Modellierung und Simulation Flashcards
Welche Rolle spielen Modelle beim Entwurf mechatronischer Systeme? Zeichnen Sie eine Diagramme
Folie 3
Was sind die Vorteile der Modellierung und Simulation?
- Beobachtbarkeit innerer, sonst unzugänglicher Größen
- Hohe Reproduzierbarkeit infolge der Elimination von willkürlichen Störeinflüssen
- Beliebige Anregung des Systems
- Beliebige Variation von Systemparametern (Sensitivitätsanalysen, Variantenvergleich)
- Hohe zeitliche Skalierbarkeit der Simulation (z.B. Variationsrechnungen)
- Ungefährlichkeit
- Hohe Verfügbarkeit und geringe Kosten, insbesondere bei noch nicht existenten Systemen oder Prototypen sowie aufwendigen Untersuchungen
–> Wichtiges Hilfsmittel im modernen Entwicklungsprozess
Was ist ein wichtiges Hilfsmittel im modernen Entwicklungprozess?
Modellierung und Simulation
Warum ist die Modellierung und Simulation ein wichtiges Hilfsmittel im modernen Entwicklungprozess?
- Beobachtbarkeit innerer, sonst unzugänglicher Größen
- Hohe Reproduzierbarkeit infolge der Elimination von willkürlichen Störeinflüssen
- Beliebige Anregung des Systems
- Beliebige Variation von Systemparametern (Sensitivitätsanalysen, Variantenvergleich)
- Hohe zeitliche Skalierbarkeit der Simulation (z.B. Variationsrechnungen)
- Ungefährlichkeit
- Hohe Verfügbarkeit und geringe Kosten, insbesondere bei noch nicht existenten Systemen oder Prototypen sowie aufwendigen Untersuchungen
Was sind die Nachteile der Modellierung und Simulation?
- Modelle immer domänenspezifisch (mechanisches, thermisches, elektrisches,…, multiphysikalisches Modell der Realität) mit beschränkter Aussagekraft (Randbedingungen)
- Beschränkte Genauigkeit (Schrittweite, abgebildete Effekte)
- Modellierungs- / Simulationsaufwand (Systemkenntnis, Verfügbarkeit der Daten, Kosten für Rechner, Software, Material, etc.)
Was bedeutet der Begriff “System”?
System:
(griechisch: „das Gebilde, Zusammengestellte, Verbundene“)
1. Abgrenzbare Einheit (Systemgrenzen als Trennung zwischen System und Umgebung)
2. Ansammlung von Elementen (Subsysteme, Komponenten)
3. Informations- / Energie- / Stoffaustausch mit Umgebung über Systemgrenzen via Schnittstellen (Ein- und Ausgänge)
Was bedeutet der Begriff “Modell”?
Modell:
Beschränkte Abbildung der Wirklichkeit (eines Systems) d.h.
1. Wiedergabe bestimmter Eigenschaften des Originals (Abbildung)
2. Vernachlässigung (Reduktion) von Eigenschaften des Originals (Verkürzung)
3. Ersatz des Originals nur für bestimmte, beschränkte Fragestellungen / Aspekte (Pragmatismus)
Geben Sie Beispiele von physischen Modellen
Beispiele:
- Prototypen
- maßstäbliche Modelle
- Rapid-Prototyping
Geben Sie Beispiele von abstrakten Modellen
- Skizzen
- Konstruktionszeichnungen
- Digitale Modelle
Modellklassifikation Diagramme
Weg zum Modell
- Modellierungsobjekt
- Modellierungsaspekt
- Aussagegüte (qualitativ, quantitativ)
- Wissensstand / Abstraktionsgrad (White-Box, Grey-Box, Black-Box)
- Modellbildung / -gewinnung (theoretisch, phänomenologisch, experimentell, kombiniert)
Raum / Zeit
- Örtliche Auflösung (konzentriert, verteilt 1-D, 2-D, 3-D)
- Zeitliche Auflösung (Momentan- und Mittelwertmodell)
- Zeitliche Abtastung (zeitdiskret, zeitkontinuierlich, ereignisdiskret)
- Zeitliche Detaillierung ((quasi)statisch / dynamisch)
Anwendungsgebiet
- Modellverhalten (Deterministisch / Stochastisch)
- Domäne (Mechanik (Starrkörper, Elastizitätstheorie, Mehrkörper- simulation, Kontinuumsmechanik), Elektrotechnik, multiphysikalisch)
Umsetzung
- Modularität (monolithisch, modular, objektorientiert, Vererbung, Klassen,…)
- Modellierungsparadigma (gerichtet kausal vs. ungerichtet akausal)
- Modellierungsart (skriptbasiert, graphisch, hybrid)
- Modellumsetzung und Notation (DGL, Zustandsautomat, Petrinetz, Künstliche Neuronale Netze, Bool‘sche Logik)
