Pharmakologie Flashcards

1
Q

Welche 3 Bereiche der Pharmakologie kann man unterteilen?

A
  • Pharmakokinetik
  • Pharmakodynamik
  • Pharmakogenetik
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2
Q

Definition Pharmakokinetik

A
  • Wie gelangt er in den Organismus?
  • Wie lange bleibt er im Organismus?
  • Wieviel Arzneistoff wird benötigt, um eine therapeutische Wirkung zu erzielen?
  • Aus Sicht des Körpers
  • Therapieplan
  • LADME-System
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3
Q

Definition Pharmakodynamik

A
  • Wieso und wo wirkt er?
  • Wie stark wirkt er?
  • Aus Sicht des Pharmakons
  • molekulare Wirkmechanismen
  • Wirkprofil und -qualität
  • Dosis-Wirkungsbeziehungen
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4
Q

Definition Pharmakogenetik

A
  • Wie erkläre ich Therapieversager?
  • SNPs
  • genetischer Polymorphismus
  • personalisierte Medizin
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5
Q

Definition Pharmakologie

A

= Wissenschaft von den Wechselwirkungen zwischen Arzneistoffen und Lebewesen

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6
Q

Definition Pharmakon

A

= Wirkstoff
eine Substanz, die im Körper eine (pharmakologische) Wirkung hervorruft

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7
Q

Definition Arzneistoff

A

ist ein Wirkstoff, der im oder am menschlichen oder tierischen Körper zur Heilung, Linderung, Verhütung oder Erkennung von Krankheiten dient.

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8
Q

Definition Medikament

A

= Arzneimittel
Zur Anwendung bei Mensch oder Tier werden AZ in Kombination mit einem oder mehreren Hilfsstoffen in geeignete Zubereitungsformen gebracht

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9
Q

Definition Droge

A

= Drogen oder Arzneidrogen sind haltbar gemachte Teile von Pflanzen, Pilzen, Tieren oder MO und werden meist zur Herstellung von AZ verwendet
-> Rauschdrogen, Rauschmittel und Rauschgift führen zu einem veränderten Bewusstseinszustand

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10
Q

Welche Applikationsorte eines Arzneistoffs unterscheidet man?

A
  • intramuskulär
  • subkutan
  • transdermal
  • intravenös
  • sublingual
  • bukkal
  • inhalativ
  • oral
  • rektal
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11
Q

Was bedeutet parenteral? Welche Applikationsorte zählen dazu?

A

= Umgehung des Magen-Darm-Trakts und damit First-Pass Effekt
- Intramuskulär
- subkutan
- transdermal
- intravenös
- sublingual
- bukkal
- inhalativ

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12
Q

Was ist der unterschied zwischen intravenös und intraarteriell?

A
  • intravenös = direkt in die Venen -> es kommt zu Verzweigungen (größeres Volumen) -> verdünnt AZ Konz. -> verhindert toxische Wirkung
  • intraarteriell = direkt in die Arterien -> Verzweigungen (kleines Volumen) -> AZ Konz. steigt -> toxische Wirkung
    NUR bei Zytostatika oder Röntgenkontrastmittel verwendet
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13
Q

Wofür steht das LADME System?

A

L = liberation (Freisetzung)
A = absorption (Resorption)
D = distribution (Verteilung)
M = metabolisation (Metabolismus)
E = excretion (Exkretion)

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14
Q

Definition Resorption

A

= Prozess, durch den der aus der Darreichungsform freigesetzte Wirkstoff in Körper aufgenommen wird & in Blutkreislauf gelangt. Von dort kann er seinem Wirkort kommen und eine pharmakologische Wirkung entfalten
(AUßER intravenös)

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15
Q

Wie ist eine Phospholipid-Doppelmembran aufgebaut?

