Kennzahlen Flashcards
Welche Risiken gibt es bei der Verwendung von nur wenigen Messgrößen?
- Gefahr, ein wenig repräsentatives Bild zu liefern
- Potentielle Erzeugung einer falschen Einschätzung bei den Informationsadressaten
- Möglicher Anstoß eines selektiven Leistungsverhaltens
Welche Risiken gibt es bei der Verwendung von zu vielen Messgrößen?
- Gefahr, dass der Blick für das Wesentliche leicht verloren geht
- Potentielle Auswahl »falscher«Messgrößen zur Beurteilung der Leistung (auf Seiten der Informationsadressaten)
- Möglichkeit, immer genau diejenigen Messgrößen nach außen besonders zu betonen, die ein positives Bild vermitteln (auf Seiten der Informationsproduzenten)
Was ist genau unter Kennzahlen zu verstehen?
- Quantitative Messgrößen
- Ausdruck von Verhältnissen oder absoluten Werten
- Vergleichs- und Bewertungsbasis
- Abbildung von Leistung, Effizienz, Rentabilität
- Basis für Entscheidungen und Steuerung
- Zeitreihen- und Branchenvergleiche möglich
- Beispiele: Umsatzrendite, Eigenkapitalquote, Produktivität
Welche Arten von Kennzahlen gibt es?
- Finanzkennzahlen: Liquidität, Rentabilität, Verschuldung, z. B. Eigenkapitalquote, Umsatzrendite
- Produktionskennzahlen: Output, Produktivität, Effizienz, z. B. Stückkosten, Auslastung
- Marketingkennzahlen: Absatz, Marktanteil, Kundenzufriedenheit, z. B. Conversion Rate, Kundenbindung
- Personalwirtschaftliche Kennzahlen: Mitarbeiterzufriedenheit, Fluktuation, z. B. Personalkostenquote, Weiterbildungsquote
- Qualitätskennzahlen: Fehlerquote, Reklamationen, z. B. Six Sigma, Qualitätsindex
- Logistikkennzahlen: Lieferzeiten, Lagerbestand, z. B. Lieferantenbewertung, Lagerumschlag
- Nachhaltigkeitskennzahlen: Umweltauswirkungen, soziale Verantwortung, z. B. CO2-Emissionen, Diversität
Welche Funktion sollen Kennzahlen erfüllen?
- Messung und Bewertung von Leistungen, Zuständen oder Entwicklungen
- Steuerung und Kontrolle von Prozessen und Ergebnissen
- Unterstützung bei der Entscheidungsfindung
- Früherkennung von Abweichungen oder Problemen
- Vergleichbarkeit von Ergebnissen, z. B. zwischen Zeiträumen oder Unternehmen
- Motivation und Information von Mitarbeitern und Stakeholdern
- Optimierung von Prozessen und Ergebnissen durch Feedback und Verbesserungen
Wie sehen die wichtigsten monetären Kennzahlen aus?
- Umsatz
- Bruttoergebnis vom Umsatz (Bruttogewinn)
- EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern)
- EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen)
- Jahresüberschuss (Gewinn nach Steuern)
- Cashflow (Zahlungsmittelüberschuss)
- Investitionsausgaben (Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte)
- Kapitalumschlag (Umsatz pro eingesetztem Kapital)
- Eigenkapitalrentabilität (Gewinn im Verhältnis zum Eigenkapital)
- Verschuldungsgrad (Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital)
Diese Kennzahlen geben Aufschluss über die finanzielle Lage und Performance des Unternehmens und dienen als Grundlage für Entscheidungen und Strategien im Finanzbereich.
Was ist neu an sogenannten “werteorientierten” Kennzahlen?
- Werteorientierte Kennzahlen berücksichtigen nicht nur finanzielle, sondern auch nicht-monetäre Aspekte.
- Sie geben Auskunft über die Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung eines Unternehmens.
- Beispiele für werteorientierte Kennzahlen sind CSR-Index, Nachhaltigkeitsrating, Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung, Kundenzufriedenheit und -loyalität, Umweltfreundlichkeit und -verträglichkeit.
Kennzahlensysteme können als Rechen- oder Ordnungssysteme ausgeprägt sein. Was unterscheidet sie voneinander?
