Pharmakologie Flashcards
Welche 3 Bereiche der Pharmakologie kann man unterteilen?
- Pharmakokinetik
- Pharmakodynamik
- Pharmakogenetik
Definition Pharmakokinetik
- Wie gelangt er in den Organismus?
- Wie lange bleibt er im Organismus?
- Wieviel Arzneistoff wird benötigt, um eine therapeutische Wirkung zu erzielen?
- Aus Sicht des Körpers
- Therapieplan
- LADME-System
Definition Pharmakodynamik
- Wieso und wo wirkt er?
- Wie stark wirkt er?
- Aus Sicht des Pharmakons
- molekulare Wirkmechanismen
- Wirkprofil und -qualität
- Dosis-Wirkungsbeziehungen
Definition Pharmakogenetik
- Wie erkläre ich Therapieversager?
- SNPs
- genetischer Polymorphismus
- personalisierte Medizin
Definition Pharmakologie
= Wissenschaft von den Wechselwirkungen zwischen Arzneistoffen und Lebewesen
Definition Pharmakon
= Wirkstoff
eine Substanz, die im Körper eine (pharmakologische) Wirkung hervorruft
Definition Arzneistoff
ist ein Wirkstoff, der im oder am menschlichen oder tierischen Körper zur Heilung, Linderung, Verhütung oder Erkennung von Krankheiten dient.
Definition Medikament
= Arzneimittel
Zur Anwendung bei Mensch oder Tier werden AZ in Kombination mit einem oder mehreren Hilfsstoffen in geeignete Zubereitungsformen gebracht
Definition Droge
= Drogen oder Arzneidrogen sind haltbar gemachte Teile von Pflanzen, Pilzen, Tieren oder MO und werden meist zur Herstellung von AZ verwendet
-> Rauschdrogen, Rauschmittel und Rauschgift führen zu einem veränderten Bewusstseinszustand
Welche Applikationsorte eines Arzneistoffs unterscheidet man?
- intramuskulär
- subkutan
- transdermal
- intravenös
- sublingual
- bukkal
- inhalativ
- oral
- rektal
Was bedeutet parenteral? Welche Applikationsorte zählen dazu?
= Umgehung des Magen-Darm-Trakts und damit First-Pass Effekt
- Intramuskulär
- subkutan
- transdermal
- intravenös
- sublingual
- bukkal
- inhalativ
Was ist der unterschied zwischen intravenös und intraarteriell?
- intravenös = direkt in die Venen -> es kommt zu Verzweigungen (größeres Volumen) -> verdünnt AZ Konz. -> verhindert toxische Wirkung
- intraarteriell = direkt in die Arterien -> Verzweigungen (kleines Volumen) -> AZ Konz. steigt -> toxische Wirkung
NUR bei Zytostatika oder Röntgenkontrastmittel verwendet
Wofür steht das LADME System?
L = liberation (Freisetzung)
A = absorption (Resorption)
D = distribution (Verteilung)
M = metabolisation (Metabolismus)
E = excretion (Exkretion)
Definition Resorption
= Prozess, durch den der aus der Darreichungsform freigesetzte Wirkstoff in Körper aufgenommen wird & in Blutkreislauf gelangt. Von dort kann er seinem Wirkort kommen und eine pharmakologische Wirkung entfalten
(AUßER intravenös)
Wie ist eine Phospholipid-Doppelmembran aufgebaut?
- apolare Fettsäurekette
- polare Kopfgruppe
- Glykolipid
- Glykoprotein
- Rezeptoren
-Transportproteine
Zähle allgemeine Resorptionsmechanismen auf
- Passive Prozesse (über Konzentrationsgradient)
-> Diffusion
-> Filtration
-> Erleichterte Diffusion (Bindung an Carrier) - aktive Prozesse (Energie notwendig)
-> aktiver Transport
-> Endozytose (Pinozytose & Phagozytose)
Mit welchem Resorptionsmechanismus gelangen Arzneistoffe?
über Diffusion durch Lipidschicht = lipophile Moleküle
(aktiver Transport bei größeren Moleküle)
Was sagt der Verteilungskoeffizient aus?