A
  • apolare Fettsäurekette
  • polare Kopfgruppe
  • Glykolipid
  • Glykoprotein
  • Rezeptoren
    -Transportproteine
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16
Q

Zähle allgemeine Resorptionsmechanismen auf

A
  • Passive Prozesse (über Konzentrationsgradient)
    -> Diffusion
    -> Filtration
    -> Erleichterte Diffusion (Bindung an Carrier)
  • aktive Prozesse (Energie notwendig)
    -> aktiver Transport
    -> Endozytose (Pinozytose & Phagozytose)
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17
Q

Mit welchem Resorptionsmechanismus gelangen Arzneistoffe?

A

über Diffusion durch Lipidschicht = lipophile Moleküle
(aktiver Transport bei größeren Moleküle)

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18
Q

Was sagt der Verteilungskoeffizient aus?

A

Je höher, desto besser ist die Löslichkeit in der zuerst bezeichneten Phase
z.B. Penicillin V hat 110 somit ist er lipophil
Morphin hat 5 somit hydrophil

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19
Q

In welchem Gebiet spielt Verteilungskoeffizient eine Rolle?

A
  • Resorption -> Lipinski’s Rule of 5: logP = -0,4 bis 5,6
  • Verteilung -> Anreicherung im Fettgewebe & Permeation der Blut-Hirn-Schranke
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20
Q

Ionisationsgrad-Lipophilie Beziehung erklären

A

= zunehmende Ionisation verringert die lipophilen Eigenschaften stark! Arzneistoffe sind nur im nicht-ionisierten Zustand ausreichend lipophil

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21
Q

Was sind die Vor und Nachteile der zunehmenden Ionisation?

A

Vorteil = Überwindet Blut-Hirn-Schranke nicht -> keine zentralen Nebenwirkungen
Nachteil = schlecht resobiert

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22
Q

Wie bestimmt man den Ionisationsgrad basischer Arzneistoffe? Gib ein Beispiel dazu

A

log(nicht-Ionen/Ionen) = pH - pKa
-> hoher Ionisationsgrad bei niedrigem pH-Wert
z.B. Imipramin reichert sich bei niedrigem pH an -> Magenspülung bei Vergiftung

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23
Q

Wie bestimmt man den Ionisationsgrad sauren Arzneistoffe? Gib ein Beispiel dazu

A

log(nicht-Ionen/Ionen) = pKa - pH
-> hoher Ionisationsgrad bei hohem pH-Wert
z.B. Salicylsäure reichert sich bei hohen pH an v.a. in Epithelzellen des Magens -> bei Vergiftung alkalisiert man den Harn mit Bikarbonat damit eliminiert wird

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24
Q

Erkläre wieso es zur Ionenfalle von ASS in den Epithelzellen des Magens kommt

A

1) ASS hat einen pKa von 3,4
2) Im Magen ist pH von 1 -> liegt primär in der protonierten (ungeladen) Form vor
3) kann sich über Membran verteilen und steht mit der protonierten Form in Epithelzelle im GGW
4) Intrazellular liegt pH bei 7,1 -> ASS dissoziiert (H abgegeben)
5) deprotonierte Form von ASS kann nicht durch Membran diffundieren .> reichert sich an

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25
Q

Wie berechnet man die Ionenfalle?

A

Magen pH 1
pKa - pH = 3,4 - 1 = 2,4 -> 1*10^2,4 = 251

Intrazellular pH 7,1
pKa - pH = 3,4 - 7,1 = -3,7 -> 1*10^-3,7 = 0,00019 -> wenig lipophil daher Anreicherung in Epithelzellen -> Nebenwirkungen

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26
Q

Was sind die Folgen durch intrazelluläre Anreicherung von ASS in Magenzelle?

A
  • starke Prostaglandinsynthesehemmung
  • reduzierte Thromboxansynthese
  • intrazelluläre Schädigung
  • Schädigung der Epithelzellen
  • Ulzera und Blutungen
    IST REVERSIBEL
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27
Q

Welche Fragen spielen eine große Rolle bei der Resorption?

A
  • Welche Wirkung soll erzielt werden?
    -> systemisch = Substanz gelangt in Blutbahn um den eig. Wirkort zu erreichen
    -> lokal = AZ Konz. nur im Bereich der Applikationsortes ausreichend
  • Wie lange dauert, bis Arzneistoff in Blutbahn ist?
    -> Resorptionsgeschwindigkeit
  • Wieviel Arzneistoff wird resobiert?
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28
Q

Welche Faktoren spielen bei der Resorption eine Rolle?

