Prozesskostenrechnung Flashcards

1
Q

Was ist Prozesskostenrechnung?

A

Prozesskostenrechnung: Kostenrechnungssystem, fokussiert auf Prozesse

Ziele: Ermittlung von Prozesskosten, Identifizierung von Kostentreibern, Analyse der Effizienz, Entscheidungsunterstützung

Schritte:
1. Identifizierung der Hauptprozesse
1. Ermittlung der Kosten
1. Bestimmung der Kostentreiber
1. Zurechnung der Kosten auf Prozesse
1. Kostenanalyse und -kontrolle

Nutzen: Detaillierter Einblick in Kostenstruktur, fundierte Entscheidungen, Prozessverbesserungen, Ressourcenallokation, Kostenmanagement

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2
Q

Welche Ziele und Vorzüge hat die Prozesskostenrechnung?

A
  • Verbesserung der Kostentransparenz sowie der Steuerung indirekter Gemeinkostenbereiche (Verbesserung des Gemeinkostencontrolling in den indirekten Bereichen)
  • Verbesserung der Kalkulationsgrundlage durch verursachungsgerechtere Verrechnung der internen Leistungen
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3
Q

Was ist der 1. Schritt der Prozesskostenrechnung?

A

Erster Schritt: Tätigkeitsanalyse in den Kostenstellen
* Tätigkeit: Vorgänge innerhalb einer Kostenstelle
* Voraussetzung: Repetitive und homogene Tätigkeiten
* Erstellung einer Tätigkeitsliste (→ z. B. mittels Fragebögen)

Beispiele:
* Tätigkeiten im Einkauf:
Angebote einholen, Angebote bearbeiten, Lieferantengespräche
* Tätigkeiten im Labor:
Analysenummern auf Proben und Aufträge aufbringen, Prüfungen durchführen, Prüfungen bewerten, Fehlerklassifizierungen erstellen

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4
Q

Was ist der 2. Schritt der Prozesskostenrechnung?

A

Zweiter Schritt: Bildung der Prozesshierarchie

Aktivitäten und Teilprozesse
* Zunächst werden die Tätigkeiten (Aktivitäten) zu kostenstellenbezogenen Teilprozessen verdichtet
* Unter einem Teilprozess versteht man eine Kette von Tätigkeiten, die in einer Kostenstelle auf die Erbringung einer bestimmten Leistung ausgerichtet ist (Summe funktionell zusammenhängender Aktivitäten)

Hauptprozesse
* Danach werden die kostenstellenbezogenen Teilprozesse zu kostenstellenübergreifenden Hauptprozessen verdichtet
* Unter einem Hauptprozess versteht man eine Kette von kostenstellenbezogenen Teilprozessen, die auf die Erbringung einer kostenstellenübergreifenden Leistung ausgerichtet ist (Aggregation sachlich und logisch zusammenhängender Teilprozesse)

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5
Q

Was ist der 3. Schritt der Prozesskostenrechnung?

A

Dritter Schritt: Ermittlung der Bezugsgrößen (Cost Driver, Kostentreiber)

Fokus: Ermittlung geeigneter Kostentreiber, anhand derer die in den Kostenstellen angefallenen Gemeinkosten auf die einzelnen Teilprozesse und danach auf die Kostenträger verrechnet werden können Hauptprozesse

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6
Q

Nenne Beispiele für Kostentreiber in der Prozesskostenrechnung

A

Beispiele (Kostentreiber):
* Die Zahl der Bestellungen in der Kostenstelle Einkauf „treibt“ die Kosten des Teilprozesses „Bestellungen durchführen“
* Die Zahl der Patienten auf einer Normalstation einer Klinik treibt die Kosten des Teilprozesses „Patienten pflegen“

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7
Q

Was sind Kostentreiber im Kontext der Prozesskostenrechnung?

A

Kostentreiber = quantitatives Merkmal, das die Kosten einer Tätigkeit bzw. eines Prozesses beeinflusst bzw. auf die Kosten wirkt („treibt“)

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8
Q

Welche Anforderungen werden an Kostentreiber gestellt?

A

Anforderungen an Kostentreiber:
* Die Kosten der Prozesse müssen sich proportional zu den Kostentreibern verhalten
* Herstellbarkeit einer Beziehung zwischen den Kostentreibern und -trägern
* Nur für leistungsmengeninduzierte Prozesse („lmi-Prozesse“) sinnvoll (im Gegensatz zu leistungsmengenneutralen („lmn-“) Prozessen)

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9
Q

Nenne Beispiele für Tätigkeit und Kostentreiber

A

Tätigkeit: Angebote einholen
Kostentreiber: Zahl der Angebot

Tätigkeit: Prüfungen Durchführen
Kostentreiber: Zahl der Prüfungen

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10
Q

Nenne Beispiele für Teilprozesse und Kostentreiber

A

Teilprozess: Serienmaterial bestellen
Kostentreiber: Zahl der Bestellungen

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11
Q

Nenne Beispiele für Hauptprozess und Kostentreiber

A

Hauptprozess: Serienmaterial beschaffen
Kostentreiber: Zahl der Beschaffungen

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12
Q

Was bedeutet lmi-Prozess?