Rechensysteme:
* Berechnung quantitativer Zusammenhänge und Verhältnisse
* Genaue Berechnungen von monetären Größen und Finanzkennzahlen
* Fokus auf monetäre Erfolgsgrößen und Kapitalrendite
Ordnungssysteme:
* Hierarchische Anordnung von Kennzahlen in logischen Kategorien
* Ermittlung von qualitativen Zusammenhängen und Entwicklungen
* Fokus auf nicht-monetäre Größen wie Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterbindung und Umweltverträglichkeit
* Berücksichtigung von internen Prozessen, Kunden- und Mitarbeiterperspektiven
Worin unterscheidet sich ein “klassisches” ROI-System von einer Werttreiberhierachie?
- Ein “klassisches” ROI-System misst die Kapitalrendite und konzentriert sich auf die finanzielle Performance.
- Eine Werttreiberhierarchie betrachtet nicht nur monetäre, sondern auch nicht-monetäre Faktoren, die den Unternehmenswert beeinflussen.
- Ziel ist es, diejenigen Faktoren zu identifizieren, die den größten Einfluss auf den Unternehmenswert haben, um diese gezielt zu optimieren.
Was sind die wichtigsten Merkmale einer Balance Scorecard?
- Ganzheitliche Betrachtung
- Strategieorientierung
- Ursache-Wirkungs-Beziehungen
- Kommunikation
- Periodische Überprüfung und Anpassung
Wie ist die Balance Scorecard einzuschätzen?
- Anerkanntes und weit verbreitetes Instrument zur Unternehmenssteuerung und -kontrolle
- Hilft bei ganzheitlicher Betrachtung der Performance und Ausrichtung von Geschäftsentscheidungen auf die Strategie
- Berücksichtigt nicht-finanzielle Faktoren wie Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit, Innovationskraft, Umweltverträglichkeit und Markenstärke
- Erfordert Aufwand und Ressourcen bei Implementierung und regelmäßiger Überprüfung
- Kontinuierliche Pflege und Aktualisierung notwendig, um Kennzahlen an aktuelle Anforderungen und Ziele anzupassen
- Wertvolles Instrument zur Integration von strategischen und operativen Zielen, wenn sorgfältig implementiert und gepflegt.
Nach welchen Kriterien sind Kennzahlen auszuwählen?
- Relevanz: Die Kennzahlen sollten für das Unternehmen von Bedeutung sein und einen Einfluss auf den Geschäftserfolg haben.
- Messbarkeit: Die Kennzahlen sollten einfach und präzise zu messen sein und eine klare Definition haben.
- Aussagekraft: Die Kennzahlen sollten eine klare Aussage über die Performance des Unternehmens treffen und in einem Zusammenhang mit anderen Kennzahlen stehen.
- Aktualität: Die Kennzahlen sollten aktuell und zeitnah verfügbar sein, um eine schnelle Reaktion auf Abweichungen zu ermöglichen.
- Vergleichbarkeit: Die Kennzahlen sollten vergleichbar sein, sowohl intern (zeitliche Entwicklung) als auch extern (mit anderen Unternehmen oder der Branche).
- Steuerbarkeit: Die Kennzahlen sollten durch das Management beeinflussbar sein, um gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Performance zu ergreifen.
- Verständlichkeit: Die Kennzahlen sollten einfach und verständlich sein, um eine breite Akzeptanz und Nutzung im Unternehmen zu gewährleisten.
Nenne vier Differenzierungsmöglichkeiten für Kennzahlenarten
- relativ vs. absolut
- lokal vs. global
- monetär vs. nicht-monetär
- vorlaufend vs. nachlaufend
Nenne die Unterschiede zwischen monetären und nicht-monetären Kennzahlen
Monetäre Kennzahlen:
* Messen finanzielle Aspekte wie Umsatz, Gewinn oder Rendite.
* Bieten einen objektiven Maßstab für die Bewertung der Unternehmensperformance.
* Sind leicht quantifizierbar und vergleichbar.
* Fokussieren auf kurzfristige Erfolge und können langfristige Erfolge wie Innovation und Kundenzufriedenheit vernachlässigen.
Nicht-monetäre Kennzahlen:
* Messen Aspekte, die nicht direkt mit der Finanzlage des Unternehmens verbunden sind, z.B. Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterzufriedenheit oder Umweltverträglichkeit.
* Bieten eine ganzheitliche Betrachtung der Performance und können dazu beitragen, langfristige Erfolge zu sichern.
* Sind oft schwieriger zu quantifizieren und zu vergleichen.
* Können eine höhere subjektive Komponente haben und können schwer zu interpretieren sein.
Nenne je zwei Beispiele für monetären und nicht-monetären Kennzahlen
Beispiele für monetäre Kennzahlen:
* Umsatz
* Gewinn
Beispiele für nicht-monetäre Kennzahlen:
* Kundenzufriedenheit
* Mitarbeiterzufriedenheit