MOD 7 & 8: 7.01 Berufs-, heilungs- und leistungsrechtliche Aspekte, 8.04 Rechtliche Grundlagen Flashcards
Was sind Sinn und Zweck (und Regeln) dieser Flashcardnutzung? ;-)
Sinn und Zweck:
- Gemeinsam klüger werden
- Prüfungsvorbereitung
- Unsere eigene “KT Schwarmintelligenz” nutzen, indem jede von uns aktiv Karten erstellt, von denen wir alle profitieren.
Es gibt unterschiedliche Decks, z.B. für die anstehende Hachtmann Klausur, HPPsych, KT Terminologie, etc., Ideen werden gerne entgegengenommen!
Regeln:
- Die Frage sollte möglichst präzise und kurz sein,
- die Antwort sollte im ersten Antwortsatz (oder kurzen Absatz) knapp beantwortet sein, darf aber gerne danach auch ausführlicher sein, oder auch einen geeigneten Link beinhalten, der zu mehr Infos führt.
- Damit wir nicht kreuz und quer editieren, hilft es, am Ende eurer Karten euren Namen (oder Kürzel) zu notieren, damit wir uns konkret ansprechen können bei Uneinigkeit, oder einen Gegenvorschlag zur Formulierung darunter setzen. Als ich erst alleine, dann mit Gunda begonnen habe, war das zunächst nicht nötig, aber inzwischen sind wir schon 8 und vielleicht auch bald komplett, da wird es sonst unübersichtlicher… ;-)
Freue mich, dass Ihr - aktiv - dabei seid (und hoffentlich bleibt). Viel Spaß und gutes Lernen!
ianessa
Was ist das SGB V?
Krankenversicherung.
(Stephanie)
Was ist das SGB VII
Die Unfallversicherung.
(Stephanie)
Welches Sozialgesetzbuch ist die Rentenversicherung?
SGB VI
(Stephanie)
Welches Sozialgesetzbuch ist die Pflegeversicherung?
SGB XI
(Stephanie)
Was steht in SGB IV?
Die Gemeinsamen Vorschriften für die Sozialversicherung.
(Stephanie)
Wer legt die Höhe der Beiträge für die Kranken und Unfallversicherung fest?
Die Selbstverwaltung der Versicherungsträger.
(Stephanie)
Wer legt die Höhe der Beiträge bei der Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung fest?
Der Gesetzgeber.
(Stephanie)
Was steht im SGB II?
Die Grundsicherung für Arbeitssuchende, Bürgergeld (keine Säule der Sozialversicherung, da über Steuergelder finanziert!)
(Stephanie)
Was ist die Beitragsbemessungsgrenze (BBG)?
Die Beitragsbemessungsgrenze ist eine Rechengröße im deutschen Sozialversicherungsrecht. Sie bestimmt, bis zu welchem Betrag die beitragspflichtigen Einnahmen von gesetzlich Versicherten für die Beitragsberechnung der gesetzlichen Sozialversicherung herangezogen werden. Stand 2025:
für GKV 5.512,50 Euro monatlich bzw. 66.150 Euro im Jahr
für RV+AV 8.050 Euro monatlich oder 96.600 Euro jährlich
(Stephanie)(Daria)
Was ist das Solidarprinzip?
Das zentrale Funktionsprinzip des gesetzlichen Krankenversicherungssystems
- Gesunden helfen den Kranken
- Jungen den Alten
- Reichen den Armen
- Ledige u Kinderlose den Familien
Alle Versicherten erhalten die gleiche umfassende Versorgung.
(Stephanie) (Daria)
Die Gesetzlichen Krankenkassen sind öffentlich rechtliche Körperschaften. Was zeichnet sie aus?
Sie wirtschaften organisatorisch und finanziell selbständig, unterliegen aber der staatlichen Aufsicht, dh sie werden von der Exekutive kontrolliert.
Sie machen keinen Gewinn und keine Verluste. Einnahmen werden als Überschuss und Verlust als Unterschuss bezeichnet.
(Stephanie) (Daria)
Was bedeutet Äquivalentzprinzip?
Zentrales Funktionsprinzip der privaten Krankenversicherung (PKV).
Beitragsbemessung nach
-> Gesundheitscheck
-> mit zunehmendem Alter höhere Beiträge
———————
Synonyme für äquivalent sind gleichwertiger Ersatz, oder Ausgleich.
Äquivalenzprinzip der PKV:
Gesundheitscheck zur Berechnung der Krankenversicherngsbeiträge (Ausschluss von Krankheiten oder erhöhter Beitrag für Absicherung bereits vorhandener Krankheiten)
Je höher das Risiko, je älter man wird, desto höher der Beitragssatz.
Was bedeutet Morbiditätsorientierter Risikostrukturenausgleich?
Der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA) ist das Verteilungsinstrument für die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds für die Krankenkassen. Er soll einen fairen Wettbewerb ermöglichen, indem er das Einkommen und die Erkrankungen der Versicherten in gewissen Maße ausgleicht.
Der Grundgedanke des Risikostrukturausgleichs ist, die finanziellen Folgen der Ungleichverteilung von Ausgaberisiken, wie Alter, Geschlecht, Wohnort und Krankheitslast (Morbidität) zwischen den Krankenkassen auszugleichen. Die Berücksichtigung des Krankheitszustands wurde im Jahr 2009 zunächst anhand von 80 Krankheiten ergänzt. Daraus resultiert die heute oft verwendete Bezeichnung „morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich“ oder „Morbi-RS”
(i.n.)
Was steht in SGB V (Krankenversicherung), Paragraf 2, Absatz 1, Satz 2?
Behandlungsmethoden der besonderen Therapierichtungen sind nicht ausgeschlossen. In anderen Worten: Die Kunsttherapie wird als Satzungsleistung nicht ausgeschlossen, sofern sie wirtschaftlich betrieben wird.
Erstellt Stephanie, Editor Gunda
Welche Präventionen werden zur Gesundheitsförderung in SGB V Paragraf 20 genannt? Nenne alle 8.
1.
Diabetes mellitus Typ 2: Erkrankungsrisiko senken, Erkrankte früh erkennen und behandeln,
2.
Brustkrebs: Mortalität (Mortalität bezeichnet die Anzahl der Sterbefälle in einem bestimmten Zeitraum bezogen auf die Gesamtanzahl der Individuen) vermindern, Lebensqualität erhöhen,
3.
Tabakkonsum reduzieren,
4.
gesund aufwachsen: Lebenskompetenz, Bewegung, Ernährung,
5.
gesundheitliche Kompetenz erhöhen, Souveränität der Patientinnen und Patienten stärken,
6.
depressive Erkrankungen: verhindern, früh erkennen, nachhaltig behandeln,
7.
gesund älter werden und
8.
Alkoholkonsum reduzieren.
Was ist eine Gesetzliche Krankenversicherung im demokratischen Sozialstaat?
Eine öffentliche rechtliche Körperschaft, mit staatlichen Aufgaben.
tragendes Element: Selbstverwaltungsprinzip =>
Gesetzgeber legt den ordnungspolitischen Rahmen fest u überträgt Akteuren (Krankenkassen und Ärzten sowie deren Verbänden) Aufgaben und Kompetenzen der Ausgestaltung
die Exekutive überwacht, ob das Handeln der Selbstverwaltungsakteure mit den rechtlichen Rahmenvorgaben übereinstimmt
(Daria)
Was ist die primäre Aufgabe des Gesundheitssystems?
Krankheiten vorbeugen und heilen.
Gesundheit zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen.
(i.n,)
Was ist die Aufgabenverteilung im Gesundheitswesen
Nach Sektoren
- Prävention
- Kuration
- Rehabilitation
- Forschung, Lehre und Ausbildung
(i.n.)
Was steht in Artikel 20 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland?
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(i.n.)
Was ist die GKV?
Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist ein zentraler Bestandteil des deutschen Modells der Sozialen Marktwirtschaft.
(i.n.)
Was ist die Finanzstruktur der GKV?
Umlageverfahren
Bei der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung wird das Verfahren in der Weise angewandt, die von den Versicherungspflichtigen zu zahlenden Beiträge so zu bemessen, dass sie die innerhalb eines betreffenden Zeitraums anfallenden Ausgaben decken.
(i.n.)
Wodurch ist die GKV seit Beginn der 1970er Jahren unter Druck geraten?
Die GKV ist seit Beginn der 1970er Jahren durch Konjunkturkrisen und demographischen Wandel unter Druck geraten.
(i.n.)
Wer nimmt die Aufgaben der gesetzlichen Krankenversicherung wahr?
