PKM 2.2 Flashcards

Kapitel 4-6

1
Q

Wodurch wird bei CSMA/CD bzw. CSMA/CA die maximale Buslänge
beschränkt (und warum)?

A

CSMA/CD: Wie Abb. 4.5 zeigt, wird eine Kollision im schlimmsten
Fall erst dann erkannt, wenn das Signal zweimal den Bus
durchlaufen hat. So lange muss ein Rahmen mindestens
gesendet werden. Die Buslänge hängt deshalb von der
minimalen Rahmenlänge ab.
CSMA/CA: Während der Arbitrierung müssen bei jedem Bit alle
Stationen erkennen, ob ihr Bit auf dem Bus überschrieben
wurde. Hier hängt die Buslänge davon ab, wie lange
ein einzelnes Bit anliegt.

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2
Q

Wie lange dauert es bei CSMA/CD bzw. CSMA/CA, bis eine Station nach
Beginn des Buszugriffsverfahrens den Bus sicher hat, d. h. alle anderen
Stationen sich ruhig verhalten?

A

CSMA/CD: Die Stationen verhalten sich ruhig, sobald sie merken,
dass auf den Bus geschrieben wird (oder ein Jam-Signal
anliegt). Im schlimmsten Fall dauert das so lange, bis ein
Signal von einem Ende des Busses zum anderen Ende
gelaufen ist.
CSMA/CA: Nachdem das niederwertigste Bit (LSB) der Kennungen
zur Arbitrierung angelegen hat, ziehen sich alle Stationen
bis auf eine zurück.

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3
Q

Worin liegen die Unterschiede bei CSMA/CD, CSMA/CA und Token-
Passing in Bezug auf Echtzeitgarantien (die für die Prozesskommunikation
sehr wichtig sind)?

A

CSMA/CD: Aufgrund nicht vermeidbarer Kollisionen können hier
keine Echtzeitgarantien abgegeben werden.
CSMA/CA: Die Station mit der höchsten Priorität erhält den Bus. Ist
eine maximale Rahmenlänge gegeben, so hat diese (und
nur diese) garantiertes Echtzeitverhalten.
Token-Passing: Hier erhalten alle Stationen regelmäßig den Bus. Ist eine
maximale Rahmenlänge gegeben, so haben alle Stationen
garantiertes Echtzeitverhalten. Es handelt sich hier um
eine faire Vergabe (aber mit größerer Antwortzeit als für
die hochpriore Station bei CSMA/CA).

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4
Q

Alternativ zu den oben erläuterten Buszugriffsverfahren CSMA/CD,
CSMA/CA und Token-Passing kann man den einzelnen Stationen auch
feste Zeitschlitze (Zeitmultiplex) oder Frequenzbänder (Frequenzmultiplex)
zuordnen. Ersteres werden Sie später unter dem Begriff TDMA
(Time Division Multiple Access) kurz kennen lernen. Frequenzmultiplex
findet man beispielsweise bei Rundfunk und Fernsehen.

Was könnten die Vor- und Nachteile von Zeit- und Frequenzmultiplex
gegenüber den in diesem Kapitel erläuterten Buszugriffsverfahren sein?

A

Vorteile:
Jede Station weiß, wann sie den Bus bekommt. Es ist deshalb kein
Zugriffskontrolle (Arbitrierung) notwendig. Die Stationen haben trotzdem
garantiertes Echtzeitverhalten.
Nachteile:
* Ungenutzte Zeitschlitze blockieren den Bus.
* Es können keine neuen Stationen einfach dynamisch hinzugefügt
werden, wenn für sie keine Zeitschlitze reserviert sind.

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5
Q

Abb. 4.6 zeigt das Ethernet-Protokoll. Warum wird im letzten Schritt eine
zufällige Zeitspanne gewartet?

A

Würden alle Stationen immer gleich lange warten, würden sie auch immer
wieder gemeinsam versuchen, den Bus zu erhalten, und es käme immer
wieder zur Kollision.

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6
Q

Welche Entwicklungen haben zur Zunahme der Kommunikation in der industriellen Automatisierung geführt?

