HPPsych Terminologie Allgemein Flashcards
Resilienz (und Gegensatz)
Psychische Widerstandskraft
Gegenteil: Vulnerabilität (Verwundbarkeit, Verletzbarkeit)
Nicht zu verwechseln mit Resistenz (Widerstandsfähig)
ICD-10 allgemein
Was ist F0?
F0: Organische, einschließlich symptomatisch psychischer Störungen (exogen)
ICD-10 allgemein
Was ist F1?
F1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
ICD-10 allgemein
Was ist F2?
F2: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen (endogen)
ICD-10 allgemein
Was ist F3?
F3: Affektive Störungen
ICD-10 allgemein
Was ist F4?
F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
ICD-10 allgemein
Was ist F5?
F5: Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
ICD-10 allgemein
Was ist F6?
F6: Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
ICD-10 allgemein
Was ist F7?
F7: Intelligenzstörung
ICD-10 allgemein
Was ist F8?
F8: Entwicklungsstörungen
Was ist F9?
F9: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
F9
F9: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
F90-F98Nenne die einzelnen Störungen
F90: Hyperkinetische Störungen,
F91: Störungen des Sozialverhaltens
F92: Kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen
F93: Emotionale Störungen des Kindesalters
F94: Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in Kindheit/Jugend
F95: Ticstörungen
F98: Andere Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in Kindheit/Jugend
Was ist die Diagnostik nach AMDP?
Das AMDP-System (Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie) ist ein System zur standardisierten Erfassung und Dokumentation eines psychopathologischen Befundes. Es findet international Anwendung.
Psychopathologischer Befund
Psychopathologischer Befund
Bewusstseinsstörungen
- Bewusstseinsverminderung (F)
- Bewusstseinstrübung (F)
- Bewusstseinseinengung (SF)
- Bewusstseinsverschiebung (S)
Psychopathologischer Befund
Benenne die verschiedenen Orientierungsstörungen
- Zeitliche Orientierungsstörung (S)|
6.Örtliche Orientierungsstörung(S)| 7.Situative Orientierungsstörung(S)| 8.Orientierungsstörung über die eigene Person(S)
Psychopathologischer Befund
Aufmerksamkeits-
und
Gedächtnisstörungen
Nenne die verschiedenen Störungen
- Auffassungsstörungen (SF)
- Konzentrationsstörungen (SF)
- Merkfähigkeitsstörungen (SF)
- Gedächtnisstörungen (SF)
- Konfabulationen (F)
- Paramnesien (S)
Ich-Dyston
Persönlichkeitsfremd, Person erlebt Gedanken, Impulse oder Emotionen als nicht zu Ihrem ich gehörend, sondern fremd und störend
Zwangsstörung
Depression
Panikstörung…
Ich-Syston
Zur Persönlichkeit zugehörig
Bezeichnet einen Zustand, bei dem eine Person ihre Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen als zu ihrem ich gehörend erlebt.
Folgende psych. Störungen von Ich-Syntonie geprägt:
Persönlichkeitsstörungen
Manie
Wahn
Schizophrenie
Oft kein Leidensdruck, da als adäquat erlebt.
F4
F4 Neurotische-, Belastungs- und Somatoforme Störungen
F45.0/F45.1 (undifferenzierte)
Symptome SOMATISIERUNGSSTÖRUNG
Symptome Somatisierungsstörung
- Wechselnde körperliche Beschwerden über Zeitraum von 2 Jahren
- Jedes Körperteil kann betroffen sein
- Keine ausreichende medizinische Erklärung für die körperlichen Beschwerden
- beginnend in der Regel vor dem 30. Lebensjahr
Was bedeutet Pseudoneurologisch?
Sieht aus, wie eine neurologische Störung, es lässt sich aber kein neurologischer Befund erheben. Vor allem zu finden in F45 Somatoforme Störungen.
Def. Symptom mit Symbolcharakter
Z.B. bei F4, Bsp. Tochter hat verkrampft Fäuste, die eine Art Symbol zur versuchten/ohnmächtigen Abwehr gegen den missbräuchlichen alkoholkranken Vater
Was ist die
Dissoziative Identitätsstörung
Siehe Bsp. Film Split, Patient hat verschiedene Persönlichkeiten durch schutzbedingte Abspaltung. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten kennen sich z.T. auch.