Die Aufgaben der gesetzlichen Krankenversicherung werden von den einzelnen organisatorisch und finanziell selbstständigen Krankenkassen
(Körperschaften des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung) wahrgenommen.
Wieviele Krankenkassen gibt es in 2025 noch (und wieviele gab es davor vergleichsweise)?
Zu Jahresbeginn 2025 gab es 94 Krankenkassen, darunter 11
Allgemeine Ortskrankenkassen (AOK), 6 Ersatzkassen, 6 Innungskrankenkassen, 69 Betriebskrankenkassen und 2 Sonstige. Die meisten Versicherten hatten im Jahr 2023 die AOKs mit 27,5 Mio. bzw. 37 % der Versicherten und die Ersatzkassen mit 28,5 Mio. bzw. 38,4% der Versicherten (1970 gab es noch 1.815 Krankenkassen, 1992 waren es 1.223 Kassen, im Januar 2024 noch 95).
https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Gesundheitswesen/Datensammlung/PDF-Dateien/abbVI21b.pdf
(i.n.)
Was ist dafür verantwortlich, dass es immer weniger Krankenkassen gibt?
Verantwortlich dafür ist der andauernde Zusammenschluss von einzelnen Kassen, die eigenständig nicht wettbewerbs- und überlebensfähig waren.
Beispiele dafür sind die Vereinigungen von Ortskrankenkassen - zunächst auf örtlicher Ebene, dann auf der Ebene von Bundesländern und schließlich zwischen Bundesländern. Zu nennen ist hier u.a. die AOK Nordwest (zuvor Westfalen und Schleswig-Holstein). Auch große Kassen schließen sich zusammen, und diese Zusammenschlüsse finden auch kassenartenübergreifend statt. Als ein Beispiel unter vielen kann hier die Fusion der BKK Gesundheit mit der DAK zur DAK Gesundheit, also einer Betriebskrankenkasse mit einer Ersatzkasse, genannt werden. Bei einer solchen kassenartenübergreifenden Vereinigung muss dann festgelegt werden, welcher Kassenart die neue Krankenkasse angehören soll.
https://www.sozialpolitik-aktuell.de/files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Gesundheitswesen/Datensammlung/PDF-Dateien/abbVI21b.pdf
Was sind die 5 Säulen der Sozialversicherung und wovor gewähren sie Schutz?
Zur Sozialversicherung gehören:
- Arbeitslosenversicherung (SGB III)
- Krankenversicherung (SGB V)
- Rentenversicherung (SGB VI)
- Unfallversicherung (SGB VII)
- Pflegeversicherung (SGB XI)
Die fünf Säulen der gesetzlichen Sozialversicherung gewähren Schutz gegen Einkommensausfall durch Krankheit, Unfall, verminderte Erwerbsfähigkeit, Alter und Arbeitslosigkeit. Außerdem tragen sie die Kosten von Pflegebedürftigkeit.
Welche sechs Kassensysteme gibt es in der GKV?
- Allgemeine Ortskrankenkassen (AOK)
- Ersatzkassen (EK)
- Innungskrankenkassen (IKK)
- Betriebskrankenkassen (BKK)
- Knappschaft
- Landwirtschaftliche Krankenkassen
Unter dem Dach des GKV-Spitzenverbandes wurden sie von den bisherigen berufsbezogenen verbandlichen Strukturen befreit.
Was ist der GKV-Spitzenverband?
Der GKV-Spitzenverband ist die zentrale Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen in Deutschland und in Europa.
Was macht der GKV-Spitzenverband?
Ihre konkreten Belange regeln die Vertreter der Versicherten und Arbeitgeber als Betroffene und Beitragszahler in den Selbstverwaltungsorganen selbst. Damit ist gewährleistet, dass die Gestaltung der Gesundheitsversorgung der Lebenswirklichkeit entspricht und sachorientierte Entscheidungen getroffen werden.
Was ist die Aufgabe der GKV (SGB V)?
§ 1 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch – Gesetzliche Krankenversicherung ( SGB V) nennt als Aufgabe, die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu verbessern sowie die Versicherten aufzuklären, zu beraten und auf eine gesunde Lebensführung hinzuwirken.
Welche vertraglichen Grundlagen (Prinzipien) gibt es in der GKV?
Die GKV beruht auf den Prinzipien
- der Solidarität,
- der Subsidiarität und
- Der Selbstverwaltung
Was besagt das Solidaritäts- und Sachleistungsprinzip der GKV?
Tragende Strukturprinzipien der GKV sind das Solidaritäts- und das Sachleistungsprinzip.
Das Solidaritätsprinzip gewährleistet, dass jeder Versicherte unabhängig von Einkommen bzw. Beitragshöhe und Krankheitsrisiken medizinisch-notwendige Leistungen aus der GKV erhält.
Das Sachleistungsprinzip stellt die Leistungen ohne finanzielle Vorleistungen der Versicherten sicher.
Was ist der Grundgedanke der Sozialversicherung?
Die Sozialversicherung ist ein gesetzliches Versicherungssystem, das zum einen Schutz gegen allgemeine Lebensrisiken wie Arbeitslosigkeit, Krankheit, Pflegebedürftigen, Invalidität, Arbeitsunfall und Berufskrankheit bietet und zum anderen eine Absicherung für das Alter ist.
Was ist das Selbstverwaltungsprinzip?
Das heißt: der Staat gibt zwar die gesetzliche Rahmenbedingungen - insbesondere in dem Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) - vor, aber die Träger des Gesundheitswesen organisieren sich selbst, um in eigener Verantwortung die Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
Welches Prinzip liegt der gesetzlichen Krankenversicherung zugrunde?
Die GKV funktioniert nach dem Solidarprinzip: Die Beiträge richten sich nach der finanziellen Leistungsfähigkeit der Versicherten, die Gesundheitsleistungen sind für alle gleich. Alle gesetzlich versicherten Mitglieder zahlen grundsätzlich einkommensabhängige Beiträge.
Was ist der Hauptunterschied zwischen Bürgergeld und Sozialhilfe?
Der Hauptunterschied: die Erwerbsfähigkeit
Die Sozialhilfe ist im SGB XII geregelt. Bürgergeld (ehemals Hartz 4) im SGB II. Im Wesentlichen gibt es einen großen Unterschied: Die Regelungen zum Bürgergeld werden gesetzlich offiziell Leistungen zur Grundsicherung für Arbeitssuchende genannt. In diesem Titel steckt der Knackpunkt.
Die Regelungen des Bürgergeldes betreffen Arbeitssuchende und damit grundsätzlich erwerbsfähige Menschen. Das bedeutet, dass Bürgergeld nur für Personen infrage kommt, die in der Lage sind, einer Erwerbstätigkeit von mindestens drei Stunden täglich nachzugehen.
Im Gegensatz dazu betreffen die Regelungen zur Sozialhilfe aus dem SGB XII Personen, die genau das nicht mehr können oder aus anderen Gründen nicht (mehr) arbeiten müssen. Dies können durch Krankheit oder Behinderung erwerbsunfähige Menschen sein, Rentner mit zu geringen Rentenansprüchen oder anderweitig in Not geratenen Menschen.
Wodurch unterscheiden sich GKV und PKV?
- Solidarprinzip vs Äquivalenzprinzip
- GKV sind Körperschaften / Executive, PKV sind Unternehmen
- Einnahmen-/Ausgabenüberschuss vs. Gewinn
Nenne die 3 Leistungen der Rentenversicherung
- Altersrente
- Erwerbsminderungsrente
- Hinterbliebenenrente (Witwe-/Witwerrente, Halbwaisen- oder Vollwaisenrente)
Was steht im SGB XII?
Alles zur Sozialhilfe (keine Säule der Sozialversicherung, da über Steuergelder finanziert!)
Was macht die Kassenärztliche Vereinigung?
Kassenärztliche Vereinigungen (KV) sind in Deutschland gemäß § 77 Abs. 5 SGB V Körperschaften des öffentlichen Rechts, denen alle Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten angehören müssen. Sie sind für die vertragsärztliche Versorgung der Versicherten der Gesetzlichen Krankenversicherungen zuständig und die Clearingstelle für die Abrechnung zwischen den Krankenkassen und den Vertragsärzten.
Für was sorgt die Rentenversicherung vor?
- Alter
- Invalidität
- Tod (Hinterbliebene werden abgesichert)
Welche Träger der gesetzlichen Renteversicherung gibt es?
