Physiologie I Flashcards
Was macht die Physiologie ?
Die Physiologie untersucht und erklärt Prozesse und Gesetzmäßigkeiten, mit denen Materie lebensfähig wird
Wie lautet der zweite Hauptsatz der Thermodynamik ?
Die Unordnung („Entropie“) wird nie spontan abnehmen, sondern nimmt in der Regel immer weiter zu. Aus Ordnung wird Chaos.
-> Die Gesamtentropie eines abgeschlossenen Systems kann nicht abnehmen.
Was ist Leben ?
Lebewesen sind Bereiche, die ihre innere Ordnung
aufrechterhalten, indem sie unter Energieverbrauch in ihrer
Umgebung Unordnung schaffen.
(Erwin Schrödinger, 1887-1961)
Energie aufnahme -> Zelle -> Entropie abgabe
Was sind Lipid Domains ?
Areale mit abweichender Lipidzusammensetzung werden als Lipid Rafts oder Lipid Domains bezeichnet. Die Rolle dieser Strukturen in der Signaltransduktion und im Transport ist Gegenstand aktueller Forschungsbemühungen.
Die Permeabilität der Zellmembran kann also lokal sehr starke Abweichungen aufweisen.
Was machen tight junctions ?
Zwischenraum zwischen Zellen abdichten und dafür Sorge tragen, dass entweder überhaupt keine oder nur genau definierte Stoffe hindurchtreten können.
Epithelschlussleisten (tight junctions) bilden eine feste Verbindung zwischen Zellen, die entweder gar nicht oder nur für bestimmte Substanzen durchlässig ist.
Was machen gab junctions ?
Über gap junctions kann ein Stoffaustausch oder Potentialausgleich zwischen benachbarten Zellen erfolgen.
Nenne 2 Zellverbindungen !
tight junctions
Epithelschlussleisten
gap junctions
Was macht das Zytoskelett ?
Das Zytoskelett ist verantwortlich für die mechanische Stabilisierung der Zelle und ihre äußere Form, für aktive Bewegungen der Zelle als Ganzes, sowie für Bewegungen und Transportprozesse innerhalb der Zelle.
Was ist das Zytoplasma ?
Innerhalb der Zellmembran befinden sich Zytosol, Zytoskeleton und Organellen, die zusammen als Zytoplasma bezeichnet werden.
Was macht der Zellkern ?
Der Zellkern enthält den Bauplan für die Proteine der Zelle (DNA). Die DNA wird abgelesen; die entstehende mRNA liefert die Information für die Proteinbiosynthese.
Was macht das ER ?
Das endoplasmatische Retikulum dient als Kommunikationssystem der Zelle. Über die (steuerbaren) Kernporen werden Botenstoffe in alle Zellbereiche geschickt. So gelangt mRNA mit der aus der DNA stammenden Information in die Ribosomen.
Was machen die Ribosomen ?
An den Ribosomen erfolgt die Synthese von Proteinen.
Was macht der Golgi Apparat ?
In den Vesikeln des Golgiapparates werden produzierte Proteine gespeichert, verarbeitet, und in Vesikel verpackt, die dann mit der Zellmembran verschmelzen können. Die Proteine verbleiben entweder in der Zellmembran, oder gelangen in den Extrazellularraum (EZR).
Was machen Lysosomen und Phagosomen ?
Die Lysosomen gehen aus Abschnürungen des Golgi-Apparates hervor und enthalten lytische Enzyme für den Abbau von körpereigenem und körperfremden Material, welches in den Phagosomen isoliert und gespeichert wird. Nach Verschmelzung beider Strukturen kommt es zum enzymatischen Abbau.
Was machen Mitochondrien?
In den Mitochondrien wird die aus Glukose und Fettsäuren stammende Energie in ATP umgewandelt.
ATP ist der „Brennstoff“ des Zellstoffwechsels, und wird benötigt, um die zelluläre Ordnung aufrecht zu erhalten. (Details:
Wie ist die Ionenkonzentration von K+ was im IZR und im EZR ?
IZR 120-150 mmol/l
EZR 4-5 mmol/l
Wie ist die Ionenkonzentration von Na+ was im IZR und im EZR ?
IZR 8-15 mmol/l
EZR 140-145 mmol/l
Wie ist die Ionenkonzentration von Cl- was im IZR und im EZR ?
IZR 5-20 mmol/l
EZR 100-110 mmol/l
Wie ist die Ionenkonzentration von HCO3- was im IZR und im EZR ?