A
  • Substanzmenge am Resorptionsort
    -> Galenik, Dosis, Konzentration
  • physikochemische Substanzeigenschaften
    -> geringe Größe, mangelnde Polarität, gute Fettlöslichkeit
  • Resorptionsort
    -> Fläche, pH-Wert, Durchblutung, Epithelzellen
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29
Q

Welches Organ ist bei der Resorption nach oraler Applikation am relevantesten?

A

DÜNNDARM (Duodenum, Jejunum, Ileum)
- pH 6 - 7,5
- 2 - 4 h
- große Fläche
- sehr gut durchblutet

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30
Q

Wieso ist die perorale Applikation so beliebt?

A
  • nicht invasiv
  • meist ausreichend hohe Konz. im Blutplasma
  • hohe Compliance
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31
Q

Wie wird Ethanol resorbiert?

A

Ethanol ist klein, ungeladen & hydrophil -> mittels Diffusion durch Lipidschicht oder Filtration durch Aquaporin

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32
Q

Welche Faktoren beeinflussen speziell die Resorption im GIT?

A
  • Art der Formulierung
  • physikochemische Eigenschaften des Arzneistoffes
  • Funktionszustand des GIT
    -> pH-Wert
    -> Funktionszustand des GIT
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33
Q

Wie beeinflussen Pethidin und Nahrung die Magesmotilität auf Resorption von Paracetamol?

A
  • verminderte Resorptionsgeschw.
  • kleineres Max. des Plasmaspiegels
  • geringere Intensität der Wirkung
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34
Q

Was ist verantwortlich für die niedrige orale Bioverfügbarkeit mancher Arzneistoffen (Digoxin)

A
  1. Diffusion des AZ in Enterozyten & Übertritt ins Blut
  2. Transport des AZ zurück ins Darmlumen via P-Glykoprotein MDR1 Transporter
  3. z.T. Metabolisierung durch CYP-Enzyme
  4. ein Teil der Matabolite Übertritt ins Blut
  5. anderer Teil zurück ins Darmlumen via MDR1
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35
Q

Wann ist die rektale Applikation geeignet bzw ungeeignet?

A
  • bei erwünschter lokaler Wirkung im unteren Dickdarm
  • Erbrechen (weil nicht ausgeschieden wird) oder Krampfanfällen
  • wenn p.o. schwierig
    ungeeignet für AZ mit geringer therapeutischer Breite
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36
Q

Welche Faktoren spielen eine Rolle beim Ausmaß der Resorption bei rektaler Applikation?

A
  • kleine Resorptionsfläche
  • Füllzustand. Defäkation
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37
Q

Wird der Pfortaderkreislauf bei rektaler Applikation umgehen?

A

ist möglich, je nachdem wie tief das Zäpfchen eingeführt wird

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38
Q

Welche Art der Arzneistoffe werden für die inhalative Applikation verwendet?

A
  • volatile (flüchtig) Substanzen oder Gase
  • fein verteilt als Aerosol; Größe der Teilchen bestimmt, wo Arzneistoff wirkt
    -> über 10µm obere Atemwege
    -> 2 bis 10 µm kleine Bronchien und Bronchiolen
    -> < 2µm in Alveolen
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39
Q

Welche Wirkungen können mittel inhalativer Applikation erreicht werden?

A
  • lokal = als Aerosole z.B. Therapie des Asthma
  • systematisch = sehr rasch (wie i.v.) z.B. Inhalationsnarkotika
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40
Q

Was sind die Vorteil der inhalativen Applikation?

A
  • große Alveolarfläche
  • starke Durchblutung
  • kurze Diffusionswege durch dünne Grenzschicht -> rasche Wikrung
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41
Q

Was sind Schleimhäute?

