Patient 1 Flashcards

1
Q

Welche Diagnosen hat Herr M.?

A

Agoraphobie ohne Panikstörung (G)
leichte depressive Episode (A)
Somatoforme Störung (A)

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2
Q

Wie lauten die ICD-10 Kriterien für F40.00 Agoraphobie ohne Panikstörung?

A
  1. Angst vor mindestens 2 von:
    - Menschenmengen
    - öffentliche Verkehrsmittel
    - Reisen alleine
    - weit weg von zuhause sein
  2. innerhalb der Situationen mindestens zwei gleichzeitig von:
    - schwitzen, Herzrasen, Puls, Kribbelgefühl, Druck auf der Brust
  3. deutliche emotionale Belastung durch das Vermeidungsverhalten
  4. Symptome beschränken sich ausschließlich/vornehmlich auf die Situation
  5. nicht bedingt durch Wahn oder andere psychische Erkrankung
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3
Q

Wie lauten die Kriterien für eine F 32.0 leichte depressive Episode?

A
  1. die allgemeinen Kriterien für eine depressive Episode müssen erfüllt sein
    - mindestens seit 2W
    - keine Manie/Hypomanie in der Vorgeschichte
    - kann nicht besser anders erklärt werden
  2. von den Hauptsymptomen müssen mindestens 2 erfüllt sein
    - depressive Verstimmung fast jeden tag, fast den ganzen Tag
    - Interessen- oder Freudverlust
    - reduzierter Antrieb oder gesteigerte Müdigkeit
  3. von den zusätzlichen Symptomen müssen 2 erfüllt sein (insgesamt mind. 4)
    - Schlafprobleme
    - Schuld oder Schamgefühle
    - Selbstwertverlust
    - Gedanken an den Tod
    - Konzentrationsprobleme
    - psychomotorische Agitiertheit
    - Appettitverlsut oder gesteigerter Appetit
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4
Q

Wie lauten die Kriterien für eine F45.0 Somatisierungsstörung?

A

A. mind. 2 Jahre multiple und wechselnde körperliche Beschwerden
B. andauerndes Leid, oder mehr wechselnde Konsultationen
C. Weigerung, die medizinische Feststellung zu akzeptieren
D. 6 oder mehr Symptome aus mindestens 2 Gruppen
gastro-intestinal
urogenital
Haut- und Schmerzsymptome

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5
Q

Welche Diagnose nach ICD-10 stellen Sie?

A

F40.00 Agoraphobie ohne Panikstörung

Der Patient vermeidet angstbesetzte Situationen wie öffentliche Verkehrsmittel, Menschenmengen und Reisen.

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6
Q

Was spricht gegen eine Panikstörung im engeren Sinne?

A

Die panikähnlichen Symptome treten nur als Reaktion auf bestimmte Reize auf

Dies bedeutet, dass sie nicht spontan auftreten.

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7
Q

Welche Kriterien müssen für eine Somatisierungsstörung (F45.0) erfüllt sein?

A
  • Multiple, anhaltende körperliche Beschwerden über mindestens zwei Jahre
  • Symptome betreffen verschiedene Organsysteme
  • Keine ausreichende medizinische Erklärung trotz umfassender Diagnostik
  • Hoher Leidensdruck und häufige Arztbesuche

Diese Kriterien sind nicht erfüllt, da die Symptome an Angstsituationen gebunden sind.

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8
Q

Was sind mögliche organische Ursachen für den Grand-Mal-Anfall?

A
  • Epilepsie: EEG, MRT des Gehirns
  • Synkopen/Herzrhythmusstörungen: EKG, Langzeit-EKG
  • Stoffwechselstörungen: Blutuntersuchungen
  • Infektionen: Liquoruntersuchung
  • Psychogene nicht-epileptische Anfälle: Video-EEG-Monitoring

Diese Tests helfen, organische Ursachen auszuschließen.

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9
Q

Welche Kriterien muss eine Anpassungsstörung (F43.2) erfüllen?