- Deutsche Rentenversicherung Bund
- Deutsche Rentenversicherung Knappschaft Bahn-See
- sowie zahlreiche Regionalträger (ehemals Landesversicherungsanstalten)
Info zu den Regionalträgern: Wenn Sie Ihren letzten deutschen Beitrag an einen Regionalträger (ehemalige Landesversicherungsanstalten) gezahlt haben, betreut Sie der Regionalträger, der sich auf das Land spezialisiert hat, in dem Sie wohnen beziehungsweise in dem Sie gearbeitet haben, z.B. Frankreich -> Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz
(ergänzt um 3. Punkt und Erläuterung von i.)
Welche Leistung verfolgt die Rentenversicherung noch?
Die Erwerbsfähigkeit des Versicherten soll erhalten, verbessert oder wiederhergestellt werden.
Der Eintritt der Erwerbsunfähigkeit soll nach Möglichkeit verhindert oder in seinen Auswirkungen zumindest begrenzt werden.
Gilt in Deutschland Versicherungspflicht?
Ja, denn sie gewährleistet die nötige Breite der Risikogemeinschaft aller Versicherten und stellt den sozialen Ausgleich sicher.
Die Kranken- und Pflegeversicherungspflicht gilt seit dem 01.01.2009 für alle - egal ob GKV oder PKV.
Nur für alle abhängig Beschäftigte gilt Versicherungspflicht in RV, AV und UV.
Wie werden die Sozialversicherungen finanziert?
Im abhängigen Beschäftigungsverhältnis teilen sich Arbeitnehmer (AN) und Arbeitgeber (AG) die Beiträge zu gleichen Teilen.
Ausnahmen:
UV zahlt der AG alleine
PV je nach Anzahl der Kinder, Anteil für AN niedriger
für geringfügig Beschfägtigte zahlt AG pauschalierte Beiträge zur KV (13%) und RV (15%) -> AN kann aber freiwillig einen Eigenanteil zahlen
Wer legt die Beitragshöhen in der SV fest?
RV, AV und PV werden durch das Gesetz festgelegt, die KV und UV durch die Selbstverwaltung der Krankenkassen
RV 18,6%
PV 4,2 % (für kinderlose / sinkt mit Anzahl der Kinder -> AG trägt immer 1,8 %)
KV14,6 % zzgl. Zusatzbeitrag der variiert
AV 2,6 %
Die Beitraghöhe berechnet sich prozentual vom Bruttoeinkommen, mit einer Bemessungsgrenze seit 01.01.2025
KV 5.512,50 € / mtl
RV gesetzliche 8.050,00 € / mtl
RV Knappschaft 9.900 € / mtl
Was ist der 2fache soziale Ausgeich
Durch die Versicherungen wird ein 2facher sozialer Ausgleich geschaffen:
1) unabhängig von der Höhe des gezahlten Beitrages, erhalten alle die gleiche Leistung
2) alle sind beitragspflichtig, unabhängig, ob, wann und in welcher Form die Leistung in Anspruch genomen wird
(Solidarprinzip)
Abweichend davon:
RV -> Leistung richtet sich nach Anzahl und Höhe der Beitragszahlungen
KV -> Krankengeld richtet sich nach Arbeitseinkommen
AV -> Arbeitslosengeld (ALG I) richtet sich nach Arbeitseinkommen
Welche Leistungen gibt es, um die Erwerbsfähigkeit zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen?
- medizinische Rehabilitation
- Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben
- ergänzende Leistungen zur Rehabilitation
Wonach richtet sich die Höhe der Rente?
Nach Anzahl und Höhe der gezahlten Beiträge
Was ist die Rentenformel?
Rentenformel = Monatsrente
PEP x RAF x AR
PEP: Persönliche Entgeltpunkte -> Dauer der Versicherung und Höhe des Arbeitsentgeltes
RAF: Rentenartfaktor -> bestimmt sich durch die Rentenart
AR: aktuelle Rentenwert -> wird jährlich neu festgelegt. Berücksichtigt werden Bruttoeinkommen, Beitragssätze zur Rentenversicherung und der Rentenquotient.
Welches Prinzip/Vertrag liegt der RV zugrunde?
Der Generationsvertrag:
Danach finanziert die aktuell erwerbstätige Generation die Renten der Rentengeneration.
Umlagenfinanzierung:
Die Ausgaben eines Kalenderjahres werden durch die Einnahmen des Kalenderjahres und soweit notwendig aus den Entnahmen aus der Nachhaltigkeitsrücklage gedeckt.
Was ist die Versorgungslücke und wie soll sie geschlossen werden
Versorgungslücke:
Aufgrund der demographischen Entwicklung der Bevölkerung stößt die Rentenfinanzierung zunehmend an seine Grenzen. Immer mehr alte Menschen müssen immer länger von weniger Erwerbstätigen versorgt werden.
Diese soll durch weitere (betriebliche und private) Altersvorsorgeversicherungen geschlossen werden.
Nenne die Säulen der Altersrente
Gesetzliche Rentenversicherung:
-gesetzliche Altersrente
Finanziert durch Umlageverfahren
Betriebliche Altersvorsorge:
Nach Ermessen des Arbeitgebers in folgenden Formen möglich:
- Direktzusage
-Direktversicherung
- Pensionskasse
- Pensionsfond
Finanziert durch Kapitaldeckungsverfahren
Private Altersvorsorge:
- mit staatlicher Förderung
#Riester (für Angestellte)
#Rürup (für Selbständige)
-ohne staatliche Förderung
#Private Rentenversicherung
#Investmentfonds
#Banksparpläne
Finanziert durch Kapitaldeckungsverfahren
Was ist das Solidaritäts-, das Sachleistungs-, das Selbstverwaltungs und das Subsidiaritätsprinzip der GKV?
GL
Solidaritätsprinzip
Das Solidaritätsprinzip gewährleistet, dass jeder Versicherte unabhängig von Einkommen bzw. Beitragshöhe und Krankheitsrisiken medizinisch-notwendige Leistungen aus der GKV erhält.
Sachleistungsprinzip
Das Sachleistungsprinzip stellt die Leistungen ohne finanzielle Vorleistungen der Versicherten sicher.
Selbstverwaltungsprinzip
Das heißt: Der Staat gibt zwar die gesetzlichen Rahmenbedingungen – insbesondere in dem Fünften Buch Sozialgesetzbuch ( SGB V) – vor, aber die Träger des Gesundheitswesens organisieren sich selbst, um in eigener Verantwortung die Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
Subsidiaritätsprinzip
In der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist das Subsidiaritätsprinzip in § 2 des SGB V festgeschrieben. Danach stellt die GKV ihren Versicherten Leistungen zur Verfügung, „soweit diese Leistungen nicht der Eigenverantwortung der Versicherten zugerechnet werden“.
Im Sozialrecht erhalten nach diesem Prinzip Personen nur dann Unterstützungsleistungen, wenn sie weder von anderen Einrichtungen (z. B. Arbeitsagentur, Krankenkasse) Leistungen erhalten noch in ihrer Familie oder selbst über genügend Vermögen oder Einkommen verfügen, um sich selbst zu helfen.
was gewährleitet der Versicherungsschutz der KV?
GL
Er gewährleistet, dass jeder einzelne Versicherte nicht alleine die oftmals sehr hohen Kosten im Gesundheitsbereich tragen muss.
Die GKV agiert im Dienst- und Sachleistungsprinzip, die PKV erstattet dem Versicherten die entstandenen Kosten.
Auf welchem Weg kan man Kunsttherapie “erhalten”
in -> Edit GL
- per Verordnung:
*psychiatrisch funktionelle Ergotherapie
-Klinische Kunsttherapie *Klinikaufenthalt stationär als auch ambulant - Präventionsmaßnahme
-> kann per Satzung von der Krankenkasse teilerstattet werden
-> KunsttherapeutInnen können einen Kurs “erarbeiten” und bei der Krankenkasse zertifizieren lassen (Die Zentrale Prüfstelle Prävention prüft und zertifiziert im Auftrag der Kooperationsgemeinschaft ihre Präventionsangebote nach
§ 20 Abs. 4 Nr. 1 SGB V für alle Kassen.) - kunsttherapeutische Angebote per Projekt vom Gesundheitsamt
https://www.zentrale-pruefstelle-praevention.de/
Wer unterliegt der KV-Versicherungspflicht?
GL
seit 01.01.2009 alle
alle abhängig Beschäftigten sind in der GKV pflichtversichert, außer ihr Bruttoeinkommen übersteigt die Jahresentgeltgrenze von 73.800 €/Jahr oder 6.150 €/Monat , dann kann derjenige sich entscheiden, ob er sich privat oder freiwillig gesetzlich versichert.
