Psychologie & Diagnostik (Janz) Flashcards

1
Q

Entwicklungsalter

A

Syn.: Altersäquivalent; Referenzalter

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Vulnerabilitätskonzept

A

Schaubild v. Schanze (2007)
- Kind m. GB hat u.U. eine erhöhte Vulnerabilität
- es ist also verletzlicher und kann weniger Stress kompensieren
-> es “dekompensiert” und reagiert u-U. mit Verhaltensauffälligkeiten auf Stress

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Theory of Mind

A
  • sich in andere hineinversetzen zu können
  • Trennung zw. MIR und ANDEREN
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Generalisierung

A
  • medizinisch: Ausbreitung einer zunächst lokal entstandenen Erkrankung über den gesamten Organismus bzw. über ein vollständiges Organsystem oder Organ.

Im erweiteren Sinn kann der Begriff auch verwendet werden, um auszudrücken, dass sich der Fokus einer Erkrankung ausweitet (z.B. Generalisierte Angststörung)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Ressourcen-Etikettierungs-Dilemma

A
  • die beiden beschriebenen Prozesse sind unlösbar miteinander verknüpft: 1) Menschen defizitorientiert zu begegnen und ihnen negative Merkmale zuzuschreiben -> weder aus politischer noch aus pädagogisch- psychologischer Sicht wünschenswert
    2) „Etikettierung“ = Voraussetzung dafür, dass die betroffenen Menschen besondere Unterstützung, also „Ressourcen“, erhalten können
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Mütterliches-Gatekeeping

A
  • Absicht, das Kind
    ganz besonders schützen zu müssen bei gleichzeitiger Übernahme der Fürsorge in dominanter Weise
  • Identifizierung mit der Mutterrolle = zentrale Aufgabe.
  • Andere Betreuungspersonen (auch Vater!) werden als zweitrangig eingestuft., kritisiert, kontrolliert.
  • Diese Mütter entwickeln perfektionierte Betreuungsstandards.

Ergebnisse:
* Sign. Höhere Werte bei
Müttern frühgeborener Kinder
* Signifikant niedrigere Bindungssicherheit zu
Mutter und Vater bei Frühgeborenen im Vgl. zu reif geborenen.
* Aber negative Auswirkungen höherer Gate-Keeping Werte der Mütter auf Vater-Kind-Bindung!
→ Gatekeeping zu Beginn u.U. funktional
→ später sollten die Überbehütungstendenzen
unterbunden werden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Traditioneller Entwicklungsbegriff

A

Annahmen -> Gegenargumente

  • zu etwas Höherem -> viele Entw. nicht als Stufenfolgen beschreibbar (nicht immer höherwertig!)
  • hat als Endpunkt einen Reifezustand
  • ist irreversibel -> Motorik n. Unfall, sozial-emotionale Entw. nach Trauma, Philippinen-Syndrom (ähnl. Demenz)
  • ist qualitativ -> Strukturen des Denkens & Problemlösens; viele Entw. finden ohne Kriterien einer Bewertung statt (Persönlichkeitsmerkmale. Werte, Interesse)
  • frühere Stufen = Voraussetzung für nächste
  • ist lebensalterbezogen -> Abbauprozesse im Alter
  • Korrelation v. Alter und Entwickliungsleistungen -> insbesondere im Jugend- & Erwachsenenalter unabhängig v. Lebensalter (Weisheit, Prosoziales Verh., Expertise (z.B. PC-Kenntnisse))

Modelle: (relativ statisch)
- Kontinuierliches Entwicklungsmodell
- Stufenmodell

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Moderner Entwicklungsbegriff

A

1) Lebensspannenperspektive -> Entwicklung über die gesamte Lebensdauer
2) ökologische Perspektive -> Entw. in vielfältigen Kontexten
3) differentielle Perspektive -> Multidimensionale & multidirektionale Entw. (= versch. Bereiche & Richtungen)

  • multiple Komponenten eines Verarbeitungssystems
  • mehr oder weniger eigenständig/ unabhängig voneinander
  • aber nach gemeinsamen Prinzipien arbeiten
    -> ihre jeweilige Entwicklung vollzieht sich nicht zeitgleich
    -> individuelle Unterschiede (Wissensbasis, Informationsverarbeitung, Gedächtniskapazität, …)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

psychologische Grundbedürfnisse

A

1) Bindung (soziale Eingebundenheit)
2) Kompetenz (Selbstwirksamkeit)
3) Autonomie (Selbstbestimmung)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Fremde Situation Test (FST)

