Ordnungswidrigkeit

123
Q

Was sind PTB-Waffen?

A

“PTB-Waffen” sind Reizstoff-, Schreckschuss- und Signalwaffen. Dies sind i.d.R. Pistolen oder Revolver, die Reiz- oder andere Wirkstoffe, Platzpatronen oder pyrotechnische Ladungen verschießen, ohne dass dabei Geschosse durch einen Lauf getrieben werden. Sie gelten somit nicht als Schusswaffen, sind denen aber als gleichgestellte Gegenstände einzuordnen. Die PTB-Waffen sind meist so gebaut, dass gar keine klassischen Geschosse verschossen werden können.

Diese Waffen sind nur mit einem Prüfsiegel der Physikalisch-Technischen-Bundesanstalt in Deutschland zugelassen. (Aufschrift PTB+Prüfnummer im Kreis).
Waffen dieser Art ohne Prüfzeichen sind in Deutschland nicht erlaubt und somit gilt dort jeglicher Umgang als verboten.

Waffenrechtliche Bestimmungen:

Erwerb/Besitz:
– erlaubnisfrei
– keine Waffenbesitzkarte erforderlich
– ab 18 Jahren – sonst Ordnungswidrigkeit
– fachgerechte Verwahrung + Sicherung gegen Wegnahme durch Unbefugte

Überlassen:
– nur an Berechtigte – sonst Ordnungswidrigkeit

Führen:
– erlaubnispflichtig
– kleiner Waffenschein erforderlich
– falls kein Waffenschein vorliegt – Straftat-> Einziehung durch Behörde
– Ausweispflicht (Ausweis mitführen und auf Aufforder der Behörde vorzeigen)
– Führen auf besonderen öffentl. Veranstaltungen -> Ordnungswidrigkeit
– Führen auf Demonstrationen -> Straftat

Schießen:
– erlaubnispflichtig
– nur mit Schießerlaubnisschein – sonst Ordnungswidrigkeit

124
Q

Was sind Schusswaffen?

A

Schusswaffen sind Vorrichtungen, die zum Angriff oder zur Verteidigung, zur Signalgebung, zur Markierung, zur Distanzinjektion oder zum Spiel oder Sport gedacht sind, und bei denen Geschosse durch einen Lauf getrieben werden.
Waffenrechtliche Bestimmungen:

Erwerb/Besitz:
– erlaubnispflichtig
– Waffenbesitzkarte
– fachgerechte Verwahrung + Sicherung gegen Wegnahme durch Unbefugte

Überlassen:
– nur an Berechtigte

Führen:
– erlaubnispflichtig
– “normaler” Waffenschein erforderlich
– falls kein Waffenschein vorliegt – Straftat-> Einziehung durch Behörde
– Ausweispflicht (Ausweis mitführen und auf Aufforder der Behörde vorzeigen)
– Führen auf besonderen öffentl. Veranstaltungen -> Ordnungswidrigkeit
– Führen auf Demonstrationen -> Straftat

– Ausnahme: Eine Schusswaffe nicht schussbereit und nicht zugriffsbereit, zu einem vom Bedürfnis umfassten Zweck, von einem Ort zu einem anderen zu transportieren

Schießen:
– erlaubnispflichtig
– nur mit Schießerlaubnisschein
– sonst Ordnungswidrigkeit

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Q

Welche Arten von Munition gibt es und was ist ein Munitionserwerbsschein?

A

Munition sind folgende Gegenstände:
– Patronenmunition (Hülse mit Ladung und Geschoss),
– Kartuschenmunition (Hülsen mit Ladungen ohne Geschoss),
– hülsenlose Munition (Ladungen ohne Hülsen mit oder ohne Geschoss),
– pyrotechnische Munition (Munition mit pyrotechnischen Mitteln)

Der Erwerb und Besitz ist grundsätzlich lediglich mit einem Munitionserwerbsschein gestattet.

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Q

Wie müssen Schusswaffen und Munition aufbewahrt werden?

A

Grundsätzlich voneinander getrennt. Je nach Waffe unterschiedlich. Minimalste Anforderung für erlaubnisfreie Waffen ist ein verschlossenes Behältnis.

