Psychologie & Diagnostik (Janz) Flashcards
Entwicklungsalter
Syn.: Altersäquivalent; Referenzalter
Vulnerabilitätskonzept
Schaubild v. Schanze (2007)
- Kind m. GB hat u.U. eine erhöhte Vulnerabilität
- es ist also verletzlicher und kann weniger Stress kompensieren
-> es “dekompensiert” und reagiert u-U. mit Verhaltensauffälligkeiten auf Stress
Theory of Mind
- sich in andere hineinversetzen zu können
- Trennung zw. MIR und ANDEREN
Generalisierung
- medizinisch: Ausbreitung einer zunächst lokal entstandenen Erkrankung über den gesamten Organismus bzw. über ein vollständiges Organsystem oder Organ.
Im erweiteren Sinn kann der Begriff auch verwendet werden, um auszudrücken, dass sich der Fokus einer Erkrankung ausweitet (z.B. Generalisierte Angststörung)
Ressourcen-Etikettierungs-Dilemma
- die beiden beschriebenen Prozesse sind unlösbar miteinander verknüpft: 1) Menschen defizitorientiert zu begegnen und ihnen negative Merkmale zuzuschreiben -> weder aus politischer noch aus pädagogisch- psychologischer Sicht wünschenswert
2) „Etikettierung“ = Voraussetzung dafür, dass die betroffenen Menschen besondere Unterstützung, also „Ressourcen“, erhalten können
Mütterliches-Gatekeeping
- Absicht, das Kind
ganz besonders schützen zu müssen bei gleichzeitiger Übernahme der Fürsorge in dominanter Weise - Identifizierung mit der Mutterrolle = zentrale Aufgabe.
- Andere Betreuungspersonen (auch Vater!) werden als zweitrangig eingestuft., kritisiert, kontrolliert.
- Diese Mütter entwickeln perfektionierte Betreuungsstandards.
Ergebnisse:
* Sign. Höhere Werte bei
Müttern frühgeborener Kinder
* Signifikant niedrigere Bindungssicherheit zu
Mutter und Vater bei Frühgeborenen im Vgl. zu reif geborenen.
* Aber negative Auswirkungen höherer Gate-Keeping Werte der Mütter auf Vater-Kind-Bindung!
→ Gatekeeping zu Beginn u.U. funktional
→ später sollten die Überbehütungstendenzen
unterbunden werden
Traditioneller Entwicklungsbegriff
Annahmen -> Gegenargumente
- zu etwas Höherem -> viele Entw. nicht als Stufenfolgen beschreibbar (nicht immer höherwertig!)
- hat als Endpunkt einen Reifezustand
- ist irreversibel -> Motorik n. Unfall, sozial-emotionale Entw. nach Trauma, Philippinen-Syndrom (ähnl. Demenz)
- ist qualitativ -> Strukturen des Denkens & Problemlösens; viele Entw. finden ohne Kriterien einer Bewertung statt (Persönlichkeitsmerkmale. Werte, Interesse)
- frühere Stufen = Voraussetzung für nächste
- ist lebensalterbezogen -> Abbauprozesse im Alter
- Korrelation v. Alter und Entwickliungsleistungen -> insbesondere im Jugend- & Erwachsenenalter unabhängig v. Lebensalter (Weisheit, Prosoziales Verh., Expertise (z.B. PC-Kenntnisse))
Modelle: (relativ statisch)
- Kontinuierliches Entwicklungsmodell
- Stufenmodell
Moderner Entwicklungsbegriff
1) Lebensspannenperspektive -> Entwicklung über die gesamte Lebensdauer
2) ökologische Perspektive -> Entw. in vielfältigen Kontexten
3) differentielle Perspektive -> Multidimensionale & multidirektionale Entw. (= versch. Bereiche & Richtungen)
- multiple Komponenten eines Verarbeitungssystems
- mehr oder weniger eigenständig/ unabhängig voneinander
- aber nach gemeinsamen Prinzipien arbeiten
-> ihre jeweilige Entwicklung vollzieht sich nicht zeitgleich
-> individuelle Unterschiede (Wissensbasis, Informationsverarbeitung, Gedächtniskapazität, …)
psychologische Grundbedürfnisse
1) Bindung (soziale Eingebundenheit)
2) Kompetenz (Selbstwirksamkeit)
3) Autonomie (Selbstbestimmung)
Fremde Situation Test (FST)
Methode zur Beobachtung und Klassifikation der Mutter-Kind-Beziehung
- Kinder zw. 12 u. 24 M.
- Trennung- und Wiedervereinigungssituation
- Parameter: Nähe suchend, Kontakt halten, Widerstand, Vermeidungsverhalten
- 3+1 Bindungstypen a) unsicher-vermeidend b) sicher c) unsicher-ambivalent d) desorganisiert
Coping
= Bewältigungsstrategie
- beschreibt den Umgang mit belastenden Lebensphasen
- Transaktionales Stressmodell (Lazarus (1984))
-> Aufgaben von Coping: - Gefühl erzeugen, dass Situation wieder besser wird
- Schwierige Situation ertragbar machen
- pos. Selbstbild wahren
- Emotionen wie Trauer, Ärger oder Frust unter Kontrolle halten
Feinfühligkeitskonzept
- „Angemessen“ heißt bei Kindern unterschiedlichen Entwicklungsalters und Behinderung etwas Unterschiedliches!