Homöostase
Homöostase ist ein Begriff, der sich auf das psychologische und physiologische Gleichgewicht bezieht, das erreicht wird, wenn die eigenen Bedürfnisse und Wünsche erfüllt sind.
In einem physiologischen Kontext wird die Homöostase durch einen sog. Bedürfniszustand gestört, also ein Bedürfnis wie Hunger.
Palliativmedizin Philosophie nach Silviahemmet
Palliativ=”ummantelnd”
- Der Mensch mit Demenz steht an erster Stelle (jeder Fall ist individuell)
- Unterstützung auch der Angehörigen
- Ressourcen erkennen und fördern
- Erhaltung Selbstständigkeit
4 Säulen für Lebensqualität:
1 Symptomkontrolle
2 Angehörigen Unterstützung
3 Teamarbeit
4 Kommunikation und Begegnung
Neurologie - Anatomie und Physiologie
Zentrales Nervensystem (ZNS)
Das ZNS (Gehirn und Rückenmark) ist das Zentrum, in dem die Verschaltung und Verarbeitung von sämtlichen Nervenbahnen und deren Informationen erfolgt. Informationen, die über sensible Nerven in das ZNS eintreffen, werden dort verarbeitet und führen zu einer Wahrnehmung.
Rückenmark
ist durch die knöchernde Wirbelsäule geschützt und geht vom Halswirbel bis zum 2. Lendenwirbel. Durch die Spiralnerven sind sie mit dem PNS verbunden
Gehirn
ist durch die 12 Hirnnerven (Kopf, Gesicht, Nase, Augen, Ohren) mit dem periphären Nervensystem (PNS) verbunden
Neurologie - Anatomie und Physiologie
Peripheres Nervensystem (PNS)
Spiralnervenpanel
12 Hirnnerven
Nervenzellen (> 1 Milliarden)
Verbindet über Nerven das ZNS mit dem restlichen Körper
Das PNS leitet weiter an das motorische , das sensible und das vegetative Nervensystem.
Neurologie - Anatomie und Physiologie
Aufbau Großhirn
- Stirnlappen
- Schläfenlappen mit Hippocampus
- Kleinhirn
- Hinterhauptlappen: Sehzentrum
- Scheitellappen: Interpretation von haptischen Informationen
- Hirnrinde
Gerontologie
Die Lehre vom Alter des Menschen und vom Altern
- Primäres oder physiologisches Altern (von innen)
- sekundäres Altern (von außen, rauchen, Kopfball, Kinder…)
- Chronologisches Alter (wo stehe ich, Studentin, Schülerin, Rentnerin, etc.)
- Biologisches Altern (manche sind schon früh grauhaarig)
- soziales Altern, was sagt die Gesellschaft zum Altern
- psychologisches alter
F0
F00-F03 Demenz
Was ist Demenz?
Lat. “DEMENTIA”, “weg vom Geist “
Demenz ist ein Syndrom, keine Krankheit. Hervorgerufen durch Erkrankungen oder Traumatisierungen des Gehirns, bisher nicht heilbar. Kontinuierlicher Verlust von Funktionen und Entwicklung verschiedener begleitenden Symptome.
Fachbegriffe
Prävalenz
Als Prävalenz bezeichnet man die Häufigkeit einer Krankheit oder eines Symptoms in einer Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Fachbegriffe
Apraxie
Fähigkeit, motorische Aktivitäten auszuführen geht verloren
(Kognitive Symptome bei Demenz)
Fachbegriffe
Agnosie
Fähigkeit, Gegenstände zu identifizieren, bzw. wiederzuerkennen, geht verloren.
(Kognitive Symptome bei Demenz)
Fachbegriffe
Aphasie
Sprachstörung/Sprachverlust
(Kognitive Symptome bei Demenz)
GT Rogers
Was bedeutet Kongruenz und wo wird es verwendet?