A

sie bilden eine geschlossene lipophile Barriere durch ein unverhorntes, mehrschichtiges Plattenepithel -> kontinuierliche Phospholipidbarriere

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42
Q

Wann nutzt man die Resorption über Schleimhaut? Welches Organ und welche Wikrung?

A
  • Mund -> Wirkung in Mundhöhle/Rachen -> bei Notfallsituationen z.B. Glycerolnitrat bei Angina Pectoris -> gelang direkt in venösen Schenkel des systemischen Kreislaufs -> schneller Wirkeintritt
  • Nase -> Schleimhautaschwellende Wirkung -> Resorption von Peptiden -> sehr gut durchblutet
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43
Q

Warum ist die Haut eine schwere Barriere für transdermale Applikation?

A

Haut bildet eine geschlossene lipophile Barriere durch ein mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel -> kontinuierliche Phospholipidbarriere

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44
Q

Welche Wirkungen erzielt die transdermale Applikation?

A
  • lokal = Arzneistoff muss in Haut eintreten -> Behandlung von Sonnenbrand, Hautausschlägen, Wunden, trockene Haut
  • systematisch = Freisetzung des AZ aufgrund Konzentrationsgradienten -> abhängig von Eigenschaften des AZ & Matrix
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45
Q

Welche Eigenschaften sollte der Arzneistoff aufweisen, damit transdermale Applikation funktioniert?

A
  • geringer Molekulargewicht
  • hohe Lipophilie
  • gute therapeutische Breite
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46
Q

Was sind die Vorteile einer transdermalen Applikation? gib ein Beispiel

A

transdermal verabreichte Opioide (Fentanyl, Buprenorphin)
- Umgehung von GIT-Problemen
- Umgehung First-Pass-Effekts
- geringe Fluktuationen in Plasmakonz.
- weniger Nebenwirkungen (Erbrechen, Nausea)
- gute Patien*innencompliance

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47
Q

Welche Faktoren spielen bei der subkutaner oder intramuskulären Applikation eine Rolle?

A
  • lokale Durchblutung
    -> Muskel & Peritoneum = Bauchfell gut durchblutet -> schnelle Resorption
    -> Unterhautgewebe schlecht durchblutet -> langsame Resorption
  • Löslichkeit des Arzneistoffes
  • Eigenschaften des Arzneistoffes
    -> lipophil / hydrophil & klein = rasch
  • Verzögerung der Resorption
    -> Zugabe von Adrenalin -> lokale Vasokonstriktion
    -> schwer lösliche Arzneiformen
48
Q

Wovon hängt die Geschwindigkeit der systematischen Aufnahme eines Arzneistoffes ab?

A
  • Formulierung
  • Distanz zu Blutgefäßen
  • Durchblutung am Resorptionsort
  • First-Pass-Effekt
  • Applikationsart (i.v. < i.m < s.c < p.o)
49
Q

Definition Verteilungsvorgang

A

= Ausbreitung im Organismus

50
Q

Definition Verteilung

A

= Konzentration in einem bestimmten Körperareal zu einem bestimmten Zeitpunkt

51
Q

Definition Verteilungsgleichgewicht

A

= Zustand nach Ende des Verteilungsvorgangs

52
Q

Wovon ist der Transkapillarer Austausch abhängig?

A
  • Blutfluss
  • Permeabilität der Substanz durch Kapillarendothel
53
Q

Welche Verteilungsräume sind von Bedeutung?

A
  • Extrazellularraum (Plasmaraum, Interstitialraum, Transzellularraum)
  • Intrazellularraum
  • Gewebe
54
Q

Erkläre das Muster der Arzneistoffverteilung

A
  1. Verbleib hauptsächlich im vaskulären System
  2. Verteilung im Körperwasser
  3. Anreicherung in spezifischen Geweben
  4. Ungleichmäßige Verteilung im Körper
55
Q

Was sind die Ursachen für eine unterschiedliche Verteilung von Arzneistoffen?

