Qualitative Methoden Flashcards
Erhebungsphase: Phase 1
- Erhebungsdesign, Erarbeitung eines detaillierten erhbnungsplans Unterteilt in folgende Phasen
- Hypothesen/ Theoriebildung
- Operationalisierung der variablen
- Bestimmung des Erhebungsverfahrens
- Bestimmung der Untersuchungseinheiten (Auswahlverfahren)
Hypothesenbildung in qualitativer Forschung
- zu beginn der Forschung ist die Zielsetzung hier breit gewählt
- man will hier durch Auseinandersetzung mit der Realität durch Exploration zu engeren Fragestellungen, Erkenntninssinteresse und Hypothesen kommen
–> In quantitativer also Prüfung von Hypothesen, hier aber HYPOTHESENENTWICKLUNG
Kennzeichnend für die Hypothenbildung ist …?
- offener Charakter der theoretischen Konzepte
- ständiger Austausch zwischen qualitativ erhobenen Daten und dem zunächst noch wagen Anfangswissen
- kontinuierlicher Prozess der Präzisierung, Modifizierung und Revision von annahmen
–> Forscher versucht möglichst naiv zu beobachten, zu fragen, die Reaktionen der anderen auf eigene Handlungen registrieren, in mehr oder weniger großen umfang an den aktiiväten teilnehmen
Unterteilung von Exploration in 3 Phasen
- Formulierung von Anfangswissen und Theorien
- Modifizierung
- Partielle Überprüfung
Operationalisierung der variablen in qualitativer Forschung
- Die beste operationalisieren ist keine Operationalisierung
–> Qualitative Forscher kritisieren operationalisieren
–> Denn sie ist eine form theoretischer Aktivität, wodurch der Forschungsstand mit konstruiert wird
–> Betroffene kommen außerdem nicht genügend zu Wort
Bestimmung des Erhebungsverfahrens in Qualitativer Forschung Beispiele
- bspw.: qualitative interviews, Gruppendiskussionen, qualitative Beobachtungen
Bestimmung der Untersuchungseinheiten in qualitativer Forschung
- NICHT wichtig eine Stichprobe aus der GG zu ziehen welche für diese repräsentativ ist
- Auswahl richtet sich nach theoretischer Bedeutsamkeit
–> Wird also nach den jeweils wichtigen Aspekten der Theoriebildung laufend erweitert
Prozess der quantitativen Forschung ?
- linearer Prozess
Theorie –> Hypothesen (wie gehaltvoll sind diese ?) –> Operationalisierung –> Erhebung (wie aussagekräftig sind unsere Daten) –> Analyse –> Interpretation (Verstehen wir richtig ?)
Beispiel Kwakiutl (ist ein Folk): Problem 1
- nach relativistischer Auffassung gibt es keine ABSOLUTE Wahrheit sondern alles ist BEDINGT
- Die innenansicht des Forschers ist eine Außenansicht auf den untersuchten
- Wir interpretieren die Daten vor diesen Hintergrund
- Dadurch kommt es zu FEHLERN
Problem 1: Verstehen wir richtig ?
–> Ethisch (quantitativ) vs. emisch
–> emisch = selbst teil der Gruppe, dadurch besserer Einblick, man wird teil von tieferen Strukturen. –> wie leben sie, wie verhalten sie sich etc. –> funktional relevante Aspekte der Kultur werden aufgedeckt
–> ethisch beobachtet von außen, Verfälschung, versuch den Naturwissenschaftlichen Ideal der Objektivität zu entsprechen
Beispiel Kwakiutl (ist ein Folk): Problem 2
Problem 2: Aussagekraft der Daten
–>Externe Validität ? Kann man die Ergebnisse auf andere Situationen, Völker etc. beziehen ? Also sind die Ergebnisse eventuell nicht generalisierbar.
–> die art der Forschung ist nicht standardisiert wodurch die übertragbarkeit schwierig ist, zudem wird eine spezifische Bevölkerungsgruppe isoliert betrachtet
–> Außerdem ein Problem, der Proband lügt ? mit Absicht ? weil er sich selbst belügt ? unbewusst ?
–> Man kann sich nicht sicher sein, dass sie sich verhalten wie im Normalfall, da eine externe Person dabei ist
Beispiel Kwakiutl (ist ein Folk): Problem 3
Wie gehaltvoll sind unsere Hypothesen ?
–> Es geht darum Hypothesen zu generieren
–> Man hat keinen gesetzten Fokus
–> Wie groß ist unser Wissensfortschritt ?