A

Methode zur Beobachtung und Klassifikation der Mutter-Kind-Beziehung
- Kinder zw. 12 u. 24 M.
- Trennung- und Wiedervereinigungssituation
- Parameter: Nähe suchend, Kontakt halten, Widerstand, Vermeidungsverhalten
- 3+1 Bindungstypen a) unsicher-vermeidend b) sicher c) unsicher-ambivalent d) desorganisiert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Coping

A

= Bewältigungsstrategie
- beschreibt den Umgang mit belastenden Lebensphasen

  • Transaktionales Stressmodell (Lazarus (1984))
    -> Aufgaben von Coping:
  • Gefühl erzeugen, dass Situation wieder besser wird
  • Schwierige Situation ertragbar machen
  • pos. Selbstbild wahren
  • Emotionen wie Trauer, Ärger oder Frust unter Kontrolle halten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Feinfühligkeitskonzept

A
  • „Angemessen“ heißt bei Kindern unterschiedlichen Entwicklungsalters und Behinderung etwas Unterschiedliches!
    -> Insofern ist das Konzept sehr gut zu nutzen.
  • Kinder mit B. brauchen oft andere Ansprache als Kinder ohne B.
  • Feinfühlig heißt, auf die besonderen Bedingungen beim einzelnen Kind einzugehen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Rubikon-Modell der Handlungsphasen

A

1) Abwägen:
verschiedener Wünsche und Handlungsoptionen und deren jeweiliger pos. und neg. Konsequenzen
(prädezisionale Handlungsphase)
2) Planen:
konkreter Strategien, mit denen eine Person
versucht, das am Ende der prädezisionalen Phase etablierte Ziel zu realisieren (präaktionale/ postdezisionale Handlungsphase)
3) Durchführung:
dieser Strategien (aktionale Phase)
4) Bewertung:
des sich daraus ergebenden
Handlungsergebnisses
(postaktionale Handlungsphase)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Handlungskontrolltheorie

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Flynn-Effekt

A
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q
  • Rohwert
  • Skalenwerte vs. Standardwerte
A
  • Rohwert: Anzahl gelöster Aufgaben pro Untertest
  • Skalenwert: umgewandelter Rohwert in Skalenwert, d.h. Vgl. mit Normstichprobe -> ist das Kind hier über-/ unterdurchschnittlich (M=10, SD=3)
  • Standardwerte: beziehen sich nicht mehr auf die Untertests, sondern auf die ganze Skala, Vgl. mit Normstichprobe möglich (M=100, SD =15)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Alternative Auswertung b. Kindern m. GB

A
  • Median der Entwicklungsalter ermitteln
  • dann neue Auswertung mit dieser Altersgruppe
  • wo liegen bei diesem Alter individuelle Stärken/ Schwächen (IST / ISC)
18
Q

K-ABC II (Kaufman-Assessment-Battery for Children)

A
  • gängiger Intelligenztest 3-18 J.
  • duale theoretische Grundlegung_
    1) Luria-Modell: definiert über die kognitive Verarbeitungsfähigkeit
    -> erworbenes Wissen ≠ intellektuelle Verarbeitung
    -> Intellektueller-Verarbeitung-Index (IVI) (= Gesamtwert)
    -> für sprachgestörte & bilingual aufwachsende Kinder geeignet

2) CHC-Modell: Intelligenz über verschiedene Faktoren bestimmt
-> Wissen spielt eine Rolle (in Luria Modell nicht!)
-> “broad”(generelle) & “narrow”(spezifische) abilities (Fähigkeiten)
-> Fluid-Kristallin-Index (FKI) (= Gesamtwert)

19
Q

Konfidenzintervall

A
  • Intervall um den beobachteten Wert herum, in dem der wahre Wert liegt
  • es wird eine Irrtumswahrscheinlichkeit einkalkuliert und diese wird festgelegt (z.B. 90% / 95%)
  • 95% = zu 95% liegt der wahre Wert innerhalb des Intervalls (95% umfasst demnach eine größere Spanne als 90%)
20
Q

Boden- & Deckeneffekte

A

Bei einem Intelligenztest welcher im
- unteren Bereich -> Bodeneffekte
- im oberen Bereich -> Deckeneffekte
schlecht differenziert und über keine Aussagekraft verfügt

Lösung GENT:
-> alternative Auswertung bzw. die Untertests für jüngere Kinder machen
oder
-> einen anderen Test für jüngere K. wählen