Je höher, desto besser ist die Löslichkeit in der zuerst bezeichneten Phase
z.B. Penicillin V hat 110 somit ist er lipophil
Morphin hat 5 somit hydrophil
In welchem Gebiet spielt Verteilungskoeffizient eine Rolle?
- Resorption -> Lipinski’s Rule of 5: logP = -0,4 bis 5,6
- Verteilung -> Anreicherung im Fettgewebe & Permeation der Blut-Hirn-Schranke
Ionisationsgrad-Lipophilie Beziehung erklären
= zunehmende Ionisation verringert die lipophilen Eigenschaften stark! Arzneistoffe sind nur im nicht-ionisierten Zustand ausreichend lipophil
Was sind die Vor und Nachteile der zunehmenden Ionisation?
Vorteil = Überwindet Blut-Hirn-Schranke nicht -> keine zentralen Nebenwirkungen
Nachteil = schlecht resobiert
Wie bestimmt man den Ionisationsgrad basischer Arzneistoffe? Gib ein Beispiel dazu
log(nicht-Ionen/Ionen) = pH - pKa
-> hoher Ionisationsgrad bei niedrigem pH-Wert
z.B. Imipramin reichert sich bei niedrigem pH an -> Magenspülung bei Vergiftung
Wie bestimmt man den Ionisationsgrad sauren Arzneistoffe? Gib ein Beispiel dazu
log(nicht-Ionen/Ionen) = pKa - pH
-> hoher Ionisationsgrad bei hohem pH-Wert
z.B. Salicylsäure reichert sich bei hohen pH an v.a. in Epithelzellen des Magens -> bei Vergiftung alkalisiert man den Harn mit Bikarbonat damit eliminiert wird
Erkläre wieso es zur Ionenfalle von ASS in den Epithelzellen des Magens kommt
1) ASS hat einen pKa von 3,4
2) Im Magen ist pH von 1 -> liegt primär in der protonierten (ungeladen) Form vor
3) kann sich über Membran verteilen und steht mit der protonierten Form in Epithelzelle im GGW
4) Intrazellular liegt pH bei 7,1 -> ASS dissoziiert (H abgegeben)
5) deprotonierte Form von ASS kann nicht durch Membran diffundieren .> reichert sich an
Wie berechnet man die Ionenfalle?
Magen pH 1
pKa - pH = 3,4 - 1 = 2,4 -> 1*10^2,4 = 251
Intrazellular pH 7,1
pKa - pH = 3,4 - 7,1 = -3,7 -> 1*10^-3,7 = 0,00019 -> wenig lipophil daher Anreicherung in Epithelzellen -> Nebenwirkungen
Was sind die Folgen durch intrazelluläre Anreicherung von ASS in Magenzelle?
- starke Prostaglandinsynthesehemmung
- reduzierte Thromboxansynthese
- intrazelluläre Schädigung
- Schädigung der Epithelzellen
- Ulzera und Blutungen
IST REVERSIBEL
Welche Fragen spielen eine große Rolle bei der Resorption?
- Welche Wirkung soll erzielt werden?
-> systemisch = Substanz gelangt in Blutbahn um den eig. Wirkort zu erreichen
-> lokal = AZ Konz. nur im Bereich der Applikationsortes ausreichend - Wie lange dauert, bis Arzneistoff in Blutbahn ist?
-> Resorptionsgeschwindigkeit - Wieviel Arzneistoff wird resobiert?
Welche Faktoren spielen bei der Resorption eine Rolle?
- Substanzmenge am Resorptionsort
-> Galenik, Dosis, Konzentration - physikochemische Substanzeigenschaften
-> geringe Größe, mangelnde Polarität, gute Fettlöslichkeit - Resorptionsort
-> Fläche, pH-Wert, Durchblutung, Epithelzellen
Welches Organ ist bei der Resorption nach oraler Applikation am relevantesten?
DÜNNDARM (Duodenum, Jejunum, Ileum)
- pH 6 - 7,5
- 2 - 4 h
- große Fläche
- sehr gut durchblutet
Wieso ist die perorale Applikation so beliebt?
- nicht invasiv
- meist ausreichend hohe Konz. im Blutplasma
- hohe Compliance
Wie wird Ethanol resorbiert?
Ethanol ist klein, ungeladen & hydrophil -> mittels Diffusion durch Lipidschicht oder Filtration durch Aquaporin
Welche Faktoren beeinflussen speziell die Resorption im GIT?