A

Die stetige Zunahme der Automatisierung in allen technischen Bereichen führte zu einer fast explosionsartigen Zunahme der Kommunikation. Es wurden immer mehr Bussysteme eingeführt, die heute über 100 verschiedene Kommunikationssysteme umfassen. Die Vernetzung zu komplexen, hierarchischen Systemen ist heute das zentrale Diskussionsthema.

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7
Q

Welche Arten von Bussystemen wurden in der industriellen Automatisierung zuerst eingesetzt und welche Strukturen folgten später?

A

Zuerst wurden linienförmige Busse eingesetzt, an die intelligente Sensoren und Aktuatoren angeschlossen wurden. Später folgten andere Strukturen wie die Ringtopologie zur Erhöhung der Zuverlässigkeit.

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8
Q

Welche Ebenen umfasst die hierarchische Automatisierung in der industriellen Automatisierung?

A

Die hierarchische Automatisierung umfasst die Sensor-Aktuator-Ebene, die objektnahe Systembusebene und die Systembusebene. Auf höheren Ebenen dominiert Ethernet und TCP/IP.

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9
Q

Was versteht man unter CIM und wie hat sich die Prozesssteuerung im Laufe der Zeit entwickelt?

A

CIM (Computer Integrated Manufacturing) ist ein Begriff für die automatisierte Produktion, bei der der Computer den gesamten Entwurfs- und Fertigungsprozess überwacht und steuert. Die Prozesssteuerung begann mit monolithischen Systemen und entwickelte sich hin zu hierarchischen Strukturen, bei denen Sensoren und Aktuatoren auf der untersten Ebene angesiedelt sind.

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10
Q

Welche Anforderungen stellen unterschiedliche Ebenen des CIM an das Kommunikationssystem?

A

Die Anforderungen variieren je nach Ebene:

  • Auf der Sensor-Aktuator-Ebene müssen wenige Bits in Echtzeit im Millisekundenbereich übertragen werden.
  • Auf höheren Ebenen nehmen die Datenblockgrößen zu und die Zeitanforderungen ab, wobei die Übertragung im Minutenbereich erfolgen kann.
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11
Q

Welche spezifischen Anforderungen bestehen an Kommunikationssysteme in industriellen Umgebungen?

A

Die Anforderungen umfassen Unempfindlichkeit gegenüber Störungen, Fehlertoleranz, leichte Wartbarkeit und Fehlerdiagnosemöglichkeiten, Echtzeitverhalten, ereignisorientierte Kommunikation, passende Übertragungsgeschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit.

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12
Q

Welche Anwendungsbereiche deckt die industrielle Automatisierung ab?

A

Die Anwendungsbereiche umfassen Maschinen- und Anlagenbau, Robotik, Elektroindustrie, Chemie und Verfahrenstechnik, Energietechnik, Gebäudeautomatisierung und -leittechnik, Fahrzeuge, Flugzeuge, Schiffe, Raumfahrt, Umweltüberwachung, Entsorgungstechnik und Verkehrsleittechnik.

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13
Q

Was kennzeichnet die industrielle Fertigungsautomatisierung und welche Automatisierungsebenen gibt es?

A

Die industrielle Fertigungsautomatisierung ist durch vielfältige Automatisierungs- und Feldbusbereiche gekennzeichnet. Die drei wichtigsten Automatisierungsebenen sind die Fabrikleitebene, die Fertigungsleitebene und die Feldebene.

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14
Q

Welche Besonderheiten kennzeichnen die Prozessautomatisierung?

A

Die Prozessautomatisierung umfasst chemische, verfahrenstechnische und energietechnische Anlagen mit kontinuierlichen Prozessen und erfordert eine Partitionierung des Kommunikationssystems. Die Zeitanforderungen sind geringer als in der Produktionsautomatisierung.

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15
Q

Was sind die charakteristischen Merkmale der Ver- und Entsorgungsautomatisierung?

A

Die Ver- und Entsorgungsautomatisierung umfasst große Ausdehnungen von Systemen (oft mehrere Kilometer) und baumartige Netzstrukturen. Es bestehen Anforderungen an eichpflichtige Geräte und die Eigensicherheit der Übertragungsmedien.

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16
Q

Welche Anforderungen und Strukturen kennzeichnen die Gebäudeautomatisierung?

