Prüfungsaufbau AT und Fallgruppen Flashcards

1
Q

Vollendetes vorsätzliches Begehungsdelikt

A
I. Tatbestand
- 1. Objektiver Tatbestand
- - a) Tätereigenschaft
- - b) Taugliches Tatobjekt
- - c) Taterfolg
- - d) Tathandlung
- - e) Kausalität
- - f) Objektive Zurechnung (str.)
- - g) Qualifikationsmerkmale (str.)
- 2. Subjektiver Tatbestand
- - a) Vorsatz (str.)
- - b) weitere subjektive Tatbestandsmerkmale
- 3. ggf. Tatbestandsannex
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
IV. Persönliche Strafausschließungs- und Strafaufhebungsgründe
V. Strafzumessung
VI. Strafantrag und andere Strafverfolgungsvoraussetzungen
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2
Q

Der Versuch

A
Vorprüfung:
1. Strafbarkeit des Versuchs
2. Fehlende Deliktsvollendung
I. Tatbestand
- 1. Tatentschluss
- - a) Vorsatz bzgl. objektiven Tatbestands
- - b) sonstige subjektive Tatbestandsmerkmale
- 2. Unmittelbares Ansetzen
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
IV. Rücktritt gem. §24 I
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3
Q

Rücktritt gem. §24 I

A

IV. Persönliche Strafausschließungs-/aufhebungsgründe

    1. Kein fehlgeschlagener Versuch (str.)
    1. Rücktrittshandlung
    • a) Verhindern der Tatvollendung
    • b) ernsthaftes Sich-Bemühen um eine Verhinderung der Tatvollendung
    • c) unbeendeter Versuch: Aufgabe der weiteren Tatausführung
    1. Freiwilligkeit des Rücktritts
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4
Q

Notwehr, §32

A
  1. Notwehr, §32
    - a) Notwehrlage
    - - aa) Angriff
    - - bb) Gegenwärtigkeit
    - - cc) Rechtswidrigkeit (str.)
    - b) Notwehrhandlung
    - - a) Gegen die Rechtsgüter des Angreifers
    - - b) Geeignetheit
    - - c) Erforderlichkeit
    - - d) Gebotenheit (str.)
    - c) Subjektives Rechtfertigungselement
    - - a) Kenntnis der Notwehrlage
    - - b) Verteidigungswille (str.)
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5
Q

Notstand, §34

A
  1. Notstand, §34
    - a) Notstandslage
    - - aa) Notstandsfähiges Rechtsgut
    - - bb) Gegenwärtige Gefahr
    - b) Notstandshandlung
    - - aa) Geeignetheit
    - - bb) Erforderlichkeit
    - - cc) Interessenabwägung
    - - dd) Angemessenheit
    - c) Subjektives Rechtfertigungselement
    - - aa) Kenntnis der Notstandslage
    - - bb) Rettungswille (str.)
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6
Q

Fallgruppen der Kausalität

A

Alternative Kausalität (unbeachtlich)

Kumulative Kausalität (unbeachtlich)

Hypothetische Kausalverläufe (unbeachtlich) [Ausnahme: Hypothetisch rettende Kausalverläufe]

Atypischer Kausalverlauf (unbeachtlich)

Abbrechende/Überholende Kausalität (beachtlich)

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7
Q

Fallgruppen objektive Zurechnung

A

Schutzzweck der Norm

Erlaubtes Risiko

Freiverantwortliche Selbstschädigung und Selbstgefährdung (str.)

Eigenverantwortliches Dazwischentreten eines Dritten

Risikoverringerung

Atypischer Kausalverlauf

Pflichtwidrigkeitszusammenhang (str.)

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8
Q

Abwägungsfaktoren des Notstandes, §34

A

Der allg. Rang der betroffenen Rechtsgüter

Das Ausmaß des potentiellen Schadens

Die Wahrscheinlichkeit des Schadeneintritts

Die Größe der Rettungschance

Die Verantwortlichkeit für das Entstehen der Notstandslage

Das bestehen besonderer Gefahrtragungspflichten

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9
Q

Fallgruppen fehlender Angemessenheit, §34

A

Die Sperrwirkung rechtlicher Verfahren

Die Unantastbarkeit bestimmter Freiheitsrechte (str.)

Der Nötigungsnotstand (str.)