GT nach Rogers
Kongruenz bedeutet Echtheit oder Unverfälschtheit und steht im Kontext der Gesprächstherapie nach Rogers für die Transparenz des Therapeuten. Der Therapeut nimmt während der Therapie keine künstliche Rolle ein, in der er erwünschte Gefühle zeigt.
Bezeichnet die Übereinstimmung des Selbst mit dem organismischen Erleben einer Person.
GT Rogers
Was steht hinter dem Gedanken eines Klienten “Andere haben größere Probleme”, “Was sind meine schon gegen die von anderen?”
Grundangst, (“wieder einmal” abgelehnt zu werden. (nach Rogers)
Was bedeutet “Hohe und niedrige Ausprägung unbedingter Wertschätzung”?
Gemäß Rogers ist die Grundhaltung, jeden Menschen bedingungslose Wertschätzung entgegenzubringen. Jetzt muss man unterscheiden zwischen Menschen, die Akzeptanz und Wertschätzung ausreichend erlebt haben ( = niedriges Bedürfnis nach unbedingter Wertschätzung), und Menschen, die überwiegend abwertende und nicht wertschätzende Rückmeldungen im Leben erhalten hat (= hohes Bedürfnis nach unbedingter Wertschätzung)
GT Rogers
Definition Organismischer Bewertungsprozess
Organismischer Bewertungsprozess ist der Prozess des Organismus, Erfahrungen aufzunehmen und dahingehend zu bewerten, inwieweit sie das Streben nach Selbstverwirklichung fördern bzw. einschränken (GT/Rogers)
GT Rogers
mögliche Einleitung, Rogers
Der amerikanische Psychologe und Psychotherapeuth Carl Rogers arbeitete Jahrzehnte lang mit Menschen und entwickelte schließlich die uns bekannte Persönlichkeitstheorie, bei der er das „selbst” eines Menschen zum Gegenstand seiner Theorie machte. Mit hilfe von Roger`s personenzentrierter Theorie lässt sich … erklären.
GT Rogers
Definition Aktualisierungstendenz
Die Aktualisierungstendenz stellt das grundlegende Motiv menschlichen Verhaltens dar und ist das angeborene und beständige Bestreben des Menschen, seine Entwicklungsmöglichkeiten zu erhalten, entfalten und zu verwirklichen, sowie Unabhängigkeit und Selbstbestimmung zu erlangen.
Definition organismisches Erleben
Mit organismischem Erleben wird all das bezeichnet, was innerhalb des menschlichen Organismus zu jedem Zeitpunkt vor sich geht und dem Menschen gewahr ist.
Definition Selbstkonzept
Das Selbstkonzept stellt die durch Erfahrung zustande gekommene Gesamtheit aller Wahrnehmungen, Meinungen, Urteilsbildungen und Bewertungen des Individuums über sich und seine Umwelt dar.
Definition starres Selbstkonzept
Aktuelle Erfahrungen können nicht in das Selbstkonzept integriert werden.
Definition flexibles Selbstkonzept
Aktuelle Erfahrungen können in das Selbstkonzept integriert werden
Definition Real-Selbst
Das Real-Selbst ist das tatsächliche Bild, das eine Person von sich hat und stellt ihr Bewusstsein dar, über das was sie ist und was sie kann.
Ideal-Selbst
Das Ideal-Selbst ist das Bewusstsein einer Person darüber, wie sie gern sein möchte und wie andere sie haben möchten.
Selbstkonsistenz
Ideal- und Real-Selbst sind stimmig: Eine Selbstkonsistenz liegt dann vor, wenn Real- und Idealselbst miteinander Stimmig und vereinbar sind.
Selbstinkonsistenz
Eine Selbstinkonsistenz liegt dann vor, wenn Real- und Idealselbst nicht stimmig und unvereinbar sind.
Selbstaktualisierung (bei flexiblem Selbstkonzept)
Die Selbstaktualisierung bezeichnet den Teil von Erfahrungen, der für die Entwicklung des eigenen Selbst bzw. Selbstkonzepts bedeutsam ist.
Inkongruenz
Inkongruenz bezeichnet die Nichtübereinstimmung des Selbstkonzeptes mit dem organismischen Erleben einer Person.