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Q

Was sind erlaubnisfreie Schusswaffen?

A

Schusswaffen die bestimmte Eigenschaften haben, benötigen keine besondere Erlaubnis zum Besitzen oder Führen.

Spielzeugwaffen:
Spielzeugwaffen sind Waffen bei denen Geschosse max. 0,5 Joule aus einem Lauf verschossen werden. Ebenso sind Spielzeugwaffen Waffen die die Zündblättchen, -bänder, -ringe oder Knallkorken verschießen. Diese Art von “Waffen” darf jede Person erwerben, besitzen und führen. Achtung: Sehen Spielzeugwaffen täuschend wie echte Feuerwaffen aus, unterliegen diese dem Führungsverbot!

Soft-Air-Waffen:
Auch Soft-Air-Waffen sind, wenn das Geschoss beim Verschießen aus dem Lauf max. 0,5 Joule aufweist, ohne waffenrechtliche Einschränkungen. Soft-Air-Waffen ab 0,5 Joule fallen unter die waffenrechtlichen Bestimmungen von Druckluft-, Federdruck- und CO2-Waffen. Achtung: Sehen Soft-Air-Waffen täuschend wie echte Feuerwaffen aus, unterliegen diese dem Führungsverbot!

Nachbildungen/Attrappen:
Nachbildungen sind Gegenstände die nicht als Schusswaffen hergestellt worden sind und aus denen nicht geschossen werden. Allerdings haben sie eine äußere Form einer Schusswaffe. Grundsätzlich unterliegen diese Gegenstände keinen waffenrechtlichen Einschränkungen. Ausnahme: Diese Nachbildungen und Attrappen dürfen grundsätlich nicht in der Öffentlichkeit geführt werden. Sind diese Nachbildungen allerdings mind.50% kleiner als deren Original oder in deutlichen Neon-Farben gekennzeichnet dürfen diese trotzdem geführt werden.

128
Q

Welche Messer sind erlaubt und welche verboten?

A

Erlaubt bzw. keinerlei waffenrechtlicher Einschränkung sind die Gebrauchsmesser (einseitig geschliffen, Klinge unter 12cm, nur beidhändig zu bedienen)

Waffenrechtliche Einschränkung:

  • Einhandmesser, Säbel, Schwerter, Dolche, etc. unterliegen einem Führungsverbot
  • Messer mit einer Klingenlänge über 12cm unterliegen einem Führungsverbot (Ausnahme ist ein berechtiges Interesse wie z.B. Kauf)
Verbotene Messer:
Butterflymesser
Springmesser
Fallmesser
Faustmesser
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Q

Was sind Hieb- und Stoßwaffen?

A

Hieb- und Stoßwaffen sind Gegenstände die dazu bestimmt sind mittel Hieben, Stößen, Stichen, Schlägen oder Würfen Verletzungen hervorzurufen. (z.B. Schlagstock, Einsatzstock, Schwerter, Degen etc.)
Sport- oder Gebrauchsgegenstände sind, je nach Zweck der Herstellung, keine Hieb- und Stoßwaffen. (z.B. Baseballschläger, Werkzeuge etc.)

Das Führen von Hieb- und Stoßwaffen stellt eine Ordnungswidrigkeit dar – auf öffentlichen Veranstaltungen sogar eine Straftat.

Achtung: Auch das Führen von Schlagstöcken von Sicherheitsmitarbeitern in der Öffentlichkeit ist eine Ordnungswidrigkeit! Der Unternehmer kann bei der zuständigen Behörde eine Ausnahmegenehmigung anfordern. Diese wird in der Realität aber sehr selten vergeben.

Waffenrechtliche Bestimmungen:

Erwerb/Besitz:

– ab 18 Jahren möglich

Überlassen:

– nur an Personen über 18 Jahre

Führen:

– grundsätzlich verboten
– es gibt aber einige wenige Ausnahmen

130
Q

Welche Regelungen gelten für das Bewachungsgewerbe?

A

Grundsätzlich gelten alle Regelungen des WaffG auch für das Bewachungsgewerbe.
Allerdings konkretisiert der §28 WaffG die waffenrechtlichen Bestimmungen zum Umgang mit Waffen für das Bewachungsgewerbe.