21
Q

Normierte und standardisierte Verfahren

A

Normierte Verfahren:
- immer auch standardisiert!
- Es gibt einen Vgl. mit einer Normstichprobe (z.B. Leistung im Vgl. mit altersgleichen Kindern (K-ABC II))

Standardisierte Verfahren:
- Material, Durchführung, Auswertung sind vorgegeben
- keinen Vgl. mit einer Normstichprobe (mit Alters-/ Klassenstufen) (z.B. TASP)

22
Q

Resilienz

A

= “Widerstandsfähigkeit”
- Resilienz <Gegenspieler> Vulnerabilität
- sieben Säulen der Residenz:
1) Optimismus
2) Akzeptanz
3) Lösungsorientierung
4) Opferrolle verlassen
5) Verantwortung übernehmen
6) Netzwerkorientierung
7) Zukunftsplanung</Gegenspieler>

23
Q

“Theorie der minimalen kognitiven Architektur” - Analogie zum Computer
(n. Anderson (1992))

A
  • zweidimensionales Modell
    1) Basale Informations-verarbeitungsprozesse (= Grundkapazität / “Hardware”)
    -> Bearbeitungsgeschwindigkeit; Hemmung irrelevanter Reaktionen; Größe des Arbeitsspeichers
    => ist im wesentlich nicht veränderbar, denn das Kind bringt dies quasi mit

2) Modulare Kompetenzen
-> Räumliche Wahrnehmung; Phonologische Enkodierung; Syntaktisches Regelwissen; “Theory of Mind”; Musikalische oder künstlerische Fähigkeiten; Zunahme an kognitivem Wissen & Strategien
-> müssen nicht durch Anleitung erworben werden; sind unabhängig von der Geschw. des basalen Systems

24
Q

Stufenmodell der Intelligenzentw. (n. Piaget)

A

4 Stufen:
1) sensomotorische
2) anschaulich-repräsentative
3) logisch-operationale
4) formale
Intelligenz

25
Q

reines Verzögerungsmodell

A
  • keine reine Verzögerung -> qualitative Unterschiede
26
Q

Differenzmodell

A

Annahme: es gibt bei der Entwicklung von M.m. GB qualitative Unterschiede (keine reine Verzögerung!)

27
Q

Egozentrismus (n. Piaget)

A
28
Q

Entwicklungsphasen
(= Altersquerschnitte)

A

1) Pränatale Phase
2) Säuglingsalter
3) Kleinkindalter
4) Vorschulalter
5) Schulkindalter
6) Jugendalter
7) Erwachsenenalter

29
Q

Entwicklungsmodelle

A

1) Stufen- und Phasenmodelle
- Sequentialität = aufeinander aufbauende Schritte
- Irreversibilität = unumkehrbar
- Unindirektionalität = in eine Richtung
- Universalität = in allen Bereichen gleichermaßen

-> stufenartige Vorstellung_ pos. -> Beobachtungen lassen sich dem “üblichen Verlauf” zuordnen (Voraussetzung f. Diagnose)
-> in Entwicklungsaufgaben: Anordnung von Einzelaufgaben
-> relativ statische Modelle

2) Variabilität (komplexeres Modell)
- Äquifinalität = unterschiedliche Entwicklungsverläufe können zum gleichen Ergebnis führen
- Multifinalität = ähnliche Entwicklungswege können unterschiedlich ausgehen

30
Q

Bindungstypen

A

a) unsicher-vermeidend:
- Explorationsverhalten > auf Kosten des Bindungsverhalten
- verbergen/ unterdrücken von negativen. Gefühlen
- Distanz zu Bindungsperson aus Angst vor Zurückweisung

b) sicher:
- Explorationsverhalten = Bindungsverhalten (->Balance)
- offene Kommunikation v. Gefühlen
Bindungsperson = sicherer Hafen & Basis für Exploration
c) unsicher-ambivalent:
- Bindungsverhalten > auf Kosten der Exploration (Trennungsangst)
- starke emotionale Reaktion auf belastende Situation & schwer zu beruhigen
- Bindungsperson ≠ sicherer Hafen
d) desorganisiert:
- Organisation & Struktur des Bindungsverhalten schwer erkennbar
- fehlende Anpassungsstrategien
- Zusammenbruch der Strategien
- bizarres Verhalten ggü. Bindungsperson (widersprüchlich, plötzlicher Abbruch v. Bewegung, Erstarren; Grimassieren)