A

Die Gebäudeautomatisierung umfasst eine Vielzahl lokaler Kontrollsysteme mit weichen Echtzeitanforderungen im Millisekundenbereich und erfordert eine leichte Inbetriebnahme. Große Gebäude können mehrere zehntausend Busanschlüsse umfassen.

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17
Q

Was versteht man unter Einzelaggregaten in der Automatisierungstechnik?

A

Einzelaggregate sind autark arbeitende Systeme, deren Schnittstellen zur Überwachung und Einstellung bauartbedingter Parameter dienen. Sie haben keine Echtzeitanforderungen an diesen Schnittstellen und verwenden meist proprietäre Bussysteme.

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18
Q

Welche Kommunikationssysteme werden in der Kfz-Automatisierung verwendet und warum?

A

In der Kfz-Automatisierung werden CAN, LIN, FlexRay und MOST verwendet. CAN und LIN dienen der Datenübertragung in lokalen Regelkreisen, FlexRay für sicherheitskritische Anwendungen und MOST für Multimediaübertragungen. Diese Systeme erfüllen die Anforderungen an EMV-Verträglichkeit und geringe Kosten.

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19
Q

Was versteht man unter der industriellen Automatisierung in Bezug auf Bussysteme?

A

Industrielle Automatisierung umfasst die Fertigungs- und Prozessautomatisierung. Vorherrschende Busnormen wie Profibus sind in beiden Gebieten verbreitet.

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20
Q

Welche drei exemplarischen Sensor-Aktuator-Busse werden in der industriellen Automatisierung vorgestellt?

A
  • Aktor-Sensor-Interface (ASI)
  • VariNet-2
  • Interbus
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21
Q

Was ist das Aktor-Sensor-Interface (ASI) und wie funktioniert es?

A

ASI ist ein Zweidraht-Bussystem zur direkten Kopplung von binären Sensoren und Aktuatoren an eine übergeordnete Steuerung. Es nutzt ein Master-Slave-Konzept, bei dem ein Master die Sensoren und Aktuatoren pollt.

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22
Q

Was sind die Hauptmerkmale des ASI-Bussystems?

A
  • Zweidrahtleitung für Daten und Energie
  • Master-Slave-Konzept
  • Maximale Leitungslänge von 100 m
  • Unterstützt 31 Slaves mit bis zu 124 Sensoren/Aktuatoren
  • Verwendet Alternating Pulse Modulation (APM) für die Übertragung
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23
Q

Was sind die wesentlichen Merkmale des VariNet-2 Busses?

A
  • Entwickelt von Pepperl+Fuchs
  • Halbduplex-Betrieb basierend auf RS-485-Netz
  • Übertragungsgeschwindigkeit von 500 kBit/s
  • Adressierung von bis zu 120 Stationen
  • Kommunikation über vier Protokolle: SDN, SDA, RDR, SRD
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24
Q

Was zeichnet den Interbus aus?

A
  • Ringtopologie mit Hin- und Rückleitungen durch alle Stationen
  • Übertragungsgeschwindigkeit von 500 kBit/s (in Zukunft 2 MBit/s)
  • Maximale Netzwerkweite von 13 km mit bis zu 512 Stationen
  • TDMA (Time Division Multiple Access) für deterministischen Medienzugriff
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25
Q

Welche Feldbusse werden im industriellen Umfeld besprochen?

A
  • Bitbus
  • Profibus
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26
Q

Was sind die Hauptmerkmale des Bitbus?

A
  • Linienstruktur mit Abzweigungen
  • Maximale Länge von 13,2 km
  • Übertragungsrate bis zu 375 kBit/s
  • Symmetrische Datenübertragung nach RS-485-Standard
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27
Q

Welche drei Varianten des Profibus gibt es und für welchen Bereich sind sie jeweils gedacht?

A
  • Profibus-FMS: Höhere Systemebenen, geringe Geschwindigkeit
  • Profibus-DP: Dezentrale Peripherie, schnelle Sensor- und Aktuatoranbindung
  • Profibus-PA: Prozessautomatisierung, eigensichere Datenübertragung
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28
Q

Was ist das Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen Sensor-Aktuator-Bussen und Feldbussen?

A

Der Hauptunterschied liegt darin, dass Sensor-Aktuator-Busse nur eine Master-Station haben, die die Sensoren und Aktuatoren pollt, während Feldbusse Multimaster-Systeme sind, die eine Buszugriffskontrolle benötigen.