A
  • Leistungsmengeninduzierte Prozesse: Geschäftsprozesse, deren Kosten und Aktivitäten von produzierten Leistungen abhängen
  • Kosten variieren je nach Menge an erstellten oder bereitgestellten Leistungen
  • Relevanz in der Kostenrechnung, insbesondere Prozesskostenrechnung
  • Analyse der Kostentreiber und Beziehung zwischen Kosten und Aktivitäten
  • Hilft bei Verständnis der Kostenstruktur, Erkennung ineffizienter Prozesse, gezielten Kostensenkungsmaßnahmen
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13
Q

Was bedeutet lmn-Prozess?

A
  • Leistungsmengenneutrale Prozesse: Geschäftsprozesse, deren Kosten unabhängig von der Menge der erstellten oder bereitgestellten Leistungen sind
  • Fixkosten, die nicht direkt mit der Produktion oder Dienstleistung variieren
  • Beispiele: Gebäudeunterhalt, Gehälter von Verwaltungspersonal, Versicherungen
  • Wichtig für Kostenrechnung und Budgetierung
  • Optimierung durch Effizienzsteigerung und Kostensenkung, ohne direkte Auswirkung auf Produktionsmengen
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14
Q

Was ist der 4. Schritt der Prozesskostenrechnung?

A

Vierter Schritt: Festlegung der Bezugsmengengrößen (Prozessmengen)
* Schlüsselgrößen (Verbrauch an Ressourcen → Kosten)
* Unterschiedliche Kostentreiber + Prozessmengen je Kostenstelle

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15
Q

Was ist der 5. Schritt der Prozesskostenrechnung?

A

Fünfter Schritt: Berechnung der Prozesskostensätze
* Zuordnung von Ressourcen und Kosten zu den Teilprozessen in den Kostenstellen
* Problem: Kosten einer Kostenstelle können den Teilprozessen nicht direkt zugeordnet werden
* Bedeutendste Kostenart: Personalkosten
* Verteilung der Kostenstellenbudgets nach sog. „Mitarbeitermannjahren“
* Mitarbeitermannjahre: Stundenpotential, das ein Mitarbeiter hat, wenn er ein Jahr arbeitet. Es ist eine rein rechnerische Größe, da z.B. auch zwei Mitarbeiter die jeweils nur halbtags arbeiten, zusammen ein Mannjahr erbringen können
* Unterscheidung zwischen lmi- und lmn-Prozessen
* Umgliederung der Kosten aus dem Kostenstellenbudget auf die neu definierten Teilprozesse →„Prozesskostenstellenrechnung“
* Berechnung der Prozesskostensätze

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16
Q

Nenne die Schritte der Prozesskostenrechnung

A
  1. Schritt: Tätigkeitsanalyse in den Kostenstellen
  2. Schritt: Bildung der Prozesshierarchie
  3. Schritt: Ermittlung der Bezugsgrößen (Cost Driver, Kostentreiber)
  4. Schritt: Festlegung der Bezugsmengengrößen (Prozessmengen)
  5. Schritt: Berechnung der Prozesskostensätze
17
Q

Wie wird der lmi-Kostensatz berechnet?

A

lmi-Kostensatz =
(lmi-Kosten / (Teil-)Prozess) / Kostentreibermenge

18
Q

Wie wird der lmn-Kostensatz berechnet?

A

lmn-Kostensatz =
(Summe lmn-Kosten / Summe lmi-Kosten) x lmi-Kostensatz

19
Q

Wie wird der Gesamtkostensatz berechnet?

A

Gesamtkostensatz =
lmi-Kostensatz + lmn-Kostensatz

20
Q

Was sind die Vorteile der Prozesskostenrechnung?

A
  • Verbesserung der Kostentransparenz und Steuerung indirekter Gemeinkostenbereiche
  • Verbesserung der Kalkulationsgrundlage
21
Q

Was sind die Nachteile der Prozesskostenrechnung?

A
  • Begrenzte Anwendbarkeit (repetitive Tätigkeiten)
  • Aufwand (v. a. im Rahmen der Einführung einer Prozesskostenrechnung)
  • Verteilung der Gemeinkosten (Verrechnung sämtlicher Prozesse im Sinne einer Vollkostenrechnung)