Abwehr (im Sinne der personenzentrierten Theorie)
Abwehr im Sinne der personenzentrierten Theorie stellt eine Reaktion auf Erfahrungen dar, die im Widerspruch zum Selbstkonzept stehen und als bedrohlich empfunden werden.
[Abwehrmechanismus] Verleugnung im Sinne der personenzentrierten Theorie
Verleugnung ist in der personenzentrierten Theorie eine Abwerreaktion, die bedrohliche Erfahrungen negiert und so vom Bewusstsein ausschließt.
[Abwehrmechanismus] Verzerrung im Sinne der personenzentrierten Theorie
Verzerrung ist eine Abwehrreaktion, bei der die Bedeutung der Erfahrung so verändert und entstellt wird, dass sie mit dem Selbstkonzept wieder übereinstimmt.
Herstellung positiver emotionaler Beziehungen durch ? (GT n. R)
Bedingungslose, positive Beachtung, die sich da äußert in: Wertschätzung, Verstehen, Echtheit, fördernde, nicht dirigierende Einzeltätigkeiten, Trennung von Person und Sache
GT Rogers
Definition Wertschätzung (GT n. R)
Wertschätzung ist eine gefühlsmäßige Grundhaltung gegenüber einer anderen Person, die sich in Achtung, Anerkennung und Wohlwollen zeigt und sich in Zugewandtheit, Interesse, Aufmerksamkeit und Freundlichkeit ausdrückt.
GT Rogers
Definition Verstehen (GT)
Verstehen als erzieherische Grundhaltung bedeutet das Einfühlen in die innere Welt des anderen, die Wahrnehmung und vorstellungsmäßige Vergegenwärtigung der subjektiven Welt eines Individuums.
GT Rogers
Definition Echtheit (GT)
Unter Echtheit versteht man eine erzieherische Grundhaltung, bei der der Erzieher dem zu Erziehenden gegenüber aufrichtig ist und sein Verhalten mit seinen Einstellungen übereinstimmt.
GT Rogers
Fördernde, nicht dirigierende Einzeltätigkeiten (GT)
Informierende Hinweise geben, Rückmeldung und Hilfestellung geben, Alternativen vorschlagen, sich für (beispielsweise Gespräche) zur Verfügung halten, mit ihm gemeinsame Aktivitäten ausführen, mit ihm Absprachen und Regelungen treffen
GT Rogers
Definition Selbstachtung (GT)
Selbstachtung ist die gefühlsmäßig wertende Einstellung einer Person zu sich selbst und die Wertschätzung die eine Person für sich empfindet.
Psychische Grundfunktionen
Psychopathologischer Befund
Formale Denkstörungen
FORMAL = WIE
15. Gehemmt (S) |
16. Verlangsamt (F) |
17. Umständlich (F) |
18. Eingeengt (SF) |
19. Perseverierend (F)|
20. Grübeln (S) |
21. Gedankendrängen (S)|
22. Ideenflüchtig (F) |
23. Vorbeireden (F) |
24. Gesperrt/Gedankenabreißen (SF) |
25. Inkohärent/zerfahren (F) |
26. Neologismen (F)
Psychische Grundfunktionen
Psychopathologischer Befund
Befürchtungen und Zwänge
- Misstrauen (SF) | 28. Hypochondrie (S) | 29. Phobien (S) | 30. Zwangsdenken (S) | 31. Zwangsimpulse (S) | 32. Zwangshandlungen (S)
Psychische Grundfunktionen
Psychopathologischer Befund
Wahn
- Wahnstimmung (S) | 34. Wahnwahrnehmung (S) | 35. Wahneinfall (S) | 36. Wahngedanken (S) | 37. Systematisierter Wahn (S) | 38. Wahndynamik (SF) | 39. Beziehungswahn (S) | 40. Beeinträchtigungs- und Verfolgungswahn (S) | 41. Eifersuchtswahn (S) | 42. Schuldwahn (S) | 43. Verarmungswahn (S) | 44. Hypochondrischer Wahn (S) | 45. Größenwahn (S) | 46. Andere Wahninhalte (S)
Psychische Grundfunktionen
Psychopathologischer Befund