Modellklassifikation nach Weg zum Modell
- Modellierungsobjekt
- Modellierungsaspekt
- Aussagegüte (qualitativ, quantitativ)
- Wissensstand / Abstraktionsgrad (White-Box, Grey-Box, Black-Box)
- Modellbildung / -gewinnung (theoretisch, phänomenologisch, experimentell, kombiniert)
Modellklassifikation nach Raum / Zeit
- Örtliche Auflösung (konzentriert, verteilt 1-D, 2-D, 3-D)
- Zeitliche Auflösung (Momentan- und Mittelwertmodell)
- Zeitliche Abtastung (zeitdiskret, zeitkontinuierlich, ereignisdiskret)
- Zeitliche Detaillierung ((quasi)statisch / dynamisch)
Modellklassifikation nach Anwendungsgebiet
- Modellverhalten (Deterministisch / Stochastisch)
- Domäne (Mechanik (Starrkörper, Elastizitätstheorie, Mehrkörper- simulation, Kontinuumsmechanik), Elektrotechnik, multiphysikalisch)
Modellklassifikation nach Umsetzung
- Modularität (monolithisch, modular, objektorientiert, Vererbung, Klassen,…)
- Modellierungsparadigma (gerichtet kausal vs. ungerichtet akausal)
- Modellierungsart (skriptbasiert, graphisch, hybrid)
- Modellumsetzung und Notation (DGL, Zustandsautomat, Petrinetz, Künstliche Neuronale Netze, Bool‘sche Logik)
Definition von Modellierungsobjekt
Das Modellierungsobjekt ist das zu untersuchende System mit entsprechenden Schnittstellen zu seiner Umwelt.
Je nach Fragestellung müssen bei der Abbildung der Umwelt unterschiedliche Aspekte mit berücksichtigt werden (z.b. andere Verkehrsteilnehmer, Fahrbahntopologie, Reibbeiwerte, etc.)
Definition von Modellierungsaspekt
Der Modellierungsgegenstand beschreibt, unter welchem Gesichtspunkt die Abbildung erfolgt. 1. Architektur- / Strukturmodelle Geometrische Abbildung (z.B. CAD, Technische Zeichnungen, Verkehrswegeplan) 2. Verhaltens- / Funktionsmodelle Mathematische Abbildung (z.B. Übertragungsfunktionen, Systemgleichungen,...) 3. Objektmodelle Abbildung der Beziehungen zwischen Objekten (z.B. Klassendiagramme, Vererbungshierarchien (vgl. Objektorientierung)) 4. Prozessmodelle Abbildung von Prozessen, Abläufen und Vorgehensweisen (z.B. Materialfluss in einer Fabrik, Taktbearbeitung am Fließband, Fertigungsabläufe, Erstellen eines Modells)
Reale Fragestellungen erfordern häufig…
…die Kombination mehrerer Aspekte
Was sind die Aspekte zur Modellierung?
1. Architektur- / Strukturmodelle Geometrische Abbildung (z.B. CAD, Technische Zeichnungen, Verkehrswegeplan) 2. Verhaltens- / Funktionsmodelle Mathematische Abbildung (z.B. Übertragungsfunktionen, Systemgleichungen,...) 3. Objektmodelle Abbildung der Beziehungen zwischen Objekten (z.B. Klassendiagramme, Vererbungshierarchien (vgl. Objektorientierung)) 4. Prozessmodelle Abbildung von Prozessen, Abläufen und Vorgehensweisen (z.B. Materialfluss in einer Fabrik, Taktbearbeitung am Fließband, Fertigungsabläufe, Erstellen eines Modells)
Für welchen Zweck verwendet man qualitative Modelle?
- Erarbeitung und Diskussion von Strukturen und Wechselwirkungen
- Visualisierung
Für welchen Zweck verwendet man quantitative Modelle?
- Anwendung für Simulationsrechnungen, Prognosen, Bewertung etc.
Was sind die Merkmale von qualitativen Modellen bezüglich ihrer Zwecke, Grössen und Darstellung?
A. Zweck:
- Erarbeitung und Diskussion von Strukturen und Wechselwirkungen
- Visualisierung
B. Grössen:
- keine arithmetischen Operationen
- Relationen (mehr, weniger)
C. Darstellung
1. verbale Beschreibung, Wirkungsdiagramm, etc.
Was sind die Merkmale von quantitativen Modellen bezüglich ihrer Zwecke, Grössen und Darstellung?
A. Zweck:
1. Anwendung für Simulationsrechnungen, Prognosen, Bewertung etc.
B. Grössen:
1. zahlenmäßig festlegbar: Rechnung oder Messung
C. Darstellung
1. Flussdiagramm, Gleichungen, Blockschaltbild, etc.
Was sind die Merkmale und Ziel eines Black-Box-Modells?