31
Q

Funktionslängsschnitte

A
  • Untersucht wird ein oder mehrere Merkmale ein und derselben Stichprobe auf einen längeren Zeitraum, mit einer überschaubaren Anzahl an Zeitpunkten
  • Ziel: Beschreibung, Erklärung und Vorhersage der Veränderung

Mögliche Merkmale/ Funktionen:
- Wahrnehmung & Psychomotorik
- Denken, Problemlöser
- Gedächtnis & Wissen
- Sprache
- Bindung
- Motivation, Emotion, Handlungsregulation
- Soziale Kognition
- Moral
- Identität, Persönlichkeit, Selbstkonzept

32
Q

Coping Reaktionen

A
  • zwei Coping Reaktionen:
    1) Ereignisbezogen -> Grund für die belastende Situation wird in der äußeren Umgebung gesucht (Umfeld/ situative Gegebenheiten z.B. Streit aufgrund viel Stress in Klausurenphase)

2) selbstzentriert -> Grund wird bei einem selbst gesucht (ich bin schuldig für den Streit, da ich mir zu wenig Zeit genommen habe)

33
Q

Coping Arten

A

Arten von Coping:
- problemorientiert: stressige Situation selbst steht im Vordergrund (aktiv darauf zugehen/ aktiv Vermeiden)

  • emotionsorientiert: Konzentriert sich auf ein gutes persönliches Wohlbefinden (durch pos. Denken überwinden/ Belastung unterdrücken durch Drogenmissbrauch)
  • bewertungsorientiert: belastende Situation neu bewerten (nicht Belastung, sonder Herausforderung -> Streit nicht gr. Konflikt, sondern Chance, dass Freundschaft enger wird als zuvor)
34
Q

Coping-Strategiearten

A

1) Adaptive/ funktionale Copingstrategie: Handlungen, die die Situation nachhaltig verbessern und das Problem lösen (aktives aufeinander zugehen und Konflikt lösen -> führt zur Resilienz)

2) Maladaptive/ dysfunktionale Copingstrategie: dem betreffenden Problem aus dem Weg gehen & davon ablenken (Vermeidungsverhalten -> Freund aus dem Weg gehen/ Ertränken des Problems durch Drogen-, Alkoholmissbrauch)

35
Q

Handlungs- & Lageorientierung

A

(= Kontrollzustand einer Person)

Affektregulierungskompetenz bei
- HO: hoch -> setzen Handlungen eher in die Tat um

  • LO: niedrig (Schwierigkeiten neg. Affekt herunter und pos. Affekt herauf zu regulieren) -> setzen Handlungen eher nicht in die Tat um
36
Q

Wie können Entscheidungen durchgehalten werden? (Kontrollprozesse)

A
  • Notwendig: die übergeordneten Ziele müssen koordiniert u. hierarchisiert werden
  • Starke, aber inadäquate Reaktionen müssen gehemmt werden
  • Adäquate Reaktionen müssen gefördert werden

→ Kognitive bzw. volitionale Kontrollprozesse sind nötig

37
Q

Funktionale Verhaltensanalyse

A

1) Vorbedingungen/ Auslöser
2) Verhalten
3) Folgen
4) Funktion/ Gründe
5) Alternative Kompetenzen aufbauen
6) Veränderung der Auslöser
7) Veränderung der Folgen

38
Q

Schritte der funktionalen Verhaltensanalyse

A
  • Wahrnehmung einer wiederkehrenden Verhaltensauffälligkeit
  • Team-Sitzung -> Einigung auf konkretes Verhalten
  • Häufigkeit zählen -> Häufigkeit, Schwere, zeitliche Verteilung und Dauer problematischer Verhaltensweisen erfassen
  • ABC-Protokoll -> Auslöser-Verhalten-Folgen
  • Übertragung in das Formular:
    1) Vorbedingungen/ Auslöser
    2) Verhalten
    3) Folgen
  • Überlegungen -> Hypothesen zu
    4) “Gute Gründe”/ Funktion
    5) Aufbau alternativer Kompetenzen
    6) Veränderung der Auslöser
    7) Veränderung der Folgen
39
Q

Genese
(Selbstverletzendes Verhalten)

A

Entwicklung, Entstehung, Aufkommen

40
Q

Bindungsauslösende Situation

A

1) Angst
2) Kummer
3) Schmerz
4) Trennung von Mutter / Vater
5) Krankheit

=> Bindungsverhalten zeigt sich ausschließlich in bindungsauslösenden Situationen

41
Q
A