Die Pflicht zur Gefahrenhinnahme

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10
Q

Einwilligung

A

a) Disponibilität des geschützten Rechtsgutes
b) Verfügungsberechtigung
c) Einwilligungsfähigkeit (str.)
d) Einwilligungserklärung
e) Keine wesentlichen Willensmängel
f) Handeln in Kenntnis der Einwilligung

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11
Q

Mutmaßliche Einwilligung

A

a) Disponibilität des geschützten Rechtsgutes
b) Verfügungsberechtigung
c) Einwilligungsfähigkeit
d) keine Möglichkeit zum Einholen einer Einwilligung vor der Tat
e) mutmaßliche Zustimmung des Rechtsgutinhabers
f) Handeln in Kenntnis der mutmaßlichen Einwilligung

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12
Q

Entschuldigender Notstand §35

A
  1. Notstand, §35
    - a) Notstandslage
    - - aa) Gefahr für Leben, Leib, Freiheit
    - - bb) Gegenwärtigkeit der Gefahr
    - - cc) Persönliche Nähebeziehung
    - b) Notstandshandlung
    - - aa) Geeignetheit
    - - bb) Erforderlichkeit
    - - cc) Verhältnismäßigkeit
    - c) Keine Zumutbarkeit iSd §35 I 2
    - d) Subjektives Element
    - - aa) Kenntnis der Notstandslage
    - - bb) Rettungswille (str.)
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13
Q

Notwehrexzess, §33

A
  1. Notwehrexzess, §33
    - a) Vorliegen einer Notwehrlage (str.)
    - b) Asthenischer Affekt
    - c) Überschreiten der Grenzen der Notwehr: Mangelnde Erforderlichkeit
    - d) Einschränkungen hinsichtlich der Gebotenheit (str.)
    - e) Verteidigungswille (str.)
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14
Q

Übergesetzlicher Notstand

A
  1. Übergesetzlicher Notstand
    - a) Nostandslage
    Gegenwärtige Gefahr für Leben
    - b) Notstandshandlung
    - - aa) Erforderlichkeit
    - - bb) Wahl des objektiv kleineren Übels
    - - cc) Keine Gefahrumleitung auf einen bislang nicht gefährdeten
    - - dd) Keine Gefahrtragungspflichten des Geretteten, §35 I 2
    - c) Gefahrabwendungswille
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15
Q

Fallgruppen der Gebotenheit

A
  1. Krasses Missverhältnis
  2. Art. 2 II lit. a EMRK (str.)
  3. Angriffe von schuldlos handelnden (Drei-Stufen)
  4. Enge familiäre Beziehungen (str.)
  5. Notwehrprovokation (str.)
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16
Q

Fallgruppen “unmittelbares Ansetzen”

A

Auflauern (beginnt, wenn nach Vorstellung des Täters das Opfer um die Ecke kommt)

Haustürfälle (beginnt, wenn nach Vorstellung des Täters sogleich die Tür geöffnet wird und der Täter daraufhin angreift)

Schusswaffengebrauch (rausholen der Waffe, wenn geladen. Sonst mit Zielen)

Eintritt äußerer Bedingungen (menschliches Verhalten -, andere Umstände +)

Distanzdelikte (str.)

17
Q

Mittäterschaft getrennt, §25 II

A
A. Strafbarkeit des Tatnächsten
B. Strafbarkeit der weiteren Beteiligten
- I. Tatbestand
- - 1. Objektiver Tatbestand
- - - a) ggf. Tätereigenschaft
- - - b) Taterfolg
- - - c) Tathandlung
- - - - aa) vollständige eigenhändige Verwirklichung: falls (-) 
- - - - bb) Zurechenbarkeit der Tatbestandsverwirklichung des Tatnächsten nach §25 II;
Gemeinsamer Tatplan
Gemeinsame Tatausführung
- - 2. Subjektiver Tatbestand
- - - a) Vorsatz (nach hL inklusive Tatherrschaftswille)
- - - b) ggf. besondere subjektive Tatbestandsmerkmale
- II. Rechtswidrigkeit
- III. Schuld
18
Q

Mittäterschaft gemeinsam, §25 II

A

I. Tatbestand
- 1. Objektiver Tatbestand
- - a) ggf. Tätereigenschaft
- - b) Taterfolg
- - c) Tathandlung
- - - aa) vollständige eigenhändige Verwirklichung: falls (-)
- - - bb) Wechselseitige Zurechenbarkeit der Tatbeiträge des jeweils anderen Beteiligten nach §25 II
Gemeinsamer Tatplan
Gemeinsame Tatausführung
- 2. Subjektiver Tatbestand
- - a) Vorsatz (nach hL inklusive Tatherrschaftswille)
- - b) ggf. besondere subjektive Tatbestandsmerkmale
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld

