Objektwahrnehmung Flashcards
1
Q
Wahrnehmung allgemein
A
- sensorischer Input oft nicht eindeutig und unvollständig, muss interpretiert werden
- Vieles, was sich automatisch anfühlt, muss interpretiert werden; erwartungs- und top-down-gesteuert
- Zweck der Warnung NICHT perfektes Abbild der physikalischen Welt, sondern bestmögliche Steigerung der Überlebenschancen
- Anpassung Wahrnehmung an erfahrene Umwelt
- Ausnutzen von Erfahrung und Kontexten im Rahmen Interpretation macht Wahrnehmung effizient und lenkt Wahrnehmung auf wichtige Reize (Gefahren)
2
Q
Formwahrnehmung
A
- Farbe, Tiefe, Bewegung, vor allem aber Form als wichtige Wahrnehmungseigenschaften
3
Q
Wahrnehmung Objektmerkmale
A
- Kodierung durch spezielle Merkmalsdetektoren
- Objektwahrnehmung als Legokastenprinzip
- Aber Probleme: Komplexität, Variabilität zwischen/innerhalb von Objekten, neue Objekte, unvollständige Stimuli (bei Überlagerung von Gegenständen –> automatische Vervollständigung durch Gehirn)
4
Q
Organisation des Inputs
A
- Unwichtige Merkmale des Inputs werden ignoriert/ausgeblendet
- Umkodierung/Uminterpretierung von Merkmalen (Formen können zu Wörtern interpretiert werden)
- Einfügen von Merkmalen, wo physikalisch keine sind (Vervollständigung), z. B. Dreiecke
5
Q
Gestaltgesetze
A
- Regeln zur Interpretation von Input sind systematisch und nicht zufällig, Gestaltgesetze sind vor allem Beschreibungen der Regeln, Objektwahrnehmung heißt vor allem Input zu urteilen und zu zergliedern
- Gesetz der Ähnlichkeit: Ähnliche Objekte werden eher zusammen wahrgenommen als unterschiedliche
- Gesetz der Nähe: Einander nahe Objekte werden eher gemeinsam wahrgenommen (zeitlich und räumlich)
- Gesetz der durchgehenden Linien/guten Fortsetzung: Linien werden gesehen als folgten sie dem einfachsten Weg
- Gesetz der Geschlossenheit: Strukturen werden bevorzugt geschlossen statt offen und unvollständig wahrgenommen
- Gesetz der guten Gestalt/Einfachheit/Prägnanz: Figuren werden einfach statt komplex wahrgenommen, immer einfache Interpretation bevorzugt gewählt
- Gesetz des gemeinsamen Schicksals: Elemente die sich gleichzeitig in die gleiche Richtung bewegen, werden als zusammengehörig wahrgenommen
6
Q
Figur und Grund
A
- Wahrnehmung von Figur und Grund ist Frage der Interpretation, keine festgelegte Eigenschaft des Stimulus
- Sichtbar vor allem bei reversiblen Figuren (Kippbilder),
- Organisation von Figur und Grund wesentlich abhängig von Erfahrung –> nicht zufällig, erfahrungsgeleitet, in den meisten Fällen korrekt
- Gestaltgesetze (Ähnlichkeit, gute Fortsetzung) gültig
- Interpretationen bevorzugt, die gesamten Stimulus erklären, Widersprüche und zufallsabhängige Interpretationen vermeiden, da evtl. Flasche Interpretationen