- Beschreibung des äußeren Systemverhaltens (Eingang Ausgang)
- innere Systemstruktur unbekannt/uninteressant
- Ziel: Komplexitätsreduktion oder „Geheimnisprinzip“
Was sind die Merkmale und Ziel eines Grey-Box Modells?
- Mischform aus Black-Box und White-Box (Praxis)
Was sind die Merkmale und Ziel eines White-Box Modells?
- Beschreibung des äußeren und inneren System- verhaltens
- vollständige innere Systemkenntnis
- bewusste Abstraktion, Reduzierung oder Vereinfachung möglich
Was sind die Merkmale der theoretischen bzw. analytischen Modellbildung?
- Erstellung von Modellen aus vorhandenem Wissen zu Systemen (Domänenbezogen)
- Mathematische Beschreibung von Objekten/Prozessen
- Meist Abstraktion des Systems notwendig
- Beschreibung sehr aufwendig
Was sind die Merkmale der experimentellen Modellbildung?
- Modelle basieren auf Experimenten und dabei gewonnenen Informationen
- Wissen über Struktur und Parameter eines Systems kaum/teilweise vorhanden (oder theoretische Modellbildung mit starken Vereinfachungen)
- Betrachtung des Ein-Ausgangsverhaltens (z. B. über Tabellen)
- Qualitative Beschreibung des Signals mit Hilfe der Messdaten
- Methoden z.B. Regressionsanalyse, Ausgleichsrechnung
Was definiert die räumliche Auflösung?
Die räumliche Auflösung definiert die Ortsabhängigkeit der Systemzustände und -variablen
Zeitliche Auflösung des Modellverhaltens:
Je nach Detaillierungsgrad der Modelle bezüglich der zugrunde liegenden physikalischen Effekte unterscheidet man…
…Momentan- und Mittelwertmodelle
Was sind die Merkmale des Momentanwertmodells?
- Exakte Abbildung des Modellverhaltens im Zeitbereich, inklusive hochfrequenter Effekte mit kleinen Zeitkonstanten
- Kleinere Zeitschrittweiten bei Simulation erforderlich (höhere Rechendauer)
- Meist zur Komponentendimensionierung und Auslegung der Komponentenregler
Was sind die Merkmale des Mittelwertmodells?
- Vereinfachte Abbildung der das Modellverhalten dominierenden Effekte im Zeitbereich (Vernachlässigung bzw. Vereinfachung hochdynamischer Effekte)
- Größere Zeitschrittweiten bei Simulation möglich (kürzere Rechendauer)
- Meist zur Gesamtsystemsimulation (Energiebetrachtungen, etc.)
Geben Sie ein Beispiel für zeitliche Auflösung
elektrischer Hochsetzsteller Der Hochsetzsteller (engl. Boost-Converter) dient der Bereitstellung einer Ausgangs- gleichspannung über dem Spannungsniveau der Eingangsgleichspannung (z.B. DC/DC- Wandler im Hybridfahrzeug, Fahrzeugnetzteile 12V/24V).
Gezielte Auswahl der erforderlichen Abbildung des Zeitverhaltens entscheidend für…
…Berechnungsperformance
Typen von Zeitverhalten von physikalischen Modellen
A. STATISCH: z.B. Endlage für Balken unter Last
- Zeitverhalten ohne Einschwing- u. Ausgleichsvorgänge
- Sofortiges Gleichgewicht zwischen Aktio und Reaktio
B. DYNAMISCH: z.B. Schwingung einer Brücke
- Zeitabhängiges Verhalten T2
- Übergänge bei Änderungen des Systemzustands
C. QUASI-STATISCH (auch quasi-stationär): z.B. Fahrzeuglängsdynamiksimulation ohne Berücksichtigung der Motorträgheit bei Gangwechseln, ohne Masseeinfluss der Tankentleerung, aber unter Berücksichtigung der Fahrzeugträgheit
1. Vernachlässigung von Vorgängen mit sehr hohen bzw. sehr niedrigen Zeitkonstanten (werden als eingeschwungen betrachtet)
Geben Sie ein Beispiel von einem statischen Modell
Endlage für Balken unter Last
Geben Sie ein Beispiel von einem dynamischen Modell
Schwingung einer Brücke
Geben Sie ein Beispiel von einem quasi-statischen Modell
Fahrzeuglängsdynamiksimulation ohne Berücksichtigung der Motorträgheit bei Gangwechseln, ohne Masseeinfluss der Tankentleerung, aber unter Berücksichtigung der Fahrzeugträgheit
Was sind die Merkmale von einem statischen physikalischen Modell?
- Zeitverhalten ohne Einschwing- u. Ausgleichsvorgänge
2. Sofortiges Gleichgewicht zwischen Aktion und Reaktion
Was sind die Merkmale von einem dynamischen physikalischen Modell?
- Zeitabhängiges Verhalten T2
2. Übergänge bei Änderungen des Systemzustands