Selbständige haben die Wahl, unabhängig vom Einkommen, ob sie sich prtivat oder freiwillig gesetzlich versichern wollen.
Welche Leistungen bieten KV´s an?
GL
Leistungen zur Behandlung von Krankheiten (ambulant oder stationär, Versorgung durch Arzneimitteln)
Leistungen zur Verhütung und Früherkennung von Krankheiten
(Vorsorge, Prävention, Kuren)
Leistungen zur Schwangerschaftsverhütung, Sterlilisation und Schwangerschaftsabbruch
Welche Lohnersatzleistungen erhalte ich von der Krankenversicherung?
- > 6 Wochen krank mit der selben Krankheit
-> Krankengeld - Schwangerschaft
-> Mutterschaftsgeld (normalerweise bis 8 Wochen nach Entbindung und 6 Wochen vor geplantem Entbindungstermin)
In der GKV gibt es drei Arten, wie man versichert ist:
- Pflichtversichert
- Familienversichert
- freiwillig versichert
Von der Versicherungspflicht in der GKV werden insbesondere welche Personengruppen erfasst?
Pflichtversicherte
Von der Versicherungspflicht in der GKV werden insbesondere folgende Personengruppen erfasst:
- Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Arbeitsentgelt aus der Beschäftigung mehr als 556 Euro monatlich (Stand 2025) beträgt, aber die Jahresarbeitsentgeltgrenze (73.800 €) nicht übersteigt
- Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld oder Unterhaltsgeld nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) sowie – unter bestimmten Voraussetzungen – Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld
- Auszubildende und Studierende unter bestimmten Voraussetzungen sowie Praktikantinnen und Praktikanten, die eine in Studien- oder Prüfungsordnungen vorgeschriebene berufspraktische Tätigkeit ohne Arbeitsentgelt verrichten
-Rentnerinnen und Rentner, sofern bestimmte Vorversicherungszeiten erfüllt sind - Bezieherinnen und Bezieher einer Waisenrente oder einer entsprechenden Hinterbliebenenleistung einer berufsständischen Versorgungseinrichtung,
- Land- und forstwirtschaftliche Unternehmerinnen und Unternehmer und ihre mitarbeitenden Familienangehörigen sowie Altenteiler in der Landwirtschaft,
- Menschen mit Behinderungen (in Werkstätten oder Wohnheimen)
- Künstlerinnen und Künstler sowie Publizistinnen und Publizisten (KSK - Künstlersozialkasse)
- Personen ohne anderweitigen Anspruch auf Absicherung im Krankheitsfall, die zuletzt gesetzlich krankenversichert waren oder der GKV zuzuordnen sind.
Wer kann familienversichert sein?
Kinder, Ehegattinnen und Ehegatten sowie eingetragene Lebenspartnerinnen und Lebenspartner von Mitgliedern sind beitragsfrei familienversichert, wenn sie ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben und über ein Gesamteinkommen verfügen, das eine bestimmte Einkommensgrenze nicht regelmäßig überschreitet.
Voraussetzung für die Familienversicherung ist auch, dass die Angehörigen nicht anderweitig versicherungspflichtig, versicherungsfrei oder von der Versicherungspflicht befreit sind.
Nach Beendigung der Familienversicherung kann der Versicherungsschutz in der Regel durch eine eigene freiwillige Versicherung fortgesetzt werden.
Pflegeversicherung (PV) -> SGB?
GL
SGB XI
Nenne die BMG (Bemessungsgrenze) und die Jahresentgeltgrenze zur Versicherungspflicht in der (gesetzlichen) Pflegevericherung
GL
Die Grenzen sind wie bei der KV
BMG 5.512,50 € / mtl
Jahresentgeltgrenze 73.800 € /Jährlich
Was sichert die PV ab?
GL
Die Pflegeversicherung soll das Risiko der Pflegebedürftigkeit absichern
Wer sind die Träger der Pflegeversicherung?
GL
Träger der Pflegeversicherung sind die Pflegekassen, deren Aufgaben die Krankenkassen wahrnehmen.
Welche Leistungen stehen bei der PV im Vordergrund?
GL
Prävention und Rehabilitation.
Sollte dennoch eine Pflegebedürftigkeit nicht verhindert werden können, so stehen Leistugen zur Unterstützung des alltägliche Lebens zur Verfügung:
z.B.:
- Haushalt
- Körperhygiene
- Einkauf
- Essen
- Zuschüsse, um Wohnung entsprechend gerecht umzugestalten
Wonach richtet sich der Umfang der Leistung der PV?
GL
Nach dem Pflegegrad
Es gibt Grade, dabei ist der niedrigste (am wenigsten Bedarf) und das 5 höchste
seit 2017 heißt es Grad und nicht mehr Stufe
(UV) Unfallversicherung -> SGB?
GL
SGB VII
Aufgaben der UV?
GL
- Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten mit allen geeigneten Mitteln zu verhüten (Prävention)
- Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Versicherten nach einem Arbeitsunfall oder dem Eintritt einer Berufskrankheit mit allen geeigneten Mitteln wiederherzustellen (Rehabilitation)
- Versicherte oder deren Hinterbliebene ggf. finanziell zu entschädigen (Kompensation)
Träger der UV?
GL
Träger der Unfallversicherung sind die gewerblichen Berufsgenossenschaften, die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft sowie die Versicherungsträger der öffentlichen Hand (z.B. Unfallkassen, Landesunfallkassen, Gemeindeunfallversicherungsverbände)
Welche Personen sind in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert?
GL
Versichert sind insbesondere Arbeitnehmer und Auszubildende. Darüber hinaus sind unter anderem folgende Personengruppen in die Versicherung einbezogen:
- Personen, die im Interesse der Allgemeinheit tätig sind, wie z.B. Mitarbeiter in Hilfsorganisationen, Lebensretter, Blutspender, Zeugen, Schöffen
- Kinder, die in Kindertageseinrichtungen oder durch geeignete Tagespflegepersonen betreut werden
- Schüler und Studierende in Schulen und Hochschulen
- Personen in der beruflichen Aus- und Fortbildung
- Personen, die selbständig, als mitarbeitende Familienangehörige oder als abhängig Beschäftigte in der Landwirtschaft arbeiten
- häusliche Pflegepersonen
- Arbeitslose, wenn sie auf Aufforderung der Arbeitsagentur die Agentur oder eine andere Stelle aufsuchen
- bestimmte ehrenamtlich tätige Personen (z.B. ehrenamtliche Mitarbeiter der Freiwilligen Feuerwehr)
- Personen in der Rehabilitation (z.B. Krankenhausaufenthalt).
Unternehmer können sich freiwillig versichern, wenn sie nicht schon - wie in einigen Branchen - durch Gesetz oder Satzung pflichtversichert sind.
Welche Leistungen nach Eintritt eines Versicherungsfalles durch UV?
GL
Nach Eintritt eines Versicherungsfalles (Arbeits-/Wegeunfall, Berufskrankheit) haben die Versicherten Anspruch auf die verschiedenen Leistungen der Unfallversicherung. Zu diesen gehören vor allem:
- Heilbehandlung und Leistungen zur medizinischen Rehabilitation
- Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben
- Leistungen zur Sozialen Teilhabe
- ergänzende Leistungen
- Leistungen bei Pflegebedürftigkeit
- Geldleistungen
https://www.bmas.de/DE/Soziales/Gesetzliche-Unfallversicherung/Fragen-und-Antworten/faq-was-leistet-die-unfallversicherung-art.html
Was sind die 2 Hauptaufgaben der gesetzlichen Unfallversicherung?
GL
1) Die Aufgabe der Unfallversicherung ist es Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten
2) Nach Eintritt von Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Versicherten mit allen geeigneten Mitteln wiederherzustellen.
Welche Präventionsaufgabe hat die UV?
GL
Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren.
Betriebe müssen sich dabei dem stetigen Wandel der Arbeitswelt stellen und Arbeitsbedingungen schaffen, unter denen ihre Beschäftigten bis zur Rente gesund und leistungsfähig bleiben.
Die Unfallversicherungsträger unterstützen die Betriebe dabei mit ihren Präventionsleistungen und kooperieren auch eng mit den Krankenkassen bei der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Teil des Präventionsauftrages der gesetzlichen Unfallversicherung ist die Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren (§ 14 Abs. 1 SGB VII). Dazu zählen alle Gefahren für die Gesundheit der Beschäftigten, die im Zusammenhang mit der Arbeit auftreten können. Dabei wird ein ganzheitlicher Gesundheitsbegriff zu Grunde gelegt, der physische, psychische und soziale Aspekte umfasst.