-> Insofern ist das Konzept sehr gut zu nutzen. - Kinder mit B. brauchen oft andere Ansprache als Kinder ohne B.
- Feinfühlig heißt, auf die besonderen Bedingungen beim einzelnen Kind einzugehen
Rubikon-Modell der Handlungsphasen
1) Abwägen:
verschiedener Wünsche und Handlungsoptionen und deren jeweiliger pos. und neg. Konsequenzen
(prädezisionale Handlungsphase)
2) Planen:
konkreter Strategien, mit denen eine Person
versucht, das am Ende der prädezisionalen Phase etablierte Ziel zu realisieren (präaktionale/ postdezisionale Handlungsphase)
3) Durchführung:
dieser Strategien (aktionale Phase)
4) Bewertung:
des sich daraus ergebenden
Handlungsergebnisses
(postaktionale Handlungsphase)
Handlungskontrolltheorie
Flynn-Effekt
- Rohwert
- Skalenwerte vs. Standardwerte
- Rohwert: Anzahl gelöster Aufgaben pro Untertest
- Skalenwert: umgewandelter Rohwert in Skalenwert, d.h. Vgl. mit Normstichprobe -> ist das Kind hier über-/ unterdurchschnittlich (M=10, SD=3)
- Standardwerte: beziehen sich nicht mehr auf die Untertests, sondern auf die ganze Skala, Vgl. mit Normstichprobe möglich (M=100, SD =15)
Alternative Auswertung b. Kindern m. GB
- Median der Entwicklungsalter ermitteln
- dann neue Auswertung mit dieser Altersgruppe
- wo liegen bei diesem Alter individuelle Stärken/ Schwächen (IST / ISC)
K-ABC II (Kaufman-Assessment-Battery for Children)
- gängiger Intelligenztest 3-18 J.
- duale theoretische Grundlegung_
1) Luria-Modell: definiert über die kognitive Verarbeitungsfähigkeit
-> erworbenes Wissen ≠ intellektuelle Verarbeitung
-> Intellektueller-Verarbeitung-Index (IVI) (= Gesamtwert)
-> für sprachgestörte & bilingual aufwachsende Kinder geeignet
2) CHC-Modell: Intelligenz über verschiedene Faktoren bestimmt
-> Wissen spielt eine Rolle (in Luria Modell nicht!)
-> “broad”(generelle) & “narrow”(spezifische) abilities (Fähigkeiten)
-> Fluid-Kristallin-Index (FKI) (= Gesamtwert)
Konfidenzintervall
- Intervall um den beobachteten Wert herum, in dem der wahre Wert liegt
- es wird eine Irrtumswahrscheinlichkeit einkalkuliert und diese wird festgelegt (z.B. 90% / 95%)
- 95% = zu 95% liegt der wahre Wert innerhalb des Intervalls (95% umfasst demnach eine größere Spanne als 90%)
Boden- & Deckeneffekte
Bei einem Intelligenztest welcher im
- unteren Bereich -> Bodeneffekte
- im oberen Bereich -> Deckeneffekte
schlecht differenziert und über keine Aussagekraft verfügt
Lösung GENT:
-> alternative Auswertung bzw. die Untertests für jüngere Kinder machen
oder
-> einen anderen Test für jüngere K. wählen
Normierte und standardisierte Verfahren
Normierte Verfahren:
- immer auch standardisiert!
- Es gibt einen Vgl. mit einer Normstichprobe (z.B. Leistung im Vgl. mit altersgleichen Kindern (K-ABC II))
Standardisierte Verfahren:
- Material, Durchführung, Auswertung sind vorgegeben
- keinen Vgl. mit einer Normstichprobe (mit Alters-/ Klassenstufen) (z.B. TASP)
Resilienz
= “Widerstandsfähigkeit”
- Resilienz <Gegenspieler> Vulnerabilität
- sieben Säulen der Residenz:
1) Optimismus
2) Akzeptanz
3) Lösungsorientierung
4) Opferrolle verlassen
5) Verantwortung übernehmen
6) Netzwerkorientierung
7) Zukunftsplanung</Gegenspieler>
“Theorie der minimalen kognitiven Architektur” - Analogie zum Computer
(n. Anderson (1992))
- zweidimensionales Modell
1) Basale Informations-verarbeitungsprozesse (= Grundkapazität / “Hardware”)
-> Bearbeitungsgeschwindigkeit; Hemmung irrelevanter Reaktionen; Größe des Arbeitsspeichers
=> ist im wesentlich nicht veränderbar, denn das Kind bringt dies quasi mit
2) Modulare Kompetenzen
-> Räumliche Wahrnehmung; Phonologische Enkodierung; Syntaktisches Regelwissen; “Theory of Mind”; Musikalische oder künstlerische Fähigkeiten; Zunahme an kognitivem Wissen & Strategien
-> müssen nicht durch Anleitung erworben werden; sind unabhängig von der Geschw. des basalen Systems
Stufenmodell der Intelligenzentw. (n. Piaget)
4 Stufen:
1) sensomotorische
2) anschaulich-repräsentative
3) logisch-operationale
4) formale
Intelligenz