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29
Q

Was ist das Ziel von EIB in der Gebäudeautomatisierung?

A

Das Ziel von EIB (European Installation Bus) ist es, ein einheitliches Installationsbussystem für Zweckbauten und Privathäuser zu schaffen. Es ist ein dezentrales, ereignisgesteuertes Bussystem zum Überwachen und Steuern von Funktionen auf Sensor-Aktuator-Ebene in Gebäuden, wie Beleuchtung, Heizung, Jalousien etc.

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30
Q

Wie ist ein EIB-Netzwerk hierarchisch unterteilt?

A

Ein EIB-Netzwerk ist über zwei Ebenen hierarchisch unterteilt: Linien und Bereiche, die jeweils über Linien- bzw. Bereichskoppler miteinander verbunden sind. Diese Koppler trennen die Subnetze galvanisch und reduzieren die Netzlast, indem sie die Rahmen nach den Zieladressen filtern.

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31
Q

Welche Topologie wird im Allgemeinen für EIB-Netzwerke verwendet?

A

Die Netztopologie von EIB-Netzwerken orientiert sich im Allgemeinen an der Stromversorgung, meist in einer Baumstruktur. Andere Topologien wie Ring, Stern und Bus sind aber auch möglich.

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32
Q

Welche Art von Busleitung wird für EIB verwendet und wie erfolgt die Datenübertragung?

A

Für EIB wird eine geschirmte, verdrillte Zweidrahtleitung zur Datenübertragung und zur zentralen Stromversorgung verwendet. Das Datensignal wird auf eine 28-V-Gleichspannung aufmoduliert. Die Übertragungsrate beträgt 9600 Bit/s.

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33
Q

Wie erfolgt die Adressierung während der Installations- und Betriebsphasen in einem EIB-Netzwerk?

A

Während der Installations- und Überprüfungsphasen werden die einzelnen Knoten über eindeutige, physikalische Adressen angesprochen. In der Betriebsphase erfolgt die Adressierung vor allem durch Gruppenadressen, die netzwerkweit definiert sind. Ein Knoten kann mehreren Gruppen angehören.

34
Q

Was ist LON und für welche Anwendungen wird es hauptsächlich eingesetzt?

A

LON (Local Operating Network) ist ein herstellerspezifisches Kommunikationssystem von der Firma Echolon für verteilte industrielle Anwendungen, vor allem in der Gebäudeautomatisierung. In den USA ist LON weit verbreitet und konkurriert mit dem in Europa dominierenden EIB.

35
Q

Wie ist die hierarchische Struktur eines LON-Netzwerks?

A

Ein LON-Netzwerk ist hierarchisch aufgebaut mit Netzknoten, Subnetzen und Bereichen. In jedem Subnetz sind maximal 127 Endpunkte erlaubt, und ein Bereich kann bis zu 255 Subnetze enthalten. Insgesamt sind bis zu etwa 32.000 Netzwerkanschlüsse möglich.

36
Q

Welche Medien werden von LON zur Datenübertragung unterstützt?

A

LON unterstützt verschiedene Medien zur Datenübertragung, darunter verdrillte Zweidrahtleitungen, das normale Versorgungsnetz der Elektroinstallation und Glasfaser. Die Übertragungsrate variiert je nach Netzwerkausdehnung und Medium.

37
Q

Welches Buszugriffsverfahren verwendet LON und was sind dessen Besonderheiten?

A

LON verwendet das CSMA/CD-Verfahren (Carrier Sense Multiple Access with Collision Detection), das um einen Algorithmus zur Kollisionsvermeidung erweitert wurde. Rahmen sind im Allgemeinen bestätigt, und die Kollisionsvermeidung basiert darauf, dass die Rahmen mit Bestätigungen versehen sind.

38
Q

Wie erfolgt die Adressierung und Wegesuche (Routing) in einem LON-Netzwerk?

A

Während der Installations- und Konfigurationsphase wird die Adressierung und Wegesuche basierend auf eindeutigen 48-Bit-Adressen der Neuron-Chips durchgeführt. In der Betriebsphase wird eine dreistufige Adressierung verwendet, ähnlich der hierarchischen Struktur des Internets in Bereiche (Domains), Subnetze und Knoten.