Grundsätzlich lassen sich die arbeitsbezogenen Risikofaktoren in physische, psychische und umweltbezogene Faktoren gliedern, die durch eine Gefährdungsbeurteilung ermittelt werden.
https://www.dguv.de/de/praevention/themen-a-z/arb-gesundheit/index.jsp
Was wird zur Verhütung der arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren von den Trägern der UV erlassen?
GL
Unfallverhütungsvorschriften, deren Einhaltung überwacht wird
Was ist das SGB III?
SGB III ist die Arbeitslosenversicherung.
[Stephanie]
Was ist die Aufgabe der AV (SGB III)?
?? / Edit GL
Das SGB III regelt seit dem 01.01.1998 das deutsche Arbeitsförderungsrecht. Das SGB III umfasst Leistungen und Maßnahmen zur Arbeitsförderung und soll damit dem Entstehen von Arbeitslosigkeit entgegenwirken, die Dauer einer Arbeitslosigkeit verkürzen und den Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unterstützen.
Ausführlich
Die Arbeitsförderung umfasst insbesondere vier Zielsetzungen, welche in § 1 Abs. 2 SGB III aufgeführt sind:
1 Die Transparenz auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt soll erhöht und dadurch die zügige Besetzung offener Stellen ermöglicht werden.
2 Die individuelle Beschäftigungsfähigkeit soll durch Erhaltung und Ausbau von bestehenden Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten gefördert werden.
3 Es soll bekämpft werden, dass durch unterwertige Beschäftigung lediglich unterdurchschnittliche Einkommen erzielt werden können. Dies soll durch Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung oder sonstigen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gesteuert werden.
4 Die berufliche Situation von Frauen soll durch eine gezielte Frauenförderung verbessert und dadurch bestehende Nachteile sowie die Überwindung eines geschlechtsspezifisch geprägten Ausbildungs- und Arbeitsmarkt unterstützt werden.
Was ist das Arbeitsmarktpolitische Ziel?
GL / Edit GL
Arbeitsmarktpolitik umfasst alle staatlichen Maßnahmen, die zum einen der materiellen Absicherung von Erwerbslosen im Fall der Arbeitslosigkeit dienen (passive) und zum anderen deren Eingliederung in den Arbeitsmarkt verfolgen (aktive).
Die Arbeitsmarktpolitik ist eng mit der Arbeitslosenversicherung verknüpft und wird von der Bundesagentur für Arbeit maßgeblich umgesetzt.
Erläuterungen:
Aktive Arbeitsmarktpolitik umfasst sowohl Instrumente zur Eingliederung von Erwerbslosen in den Arbeitsmarkt als auch präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit durch Erhalt und Förderung der Beschäftigungsfähigkeit.
Passive Arbeitsmarktpolitik hat insbesondere die Linderung der wirtschaftlichen Folgen von Arbeitslosigkeit durch Entgeltersatzleistungen im Blick.
Nenne Beispiele der aktiven Arbeitsmarktpolitik?
GL
Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik
- Beratung und Vermittlung
- Aktivierung und berufliche Eingliederung
- Unterstützung bei Berufswahl und Berufsausbildung
- Berufliche Weiterbildung
- Förderung der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit
- Leistungen zum Verbleib in Beschäftigung
Was ist die passive Arbeitsmarktpolitik?
GL
Passive Arbeitsmarktpolitik gewährleistet eine finanzielle Grundsicherung für Arbeitslose
- durch Arbeitslosengeld I -> per AV finanziert (SGB III)
- durch Arbeitslosengeld II -> per Steuern finanziert (SGB II - Grundischerung für Arbeitsuchende)
- sowie anderen Maßnahmen (Kurzarbeitergeld / Insolvenzgeld)
BMG und prozentuale Beitragshöhe der AV?
GL
Die Bemessungsgrenze ist wie die der RV
8.050 € / mtl
96.600 € / jährlich
2,6% (je 50% AG und AN)
Wer ist pflichtversichert in der AV?
GL
Alle Personen, die gegen Arbeitsentgelt oder zu ihrer Berufsausbildung beschäftigt sind.
Hinzu kommen Personen die in §26 SGB III genannt werden.
Ausnahmen:
- Geringfügig Beschäftigte
- Schüler (Ferienjob) und Studierende (solange Ihre Zeit und Arbeitskraft überwiegend durch das Studium in Anspruch genommen werden)
- Beamte
- Selbständige
§26 SGB III:
https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_3/__26.html
Was wird durch die AV versichert?
GL
Das Risiko der Arbeitslosigkeit.
Wofür steht BVAKT?
Der BVAKT ist Berufsverband für anthroposophischer Kunsttherapie , Therapie Malerei, Plastik, Musik und Sprachgestaltung, Anthroposophie.
(i.)
https://www.anthroposophische-kunsttherapie.de/ueber-uns.html
Was steht im §1 SGB V?
GL
§ 1 SGB V beschreibt, dass die Krankenversicherung eine Gemeinschaft ist, die dafür sorgt, dass die Gesundheit der Versicherten erhalten oder verbessert wird. Die Versicherten sind auch selbst für ihre Gesundheit verantwortlich. Sie sollen gesund leben, Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen und aktiv an ihrer Behandlung mitwirken, um Krankheiten und deren Folgen zu vermeiden. Die Krankenkassen unterstützen sie dabei mit Informationen, Beratung und passenden Leistungen, wobei sie auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen achten.
Ausführlich:
§ 1 Solidarität und Eigenverantwortung
Die Krankenversicherung als Solidargemeinschaft hat die Aufgabe, die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu bessern. Das umfasst auch die Förderung der gesundheitlichen Eigenkompetenz und Eigenverantwortung der Versicherten. Die Versicherten sind für ihre Gesundheit mitverantwortlich; sie sollen durch eine gesundheitsbewußte Lebensführung, durch frühzeitige Beteiligung an gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen sowie durch aktive Mitwirkung an Krankenbehandlung und Rehabilitation dazu beitragen, den Eintritt von Krankheit und Behinderung zu vermeiden oder ihre Folgen zu überwinden. Die Krankenkassen haben den Versicherten dabei durch Aufklärung, Beratung und Leistungen zu helfen und unter Berücksichtigung von geschlechts-, alters- und behinderungsspezifischen Besonderheiten auf gesunde Lebensverhältnisse hinzuwirken.
Prinzip der Selbstverwaltung der KV heißt was?
GL
In Deutschland gilt das Prinzip der Selbstverwaltung. Das heißt: Der Staat gibt zwar die gesetzlichen Rahmenbedingungen – insbesondere in dem Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) – vor, aber die Träger des Gesundheitswesens organisieren sich selbst, um in eigener Verantwortung die Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/gesundheitswesen-selbstverwaltung.html
Welche Träger des Gesundheitswesen zählen zu der Selbstverwaltung?
GL
Zu den Einrichtungen der Selbstverwaltung gehören unter anderem die gesetzlichen Krankenkassen und die Kassenärztlichen beziehungsweise Kassenzahnärztlichen Vereinigungen. Sie sind hoheitlich handelnde Körperschaften des öffentlichen Rechts.
Zusatz:
Die genannten Einrichtungen bilden jeweils gemeinsame, bundesweit tätige Verbände. Alle Krankenkassen sind im Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) vertreten, die Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen der verschiedenen Bundesländer bilden die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV).
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/gesundheitswesen-selbstverwaltung.html
Solidarprinzip der GKV?
GL
Das zentrale Funktionsprinzip des gesetzlichen Krankenversicherungssystems ist das Solidaritätsprinzip:
„Die Gesunden helfen den Kranken“. Alle Versicherten erhalten die gleiche umfassende Versorgung. Alter, Geschlecht oder Krankheitsrisiko spielen bei der Beitragsberechnung im Gegensatz zur privaten Krankenversicherung keine Rolle. 16 Millionen Menschen sind als Familienangehörige beitragsfrei mitversichert. So besteht auch zwischen Singles und Familien ein Ausgleich.
Welche Versicherungen gehören zum Solidaritätsprinzip?
GL
Allgemein helfen mit ihren Beiträgen zur Krankenversicherung die Gesunden den Kranken, in der Pflegeversicherung den Pflegebedürftigen, in der Rentenversicherung unterstützen die Jungen die Alten (siehe Generationenvertrag), und in der Arbeitslosenversicherung zahlen die Arbeitnehmer für die Arbeitslosen.
Wonach bestimmen sich die Leistungen der KV?
GL
Nach der medizinischen Notwendigkeit, so dass alle Versicherten, unabhängig von der Höhe ihrer geleisteten Beiträge, die gleiche Leistung erhalten.
