Raumstruktur & Biodiversität Flashcards
Zusammenhang Raumstruktur & Biodiversität nach August Thienemann und Sichtweißen für den Naturschutz
Grundprinzipien nach August Thienemann:
• vielseitige Lebensbedingungen
-> artenreiche Lebensgemeinschaft
(aber je Art relativ individuenarm)
• Einseitige/extreme Lebensbedingungen
-> artenarme Lebensgemeinschaft (können aber hohe Populationsdichten erreichen)
• Siedlungsgebiete (abgesehen von Stadtzentren) haben mehr Arten als intensiv genutzte Landwirtschaft
Diese Prinzipien werden oft im Naturschutz bedacht mit den Fragen:
• Ist eine vielfältige Landschaft ein gutes Entwicklungsziel?
• Ist die ist Besserung der Biodiversität über die Besserung der Landschaftsstrukturen erreichbar?
• Welche Arten leiden/profitieren unter diesem Leitbild?
Abwägung ob eine besondere Art oder dafür viele Arten bevorzugt werden…
Strukturelemente einer Landschaft
landschaftsökologisches Konzept n. Forman u. Godron
• Matrix
- größten Flächenanteil einer Landschaft,
- bestimmt daher die Material‐ und Energieflüsse
- In der Kulturlandschaft meist artenarm (z.B. Acker)
• Patches (Flecken, Inseln)
- artenreicher und naturnäher als die Matrix (z.B. Waldreste, Teiche)
- es gelten die Prinzipien der Inselbiogeographie
• Netzwerke, Korridore
- lineares Landschaftselement
- verbindet Landschaftsteile gleicher oder ähnlicher Qualität
Korridore und Trittsteinbiotope:
• Kleine Patches (Trittsteine) verbinden zwei größere Patches miteinander.
• Verliert ein Korridor einen Trittstein, führt dies zur Unterbindung der Bewegung zwischen den Patches, und es kommt zur Isolation der beiden Patches.
Die optimale räumliche Anordnung von Haufen von Trittsteinen zwischen großen Patches, stellt Alternativrouten, oder auch Überflüssige, lange Routen zur Verfügung, wobei eine lineare Ansammlung, also die Möglichkeit einer Linearen Route zwischen den Patches möglich ist.
Dieser Ansatz ist ein wichtiges Grundkonzept für die planerische Entwicklung von Kulturlandschaften (Biotopverbundplanung).
Was sind Ökotone und welche Unterschiede gibt es zwischen krummlinigen und geraden Ökotone
= Übergangsbereich von zwei verschiedenen Ökosystemen/Landschaften
•bieten besondere ökologische Verhältnisse
• Patch mit gerader Grenze
- Bewegung entlang der Grenze
- weniger In- und Auswanderung
• Patch mit gewellter Grenze
- Bewegung über Grenze und nicht entlang
- mehr In-und Auswanderung
- mehr Rand Arten (weil mehr Fläche)
- weniger Innen Arten, die jedoch wichtig für den Naturschutz sind
- > beste is: Patches hat einen runden Kern mit ein Paar kurvigen Korridoren mir Fingern
Nennen Sie die Grundprinzipien der Inselbiogeology und erörtern sie, wie sich die “Verinselung” auf die Population in Bezug auf Stabilität, Artenzusammensetzung, etc. auswirkt.
- weniger Austausch mit anderen Regionen
- langsamere Wiederbesiedelung nach Katastrophen
- Ausfall bestimmter Arten oder ökologischer Typen (z.B. Räuber)
- Erhalt einzelner Arten, die anderswo aussterben
- Durch die isolation bilden sich neue Arten („Endemische Arten“)
Hypothesen:
• Je weiter die Insel entfernt vom Festland ist, desto geringer die Artenzahl auf der Insel
• Je größer die Insel, desto höher die Artenzahl
Auswirkungen der Zerschneidung
• größerer Rand
-> mehr Randarten
• Verlust von genetischem Austausch
-> Inzuchtgefahr
• Störung für Mensch und Tier und Erholung
Biotopverbundsysteme sind hier wichtig!
Was ist Landschaftsmetrik?
Es gibt es zahlreiche Ansätze, Gemeinschaften über Kennzahlen quantitativ zu charakterisieren (Richness, Evenness, Diversität)
Die Metrik versucht
• Charakter einer Landschaft quantitativ zu erfassen
• setzt Größe und Anzahl von Landschaftselementen in mathematische Funktionen um.
-> Damit wird die Verschiedenheit einer Landschaft „berechenbar“
Grundlage hierfür ist das Patch-Matrix-Korridor-Konzept nach Foreman und Godron.
Wissenschaftler bringen Landschaftsstruktur und Landschaftsmetrik in Beziehung zur Biodiversität. Diese ist immer an ein bestimmtes Habitat gebunden und daher spezifisch zu Regionen und Landschaften. Struktur und Metrik sind umgekehrt ein Schlüssel zum Verständnis der Biodiversität.
Nachteile der Landschaftsmetrik.
Nachteile:
• dimensionslos
•allein betrachtet wenig aussagekräftig
•Bedeutung bekommen sie meist erst im Vergleich mit Ergebnissen von anderen Landschaften oder Landschaftsteilen
-> Voraussetzung für diese Vergleichbarkeit ist allerdings eine zusammenhängende Datengrundlage:
• Objekte in unterschiedlichen Aufnahmemaßstäben werden auch unterschiedlich genau erfasst
• Unterschiedliche Anwendung der Metrik
-> enstehen unterschiedliche Relationen einer einzelnen Art mit der Landschaft
Betrachtungsebenen der Landschaftsmetrik
• Einzelfläche („Patch“):
- Größe
- Umfang
- Form…
• Strukturtyp, z.B. Landnutzungstyp („Class“)
- Anteil an der Gesamtfläche
- Anzahl an Patches
- Gesamtrandlänge
- Dichte der Kanten
• Landschaft:
- Richness
- Diversitätsindices
- Konnektivität
- Zerschneidungsgrad
Beispiele für Kennzahlen auf Patch-Ebene
- Flächeninhalt, Umfang
- Verhältnis Umfang / Fläche
- Kernfläche: Fläche nach Abzug einer Randzone
- Isolationsgrad, Distanz zum nächsten Objekt der gleichen Klasse
Benenne die Vorteile der Landschaftsmetrik.
• Berechnung der Kennzahlen ist über Softwarepakete im Zusammenhang mit Geographischen Informationssystemen (GIS) relativ einfach zu bewerkstelligen
- schwieriger ist es die Ergebnisse richtig zu interpretieren, zumal viele Kennzahlen sehr stark mit einander korrelieren.