Sinnestäuschungen
- Illusionen (S) | 48. Stimmenhören (S) | 49. Andere akustische Halluzinationen (S) | 50. Optische Halluzinationen (S) | 51. Körperhalluzinationen (S) | 52. Geruchs- und Geschmackshalluzinationen (S)
Psychische Grundfunktionen
Psychopathologischer Befund
Ich-Störungen
- Derealisation (S) | 54. Depersonalisation (S) | 55. Gedankenausbreitung (S) | 56. Gedankenentzug (S) | 57. Gedankeneingebung (S) | 58. Andere Fremdbeeinflussungserlebnisse (S)
Psychische Grundfunktionen
Psychopathologischer Befund
Störungen der Affektivität
- Ratlos (F) | 60. Gefühl der Gefühllosigkeit (S) | 61. Affektarm (F) | 62. Störung der Vitalgefühle (S) | 63. Deprimiert (SF) | 64. Hoffnungslos (S) | 65. Ängstlich (SF) | 66. Euphorisch (SF) | 67. Dysphorisch (SF) | 68. Gereizt (SF) | 69. Innerlich unruhig (S) | 70. Klagsam/Jammrig (F) | 71. Insuffizienzgefühle (S) | 72. Gesteigertes Selbstwertgefühl (S) | 73. Schuldgefühle (S) | 74. Verarmungsgefühle (S) | 75. Ambivalent (S) | 76. Parathymie (F) | 77. Affektlabil (SF) | 78. Affektinkontinent (SF) | 79. Affektstarr (F)
Psychische Grundfunktionen
Psychopathologischer Befund
Antriebs- und psychomotorische Störungen
- Antriebsarm (SF) | 81. Antriebsgehemmt (S) | 82. Antriebsgesteigert (SF) | 83. Motorisch unruhig (SF) | 84. Parakinesen (F) | 85. Manieriert/bizarr (F) | 86. Theatralisch (F) | 87. Mutistisch (F) | 88. Logorrhoisch (F)
Psychopathologischer Befund
Circadiane Besonderheiten
- Morgens schlechter (SF) | 90. Abends schlechter (SF) | 91. Abends besser (SF)
- Definition
Der zirkadiane Rhythmus ist die Fähigkeit eines Organismus, physiologische Vorgänge auf eine Periodenlänge von etwa 24 Stunden zu synchronisieren. Der wichtigste zirkadiane Rhythmus ist der Schlaf-Wach-Rhythmus. - Hintergrund
Der zirkadiane Rhythmus ist weitgehend unabhängig von äußeren Faktoren, die auf die jeweilige Tages-, Nacht- oder sogar Jahreszeit hinweisen könnten. Er dient dazu, sich zur Zeit orientieren zu können und die periodisch durchgeführten Tätigkeiten, wie z.B. Schlafen, Nahrungsaufnahme, Winterschlaf, Fortpflanzung etc. in einem relativ konstant bleibenden Rhythmus durchzuführen.
Durch die wechselnde Tageslänge - in Folge des Jahreszeiten-Wechsels - ist eine ständige Resynchronisation der Inneren Uhr notwendig. Der zirkadiane Rhythmus muss heutzutage jedoch häufig durch einen raschen Wechsel der geographischen Lage, wie z.B. nach einen Transatlantikflug, sehr kurzfristig resynchronisiert werden, die Folge einer anfänglich fehlenden Übereinstimmung ist der bekannte Jet-lag.
- Physiologie
Die Synchronisation und Anpassung geschieht durch spezielle Photorezeptoren in der äußeren Körnerschicht der Retina. Die so genannten photosensitiven Ganglienzellen enthalten das Photopigment Melanopsin und liegen zwischen den beiden Schichten der Ganglien- und amakrinen Zellen. Sie projizieren über den Tractus retinohypothalamicus zum Nucleus suprachiasmaticus des Hypothalamus.
Der Nucleus suprachiasmaticus ist die zentrale “Schaltstelle” der zirkadianen Uhr und koordiniert weitere periodisch wechselnde Körperfunktionen:
- Körpertemperatur
- Hormonsekretion
- Blutdruckschwankungen
- Herzfrequenz
- Urinproduktion