Nachhaltigkeitsbewertung Flashcards

1
Q

Welche Eigenschaften müssen Indikatoren in Bewertungsverfahren zur Nachhaltigkeit besitzen?

A

a.) Fachliche Begründbarkeit
Beziehung zwischen Indikator und Systemeigenschaft muss in kausalem Zusammenhang stehen, sich fachlich begründen lassen.

b.) Datenverfügbarkeit
Es müssen ausreichend Grundlagendaten zur Berechnung des Indikators verfügbar sein.

c.) Nachverfolgbarkeit
Aktualisierung der Grundlagendaten, sodass Indikatorentwicklung verfolgt werden kann.

d.) Zeitliche Korrelation zwischen Indikator und Systemeigenschaft
Veränderungen des Indikators spiegeln sich sofort(und nicht in ein paar Jahren) im System wieder.

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2
Q
  1. Was sind Nachhaltigkeitsbewertungen auf nationaler bzw. internationaler Ebene?
A

Nationale Nachhaltigkeitsbewertungen:
Die umfassende Bewertung der Nachhaltigkeit von Staaten oder Regionen im Sinne des 3‐Säulen‐Modells (Ökologisch, Ökonomisch, Sozial) bedeutet einige Herausforderungen für die Methodik:

  • Auswahl sinnvoller Indikatoren: Die Indikatoren sollen den Zielen der nationalen Nachhaltigkeitsstrategien entsprechen
  • Einschränkung der Zahl der Indikatoren: Es sollen nicht zu viele Indikatoren zu erheben sein, um den Aufwand zu minimieren.
  • Langjährige Datenreihen: Es sollen Indikatoren ausgewählt werden, für die es auch historische Daten gibt, um langfristige Trends beschreiben zu können.
  • International vergleichbare Erhebungsmethoden: Für jeden Indikator gilt es, eine standardisierte Erhebungsmethode zu entwerfen, um die Vergleichbarkeit auf internationaler Ebene zu erreichen (so wird beispielsweise in Österreich die Arbeitslosenrate anders berechnet als in der EU).

Internationale Nachhaltigkeitsbewertungen:
In Jahr 2015 wurden von der UNO die UN sustainable Development Goals formuliert.
Zur weltweiten Beobachtung der Zielerfüllung wurde im Jahr 2017 ein umfangreiches Indikatorensystem beschlossen.
Für jedes einzelne SDG wurden Ziele definiert sowie die dazugehörenden Monitoring‐Indikatoren.
Die SDGs (Sustainable Development Goals, Nachhaltige Entwicklungsziele) sind in der Agenda 2030 festgelegt und wurden von allen UN Mitgliedstaaten verabschiedet.

 Im Rahmen des UN Sustainable Development Summit 2015 in New York haben am 25. September 2015 Staats- und Regierungschefs aus allen Ländern diese Ziele für nachhaltige Entwicklung verabschiedet.
 17 Ziele, 169 Unterziele
 Alle Mitgliedstaaten sind verpflichtet, diese umzusetzen (nicht ausschließlich Ziele der Entwicklungszusammenarbeit!)
 Österreich verfolgt Mainstreaming Ansatz.

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3
Q
  1. Erklären Sie den Ökologischen Fußabdruck, und nennen Sie Vorteile und Nachteile dessen
A

Der Ökologische Fußabdruck nach Wackernagel und Rees ist ein einfaches Verfahren zur Ermittlung der ökologischen Nachhaltigkeit.
Grundprinzip:
Darstellung des gesamten Ressourcenkonsums einer Region oder eines Landes als Flächeninanspruchnahme („global hectare“). Der Fußabdruck entspricht in diesem Konzept der Fläche, die wir bräuchten, um unsere Konsumgüter nachhaltig zu produzieren und die Abfälle zu entsorgen. Dementsprechend wird beispielsweise der Papierverbrauch in die Waldfläche umgerechnet, die nötig ist, um die Grundstoffe für das Papier zu erzeugen. Auch der Verbrauch an fossiler Energie wird auf diese Weise flächenhaft dargestellt (entsprechende Anbauflächen für Energie aus Biomasse oder Fläche, die nötig ist, um das emittierte CO2 festzulegen). Bei importierten Gütern wird der Ressourcenverbrauch der importierenden Region angelastet.

Im zeitlichen Vergleich zeigt sich, dass sich der Fußabdruck seit in den vergangenen 4 Jahrzehnten mehr als verdoppelt hat. Die Weltbevölkerung „verbraucht“ heute also mehr Ressourcen, als zur Verfügung stehen. Earth Overshoot Day: Im Jahr 2017 war der für dieses Jahr vorhandene Ressourcenpool schon am 2. August aufgebraucht. Der Rest des Jahres ist jeweils eine „Vorbelastung“ zukünftiger Generationen.

Pro:
Der ökologische Fußabdruck ist allgemein verständlich und gut kommunizierbar, daher wird er sehr häufig in der Diskussion von Nachhaltigkeitsaspekten verwendet.

Contra:
In methodischer Hinsicht problematisch ist die Tatsache, dass sich nicht jeder Ressourcenverbrauch in Flächen umrechnen lässt, dies gilt beispielsweise für den Konsum nicht nachwachsender Rohstoffe, für die es kein nachvollziehbares Flächenäquivalent gibt (z.B. Stahlverbrauch). Wenn der Materialverbrauch eines Staates ermittelt wird, so haben die mineralischen Stoffe (Schotter, Beton) gewichtsmäßig den größten Anteil.
Der Sollwert des ökologischen Fußabdrucks beträgt 1,79 ha/Person/Jahr, entsprechend der tatsächlich zur Verfügung stehenden produktiven Land‐ und Meeresfläche. Es handelt sich also um kein nutzwertanalytisches Verfahren, es wird lediglich ein Indikator, eben der fiktive Flächenverbrauch, eingesetzt. Die größte Einzelkomponente des Ökologischen Fußabdrucks ist üblicherweise die Energiefläche.

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4
Q

Probleme der SDG

A

Manche globalen Ziele machen auf lokaler Ebene keinen Sinn

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