A
  • physiko-chemischen Eigenschaften
  • Eigenschaften der begrenzenden Membran
  • Durchblutung/Blutfluss
  • Ausmaß der Bindung an Plasmaproteine
  • Ausmaß der Elimination des Arzneistoffs
56
Q

Zähle die Blut-Gewebeschranken auf

A
  • Diskontinuierliche Kapillaren
  • Fenestrierte Kapillare
  • Kontinuierliche Kapillare
  • Kontinuierliche Kapillaren mit aufgelagerten Gliazellen
57
Q

Wie ist die diskontinuierliche Kapillare aufgebaut?

A

Endothel und fehlende Basalmembran sind lückenhaft (Leber, Milz)

58
Q

Wie ist die fenestrierte Kapillare aufgebaut?

A

Endothel besitzt verschlossene Öffnungen durch eine Basalmembran (Mucosa des GIT, Niere)

59
Q

Wie ist die kontinuierliche Kapillare aufgebaut?

A

Endothel und Basalmembran sind lückenlos -> Verschluss durch tight junctions (Herzmuskeln, glatte Muskeln, Skelettmuskeln)

60
Q

Zähle spezielle Verteilungsräume auf

A
  • Blut-Hirn-Schranke
  • Plazenta-Schranke
  • Blut-Hoden-Schranke
  • Blut-Liquor Schranke
  • Blut-Milch-Schranke
61
Q

Was sind die Aufgaben der Blut-Hirn-Schranke?

A
  • Versorgung mit Energie
  • Aufrechterhaltung der Homöostase
  • Schutz vor Störungen des Informationsflusses durch im Blut zirkulierende NT
  • Schutz vor körperfremden Stoffen
62
Q

Wie gelangen Arzneistoffe durch die Blut-Hirn-Schranke?

A
  • passive Diffusion -> lipohile und Gase
  • parazellulärer Transport -> kleine Moleküle wie Harnstoff, Glycin
  • Transportprotein -> Glucose, AS
  • Rezeptor vermittelte & adsorptive Transzytose -> LDL
    KEINE REFLUX PUMPE
63
Q

Nenne ein Beispiel welches die Blut-Hirn-Schranke überwindet

A

L-DOPA
- eingesetzt bei Morbus Parkinson
= Prodrug von Dopamin (durch DOPA-Decarboxylase)
- über Transporter LAT 1
- mit Carbidopa oder Benserazid, um F zu erhöhen und Nebenwirkungen reduzieren

64
Q

Was sind die Ursachen für eine erhöhte Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke?

A
  • Bereiche des Gehirns ohne Blut-Hirnschranke
  • Entzündungsvorgänge (Meningitis)
  • extremer Stress
  • Neugeborenen
  • Applikation einiger Peptiden
65
Q

Wie gelangen Arzneistoffe durch die Plazenta-Schranke?

A
  • Diffusion -> Wasser, Elektrolyte
  • erleichterte Diffusion
  • aktiver Transport -> AS, GLukose
  • Pinozytose -> igG
66
Q

Wie ist due Blut-Milch-Schranke aufgebaut?

A

einschichtiges Epithel mit unvollständigen Tight-Junctions

67
Q

Was ist die therapeutische Relevanz bei Blut-Milch-Schranke?

A

man sollte nicht-proeingebundene AZ (Ibuprofen), basische, lipophile Substanzen mit geringer Ionisationsgrades verwenden, da Muttermilch pH 6,5 und 4% Fettgehalt

68
Q

Verteilung und Umverteilung mit Beispiel erklären

A

Thiopental (sehr lipophil)
von gut durchbluteten in weniger durchbluteten Organe -> schnelle Anflutung im Gehirn -> Umverteilung in Muskulatur und Fettgewebe führt zu rasches Wirkungsende

69
Q

Zähle wichtige Plasmaproteine

A
  • Serum-Albumin -> saure AZ wie Penicilin
  • Saures alpha1-Glykoprotein -> basische AZ wie Imipramin
  • Lipoproteine (LDL, HDL, VLDL)
70
Q

Welche Faktoren beeinflussen die Plasmaproteinbindung?