39
Q

Was sind Netzwerkvariablen in LON und wie werden sie verwendet?

A

Netzwerkvariablen in LON sind Objekte, die als Ausgangs- bzw. Eingangsvariablen definiert werden und netzwerkweit konsistent gehalten werden. Wenn eine Ausgangs-Netzwerkvariable einen neuen Wert erhält, wird dieser automatisch an alle anderen Knoten propagiert, die diese Variable als Eingangs-Netzwerkvariable besitzen.

40
Q

Welche Entwicklung hat im Kfz-Bereich zur Verwendung von Bussystemen geführt?

A

Die zunehmende Anzahl an Steuergeräten und softwarebasierten Komponenten wie Navigationssystemen führte zur Notwendigkeit eines Bussystems, um die Kommunikationsanforderungen zu erfüllen.

41
Q

Welche beiden Klassen von Komponenten gibt es in modernen Fahrzeugen?

A
  1. Steuergeräte (z.B. Motorregelung, ABS, ESP, Drive-by-Wire)
  2. Telematik-/Multimediakomponenten (z.B. CD-Wechsler, Navigationsgerät, Telefon)
42
Q

Was ist der CAN-Bus und warum wurde er entwickelt?

A

Der CAN-Bus (Controller Area Network) wurde entwickelt, um die steigenden Kommunikationsanforderungen im Auto zu erfüllen und den konventionellen Kabelbaum zu ersetzen. Er ist heute Standard im Kfz-Bereich.

43
Q

Warum wird der CAN-Bus in modernen Fahrzeugen durch ein hierarchisches Kommunikationsnetz ersetzt?

A

Der CAN-Bus kann die steigenden Kommunikationsanforderungen in modernen Autos nicht mehr erfüllen. Ein hierarchisches Netzwerk entlastet den CAN-Bus durch einfachere Bussysteme wie LIN und schnellere Systeme wie FlexRay.

44
Q

Was ist der LIN-Bus und wo wird er eingesetzt?

A

Der LIN-Bus (Local Interconnect Network) ist ein kostengünstiger Bus für einfache Sensoren und Aktuatoren. Er wird überall dort eingesetzt, wo die Bandbreite und Flexibilität von CAN nicht benötigt wird, z.B. bei Türen und Sitzen.

45
Q

Welche physikalischen Medien und Datenübertragungsraten verwendet der CAN-Bus?

A

Der CAN-Bus verwendet eine geschirmte, verdrillte Zweidrahtleitung und unterstützt Datenraten von 10 kBit/s bis zu 1 MBit/s (maximal effektiv 500 kBit/s).

46
Q

Welche Maßnahmen zur Fehlersicherung verwendet der CAN-Bus?

A
  1. CRC-Prüfung
  2. Rahmenprüfung
  3. Acknowledgement
  4. Monitoring
47
Q

Was ist FlexRay und wofür wird es verwendet?

A

FlexRay ist ein High-End-Bus für Kfz-Steuerungen, das konfigurierbare synchrone und asynchrone Übertragungen bis zu 10 MBit/s ermöglicht. Es wird für X-by-Wire-Systeme verwendet.

48
Q

Wie ist der Kommunikationszyklus bei FlexRay aufgebaut?

A

Ein Übertragungszyklus bei FlexRay ist in statische und dynamische Teile unterteilt. Der Zyklus beginnt mit einem SYNC-Signal zur Synchronisation aller Stationen. Im statischen Teil sind feste Zeitschlitze definiert, im dynamischen Teil werden asynchrone Nachrichten prioritätsbasiert übertragen.

49
Q

Was ist MOST und wofür wird es eingesetzt?

A

MOST (Media Oriented Systems Transport) ist ein Bussystem für Multimedia- und Telematikanwendungen in Fahrzeugen, das seit 1998 entwickelt wird. Es verwendet Kunststoff-Lichtwellenleiter und unterstützt synchrone und asynchrone Datenübertragungen.

50
Q

Welches Übertragungsmedium verwendet MOST und welche Strukturen sind möglich?

A

MOST verwendet Kunststoff-Lichtwellenleiter (polymer optical fiber, POF) und unterstützt Ring-, Stern- und Kettenstrukturen.