19
Q

Mittelbare Täterschaft, §25 I Alt. 2

A

A. Strafbarkeit des Tatmittlers
B. Strafbarkeit des Hintermannes als mittelbarer Täter
- I. Tatbestand
- - 1. Objektiver Tatbestand
- - - a) ggf. Tätereigenschaft
- - - b) Taterfolg
- - - c) Tathandlung: Zurechenbarkeit der Handlung des Tatmittlers nach §25 I Alt. 2
- Überlegene Willens- oder Wissensherrschaft
- Unterlegene Stellung des Vordermanns (=Werkzeugqualität)
- Kausaler Verursachungsbeitrag
- - 2. Subjektiver Tatbestand
- - - a) Vorsatz bzgl. der Tat des Tatmittlers
- - - b) Vorsatz bzgl. der mittelbaren Täterschaft
- - - c) ggf. besondere subjektive Tatbestandsmerkmale
- II. Rechtswidrigkeit
- III. Schuld

20
Q

Anstiftung, §26

A

A. Strafbarkeit des Haupttäters
B. Strafbarkeit des Teilnehmers
- I. Tatbestand
- - 1. Objektiver Tatbestand
- - - a) Vorsätzliche rechtswidrige Haupttat
- - - b) Teilnahmehandlung: Bestimmen (str.)
- - 2. Subjektiver Tatbestand
- - - a) Vorsatz bzgl. der vorsätzlichen rechtswidrigen Haupttat
- - - b) Vorsatz bzgl. des Bestimmens
- - 3. ggf. Tatbestandsverschiebung gem. §28 II
- II. Rechtswidrigkeit
- III. Schuld

21
Q

Beihilfe, §27

A

A. Strafbarkeit des Haupttäters
B. Strafbarkeit des Gehilfen
- I. Tatbestand
- - 1. Objektiver Tatbestand
- - - a) Vorsätzliche rechtswidrige Haupttat
- - - b) Hilfeleisten
- - 2. Subjektiver Tatbestand
- - - a) Vorsatz bzgl. der vorsätzlichen rechtswidrigen Haupttat
- - - b) Vorsatz hinsichtlich des Hilfeleistens
- II. Rechtswidrigkeit
- III. Schuld

22
Q

Fahrlässiges Begehungsdelikt

A
I. Tatbestand
- 1. ggf. Tätereigenschaft
- 2. Tathandlung
- 3. Taterfolg
- 4. Kausalität zw. Handlung und Erfolg
- 5. objektive Sorgfaltspflichtverletzung bei objektiver Vorhersehbarkeit des Taterfolges
- 6. objektive Zurechnung (str)
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
- 1. Schuldfähigkeit
- 2. subjektive Sorgfaltspflichtverletzung bei subjektiver Vorhersehbarkeit des Taterfolges
- 3. sonstige Schuldausschließungs- und Entschuldigungsgründe
23
Q

Versuchte Anstiftung, §30 I

Rücktritt: §31 I Nr. 1, II

A

Vorprüfung
- keine erfolgreiche Anstiftung
- Strafbarkeit der versuchten Anstiftung
I. Tatbestand
- 1. Tatentschluss (subj. TB)
- - a) Vorsatz hinsichtlich der vorsätzlichen und rechtswidrigen Begehung eines Verbrechens
- - b) Vorsatz hinsichtlich des Bestimmens
- 2. Unmittelbares Ansetzen zum Bestimmen (obj. TB)
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
IV. ggf. Strafaufhebungs-/Strafausschließungsgründe

24
Q

§30 II

A

Vorprüfung
- (Haupt-)Tat nicht versucht oder vollendet
I. Tatbestand
- 1. Objektiver Tatbestand
- - a) Bezugstat als bestimmtes und konkret geplantes Verbrechen
- - b) Tathandlung: entweder
- - - aa) Sichbereiterklären
- - - bb) Annahme des Erbietens
- - - cc) Verabredung
- 2. Subjektiver Tatbestand
- - a) Vorsatz bzgl. Vollendung der Bezugstat
- - b) Vorsatz hinsichtlich der Tathandlung
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
IV. ggf. Strafausschließungs-/Strafaufhebungsgründe

