Positivismus Und Naturrecht Flashcards
Was bedeutet die Gegenüberstellung von „Naturrecht“ zu „positivem Recht“?
Positives, gesetztes Recht steht im Gegensatz zu überpositivem Recht, auch bekannt als Naturrecht oder Vernunftrecht.
Positives Recht bezieht sich auf konkret geltende Rechtsnormen, während Naturrecht Grundsätze umfasst, die Vorrang vor geltenden Gesetzen haben können.
Was versteht man unter Naturrecht?
Legitimationsgrundlage eines vorstaatlichen oder staatlichen Zwangsrechts, mit Vorrang vor geltenden Gesetzen.
Naturrecht bezieht sich auf Prinzipien, die als universell und unveränderlich gelten.
Welche „Quellen“ des naturrechtlichen Denkens gibt es?
- Gottesgestiftete Weltordnung (kosmologisches Naturrecht)
- Wesen des Menschen (anthropologisches Naturrecht)
- Vernunft (rationales Naturrecht, Vernunftrecht)
Diese Quellen bieten verschiedene Perspektiven auf die Grundlagen des Naturrechts.
Was ist Gesetzespositivismus?
Der Gesetzespositivismus trennt Recht von Moral und fordert keine rechtfertigende Verbindung des Rechts zur Vernunft.
Er betrachtet staatliche Gesetze als die einzige Rechtsquelle.
Wer ist der prominenteste Vertreter des Gesetzespositivismus?
Hans Kelsen (1881-1973)
Kelsen ist bekannt für seine Reine Rechtslehre, die das positive Recht unabhängig von moralischen Werten betrachtet.
Was beschreibt Kelsens Reine Rechtslehre?
Eine Lehre vom wirklichen Recht, unabhängig von Wert-Standpunkten.
Die Reine Rechtslehre analysiert das positive Recht so, wie es in der gesellschaftlichen Realität existiert.
Was ist das Hauptmerkmal des Rechts laut Kelsen?
Die Form rechtlichen Sollens, unabhängig vom Inhalt.
Kelsen schneidet die Verbindung des Rechts zu überpositiven Werten ab.
Was ist der Fokus von Kelsens Interesse?
Das geltende Recht in seiner Geltung schlechthin.
Er interessiert sich für die Struktur des Rechts unabhängig von seinem wechselnden Inhalt.
Wie sieht der Positivist das Recht?
Das Recht ist identisch mit dem „Material“, mit dem in der Rechtspraxis gearbeitet wird.
Dies umfasst überlieferte Rechtsquellen, Gesetze und Präjudizien.
Was sind die Argumente gegen einen positivistischen Ansatz?
- Spannung zwischen „Recht“ und „Gerechtigkeit“
- Tautologische Rechtsdefinition
- Beliebiger Inhalt kann Gesetz werden
Diese Kritikpunkte hinterfragen die Prinzipien des Gesetzespositivismus.
Was besagt die Kritik an der Definition von Recht im Gesetzespositivismus?
Die Definition ist tautologisch: „Recht ist, was als Recht gesetzt wird.“
Dies führt zu Problemen wie der Annahme, dass kein „gesetzliches Unrecht“ existieren kann.