51
Q

Wie werden Daten bei MOST übertragen?

A
  • Synchrone Daten werden ohne vorgegebenes Nachrichtenformat und ohne Zieladresse im Broadcast-Verfahren übertragen.
  • Asynchrone Daten verwenden den CSMA/CA-Zugriff und spezifizieren Sender- und Zieladressen.
52
Q

Was unterscheidet CAN vom Profibus bezüglich der Adressierung?

A

Profibus basiert auf einer logischen Punkt-zu-Punkt-Übertragung, indem
eine Station ihren gewünschten Partner adressiert.
CAN basiert dagegen auf dem Broadcast-Ansatz. Ein Sender legt eine
Nachricht mit einer Nachrichten-ID, die den Typ der Nachricht angibt,
auf den Bus. Diese ist für alle interessierenden Stationen bestimmt.

53
Q

Nennen Sie die Kenndaten wie Länge, Knotenanzahl, Übertragungsrate, Medium, Codierung und Sicherung. Für Sensor-Aktuator- und objektnahe Systembusse.

A

ASI: > 100m, 31, 167kb/s, Stegleitung, Manchester
APM, Parity

Bitbus: 13km, 250, 375kb/s, STP, UART, CRC

CAN: 40m, –, 1Mb/s, STP, UART, CRC

EIB: 15 · 12 km, 11500, 9600kb/s, STP, UART, Parity
FCS

FlexRay: – 10 Mb/s nicht spez. NRZ CRC

Interbus: 10km, 512, 500kb/s, STP LWL, Manchester
NRZ, CRC

LIN: ?, 16, 20kb/s, 1-Draht, UART Parity
modulo

LON: 2000/1200m, 32000, 78 / 625 kb/s,
78 / 625 kb/s

Profibus DP: 9600m
100m, 32, 94kb/s
12Mb/s, STP, UART, Parity
FCS

Profibus PA: 1900m, 32, 31 kb/s (S)TP, Manchester

VariNet-2: 1200m (RS 485), 120, 500kb/s, STP, UART, CRC

54
Q

Wann zogen die ersten Bussysteme in die industrielle Automatisierung ein, und welche Technologie etablierte sich zur selben Zeit für die PC-Kopplung?

A

Mitte der 70er Jahre zogen die ersten Bussysteme in die industrielle Automatisierung ein. Zur selben Zeit etablierten sich Ethernet und TCP/IP für die Kopplung von PCs und Workstations in lokalen Netzen (LANs).

55
Q

Was ist Industrie-Ethernet und warum wurde es entwickelt?

A

Industrie-Ethernet ist eine erweiterte Version des Standard-Ethernets, entwickelt, um gegenüber äußeren Störungen widerstandsfähiger zu sein. Es verwendet doppelt geschirmte Koaxialkabel oder Lichtwellenleiter als physikalisches Medium und dient zur Kopplung der Steuergeräte und Rechner der höheren Automatisierungsebenen mit den Feldbussen.

56
Q

Welche zwei wesentlichen Anforderungen muss Ethernet im industriellen Umfeld erfüllen, die im Bürobereich nicht gegeben sind?

A

Ethernet im industriellen Umfeld muss eine zuverlässige Datenübertragung in industrieller Umgebung und Echtzeitfähigkeit gewährleisten.

57
Q

Welche Maßnahmen können zur Verbesserung der Störfestigkeit und Umweltverträglichkeit von Ethernet im industriellen Umfeld eingesetzt werden?

A

Maßnahmen zur Verbesserung der Störfestigkeit und Umweltverträglichkeit umfassen galvanische Trennung, Erdung, Überspannungsschutz, doppelte Schirmung, redundante Leitungen und den Einsatz von Lichtwellenleitern.

58
Q

Welche Ansätze werden verwendet, um Ethernet echtzeitfähig zu machen?

A

Ansätze zur Echtzeitfähigkeit umfassen Lasteinschränkung und Überversorgung, den Einsatz von Switches zur Netzlastminimierung, Priorisierung von Nachrichten gemäß IEEE 801.p, und virtuelles Token-Passing auf der Anwendungsschicht.