A
  • Affinität zu den Bindungsstellen
  • Konz. des Pharmakons im Plasma
  • Konz. der bindenden Proteine
  • Konkurrenz mit körpereigenen Stoffen
  • Temperatur
  • pH-Wert
  • Lebensalter (Neugeborene)
71
Q

Veränderungen pharmakokinetischer Prozesse eines Arzneistoffs durch Plasmaproteinbindung führen zu….

A
  • Verzögerung des Verteilungsvorgangs
  • Verzögerung des Wirkungseintritt
  • Verringerung der Wirkungsintensität
  • Verlängerung der Wirkungsdauer
  • Verzögerung der Biotransformation
  • Verzögerung der Exkretion
  • Konkurrenz um Plasmaproteinbindungsstellen mit anderen Pharmaka
72
Q

Was sind die Aufenthaltsorte von Pharmaka im Organismus?

A
  • im Plasma entweder frei oder gebunden
  • im Interstitium frei hauptsächlich aber auch gebunden
  • im Intrazellulärraum gebunden an Zellorganellen, Zellmembran, Speicherung in Zellorganellen
73
Q

Was sind Positive bzw negative Aspekte von binden und speichern im Gewebe von Arzneistoffen?

A

+ Aufnahme von Iodid in Schilddrüsen
- Akkumulation im Fettgewebe, Knochengewebe
- evt. Vergiftungserscheinungen

74
Q

Definition Verteilungsvolumen

A

Das Volumen, in dem sich ein Pharmakon verteilt, bestimmt letztendlich seine Plasmakonzentration
-> ist ein virtuelles Volumen, um einen Zusammenhang zw. Plasmakonz. & applizierter Arzneistoffmenge herzustellen

75
Q

Verteilungsvolumen L/kg KG bei 0,05

A

Plasmaraum (=Intravasalraum)
z.B. Heparin

76
Q

Verteilungsvolumen L/kg KG bei 0,2

A

Extrazellularraum
z.B. Insulin, Gentamicin

77
Q

Verteilungsvolumen L/kg KG bei 0,55

A

gesamtes Körperwasser (extra + intrazellulär)
z.B. Digitoxin

78
Q

Verteilungsvolumen L/kg KG bei 1

A

Verteilung im (Fett)-gewebe
z.B. Lidocain

79
Q

Verteilungsvolumen L/kg KG bei über 1

A

Anreicherung und Speicherung im (Fett)-gewebe
z.B. Clarithromycin, Morphin

80
Q

Wovon ist Vd abhängig?

A

physiko-chemischen Eigenschaften
- großes Verteilungsvolumen bei Lipophilie & Gewebsbindung
- kleines Verteilungsvolumen bei geringer Lipophili, hohe Plasmaeiweißbindung, großes Molekulargewicht

81
Q

Welche klinische Bedeutung hat Vd?

A
  • Berechnung einer Loading Dose (Sättigungsdosis)
  • Berechnung der im Körper vorhandenen Arzneistoffmenge
  • Abschätzung der Elimination
  • Abschätzung der Eliminationshalbwertszeit bei bekannter Cl
81
Q

Definition Elimination

A

= alle Prozesse, die zu einer Konzentrationsabnahme des primär applizierten Arzneistoffs im Organismus führen über Niere, hepatischer Kreislauf und Darm

82
Q

Welche Organe sind für die Biotransformation zuständig?

A
  • LEBER
  • Dünndarmwand
  • Haut
  • Niere
  • Lunge
83
Q

Wo findet die Biotransformation in den jeweiligen Organen statt?

A
  • glattes endoplasmatisches Retikulum
  • Zytosol
  • Mitochondrien
84
Q

Welche Organe sind für die Exkretion zuständig?

A
  • Niere
  • Leber
  • Darm
  • Lunge
  • (Haut, Schweiß, Speichel, Muttermilch)
85
Q

Was ist das Ziel der Biotransformation?

A
  • Inaktivierung von Arzneistoffen oder Toxinen (Entgiftung)
  • Verbesserung der Ausscheidungsfähigkeit
  • entscheidend für schnelle Elimination von lipophilen Arzneistoffen
86
Q

Welche Phasen durchgeht ein Arzneistoff während Arzneistoffmetabolismus?

