Moderne Politische Theorie - A. Downs Flashcards
Diskutieren Sie die drei Merkmale moderner politischer Theorie.
- Ausdifferenzierung der Lebensbereiche
- Statt teleologischem Determinismus (Sinn und Wesen) Entwicklungsoffenheit
- Positivistische Vorgehensweise
Was unterscheidet Theorien mittlerer Reichweite von einzelnen Generalisierungen einerseits und Makrotheorien andererseits?
Theorien mittlerer Reichweite
•Zeitlich, geographisch, ökonomisch abgegrenzt
•Beispiel: Demokratietheorien
-> Können nicht überall und immer angewandt werden, lassen aber Generalisierungen zu
- Einzelne Generalisierungen: Fallstudien, kaum auf andere Fälle anwendbar
- Makrotheorien: Begriffsrahmen, die Vergleiche ermöglichen, abstrakt
Was ist Induktion, was Deduktion?
- Induktion: aus Beobachtung wird Regelmäßigkeit abgeleitet
* Deduktion: Aus Grundannahmen werden konkrete und falsifizierbare Hypothesen entwickelt
Skizzieren und diskutieren Sie den Rationalitätsbegriff der Theorien rationaler Wahl.
• Homo oeconomicus • Entscheidungsmöglichkeit • Präferenzordnung und Kenntnis dieser • Transitivität • Entscheidung abhängig von Präferenzordnung -> realistische Annahmen?
Welche Merkmale hat eine Demokratie bei Downs? Wie definiert Downs eine Partei?
• Demokratie: Regierungen gehen aus Wahlen nach allg. Wahlrecht ohne Manipulationen hervor, Oppositionsarbeit uneingeschränkt, Parteien akzeptieren Wahlergebnisse
• Parteien: Mitglieder sind sich einig über verfolgte Ziele,
eigennutzenorientiert, office-seeking, Programme als „Verkaufsstrategie“
Geben Sie die Kerngedanken von Downs „Ökonomischer Theorie der Demokratie“ wieder. Welche Akteure gibt es, was motiviert deren Handeln? Wie und warum erfüllt die Regierung ihre soziale Funktion?
- Demokratie als Marktanalogie: Parteien sind Anbieter, Wähler Konsumenten, Währung sind Wählerstimmen, Produkt ist die Regierungspolitik
- Parteien und Wähler sind eigennutzenorientiert
- Parteien bieten Programme an, die sie an Regierung bringen: Ideologie irrelevant
- Wähler wählen die Partei, die ihnen größten Nutzen bringt
- Nebenprodukt: soziale Funktion der Regierungspolitik
Was ist der Medianwähler? Inwiefern passt er in Downs Modell?
- Medianwähler: Teilt Wählermenge programmatisch in 2 Hälften
- Parteien nähern sich Position des Medianwählers an
- Zweiparteiensystem: Partei mit Stimmenmehrheit trifft programmatisch Medianwähler
Welche Folgerungen lassen sich aus der Ökonomischen Theorie der Demokratie über das Funktionieren der Modelldemokratie ziehen?
- Parteien nähern sich programmatisch an, tendieren zur Mitte
- Setzen aus Angst vor Glaubwürdigkeitsverlust Wahlversprechen um
- Siegreiche Parteien ändern Programm nicht
Welche Kritik ist an Downs Theorie geübt worden?
Menschenbild gibt nicht Wirklichkeit wieder
• Parteien sind nicht nur office-seeker, auch policy-orientiert
• Parteiidentifikation wichtig bei Wahlentscheidung
• Paradox des Wählens
Was besagt das Paradox des Wählens?
Welche Lösungsvorschläge gibt es?
- Keine rationale Erklärung aus Theorie, warum Menschen wählen gehen
- Denn: Nutzen aus Wählen geringer als Kosten der Wahlteilnahme
- Mögliche Erklärungen: „Demokratieobulus“, intrinsisches Interesse an Politik, expressiver Nutzen, Gruppenführer
Welche Arten von empirisch-analytischen Theorien kann man unterscheiden?
- Strukturtheorien (Institutienen, Normen, Kultur) (Bsp. Tocqueville-Analyse von Demokratie)
- Akteurstheorien (Pol. Phänomene auf Akteure zurückführen) (Bsp. Downs “Ökonomische Theorie der Domokratie)