–>Wissen Fachleute mehr als Laien
–> Gute Methoden verlieren ihren wert ohne gute Hypothesen
Gegenüberstellung Quantitativ vs Qualitativ
- Ethisch vs emisch
- Variablenorientiert vs fallorientiert
- hypothesentestend vs. generierend
- fokussiert vs offen
- deduktiv vs induktiv
- erklärend vs verstehend/ beschreibend
- standardisiert vs nicht
- große Fallzahlen vs kleine
Schlussfolgerungen der Gegenüberstellung der Perspektiven
Schlussfolgerung 1:
- Für BWL ist qualitativ uninteressant
- gibt keine falsche Methode nur passend oder nicht passend
- wahl der Methode muss sich nach Forschungsstand richten
Schlussfolgerung 2:
- Andere unterscheidungkriterien werden relevant
–> Forschungsprozess
–> Forschungsziel
–> Stärken die sich aus den Methoden ergeben
Gemeinsame Aspekte:
- Verstehen als erkenntnisprinzip (man möchte verstehen)
- Fallrekonstruktion als Ansatzpunkt
- Konstruktion von Wirklichkeit als grundlage
- text als empirisches material
Auswahlstrategien/ Sampling
Qual
Ziehung derjenigen Subjekte, die sich als inhaltlich adäquat im Hinblick auf die Forschungsfrage erweisen und die reichhaltige Informationen zu dieser zu liefern versprechen.
–> aus sicht der forschenden person werden personen ausgesucht die einen hohen grad an informationsreichtum besitzen in bezug auf den forschungsgegenstand
Auswahlentscheidung im Forschungsprozess: bei der Erhebung, Interpretation, Darstellung
- Erhebung = Fallzahlen und Fallgruppen
- Interpretation = Auswahl des Materials, Auswahl im material
- Darstellung = Präsentationsauswahl
Dreistufige Vorgehensweise von Sampling
–> von Verengung, gewinn an breite und eventuell erneuter Verengung
- Inhaltliches Interesse an bestimmten Gruppen präzisieren –> Welche Gruppen oder Bevölkerungsteile sind von Interessen ? Festlegen welche Kriterien oder Merkmale diese Gruppen auszeichnen basierend auf forhschungsfrage.
- Kriterium der inneren Repräsentation beachten –> Stichprobe sollte eine große Vielfalt und Bandbreite der Merkmale aufweisen, Stichprobe will man haben mit interner HETEROGENNITÄT, die verschiedene Perspektiven/ Meinungen/ Erfahrungen repräsentiert
- Prüfung, welche Konstellation nicht in der Stichprobe vorkommt –> Welche spezifischen Merkmalskombinnationen sind in der Stichprobe nicht vorhanden ? Es geht darum zu prüfen das keine wichtigen Merkmale fehlen die von Bedeutung sein könnten. Wenn man Lücken erkennt kann man ANPASSUNGEN vornehmen um eine umfassende Abdeckung zu gewährleisten
Theoretisches Sampling
- Umfang der GG unbekannt
- Merkmale der GG unbekannt
- Mehrmalige Ziehung von Stichproben Elementen nach jeweils neu festgelegten Kriterien
- Stichprobengröße vorab nicht definiert
- Smapling beendet wenn theoretische Sättigung erreicht ist
Statistisches Sampling
- Umfang GG bekannt.
- Merkmalsverteilung in GG abschätzbar
- Einmalige Ziehung einer Stichprobe nach einem vorab festgelegten plan
- Stichprobengröße vorab definiert
- Sampling beendet wenn gesamte Stichprobe untersucht ist
welches gütekriterium kann bei schlechten Sampling verletzt werden ?
- Validität
–> Auswahlverzerrung (wenn Auswahl nicht zufällig oder bestimmte ausgeschlossen werden)
–> Stichprobengröße (wenn zu klein nicht repräsentativ )
–> Selbstselektion (wenn VP selbst entscheiden können ob sie an studie teilnehmen)
–> Geographische Beschränkung (nicht auf andere Populationen/ Regionen übertragbar ?)
Qualitatives Interview: Kennzeichen
- mehr oder weniger offen formulierte Fragen
- VP soll frei antworten
- Im gegensatz zur quantitativen Forschung kann und soll der interviewer während des interviews entscheiden, wann und in welcher Reihenfolge das Thema behandelt wird
Qualitatives Interview: Fokussiertes Interview
- Vorgabe eines einheitlichen reizes (Film, Radiosendung etc.)
- Reiz wurde zuvor einer Inhaltsanalyse unterzogen
- BESTIMMUNG: objektiver Bestandteil der situation - Subjektive Interpretation der Befragten
Vier Kriterien der Gestaltung und durchführung:
- Nichtbeeinflussung der VP
- Spezifität der Sichtweise und Situation aus deren Sicht
- Erfassung eines breiten Spektrums der Bedeutung des Stimulus
- Tiefgründigkeit und personaler Bezugsrahmen aufseiten der VP
–> Erfolg und Güte der Erkenntnisse abhängig von situativer Kompetenz des Interviewers