A
  • Emotionale oder Verhaltenssymptome als Reaktion auf ein identifizierbares belastendes Ereignis
  • Beginn innerhalb von 1–3 Monaten nach dem Stressor
  • Symptome übersteigen das zu erwartende Maß der Belastungsreaktion

Diese Kriterien sind nicht erfüllt, da die Symptome längerfristig bestehen.

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10
Q

Was sind evidenzbasierte Therapieverfahren für Agoraphobie?

A
  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
  • Exposition in vivo
  • Kognitive Umstrukturierung
  • Atem- und Entspannungsübungen

KVT ist der Goldstandard bei Agoraphobie.

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11
Q

Wie würden Sie eine Expositionstherapie bei Agoraphobie strukturieren?

A
  • Psychoedukation
  • Hierarchien erstellen
  • In-vivo-Exposition
  • Verhaltensexperimente
  • Rückfallprophylaxe

Diese Schritte helfen, die Angst schrittweise abzubauen.

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12
Q

Welche Funktionen hat Psychoedukation in der Behandlung von Angststörungen?

A
  • Verständnis der eigenen Symptomatik
  • Normalisierung von Angstsymptomen
  • Förderung von Eigenverantwortung

Diese Funktionen erhöhen die Motivation des Patienten.

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13
Q

Welche pharmakologischen Behandlungsmöglichkeiten bestehen für Angststörungen?

A
  • SSRI/SNRI (z.B. Escitalopram)
  • Betablocker (z.B. Bisoprolol)
  • Benzodiazepine

SSRI/SNRI sind gut belegt bei Angststörungen.

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14
Q

Was sollte bei der Beurteilung der Medikation des Patienten berücksichtigt werden?

A
  • Wirksamkeit des Escitaloprams
  • Regelmäßige Evaluation
  • Interdisziplinäre Abstimmung

Diese Aspekte sind wichtig für eine optimale Behandlung.

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15
Q

Welche Herausforderungen können bei der Behandlung dieses Patienten auftreten?

A
  • Hohe Angst vor körperlichen Symptomen
  • Starke Vermeidungsstrategien
  • Mangelnde soziale Unterstützung
  • Geringe Partnerschaftserfahrung

Diese Faktoren können den Therapieerfolg beeinträchtigen.

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16
Q

Welche sozialen Aspekte der Biografie des Patienten sind relevant?

A
  • Frühere Erfahrungen mit sozialer Ausgrenzung
  • Enge Familienbindung
  • Soziale Isolation und Zurückweisung in Partnerschaftsfragen

Diese Aspekte beeinflussen die Entwicklung der Symptome.

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17
Q

Warum sind Agoraphobie und Panikstörung differentialdiagnostisch voneinander zu trennen?

A
  • Agoraphobie: Ängste und Vermeidungsverhalten nur in bestimmten Situationen
  • Panikstörung: Angstsymptome treten spontan auf

Der Patient hat keine spontanen Panikattacken.

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18
Q

Wie können kognitive Verzerrungen des Patienten in der Therapie adressiert werden?

A
  • Identifikation dysfunktionaler Gedanken
  • Kognitive Umstrukturierung
  • Verhaltensexperimente

Diese Techniken helfen, die Ängste zu hinterfragen.

19
Q

Welche Bedeutung haben vegetative Symptome bei Angststörungen?

A
  • Verstärkung der Angst
  • Psychoedukation über die Symptome
  • Entspannungsübungen und Atemtechniken

Diese Maßnahmen helfen, die Kontrolle über körperliche Reaktionen zu gewinnen.

20
Q

Was könnte die Verbesserung des Selbstwertgefühls in der Therapie für den Patienten bewirken?

A
  • Auswirkungen auf soziale Ängste
  • Reduktion der Selbstkritik
  • Förderung von Selbstwirksamkeit

Ein besseres Selbstwertgefühl kann die Therapie unterstützen.

21
Q

Welche möglichen psychodynamischen Ursachen könnten die Symptome des Patienten erklären?

A
  • Frühe Beziehungserfahrungen
  • Konflikte mit der Geschwisterbeziehung
  • Unverarbeitete emotionale Erlebnisse

Diese Ursachen könnten die Angstsymptomatik verstärken.