IZR 8-12 mmol/l
EZR 24 mmol/l
Wie ist die Ionenkonzentration von Ca++ was im IZR und im EZR ?
IZR 0,0001 mmol/l
EZR 2-3 mmol/l
Wie ist die Ionenkonzentration von Mg ++ was im IZR und im EZR ?
IZR 4-8 ( 0,8-1,0) mmol/l
EZR 0,8-1,0 mmol/l
Wie ist die Ionenkonzentration von Proteinen was im IZR und im EZR ?
IZR ~ 70 mmol/l
EZR gering
Wie ist die Ionenkonzentration von Phosphaten was im IZR und im EZR ?
IZR ~70 mmol/ l
EZR 1-2 mmol/ l
Wie ist der pH im IZR und im EZR ?
IZR 7,2
EZR 7,4
Was ist die Voraussetzung für die Funktion der Mitochondrien ?
Voraussetzung für die Funktion der Mitochondrien ist eine ungestörte Zufuhr von energiereichen und geordneten Substraten von Außerhalb. Ebenfalls gewährleistet werden muss die Abgabe der Stoffwechselprodukte – also: Teilchen niedrigen Ordnungsgrades.
Beides: Die Aufnahme von Energie und die Abgabe ist an die Expression gerichteter Transportmechanismen über die Zellmembran gekoppelt.
Was besagt der zweite Hauptsatz der Thermodynamik ?
Die Gesamtentropie kann nicht abnehmen.
Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass in einem von der Umwelt abgeschlossenen System die Unordnung niemals abnimmt, sondern in der Regel sogar zunimmt. Zum „Aufräumen“ muss Entropie aus dem System entfernt werden; und dieses erfordert Energie.
Wie setzen Tiere den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik um ?
Tiere nehmen mit der Nahrung hochgeordnete Moleküle auf, die im Darm zersetzt und ausgeschieden werden. So wird Unordnung oder Entropie aus dem Organismus entfernt, und die geordneten Strukturen des Körpers werden vor dem „Chaos“ des Verfalls geschützt. Im Gesamtsystem (Tier & Umwelt) nimmt dabei die Unordnung (Entropie) zu.
Wie ist die Zellmembran aufgebaut ?
Der Aufbau der Zellmembran aus Phospholipiden ist Ihnen bereits bekannt. Da die nach innen gerichteten Schwänze lipophil (apolar) sind, können geladene Teilchen (z.B. Ionen) nicht hindurchtreten.
Hingegen lösen sich apolare oder wenig polare Moleküle in der Lipidmembran und können so mittels Diffusion durch die Zellmembran hindurch auf die andere Seite gelangen.
-> Die Lipidmembran bildet eine Barriere, durch die geladene Teilchen nicht permeieren.
Definiere Diffusion !
Diffusion (v. lat. diffundere „ausgießen, verstreuen, ausbreiten“)
ist ein physikalischer Prozess, der zu einer gleichmäßigen Verteilung von Teilchen und somit zur vollständigen Durchmischung zweier oder mehrerer Stoffe führt.
Diffusion beruht auf der thermischen Eigenbewegung von Teilchen.
Die Diffusion erfolgt schnell über kurze Strecken.
-> Die Diffusion von Einzelteilchen läuft somit völlig ungeordnet ab. Die Diffusionsgeschwindigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere der Temperatur
Was ist „ Thermisches Äquilibrium“ ?
erkennen Sie einen völlig ungeordneten Zustand: Auf beiden Seiten sind gleich viele Teilchen. Diesen Zustand maximaler Unordnung bezeichnet man als „thermisches Äquilibrium“. Das System ist im Gleichgewicht, da bei ungeordneter, thermischer Bewegung der Teilchen immer gleich viele Teilchen von Seite 1 nach Seite 2 fließen werden, wie in die Gegenrichtung. Es findet also keine Veränderung der Konzentration mehr statt.
-> Zeichnung
Wie berechnet sich der Nettoflux ?
Nettoflux J= DF( ∆C/S)
Wie ist der hydrostatische Druck am thermodynamischen Äquilibrium ?
Am thermodynamischen Äquilibrium ist der hydrostatische Druck gleich dem osmotischen Druck; es findet kein Nettoflux mehr statt.
Wie berechnet sich der osmotische Druck ?
Osmotischer Druck
π = (C1-C2)* R* T = α* i^CR*T
Wie sieht eine Isotone Lösung aus ?