Was sind Pflicht- und Regelleistungen?
GL
Als Regelleistung werden alle medizinischen Leistungen bezeichnet, deren Kosten die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen müssen. Den Rahmen für diesen sogenannten Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gibt das 5. Sozialgesetzbuch (SGB V) vor.
Über dieses Maß hinaus können Krankenkassen weitere Leistungen , sogenannte Satzungsleistungenn, anbieten.
Was sind Satzungsleistungen?
GL
Satzungsleistungen sind Leistungen, die eine Krankenkasse zusätzlich zu den gesetzlich festgeschriebenen Leistungen gewähren kann. Satzungsleistungen stehen in der Regel im freien Ermessen der Krankenkassen und können im Wettbewerb der Krankenkassen eingesetzt werden.
Was ist der RSA und wie heißt es heute?
GL
Der RSA - Risikostrukturausgleich zielt daher auf einen Ausgleich der finanziellen Auswirkungen der von den Krankenkassen nicht beeinflussbaren Unterschiede der Risikostrukturen ihrer Versicherten.
Mit der Einführung des Gesundheitsfonds im Jahr 2009 wurde erstmals der morbiditätsorientierte RSA durchgeführt. Jede Krankenkasse erhält seitdem aus dem Gesundheitsfonds pro Versicherten eine einheitliche Grundpauschale sowie ergänzende Zu- und Abschläge je nach Alter, Geschlecht und Morbidität ihrer Versicherten (sogenannte risikoadjustierte Zu- und Abschläge).
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/krankenversicherung/grundprinzipien/aufgaben-und-organisation-der-gkv.html
Aufgaben der GKV
GL
Die gesetzlich zugewiesenen Aufgaben und Leistungen der GKV haben sich immer weiter ausgeweitet. § 1 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch – Gesetzliche Krankenversicherung (SGB V) nennt als Aufgabe, die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu verbessern sowie die Versicherten aufzuklären, zu beraten und auf eine gesunde Lebensführung hinzuwirken. Damit hat die GKV einen umfassenden Auftrag von Gesundheitsförderung und Prävention über Krankenbehandlung bis hin zur Rehabilitation.
Sektoren des Gesundheitssystems
GL
- Prävention, Gesundheitsförderung, gesundheitliche und pflegerische Versorgung (beugen vor, versorgen und behandeln)
- Arzneimittel, Impfstoffe und Medizinprodukte
- Information und Beratung (beraten, unterstützen, informieren / Interessenvertretung)
- Forschung und Ausbildung (bilden aus, forschen und entwickeln)
- Versicherer und Kostenträgen (übernehmen Kosten im Krankheits- und Pflegefall)
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/publikationen/details/schaubild-das-gesundheitssystem-alles-auf-einen-blick.html
Wie gliedert sich die Gesundheitsversorgung in Deutschland?
GL
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland gliedert sich in die ambulante Versorgung (Primärversorgung), die vor allem in Praxen stattfindet, und die stationäre Versorgung (Akutversorgung) in Krankenhäusern. Daneben gibt es etwa Rehabilitationseinrichtungen, die beide Bereiche verbinden.
https://www.gesundheitsinformation.de/das-deutsche-gesundheitssystem.html
Welche Aufgabenfelder hat das Gesundheitswesen?
GL
- Ärztliche Untersuchungen, Diagnosen und Operationen.
- Therapien etwa Krankengymnastik, Zahnpflege, Reha, Logopädie.
- Geburtshilfe und Sterbebegleitung.
- Gesundheitsprävention.
- Laboruntersuchungen und Forschung.
- Alten- und Krankenpflege.
- Diagnostik etwa Röntgen, MRT, CT.
Was verstehen Sie unter Prävention?
GL
Prävention bedeutet, die Krankheitslast in der Bevölkerung durch gezielte Maßnahmen zu verringern. Dabei umfasst Prävention alle Aktivitäten, die mit dem Ziel durchgeführt werden, Erkrankungen zu vermeiden, zu verzögern oder weniger wahrscheinlich zu machen.
Welche Präventionsstrategien gibt es?
GL
Präventionsstrategien sind Maßnahmen, die darauf abzielen, das Auftreten von Krankheiten oder Problemen zu verhindern, bevor sie überhaupt entstehen.
Du kannst diese Strategien in drei Kategorien einteilen: primär (Vorbeugung), sekundär (Früherkennung) und tertiär (Minderung von Auswirkungen)
Was bedeutet Kuration?
GL
Heilung. Ziel kurativer Behandlung im engeren Sinn ist die Wiederherstellung völliger Gesundheit (restitutio ad integrum).
Im weiteren Sinn wird darunter die Krankenbehandlung nach § 27 SGB V verstanden, z. B. ärztliche, psychotherapeutische, zahnärztliche ambulante Behandlung, Versorgung mit Arzneimitteln, Verband-, Heil- und Hilfsmitteln sowie Krankenhausbehandlung.
Was steht im 1. Paragraph, Abs. 1 & 2 des Ersten Buch Sozialgesetzbuch (SGB I)?
(I.N)
SGB I gibt als “Allgemeiner Teil” der SGB eine Übersicht der Aufgaben und definiert in Abs. 1 und 2 den Sinn und Zweck der SGB.
Erstes Buch Sozialgesetzbuch (SGB I):
Allgemeiner Teil
Stand: 2024
§ 1 SGB I Aufgaben des Sozialgesetzbuchs
Details:
(1) Das Recht des Sozialgesetzbuchs soll zur Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit Sozialleistungen einschließlich sozialer und erzieherischer Hilfen gestalten. Es soll dazu beitragen,
ein menschenwürdiges Dasein zu sichern,
gleiche Voraussetzungen für die freie Entfaltung der Persönlichkeit, insbesondere auch für junge Menschen, zu schaffen,
die Familie zu schützen und zu fördern,
den Erwerb des Lebensunterhalts durch eine frei gewählte Tätigkeit zu ermöglichen und
besondere Belastungen des Lebens, auch durch Hilfe zur Selbsthilfe, abzuwenden oder auszugleichen.
(2) Das Recht des Sozialgesetzbuchs soll auch dazu beitragen, daß die zur Erfüllung der in Absatz 1 genannten Aufgaben erforderlichen sozialen Dienste und Einrichtungen rechtzeitig und ausreichend zur Verfügung stehen.
Was bedeutet Rehabilitation?
GL
(lateinisch rehabilitatio, „Wiederherstellung“)
Rehabilitation, kurz Reha, bezeichnet allgemein eine Wiedereingliederung und speziell (insbesondere versicherungsrechtlich) Maßnahmen zur medizinischen Wiederherstellung, beruflichen Wiederbefähigung und sozialen Wiedereingliederung.
Anders ausgedrückt:
Unter Rehabilitation versteht man in der Medizin die Wiederherstellung der physischen und/oder psychischen Fähigkeiten eines Patienten im Anschluss an eine Erkrankung, ein Trauma oder eine Operation. Als Sekundärziel soll eine Wiedereingliederung in das Sozial- und Arbeitsleben erreicht werden.
Eine Erweiterung des Konzepts der Rehabilitation stellt die Prähabilitation dar. Unter Prähabilitation versteht man den gezielten Aufbau von Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer durch eine Bewegungstherapie vor einem operativen Eingriff oder einer anderen belastenden Therapie.
Was ist die Gesundheitswirtschaft?
GL
Zur Leistungsfähigkeit der Gesundheitswirtschaft tragen viele Akteure bei.
Der Kernbereich, auch erster Gesundheitsmarkt genannt, umfasst den Bereich der “klassischen” Gesundheitsversorgung, die größtenteils durch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV) einschließlich Pflegeversicherung finanziert werden.
Als zweiter Gesundheitsmarkt werden alle privat finanzierten Produkte und Dienstleistungen rund um die Gesundheit bezeichnet. Der zweite Gesundheitsmarkt umfasst nach allgemeinem Verständnis freiverkäufliche Arzneimittel und individuelle Gesundheitsleistungen, Fitness und Wellness, etc.
Was ist Gesundheitsökonomie?
GL
Die Gesundheitsökonomie beschäftigt sich mit der Frage, wie die Verteilung von Gesundheitsgütern und die Gesundheitsversorgung wirtschaftlich gestaltet werden können.
Zusatz:
Die Gesundheitsökonomie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit der wirtschaftlichen Seite des Gesundheitswesens beschäftigt. Sie untersucht, wie knappe Gesundheitsressourcen effizient und effektiv eingesetzt werden können, um die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern.