Dementsprechend kann ein Bewachungsunternehmen und dessen Personal Waffen erwerben, besitzen und führen wenn ein entsprechendes Bedürfnis nachgewiesen werden kann. Solch ein Bedürfnis liegt vor, wenn besonders gefährdete Personen oder Objekte im Dienst gesichert werden. Allerdings wird eine waffenrechtliche Genehmigung nur für ganz konkrete Aufgaben festgelegt.

Wenn Mitarbeiter eine Waffe während des Dienstes führen sollen, benötigen Sie selbst als Person keinen Waffenschein. Der Waffenschein wird auf das Unternehmen oder den Unternehmer angemeldet und nur für einen expliziten Auftrag erteilt. Allerdings muss jeder Mitarbeiter der eine Waffe führt der zuständigen Behörde gemeldet werden, die dann wiederrum eine Prüfung durchführt. Das Tragen der Waffe ist erst nach der erfolgreichen Prüfung gestattet.

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Q

Was ist Kommunikation?

A

“Man kann nicht, nicht kommunizieren”

Kommunikation ist der Austausch von Informationen zwischen einem Sender und einem Empfänger.

Sprachlichen Signale sind z.B. Wortwahl und Inhalt des Gesagten. Diese verbalen Signale machen lediglich ca. 10-15 % der Gesamtkommunikation aus.

Nichtsprachliche Signale sind z.B: Körpersprache, äußere Erscheinung etc.. Diese nonverbalen Signale machen ca. 85-90% der Gesamkommunikation aus – und sind damit extrem wichtig für eine gelungene Kommunikation.

132
Q

Was ist aktives Zuhören?

A

Aktives Zuhören zählt auch zur Kommunikation. Mit aktivem Zuhören gibt man dem Sender das Gefühl, dass man als Empfänger bei der Sache ist, und ihm wirklich genau zuhört. Das zeigt Interesse, Respekt und Verbundenheit.

Nicken, Verständnisfragen, Ausreden lassen, Augenkontakt, etc.

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Q

Was ist das Vier-Ohren-Modell?

A

Modell von Schulz von Thun

Besagt, das ein Empfänger die Aussage eines Sender verschieden interpretieren kann

Es gibt 4 Ebenen wie eine Aussage/Nachricht/Information aufgenommen werden kann.
1. Sachaussage – Fakten, Information die transportiert werden.

  1. Selbstaussage – Das was die Person über sich selbst und ihr Inneres aussagt.
  2. Beziehungsebene – Stellt die Beziehung der Gesprächspartner dar.
  3. Appellaussage – Appell an den Gesprächsparter – bei dem eine Handlung hervorgerufen werden soll.

Dementsprechend gibt es auch die Vier-Seiten einer Nachricht.

Chef zum Mitarbeiter: “Wenn ich Ihnen eine Anweisung gebe, dann haben Sie diese gefälligst zu befolgen.”
1. Sachaussage – “Meine Anweisungen sollen befolgt werden.”

  1. Selbstaussage – “Ich bin ärgerlich und unzufrieden.”
  2. Beziehungsaussage – “Ich stehe über dir.”
  3. Appellaussage – “Ändere dein Verhalten!”
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Q

Was ist das Selbstbild - was ist das Fremdbild?

A

Das Johari-Fenster
Joe Luft und Harry Ingham haben dazu ein kleines grafisches Modell entwickelt welche diesen Sachverhalt verdeutlicht.

Öffentliche Person – Das sind die Dinge einer Person die sowohl der Person selbst, als auch deren Umgebung bekannt und sichtbar sind.

Blinder Fleck – Das sind die Dinge einer Person die dem Umfeld bekannt sind, der Person selbst aber nicht bewusst sind

Mein Geheimnis – Das sind die Dinge einer Person die nur der Person selbst klar sind. Das Umfeld kann diese Dinge nicht wahrnehmen.

Unbekanntes – Das sind die Dinge einer Person die weder der Person selbst bewusst sind, noch das dem Umfeld bekannt sind.

Ziel nach dieser Darstellung ist es den Bereich der sowohl anderen, als auch mir bekannt (öffentliche Person) zu vergrößern, und die anderen drei Bereiche zu verkleindern.