59
Q

Welche Vorteile bietet Ethernet hinsichtlich der Flexibilität gegenüber Anwendungen, und was ermöglicht diese Flexibilität?

A

Ethernet bietet Flexibilität durch die Festlegung nur der unteren beiden Schichten des OSI-Modells. Dies ermöglicht den Austausch der anwendungsnahen Protokolle und die Emulation erfolgreicher Feldbusse durch angepasste Schicht-7-Protokolle.

60
Q

Nennen Sie zwei Beispiele für Schicht-7-API-Standards und ihre Anwendungen.

A

Beispiele sind IEEE 1451, eine Schnittstelle für “smarte” Sensoren und Aktuatoren, und ProfiNet (Profibus on Ethernet), das eine intelligente Schnittstelle zu Profibus-Geräten bietet und auf Ethernet aufgesetzt werden kann.

61
Q

Welche wesentlichen Eigenschaften besitzt Ethernet?

A

Ethernet wurde Mitte der 70er Jahre entwickelt, nutzt das CSMA/CD-Verfahren für den Buszugriff, jede Station hat eine weltweit eindeutige 48-Bit-Adresse, die maximale Rahmenlänge beträgt 1500 Byte, und die Übertragungsraten reichen von 10 MBit/s (Standard-Ethernet) bis 1 GBit/s (Gigabit-Ethernet).

62
Q

Was ist der Vorteil von Fast- und Gigabit-Ethernet im Vergleich zu Standard-Ethernet?

A

Fast-Ethernet und Gigabit-Ethernet bieten höhere Übertragungsraten von 100 MBit/s bzw. 1 GBit/s, wodurch sie eine bessere Echtzeitfähigkeit und höhere Bandbreite für anspruchsvollere Anwendungen ermöglichen.

63
Q

Warum sind schnelle Ethernet-Varianten im eingebetteten Bereich mit Vorsicht zu genießen?

A

Schnelle Ethernet-Varianten sind aufwendiger zu implementieren und können bei den knappen Ressourcen eingebetteter Systeme/Komponenten eine Rolle spielen. Auch die Störfestigkeit des Industrie-Ethernet steht im Widerspruch zu den hohen Taktraten.

64
Q

Welche Technologie ermöglichte den großen Erfolg des heutigen Internets, insbesondere im Bereich der Automatisierung?

A

Der große Erfolg des Internets basiert hauptsächlich auf der Einführung des World Wide Web (WWW) und seinen Anwendungsmöglichkeiten, nicht nur auf der Netzwerktechnologie wie Ethernet und TCP/IP.

65
Q

Welche Vorteile bietet das WWW für die Fernwartung und Überwachung von Maschinen und Anlagen?

A

Das WWW ermöglicht die einfache Fernwartung und Überwachung von Maschinen und Anlagen, was den physischen Vor-Ort-Einsatz reduziert und ungeahnte Möglichkeiten für (Software-)Installation, Erweiterung und Wartung bietet.

66
Q

Welche Herausforderungen gab es bei der Fernwartung vor der Einführung des WWW?

A

Vor dem WWW waren Fernwartungsanwendungen sehr aufwendig, da herstellerspezifische Werkzeuge verwendet werden mussten und spezifische Protokolle für die Kommunikation und Software-Updates notwendig waren.

67
Q

Was ist die Rolle eingebetteter Webserver in der Automatisierung?

A

Eingebettete Webserver stellen die Schnittstelle zwischen der Steuerung und dem Inter-/Intranet dar und ermöglichen die Prozessvisualisierung, Fernwartung sowie die Bereitstellung aktueller Dokumentation.

68
Q

Was unterscheidet eingebettete Webserver von traditionellen PC-Webservern?

A

Eingebettete Webserver sind ressourcenschonender, benötigen nur ein- bis zweihundert Kilobyte Speicherplatz und arbeiten stabiler. Sie konzentrieren sich auf das Notwendigste im Gegensatz zu umfassenderen PC-Webservern wie Apache oder Microsoft IIS.

69
Q

Welche Zugriffstechniken gibt es für die serverseitige Generierung von HTML-Seiten in der Embedded-Web-Technologie?

A

Die Hauptzugriffstechniken sind CGI (Common Gateway Interface), eingebundene Funktionen, Java-Applets und Java-Servlets, jede mit spezifischen Vor- und Nachteilen bezüglich Effizienz und Echtzeitanforderungen.