Es gibt keinen Konzentrationsgradienten
Wie sieht eine Hypertone Lösung aus ?
C(Aussen) > C(Innen)
Aussen weniger Wasser als Innen
Wie sieht eine Hypotone Lösung aus ?
C(Innen) > C(Aussen)
Aussen mehr Wasser als Innen
Kann Wasser durch Lipidmembranen diffundieren?
Ja, aber nur sehr schlecht, denn das Wassermolekül ist polar.
Es muss in den Erythrozytenmembranen also „Wasserporen“ geben.-> spezielle eingelagerte Proteine
Was sind Kanäle in Membranen ?
Kanäle sind Proteine, die so in die Membran eingelagert sind, dass eine für bestimmte Atome oder Moleküle durchlässige Pore entsteht.
Neben den für den Durchtritt von Wasser verantwortlichen Aquaporinen gibt es noch eine sehr große Anzahl weiterer Kanäle, die für die unterschiedlichsten Ionen und Molekülen permeabel sind. Die Expression ist gewebespezifisch.
Was sind Ionenkanäle ?
Ionenkanäle sind Proteine, durch die die Ionen hindurchdiffundieren können.
Die Ladungsverteilung der Porenwand bestimmt die Selektivität des Kanals.
Die Transportgeschwindigkeit ist typischerweise hoch
(106-108 Ionen/Sekunde)
Wie sind die Gradienten am Nernstpotential ?
Am Nernstpotential ist der chemische Gradient gleich dem elektrischen Gradient; das System ist im Gleichgewicht, obschon ein Konzentrationsgradient vorliegt.
Nenne die Nernst Gleichung !
Eion = (RT/zF) · ln ([ion]0/[ion]i)
Das bei einem gegebenen Konzentrationsgradient auftretende Potential lässt sich mit Hilfe der Nernstschen Gleichung berechnen.
Es hat sich aus praktischen Gründen eingebürgert, statt dem natürlichen Logarithmus mit Basis „e“ den Zehnerlogarithmus zu verwenden. Dann ergeben alle Konstanten (R, T und F) bei 37oC zusammen mit dem Umrechnungsfaktor für die Umwandlung vom natürlichen Logarithmus zum zehner Logarithmus einen Wert von - 61,5 mV — ganz grob dem Ruhemembranpotential der meisten Zellen entsprechend.
Was sorgt in lebenden Zellen dafür, dass sich keine Äquilibriumsverteilung einstellt ?
Pumpen
Was ist ein Kanal?
Ein Protein, das so gefaltet wird, dass eine Pore entsteht.
Durch diese Pore können dann selektiv Moleküle oder Ionen durch passive Diffusionsprozesse ausgetauscht werden.
Von der Konfiguration dieser Porenregion hängt die Durchlässigkeit des Kanals ab.
Wie sehen Kaliumkanäle aus ?
Alle Zellen des Organismus besitzen Kaliumkanäle. Bei diesen Kanälen ist die Porenregion negativ geladen; Anionen werden abgestoßen.
Feinheiten in der Konfiguration der Porenregion, die noch nicht bis ins letzte verstanden worden sind, verhindern, dass Na2+ oder Ca2+ hindurchströmen können.
In dem dargestellten Modell wird zunächst die Hydrathülle um die Kaliumionen abgestreift. Allerdings verhindern Wassermoleküle zwischen den Kaliumionen, dass diese sich innerhalb der Porenregion zu stark abstossen!
Was sind die Triebkräfte der Kaliumkanäle ?
Wie bereits besprochen, ist bei normalen Zellen intrazellulär viel Kalium (K+), dessen Ladung durch große Anionen wie Proteine oder Phosphat kompensiert wird.
Kalium strömt – getrieben vom chemischen Gradienten - aus der Zelle aus. Da die negativ geladenen Anionen zurückbleiben, wird das Membranpotential (also die Spannung zwischen dem Zellinneren und dem Extrazellularraum) negativ.
Am Nernstpotential ist die Ladung der Zelle stark negativ. Jetzt ist die Anziehung des Membranpotentials auf die K+ Ionen so hoch, dass der Einstrom von Kalium (Influx) dem vom chemischen Gradienten getriebenen Aussstrom (Efflux) entspricht.
Die Zelle ist am thermodynamischen Äquilibrium, chemischer und elektrischer Gradient sind gleich und der Influx von K+ ist gleich dem Efflux.
Wird das Membranpotential noch negativer ist die Anziehungskraft des elektrischen Gradienten so hoch, dass Kalium hineinströmt.