PGS SA1 Flashcards
Was versteht man unter “Devianz”?
Devianz beschreibt das Verhalten eines Individuums, das gegen soziale Normen und Rollenerwartungen verstößt, also eine Differenz zwischen IST- und SOLL- Werten darstellt.
Wie unterscheiden sich Majorität und Minorität in Bezug auf Devianz?
Majorität: Orientiert sich an gesellschaftlichen Normen, zeigt “normales” Verhalten, hat mehr Macht und soziales Ansehen.
Minorität: Weicht von Normen ab, zeigt abweichendes Verhalten, wird als Bedrohung wahrgenommen und häufig abgewertet
Welche Folgen können durch deviante Verhaltensweisen entstehen?
Diskriminierung
Abwertung
Verachtung gegenüber der Minorität
Reaktionen der Minorität wie Rückzug oder aggressives Verhalten.
Welche Funktionen kann Devianz in der Gesellschaft erfüllen?
Devianz kann eine Gesellschaft stabilisieren, da negative Sanktionen gegen “Abweichler” eine normalisierende Funktion haben.
Sie trägt zur Lebensfähigkeit eines sozialen Gebildes bei.
Was besagt der sozialisationstheoretische Ansatz zu Devianz?
Devianz wird als Ergebnis eines misslungenen Sozialisationsprozesses betrachtet. Ursachen können familiäre Konflikte, Defizite in sozialen Strukturen oder Fehler in wichtigen Sozialisationsinstanzen sein.
Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung von deviantem Verhalten laut dem sozialisationstheoretischen Ansatz?
- Äußere Faktoren: Sozio-kulturelles Umfeld wie Familie, Schule, finanzielle Situation, Krieg etc.
- Innere Faktoren: Biologische Anlagen wie Geschlecht, Begabungen,
Selbstwertgefühl etc. - Wechselwirkung: Zusammenspiel zwischen inneren (biologischen) und äußeren (soziokulturellen) Faktoren. Verhaltensstandards werden nicht internalisiert, Fähigkeiten nicht erworben.
Was versteht man unter Definitionsmacht im Kontext des
Etikettierungsansatzes?
Definitionsmacht bezeichnet die Fähigkeit bestimmter Gruppen oder
Institutionen, Verhalten und Handlungen als „normal“ oder „abweichend“ zu klassifizieren. Diese Macht liegt häufig bei Personen oder Institutionen wie Lehrern, Eltern, Arbeitgebern oder der Justiz, die gesellschaftliche Normen festlegen und durchsetzen.
Wie beschreibt der Etikettierungsansatz (Labeling Approach) die Entstehung von Devianz?
Die Definitionsmacht entscheidet, ob ein Verhalten als normal oder abweichend gilt.
Person zeigt Verhalten das von den gesellschaftlichen Werten/Normen abweicht.
Gesellschaft weist Personen ein “Etikett” zu.
BetroƯene Person wird stigmatisiert und erfährt eine andere Behandlung wie andere Kinder, Stigmatisierung und Isolation fördern illegitime Handlungen.
Die Person fügt sich in die Rolle des Abweichlers ein (self-fulfilling prophecy) und verstärkt das Verhalten.
Durch gesellschaftliche Zuschreibung/Behandlung beginnt die Person das Verhalten zu verstärken: Eintritt in die „Abweichlerkariere“
Welche Erwartungen und Anforderungen werden an die Berufsrolle von Erzieher/innen gestellt?
Erzieher/innen müssen flexibel auf gesellschaftliche Veränderungen wie Migration, demografischen Wandel und Digitalisierung reagieren und Kinder sowie Jugendliche in ihrer Entwicklung unterstützen.
Wer stellt Erwartungen an die Berufsrolle der Erzieher/innen?
Eltern, Freunde, Stadt/Land, Arbeitgeber, Leitung, Kolleginnen, die
Gesellschaft und die Erzieher/innen selbst
Welche Aufgaben hat die Kinder- und Jugendhilfe?
Anpassung an demografische und gesellschaftliche Veränderungen.
Flexible Reaktion auf individuelle und gesellschaftliche Probleme.
Unterstützung der Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung.
Welche gesellschaftlichen Veränderungen wirken sich auf die Rolle der Erzieher/innen aus?
Demografischer Wandel, Digitalisierung, Wertewandel, Armut, Diversität der Familienformen, Krisen und Unsicherheiten
Welche Auswirkungen haben gesellschaftliche Veränderungen auf die Kitas?
Kita als frühkindliche Bildungsstätte und sozialer Lebensraum.
Flexibilisierte Öffnungszeiten.
Wie verändern sich die Anforderungen an Erzieher/innen durch gesellschaftliche Entwicklungen?
Flexible Arbeitszeiten (z. B. Wochenenddienste).
Vielfältige Personalzusammensetzung.
Professionelles Personal mit spezifischen Kenntnissen (z. B. Sprachförderung, Entwicklungspsychologie).