A
  1. Pharmaka (schlecht wasserlöslich, wirksam)
  2. Phase-I-Reaktionen = Umwandlungsreaktionen
  3. Metabolite (gut wasserlöslich, z.T. wirksam)
  4. Phase-II-Reaktionen = Konjugationsreaktionen
  5. Konjugate (wasserlöslich, unwirksam)
87
Q

Was passiert in der Phase-I-Reaktion?

A

Funktionalisierungsphase -> funktionelle Gruppen werden eingeführt oder freigelegt (Hydroxylierung, Reduktion)

88
Q

Welche Enzyme sind in der Phase-I-Reaktion beteiligt?

A
  • Oxidation/Reduktion: Cytochrom-P450-abhängige Monooxygenasen (CYP-Enzyme)
  • Hydrolyse
89
Q

Was macht die Monooxygenase?

A

führen ein O-Atom in das Substrat ein
(A) + O2 + NADPH + H -> A-OH + NADP + H2O
gleichzeitig Oxidation von Eisen

90
Q

Erkläre die Nomenklatur von CYP

A
  • erste Zahl = Genfamilie
  • Buchstabe = Subfamilie
  • letzte Zahl = Isoenzym
91
Q

Welche CYP-Enzyme sind wichtig für den Arzneistoffmetabolismus?

A

CYP1 bis 3
z.B. CYP3A4/5, CYP2D6, CYP2C8/9

92
Q

Welche Reaktionen katalysieren Cytochrom-P450?

A

Oxidationen, und somit kommt es zur Reduktion des Hemmproduktion

93
Q

Erkläre die CYP-Enzymhemmung

A

= Pharmakon, die sich mit hoher Affinität an CYP binden und selbst langsam metabolisiert werden -> erhöhte Plasmakonzentration bei gleichzeitiger Einnahme von AZ

94
Q

Nenne die Klinische Relevante CYP3A4 Hemmer

A

-Grapefruitsaft
- Antimykotika
- Antidepressiva
- Antibiotika
-> ist wichtigster CYP-Enzym (60% aller AZ)

95
Q

Erkläre die therapeutische Relevanz einer CYP3A4-Enzymhemmung an einem Beispiel

A

STATINE (Simvastatin, Lovastatin)
- Hemmung der HMG-CoA Reduktase in Leber -> ist an Cholesterinsynthese beteiligt
- seltene Nebenwirkungen: Dosisabhängig, Myopathie
-> Erhöhte Myopathie Risiko bei gleichzeitiger Einnahme von Grapefruitsaft -> drastischer Anstieg der Plasmakonz.

96
Q

Erkläre die CYP-Enzyminduktion

A

Substanzen, die die Expression durch Transkription von CYP steigern und so den Arzneistoffmetabolismus beschleunigen -> erniedrigte Plasmakonz.

97
Q

Erkläre die therapeutische Relevanz einer CYP3A4-Induktion an einem Beispiel

A

HYPERICUM PERFORATUM
senkt Plasmaspiegel von
- Proteasehemmer (Indinavir) -> Vermehrung von HIV-Viren
- Cumarin-Antikoagulantien (Warfarin) -> Thrombose
- orale Kontrazeptiva (Ethinylestradiol) -> ungewollte SS
- Cyclosporin -> Abstoßung von Transplantaten

98
Q

Was wären weitere CYP3A4-Induktoren?

A
  • Grillfleisch
  • Tabak
  • Antieptileptika
  • Antibiotika
  • Glucocorticoide
  • Antidiabetika
  • reverse Transkriptase-Inhibitoren
99
Q

Was passiert in der Phase-II-Reaktion?

A
  • Konjugationsphase
  • synthetische Reaktionen
  • Kopplung von funktionellen Gruppen an polaren Gruppen des Arzneistoffs
100
Q

Was passiert mit Morphin in Phase-II-Reaktion?