70
Q

Was sind die Vor- und Nachteile von CGI in der Embedded-Web-Technologie?

A

CGI-Programme sind weit verbreitet und einfach zu implementieren, aber sie verursachen einen hohen Kommunikationsaufwand, da für jede Anfrage eine neue Verbindung aufgebaut und ein Prozess gestartet wird.

71
Q

Warum sind eingebundene Funktionen effizienter als CGI-Programme?

A

Eingebundene Funktionen vermeiden den Overhead, bei jedem Browser-Aufruf eine neue Verbindung und einen neuen Prozess zu starten, was sie schneller und effizienter macht.

72
Q

Wie funktionieren Java-Applets in der Embedded-Web-Technologie?

A

Java-Applets sind kleine Java-Programme, die vom Webserver zum Client übertragen und dort ausgeführt werden. Sie nehmen zur Laufzeit eine Verbindung zum Webserver auf, um auf dessen Variablen zuzugreifen.

73
Q

Was ist der Hauptunterschied zwischen Java-Applets und Java-Servlets?

A

Im Gegensatz zu Java-Applets, die auf dem Client ausgeführt werden, laufen Java-Servlets auf der Server-Seite ab und erzeugen HTML-Seiten, die zum Client übertragen werden.

74
Q

Welche der genannten Schnittstellen (CGI, eingebundene Funktionen, Java-Applets, Java-Servlets) ist am flexibelsten und welche am effizientesten?

A

CGI ist die flexibelste Schnittstelle, jedoch mit hohen Verbindungskosten. Eingebundene Funktionen sind effizienter, jedoch statisch. Java-Applets bieten bei höheren Echtzeitanforderungen einen effizienten Zugang.

75
Q

Welche Zukunftsvision wird für das Embedded Internet beschrieben?

A

Das Embedded Internet wird als allgegenwärtige Technologie gesehen, die alltägliche Geräte und Systeme verbindet, wodurch diese automatisch kommunizieren und Funktionen übernehmen, ohne dass spezielle Computerkenntnisse erforderlich sind.

76
Q

Was bedeutet “ubiquitous computing” im Kontext des Embedded Internet?

A

“Ubiquitous computing” bezieht sich auf eine Zukunft, in der eingebettete Systeme allgegenwärtig sind, unsichtbar arbeiten und dabei alle Aspekte des Lebens durch automatische, vernetzte Interaktionen beeinflussen.

77
Q

Nenne einige potenzielle Anwendungen des Embedded Internet.

A

Anwendungen umfassen die automatisierte Überwachung und den Betrieb von Fabriken, die Überwachung von Zuhause und Gesundheit, das Management von Patientendaten, die Verwaltung von Geräten und Gebäudeverbrauch sowie die Initiierung von Reparaturen.

78
Q

Welche Herausforderungen bestehen bei der Implementierung von Web-Schnittstellen in Steuerungssystemen?

A

Herausforderungen umfassen Zeitrestriktionen, fehlende Echtzeitgarantien und die Beachtung von Aspekten wie Determinismus, Priorität, Geschwindigkeit und Zykluszeit, um einen reibungslosen Ablauf im Feld zu gewährleisten.

79
Q

Welche Vorteile hat die Verwendung der Internet-Technologie im Automatisierungsbereich
gegenüber Feldbussen?

A

Einige Vorteile der Internet-Technologie sind:
* Einheitliche Infrastruktur im gesamten Werk.
* Flexibel erweiterbar durch Aufbau komplexerer Netzwerke.
* Vielzahl von Feldbus-APIs vorhanden.
* Hoher Durchsatz (zumindest bei Fast-Ethernet mit Switching-Technologie).

80
Q

Welche Nachteile hat die Verwendung der Internet-Technologie im Automatisierungsbereich
gegenüber Feldbussen?

A

Bei Verwendung geeigneter Übertragungsmedien hat die Internet-Technologie
im Automatisierungsbereich kaum Nachteile und ist daher auch hier
im Kommen. Für den normalerweise recht aufwendigen TCP/IP-Protokollstapel
gibt es heute bereits vielfach effiziente (eingeschränkte) eingebettete
Lösungen.