Was ist Ziel der Gesundheitsökonomie?
GL
Die Gesundheitsökonomie beschäftigt sich aus wirtschaftlicher Sicht mit dem Gesundheitswesen und verbindet Gesundheitswissenschaften mit Elementen aus VWL und BWL. Grundsätzlich wollen Experten auf dem Gebiet der Gesundheitsökonomie die Produktion, die Verteilung und die Inanspruchnahme von knappen Gesundheitsgütern in der Gesundheitsversorgung und die dafür nötigen Budgets optimieren.
Das Ziel der Gesundheitsökonomie ist also, eine gleichbleibende oder verbesserte Qualität für Patienten bei gleichzeitiger Reduzierung von Ressourcen zu schaffen.
Wozu dient der Sektor
Ausbildung, Forschung und Lehre
im Gesundheitswesen?
GL
Einerseits dienen sie dazu, die erforderlichen Ressourcen aller Berufsgruppen der drei Sektoren (Kuration, Prävention, Rehabilitation) quantitativ und qualitativ zu stellen, andererseits sind die drei weiteren Sektoren Untersuchungsobjekte für Forschungsaktivitäten.
Welche wesentlichen 3 Aufgaben obliegen der Kassenärztlichen Vereinigung?
GL
-
Sicherstellungsauftrag
für eine medizinsche Grundversorgung -
Gewährleistungsauftrag
für eine flächendeckende Versorgung -
Interessenvertretung
der Ärzteschaft
Was ist der Unterschied zwischen Prävention und Gesundheitsförderung?
GL
Prävention meint die Vorbeugung von Erkrankungen.
Gesundheitsförderung ist darauf ausgerichtet, die gesundheitlichen Ressourcen der Menschen zu stärken.
https://www.bpb.de/themen/gesundheit/gesundheitspolitik/549745/gesundheitsfoerderung-und-praevention/
Was ist die ambulante Versorgung?
GL
Unter der ambulanten Versorgung werden alle Versorgungsleistungen subsumiert, die nicht von Krankenhäusern oder Kliniken erbracht werden. Den weitaus größten Teil der ambulanten Versorgung erbringen die niedergelassenen Ärzte, Psychotherapeuten und Zahnärzte. Teil der ambulanten Versorgung sind jedoch auch die von den Ärzten verordneten Arzneimittel sowie die Hilfsmittel, zum Beispiel Hörgeräte, sowie die Versorgung mit Heilmitteln wie Krankengymnastik und Ergotherapie.
Zusatz:
Die klare Trennung der beiden Versorgungsbereiche kann durch eine sektorenübergreifende Versorgung unter bestimmten Voraussetzungen aufgehoben werden. Beispiele dafür sind ambulante Operationen, die sowohl von niedergelassenen Ärzten in Praxen, als auch von angestellten Ärzten in Krankenhäusern durchgeführt werden können.
Was ist die stationäre Versorgung?
GL
In unserem Gesundheitssystem haben Krankenhäuser die Aufgabe, die stationäre Versorgung flächendeckend und in hoher Qualität sicherzustellen. Neben den Krankenhäusern kann eine stationäre Unterbringung mit Unterkunft und Verpflegung auch in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen erfolgen.
Welche Formen der Krankenhausbehandlungen gibt es?
GL
Die Krankenhausbehandlung wird vollstationär, stationsäquivalent, teilstationär, vor- und nachstationär sowie ambulant erbracht (§ 39 Abs. 1 Satz 1 SGB V).
Welche Einrichtungen gehören zur stationären Versorgung?
GL
- Vorsorgeeinrichtungen
- Krankenhäuser
- Rehabilitationseinrichtungen
§107 SGB V “§ 107 Krankenhäuser, Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen”
Definition “Krankenhäuser” nach
§ 107 SGB V (1)
GL
(1) Krankenhäuser im Sinne dieses Gesetzbuchs sind Einrichtungen, die
1. der Krankenhausbehandlung oder Geburtshilfe dienen,
- fachlich-medizinisch unter ständiger ärztlicher Leitung stehen, pflegefachlich unter ständiger pflegefachlicher Leitung stehen, über ausreichende, ihrem Versorgungsauftrag entsprechende diagnostische, pflegefachliche und therapeutische Möglichkeiten verfügen und nach wissenschaftlich anerkannten Methoden arbeiten,
3. mit Hilfe von jederzeit verfügbarem ärztlichem, Pflege-, Funktions- und medizinisch-technischem Personal darauf eingerichtet sind, vorwiegend durch ärztliche und pflegerische Hilfeleistung Krankheiten der Patienten zu erkennen, zu heilen, ihre Verschlimmerung zu verhüten, Krankheitsbeschwerden zu lindern oder Geburtshilfe zu leisten,
und in denen
- die Patienten untergebracht und verpflegt werden können.
Definition “Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen” nach
§ 107 SGB V (2)
GL
(2) Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen im Sinne dieses Gesetzbuchs sind Einrichtungen, die
- der stationären Behandlung der Patienten dienen, uma) **(Vorsorge) ** eine Schwächung der Gesundheit, die in absehbarer Zeit voraussichtlich zu einer Krankheit führen würde, zu beseitigen oder einer Gefährdung der gesundheitlichen Entwicklung eines Kindes entgegenzuwirken oder
b) (Rehabilitation) eine Krankheit zu heilen, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern oder im Anschluß an Krankenhausbehandlung den dabei erzielten Behandlungserfolg zu sichern oder zu festigen, auch mit dem Ziel, eine drohende Behinderung oder Pflegebedürftigkeit abzuwenden, zu beseitigen, zu mindern, auszugleichen, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern, wobei Leistungen der aktivierenden Pflege nicht von den Krankenkassen übernommen werden dürfen. - fachlich-medizinisch unter ständiger ärztlicher Verantwortung und unter Mitwirkung von besonders geschultem Personal darauf eingerichtet sind, den Gesundheitszustand der Patienten nach einem ärztlichen Behandlungsplan vorwiegend durch Anwendung von Heilmitteln einschließlich Krankengymnastik, Bewegungstherapie, Sprachtherapie oder Arbeits- und Beschäftigungstherapie, ferner durch andere geeignete Hilfen, auch durch geistige und seelische Einwirkungen, zu verbessern und den Patienten bei der Entwicklung eigener Abwehr- und Heilungskräfte zu helfen,
und in denen
- die Patienten untergebracht und verpflegt werden können.
Wie kann die seelische Behandlung patientenorientiert und ökonomisch gestaltet werden?
Die Behandlung seelischer Erkrankungen kann sowohl patientenorientiert als auch ökonomisch gestaltet werden, indem folgende Ansätze verfolgt werden:
Individualisierte Therapiepläne: Die Behandlung wird auf die spezifischen Bedürfnisse und Vorlieben des Patienten abgestimmt, was die Wirksamkeit erhöht und gleichzeitig Ressourcen effizient nutzt.
Integrierte Versorgung: Durch die Zusammenarbeit von verschiedenen Fachleuten (Psychologen, Psychiatern, Therapeuten) wird eine umfassende Betreuung gewährleistet, die Doppeluntersuchungen und -behandlungen vermeidet.
Evidenzbasierte Methoden: Der Einsatz von Therapien, die durch Forschungsergebnisse unterstützt werden, sorgt dafür, dass die Behandlung sowohl effektiv als auch kosteneffizient ist.
Prävention und Früherkennung: Durch präventive Maßnahmen und frühzeitige Interventionen können schwerwiegendere Erkrankungen und damit verbundene hohe Behandlungskosten vermieden werden.
Patientenbildung: Die Aufklärung der Patienten über ihre Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten fördert die Eigenverantwortung und kann die Notwendigkeit für intensivere Behandlungen reduzieren.
Telemedizin: Der Einsatz von digitalen Angeboten ermöglicht flexiblere und oft kostengünstigere Zugänge zu Therapien, was die Behandlung für Patienten erleichtert.
Diese Ansätze helfen, die Bedürfnisse der Patienten zu berücksichtigen, während gleichzeitig die ökonomischen Aspekte der Gesundheitsversorgung im Blick behalten werden.
Welche besondere Leistung kann die Kunsttherapie im Gesundheitswesen erbringen?
Die Kunsttherapie im Gesundheitswesen kann eine Vielzahl besonderer Leistungen erbringen. Das besondere ist die nonverbale Kommunikation. Sie hilft vor allem dabei, emotionale und psychische Belastungen auszudrücken, die schwer in Worte zu fassen sind. Durch kreative Prozesse wie Malen, Zeichnen, Bildhauerei oder Musik können Patienten ihre inneren Konflikte und Gefühle besser verstehen und verarbeiten.