- Art der Formulierung
- physikochemische Eigenschaften des Arzneistoffes
- Funktionszustand des GIT
-> pH-Wert
-> Funktionszustand des GIT
Wie beeinflussen Pethidin und Nahrung die Magesmotilität auf Resorption von Paracetamol?
- verminderte Resorptionsgeschw.
- kleineres Max. des Plasmaspiegels
- geringere Intensität der Wirkung
Was ist verantwortlich für die niedrige orale Bioverfügbarkeit mancher Arzneistoffen (Digoxin)
- Diffusion des AZ in Enterozyten & Übertritt ins Blut
- Transport des AZ zurück ins Darmlumen via P-Glykoprotein MDR1 Transporter
- z.T. Metabolisierung durch CYP-Enzyme
- ein Teil der Matabolite Übertritt ins Blut
- anderer Teil zurück ins Darmlumen via MDR1
Wann ist die rektale Applikation geeignet bzw ungeeignet?
- bei erwünschter lokaler Wirkung im unteren Dickdarm
- Erbrechen (weil nicht ausgeschieden wird) oder Krampfanfällen
- wenn p.o. schwierig
ungeeignet für AZ mit geringer therapeutischer Breite
Welche Faktoren spielen eine Rolle beim Ausmaß der Resorption bei rektaler Applikation?
- kleine Resorptionsfläche
- Füllzustand. Defäkation
Wird der Pfortaderkreislauf bei rektaler Applikation umgehen?
ist möglich, je nachdem wie tief das Zäpfchen eingeführt wird
Welche Art der Arzneistoffe werden für die inhalative Applikation verwendet?
- volatile (flüchtig) Substanzen oder Gase
- fein verteilt als Aerosol; Größe der Teilchen bestimmt, wo Arzneistoff wirkt
-> über 10µm obere Atemwege
-> 2 bis 10 µm kleine Bronchien und Bronchiolen
-> < 2µm in Alveolen
Welche Wirkungen können mittel inhalativer Applikation erreicht werden?
- lokal = als Aerosole z.B. Therapie des Asthma
- systematisch = sehr rasch (wie i.v.) z.B. Inhalationsnarkotika
Was sind die Vorteil der inhalativen Applikation?
- große Alveolarfläche
- starke Durchblutung
- kurze Diffusionswege durch dünne Grenzschicht -> rasche Wikrung
Was sind Schleimhäute?
sie bilden eine geschlossene lipophile Barriere durch ein unverhorntes, mehrschichtiges Plattenepithel -> kontinuierliche Phospholipidbarriere
Wann nutzt man die Resorption über Schleimhaut? Welches Organ und welche Wikrung?
- Mund -> Wirkung in Mundhöhle/Rachen -> bei Notfallsituationen z.B. Glycerolnitrat bei Angina Pectoris -> gelang direkt in venösen Schenkel des systemischen Kreislaufs -> schneller Wirkeintritt
- Nase -> Schleimhautaschwellende Wirkung -> Resorption von Peptiden -> sehr gut durchblutet
Warum ist die Haut eine schwere Barriere für transdermale Applikation?
Haut bildet eine geschlossene lipophile Barriere durch ein mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel -> kontinuierliche Phospholipidbarriere
Welche Wirkungen erzielt die transdermale Applikation?
- lokal = Arzneistoff muss in Haut eintreten -> Behandlung von Sonnenbrand, Hautausschlägen, Wunden, trockene Haut
- systematisch = Freisetzung des AZ aufgrund Konzentrationsgradienten -> abhängig von Eigenschaften des AZ & Matrix
Welche Eigenschaften sollte der Arzneistoff aufweisen, damit transdermale Applikation funktioniert?
- geringer Molekulargewicht
- hohe Lipophilie
- gute therapeutische Breite
Was sind die Vorteile einer transdermalen Applikation? gib ein Beispiel
transdermal verabreichte Opioide (Fentanyl, Buprenorphin)
- Umgehung von GIT-Problemen
- Umgehung First-Pass-Effekts
- geringe Fluktuationen in Plasmakonz.
- weniger Nebenwirkungen (Erbrechen, Nausea)
- gute Patien*innencompliance