A

durch Transferase UGT entstehen
- Morphin-6-glucuronid (M6G) (hydrophiler & größer -> gelangt schlecht durch Zellmembran aber wirkt stärker)
- Morphin-3-glucuronid (inaktiv)
- Morphin-3,6-diglucuronid

101
Q

Was ist der First-Pass Effekt?

A

Umwandlung eines AZ während dessen erster Passage durch Leber. Durch die dabei stattfindenden Metabolisierung kann ein wirksamer oder unwirksamer Metabolit entstehen

102
Q

Erkläre das Konzept von Arzneistoffvorstufe

A

ein inaktiver oder wenig aktiver AZ wird erst durch Metabolisierung im Organismus in einen aktive(re)n Metaboliten überführt

103
Q

Nenne Beispiele von Prodrugs

A
  • Codein (Vorstufe von Morphin)
  • Heroin (Vorstufe von Morphin oder 6-Monoacetylmorphin)
  • Metamizol (Vorstufe von 4-N-Methylaminoantipyrin
  • Imipramin (Desmethylimipramin)
  • L-DOPA (Vorstufe von Dopamin)
104
Q

Was für eine Wirkung hat Codein?

A

analgetische und antitussive Wirkung durch Stimulierung zentraler µ-Opioidrezeptoren
-> hat geringere Affinität zum Rezeptor
-> schwächer wie Morphin

105
Q

Welche Faktoren beeinflussen den hepatischen Arzneistoffmetabolismus?

A
  • Alter
  • Geschlecht
  • Erkrankungen
  • Nahrung
  • andere Pharmaka
  • genetische Einflüsse
106
Q

Nenne die zwei Transporter in der Leber

A
  • Influxtransporter = Aufnahme von Blut in Leberzelle
  • Effluxtransporter = Ausscheidung von Leberzellen in Galle
107
Q

Welche Rolle spielt der enterohepatische Kreislauf?

A

nach der peroralen Applikation zirkuliert der AZ über einen längeren Zeitraum im Kreislauf

108
Q

Erkläre die einzelnen Schritte des enterohepatischen Kreislaufs

A
  1. Verabreichung
  2. Resorption aus Dünndarm über Pfortader in Leber
  3. Metabolisierung in Leber
  4. Übertritt der Konjugate in Galle
  5. Ausscheidung mit Gallenflüssigkeit zurück in Dünndarm
  6. Spaltung durch bakterielle Glucuronidasen und Sulfatasen
  7. Wiederholte Resorption des AZ aus Dickdarm
109
Q

Welche Bedeutung hat der enterohepatische Kreislauf?

A
  • Verlangsamter Anstieg der AZkonz. im Kreislauf
  • Verzögerung der Wirkung
  • Verlängerung der Wirkungsdauer
  • Verlängerung der Verweildauer im Körper
  • hohe Bioverfügbarkeit
110
Q

Welche Arzneistoffe werden renal eliminiert?

A
  • polar
  • wasserlöslich
  • sehr ineffizient für lipophile AZ
  • Metaboliten rascher ausgeschieden als unveränderter Stoff
  • AZ nur ausgeschieden, wenn unverändert im Urin ist
111
Q

Welche Faktoren sind bestimmend bei der glomerulären Filtration?

A
  • Organismus (Herztätigkeit, renaler Plasmafluss)
  • Arzneistoff (Molekülgröße, Bindung an Plasmaprotein)
112
Q

Welche Faktoren sind bestimmend bei der tubuläre Sekretion?

A
  • Arzneistoffe (org. Anionen & KAtionen, Lipophilie)
  • Transporter
  • Plasmakonz
113
Q

Welche Transporter sind aktiv beteiligt an der tubulären Sekretion?

A
  • OAT (Anionen)
  • OCT (Kationen)
  • ABC-Transporter (ATP-Bindungsdomänen)
114
Q

Wo treten aktive Transportsysteme neben Niere noch auf?

A

in Geweben mit Ausscheidungs- und Barrierefunktion
- Präsystematische Elimination
- Enterohepatischer Kreislaug
- Blut-Hirn-Schranke