Internationale Beziehungen 1 Flashcards
Was untersucht die politikwissenschaftliche Teildisziplin der Internationalen Beziehungen?
- Politisch relevanteInteraktionen und Beziehungen über nationalstaatliche Grenzen hinweg
- Sowohl internationale, intergouvernementale, transnationale als auch supranationale Interaktionen im Fokus
Was unterscheidet die Begriffe „intergouvernemental“, „supranational“ und „transnational“?
- Intergouvernemental: Regierungen mehrerer Länder sind beteiligt
- Transnational: grenzüberschreitende Aktivitäten nicht-staatlicher Akteure
- Supranational: rechtssetzende Ebene über den Nationalstaaten
Was ist das Besondere an Internationaler Politik im Vergleich zu Politik im nationalstaatlichen Rahmen?
- Abwesenheit übergeordneter Instanz, die Regeln fest- und durchsetzen kann
- Formal: Alle Nationalstaaten gleichrangig
- Aber: Faktisch spielt Macht große Rolle!
- Prinzip der Nichteinmischung
- Ordnungsprinzip: Anarchie
Skizzieren Sie die zentralen Problemstellungen der Disziplin. Gibt es Unterschiede in der Wichtigkeit dieser
Problemstellungen in Abhängigkeit vom theoretischen Standpunkt des Forschers?
• Wie können Sicherheit und Frieden erreicht werden? - (Neo-)Realismus
• Wie Wohlstand? Wie kann Handel ohne übergeordnete Instanz funktionieren? - Institutionalismus, Transnationalismus
• Was ist mit kollektiven Problemen? - Institutionalismus, Transnationalismus
• Gilt Nicht-Einmischungsprinzip immer
und absolut?
Was ist die Kernaussage des Realismus? Was versteht man unter dem Billardkugelmodell des Staates?
- Staaten streben nach Sicherheit
- Sicherheit nur durch Macht zu erzielen
- Sicherheitsdilemma: Misstrauen in andere Staaten - Aufrüstung - andere Staaten fühlen sich bedroht - ebenfalls Aufrüstung - Rüstungswettlauf
- Billardkugelmodell: Staaten einheitliche Akteure, black boxes, rational und egoistisch handelnd, können sich annähern und sich wieder voneinander entfernen
Diskutieren Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede von
Institutionalismus, Transnationalismus und Liberalismus.
- Gemeinsamkeiten: Frieden und Sicherheit möglich, auch Kooperationen zwischen Staaten
- Institutionalismus sieht Staaten im Fokus,
- Transnationalismus: transnationale Akteure
- Liberalismus: Außenpolitik der Staaten durch innerstaatliche Präferenzbildungsprozesse geprägt.
Sowohl aus dem Liberalismus als auch aus dem Konstruktivismus lässt sich ableiten, dass Demokratien untereinander keinen Krieg führen. Leiten Sie für beide Schulen eine Begründung her.
• Liberalismus:
• Außenpolitisches staatliches Handeln durch innerstaatliche Strukturen geprägt
• In Demokratien werden Konflikte friedlich gelöst
• Demokratien erfahren in Konfliktschlichtung und Kompromissbildung
• Diese Erfahrungen werden auf Kooperationen mit anderen Demokratien projiziert
- Demokratien nehmen sich gegenseitig als friedlich und kompromissbereit wahr, Krieg damit sehr unwahrscheinlich
• Die Entscheidungsprozesse in Demokratien sind im Vergleich zu Autokratien transparenter (und häufig langsamer).
-Das reduziert das Misstrauen zwischen Demokratien.
• Die Bevölkerung hat im Krieg die Kosten zu tragen. In Demokratien kann sie die Staatsführung bestimmen, in Autokratien nicht.
- Demokratische Staaten handeln konfliktscheuer
gegenüber anderen Demokratien.
• Konstruktivismus:
• Ideen wichtig bei staatlichem Handeln, dieses erfolgt normen-orientiert, nicht rational
• Bei übereinstimmenden Werten und Ideen mit anderen Staaten: Vertrauen in Kooperation und Willen zum Frieden
• Demokratien stimmen zumeist in grundlegenden Werten überein: Verständnis von Rechtsstaatlichkeit, Menschen- und Bürgerrechte, Freiheitsrechte etc.
- Krieg mit befreundeten Staaten sehr unwahrscheinlich