22
Q

Wie könnten körperliche Symptome in der Therapie bearbeitet werden?

A
  • Verstärkung der Angst verstehen
  • Körperliche Reaktionen verstehen lernen
  • Integration von Körperarbeit in die Therapie

Diese Ansätze helfen, die Ängste zu reduzieren.

23
Q

Wie würden Sie das Suizidrisiko des Patienten systematisch einschätzen?

A

Der Patient hat keine expliziten Suizidgedanken

Eine systematische Einschätzung ist wichtig für die Sicherheit des Patienten.

24
Q

Was ist gezieltes Training zur Regulierung von Körpersymptomen in angstbesetzten Situationen?

A

Gezieltes Training umfasst Methoden wie Atemübungen oder progressive Muskelentspannung.

25
Wie kann Körperarbeit in die Therapie integriert werden?
Durch körperorientierte Techniken wie Atemübungen oder Biofeedback, um die Kontrolle über körperliche Reaktionen zu verbessern.
26
Wie schätzen Sie das Suizidrisiko eines Patienten systematisch ein?
Durch das Fragen nach Suizidgedanken, Anamnese und das Überprüfen auf Suizidversuche oder -absichten.
27
Was ist der erste Schritt, wenn ein Patient während einer Sitzung eine Panikattacke hat?
Beruhigung des Patienten durch ruhige und einfühlsame Kommunikation.
28
Welche Atemtechnik könnte bei einer Panikattacke helfen?
Bauchatmung, um die körperliche Erregung zu verringern.
29
Was ist Kognitive Umstrukturierung in der Therapie?
Ermutigung des Patienten, angstauslösende Gedanken zu hinterfragen und realistische Einschätzungen vorzunehmen.
30
Was sind somatische Ursachen für nächtliches Kribbeln in den Beinen?
* Neurologische Erkrankungen * Durchblutungsstörungen
31
Was sind psychische Ursachen für nächtliches Kribbeln in den Beinen?
* Somatisierungsstörung * Stress oder Angst
32
Welche Wirkung hat Escitalopram?
Escitalopram erhöht den Serotoninspiegel im Gehirn.
33
Warum ist Escitalopram indiziert?
Zur Behandlung von Agoraphobie und leichter depressiver Episode.
34
Was sind Verhaltensweisen des Therapeuten, die das emotionale Öffnen des Patienten begünstigen könnten?
* Hastige Reaktionsweise * Unzureichendes Einfühlungsvermögen * Mangel an Sicherheit und Vertrauen
35
Was sind biologische Aspekte der Entstehung von Angststörungen?
* Genetische Prädisposition * Neurobiologische Faktoren
36
Was sind psychologische Aspekte der Entstehung von Angststörungen?
* Lerntheorien * Kognitive Verzerrungen * Frühere Erfahrungen
37
Was sind soziale Aspekte der Entstehung von Angststörungen?
* Familienbeziehungen * Soziale Isolation
38
Welche Rolle spielt das kritische Lebensereignis (Grand-Mal-Anfall) in der Entwicklung der Störung?
* Auslöser für die Angststörung * Konditionierung und Vermeidung
39
Was sind Resilienzfaktoren in der Biografie des Patienten?
* Positive soziale Bindungen * Berufliche Zufriedenheit * Freizeitaktivitäten und Hobbys * Dankbarkeit und positive Erfahrungen
40
Welche Rolle könnten die Eltern des Patienten in der Therapie spielen?
Unterstützende Rolle und Klärung familiärer Dynamiken.
41
Wann wäre eine Einbindung der Eltern in die Therapie sinnvoll?
Wenn der Patient familiäre Konflikte nicht alleine bearbeiten kann.
42
Wie beeinflussen familiäre Strukturen die Symptomatik des Patienten?
* Enge Bindung zu den Eltern * Psychische Belastung durch den Vater * Familiäre Erwartungen
43
Wie sollte man das Thema Partnerschaft in der Therapie angehen?
Behutsamer Umgang und Erforschung der Angst vor emotionaler Nähe.