25
Q

Erfolgsqualifiziertes Delikte

A

I. Tatbestand
- 1. Grunddelikt
- - a) Objektiver Tatbestand
- - b) Subjektiver Tatbestand
- 2. Qualifizierende Folge
- - a) Eintritt der qual. Folge
- - b) Kausalität zw. Handlung und qual. Folge
- - c) Wenigstens Fahrlässigkeit hinsichtlich der qual. Folge
- - - a) Objektive Sorgfaltspflichtverletzung (idR durch Grunddelikte indiziert) bei objektiver Vorhersehbarkeit der qual. Folge
- - - b) BEACHTE: Teilweise Leichtfertigkeit erforderlich
- - d) Objektive Zurechnung der qual. Folge
- - e) Gefahrverwirklichungszusammenhang
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
- Subjektive Fahrlässigkeit: Insbesondere subjektive Vorhersehbarkeit der qual. Folge und subjektive Erkennbarkeit des Gefahrverwirklichungszusammenhangs.

26
Q

Vollendetes vorsätzliches Unterlassungsdelikt

A

Vorprüfung
- Abgrenzung zw. Tun und Unterlassen
I. Tatbestand
- 1. Objektiver Tatbestand
- - a) Eintritt des tatbestandlichen Erfolges
- - b) Unterlassen der gebotenen und möglichen Handlung trotz Handlungsmöglichkeit
- - c) (Quasi-)Kausalität des Unterlassens für den konkreten Erfolg
- - d) Objektive Zurechnung
- - e) Garantenstellung
- - - aa) Beschützergarantenstellung
- - - bb) Überwachergarantenstellung
- - f) Gleichwertigkeit zw. Tun und Unterlassen (Entsprechungsklausel)
- 2. Subjektiver Tatbestand
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld

27
Q

Versuchtes Unterlassungsdelikt

A

Vorprüfung
1. Strafbarkeit des Versuchs
2. Fehlende Deliktsvollendung
I. Tatbestand
- 1. Tatentschluss
- - a) Vorsatz hinsichtlich
- - - aa) Taterfolg
- - - bb) Unterlassen trotz Handlungsmöglichkeit
- - - cc) Kausalität und objektive Zurechnung
- - - dd) Garantenstellung des Unterlassenden
- - - - (1) Beschützergarantenstellung
- - - - (2) Überwachergarantenstellung
- - - ee) Entsprechungsklausel
- 2. Unmittelbares Ansetzen (str.)
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
IV: Persönliche Strafausschließungs- und Strafaufhebungsgründe
- Insbesondere Rücktritt gem. §24 I, 24 II.

28
Q

Fahrlässiges Unterlassungsdelikt

A
Vorprüfung
Abgrenzung zw. Tun und Unterlassen
I. Tatbestand 
- 1. ggf. Tätereigenschaft
- 2. Tatobjekt
- 3. Taterfolg
- 4. Unterlassen der zur Erfolgsabwendung erforderlichen und gebotenen Handlung trotz Handlungsmöglichkeit
- 5. Kausalität
- 6. Objektive Sorgfaltspflichtverletzung bei objektiver Vorhersehbarkeit des Taterfolges
- 7. Objektive Zurechnung unter Berücksichtigung des Schutzzwecks der Norm sowie des Pflichtwidrigkeitszusammenhangs
- 8. Garantenstellung des Unterlassenden
- - a) Beschützergarantenstellung
- - b) Überwachergarantenstellung
II. Rechtswidrigkeit
III. Schuld
- Insbesondere subjektive Sorgfaltspflichtverletzung bei subjektiver Vorhersehbarkeit des tatbestandlichen Erfolges
29
Q

Rechtfertigende Pflichtenkollision

A
  1. Notlage
    - a) Kollision wenigstens zweier Handlungspflichten
    - b) Gleichrangigkeit der Handlungspflichten
    - - - > erfüllte Handlungspflicht muss stärker oder gleichwertig sein
    - - - > Abwägung wie bei §34 + Stärke der Pflichtenbindung (Sohn vs. dessen Freund)
  2. Nothandlung
    - a) Erfüllung der Handlungspflicht auf Kosten der anderen Handlungspflicht(en)
    - b) Handlungspflichten sind nur alternativ, aber nicht kumulativ erfüllbar
  3. Subjektives Rechtfertigungselement
    - > Kenntnis der rechtfertigenden Pflichtenkollision