Einige konkrete Leistungen der Kunsttherapie umfassen:
- Förderung der Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion: Patienten können durch die Auseinandersetzung mit eigenen Kunstwerken tiefere Einsichten in ihre emotionalen und psychischen Zustände gewinnen.
- Stressbewältigung: Der kreative Prozess kann beruhigend und entspannend wirken, was zur Reduktion von Angst und Stress beiträgt.
- Förderung der Kommunikation: Besonders bei Menschen, die Schwierigkeiten haben, verbal zu kommunizieren, bietet die Kunsttherapie eine nonverbale Ausdrucksmöglichkeit.
- Unterstützung bei der Bewältigung von traumatischen Erlebnissen: Kunsttherapie kann ein sicherer Raum sein, um traumatische Erfahrungen zu verarbeiten, ohne direkt über die belastenden Ereignisse sprechen zu müssen.
- Stärkung der Resilienz: Die Arbeit mit Kunst fördert die Fähigkeit, mit schwierigen Lebenssituationen besser umzugehen und emotionale Stärke zu entwickeln.
- Förderung der sozialen Integration: In Gruppenarbeiten kann Kunsttherapie helfen, soziale Bindungen zu stärken und die Kommunikation in sozialen Kontexten zu verbessern.
Insgesamt trägt die Kunsttherapie zur ganzheitlichen Heilung bei, indem sie nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche und den Geist anspricht. Sie wird erfolgreich in der Behandlung von Depressionen, Angststörungen, Traumata, Sucht oder auch in der Palliativpflege eingesetzt.
Wer ist zuständig für die Behebung von seelischen und gesundheitlichen Einschränkungen?
Die Zuständigkeit für die Behebung von seelischen und gesundheitlichen Einschränkungen ist vielschichtig und hängt von der Art und Schwere der Probleme ab. Hier ist eine Übersicht über die wichtigsten Ansprechpartner:
Für seelische Einschränkungen:
* Psychotherapeuten und Psychiater:
* Diese Fachleute sind spezialisiert auf die Diagnose und Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Traumata und anderen Problemen.
* Hausärzte:
* Hausärzte sind oft die erste Anlaufstelle bei seelischen Problemen. Sie können eine erste Einschätzung vornehmen und bei Bedarf an Spezialisten überweisen.
* Beratungsstellen:
* Es gibt zahlreiche Beratungsstellen, die Unterstützung bei verschiedenen seelischen Problemen anbieten, wie z.B. Ehe- und Familienberatungsstellen, Suchtberatungsstellen und Krisendienste.
* Psychologische Beratungsstellen:
* Diese können erste Anlaufstellen sein und bei leichten bis mittelgradigen Problemen helfen.
* Sozialpsychiatrische Dienste:
* Diese Dienste bieten Unterstützung für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen und deren Angehörige.
Für gesundheitliche Einschränkungen:
* Hausärzte:
* Hausärzte sind die erste Anlaufstelle bei körperlichen Beschwerden. Sie können eine Diagnose stellen und eine entsprechende Behandlung einleiten oder an Fachärzte überweisen.
* Fachärzte:
* Je nach Art der Erkrankung gibt es verschiedene Fachärzte, wie z.B. Orthopäden, Kardiologen, Neurologen usw.
* Krankenhäuser und Kliniken:
* Bei schweren oder akuten Erkrankungen ist eine Behandlung im Krankenhaus oder in einer Klinik erforderlich.
* Rehabilitationskliniken:
* Nach schweren Erkrankungen oder Operationen können Rehabilitationskliniken helfen, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit wiederherzustellen.
Wichtige Hinweise:
* Bei akuten Krisen oder Suizidgefahr sollte umgehend der Notruf (112) oder ein psychiatrischer Notdienst kontaktiert werden.
* Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für notwendige Behandlungen.
* Es ist ratsam sich im Vorfeld zu informieren welche Anlaufstellen für die jeweiligen Probleme am besten geeignet sind.
Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter.
Wer ist zuständig für Verhaltensauffälligkeiten und -Abweichungen?
Die Zuständigkeit bei Verhaltensauffälligkeiten und -abweichungen ist vielschichtig und hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere vom Alter der betroffenen Person und der Art der Auffälligkeiten. Hier sind einige wichtige Anlaufstellen:
Für Kinder und Jugendliche:
* Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste (KJPD):
* Diese Dienste bieten Untersuchungen, Beratungen und Behandlungen bei seelischen, geistigen und sozialen Problemen. Sie arbeiten oft mit anderen Institutionen wie Schulen und Jugendämtern zusammen.
* Sozialpädiatrische Zentren (SPZ):
* SPZ sind spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen, Behinderungen und Verhaltensauffälligkeiten. Sie arbeiten interdisziplinär mit Ärzten, Psychologen und Therapeuten.
* Kinder- und Jugendpsychotherapeuten:
* Bei psychischen Problemen können Kinder- und Jugendpsychotherapeuten helfen. Sie bieten Einzel- und Gruppentherapien an.
* Schulen:
* Lehrer und Schulpsychologen können bei Verhaltensauffälligkeiten in der Schule erste Ansprechpartner sein. Sie können auch an andere Fachstellen vermitteln.
* Jugendämter:
* Jugendämter sind zuständig für den Schutz und die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen. Sie können bei Bedarf Hilfen zur Erziehung anbieten.
Für Erwachsene:
* Psychiater und Psychotherapeuten:
* Bei psychischen Erkrankungen sind Psychiater und Psychotherapeuten die richtigen Ansprechpartner.
* Hausärzte:
* Hausärzte können erste Ansprechpartner sein und bei Bedarf an Fachärzte überweisen.
* Sozialpsychiatrische Dienste:
* Diese Dienste bieten Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige.
Allgemein:
* Es ist wichtig zu beachten, dass Verhaltensauffälligkeiten und -abweichungen vielfältige Ursachen haben können. Dazu gehören psychische Erkrankungen, Entwicklungsstörungen, soziale Probleme und traumatische Erfahrungen.
* Eine frühzeitige Abklärung und Behandlung ist wichtig, um langfristige Probleme zu vermeiden.
Zusätzliche Informationen:
* Die genauen Zuständigkeiten können je nach Bundesland und Kommune unterschiedlich sein.
* Bei akuten Krisen sollte man sich an den Notruf (112) oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (116 117) wenden.
Welche kunsttherapeutischen Leistungen können mit der gesetzlichen Krankenkasse abgerechnet werden?
Ob und in welchem Umfang kunsttherapeutische Leistungen von gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier sind einige wichtige Punkte:
Grundsatz:
* Kunsttherapie ist in der Regel keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Das bedeutet, dass die Kosten meist nicht standardmäßig übernommen werden.
Möglichkeiten der Kostenübernahme:
* Stationäre Behandlung:
* In stationären Einrichtungen wie psychosomatischen Kliniken oder Rehabilitationseinrichtungen ist Kunsttherapie oft Teil des Behandlungskonzepts und wird im Rahmen der Fallpauschale abgerechnet.
* Anthroposophische Kunsttherapie:
* Einige Krankenkassen übernehmen unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für anthroposophische Kunsttherapie. Dies ist oft an die Qualifikation des Therapeuten und die Mitgliedschaft in einem entsprechenden Berufsverband gebunden.
* Einzelfallentscheidungen:
* Es gibt die Möglichkeit, bei der Krankenkasse einen Antrag auf Kostenübernahme im Einzelfall zu stellen. Hierbei sind eine ärztliche Verordnung und eine Begründung der medizinischen Notwendigkeit hilfreich.
* Zusatzversicherungen:
* Private Zusatzversicherungen für alternative Heilmethoden können unter Umständen auch kunsttherapeutische Leistungen abdecken.
* Heilpraktiker für Psychotherapie:
* Wenn ein Kunsttherapeut auch Heilpraktiker für Psychotherapie ist, kann die Leistung auch unter Psychotherapie nach dem Gesetz für Heilpraktiker abgerechnet werden.
Wichtige Hinweise:
* Es empfiehlt sich, vor Beginn einer Kunsttherapie mit der eigenen Krankenkasse zu klären, ob und in welchem Umfang eine Kostenübernahme möglich ist.
* Auch die Qualifikation des Kunsttherapeuten kann eine Rolle spielen.
Zusätzliche Informationen:
* Der Berufsverband für Anthroposophische Kunsttherapie e.V. (BVAKT) bietet auf seiner Website Informationen zur Kostenübernahme an.
Ich hoffe, diese Informationen helfen Ihnen weiter.