HPPsych Terminologie Allgemein Flashcards

1
Q

Resilienz (und Gegensatz)

A

Psychische Widerstandskraft

Gegenteil: Vulnerabilität (Verwundbarkeit, Verletzbarkeit)

Nicht zu verwechseln mit Resistenz (Widerstandsfähig)

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2
Q

ICD-10 allgemein

Was ist F0?

A

F0: Organische, einschließlich symptomatisch psychischer Störungen (exogen)

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3
Q

ICD-10 allgemein

Was ist F1?

A

F1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

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4
Q

ICD-10 allgemein

Was ist F2?

A

F2: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen (endogen)

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5
Q

ICD-10 allgemein

Was ist F3?

A

F3: Affektive Störungen

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6
Q

ICD-10 allgemein

Was ist F4?

A

F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen

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7
Q

ICD-10 allgemein

Was ist F5?

A

F5: Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

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8
Q

ICD-10 allgemein

Was ist F6?

A

F6: Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen

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9
Q

ICD-10 allgemein

Was ist F7?

A

F7: Intelligenzstörung

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10
Q

ICD-10 allgemein

Was ist F8?

A

F8: Entwicklungsstörungen

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11
Q

Was ist F9?

A

F9: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

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12
Q

F9

F9: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

F90-F98Nenne die einzelnen Störungen

A

F90: Hyperkinetische Störungen,
F91: Störungen des Sozialverhaltens
F92: Kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen
F93: Emotionale Störungen des Kindesalters
F94: Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in Kindheit/Jugend
F95: Ticstörungen
F98: Andere Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in Kindheit/Jugend

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13
Q

Was ist die Diagnostik nach AMDP?

A

Das AMDP-System (Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie) ist ein System zur standardisierten Erfassung und Dokumentation eines psychopathologischen Befundes. Es findet international Anwendung.

Psychopathologischer Befund

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14
Q

Psychopathologischer Befund
Bewusstseinsstörungen

A
  1. Bewusstseinsverminderung (F)
  2. Bewusstseinstrübung (F)
  3. Bewusstseinseinengung (SF)
  4. Bewusstseinsverschiebung (S)
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15
Q

Psychopathologischer Befund
Benenne die verschiedenen Orientierungsstörungen

A
  1. Zeitliche Orientierungsstörung (S)|
    6.Örtliche Orientierungsstörung(S)| 7.Situative Orientierungsstörung(S)| 8.Orientierungsstörung über die eigene Person(S)
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16
Q

Psychopathologischer Befund
Aufmerksamkeits-
und
Gedächtnisstörungen
Nenne die verschiedenen Störungen

A
  1. Auffassungsstörungen (SF)
  2. Konzentrationsstörungen (SF)
  3. Merkfähigkeitsstörungen (SF)
  4. Gedächtnisstörungen (SF)
  5. Konfabulationen (F)
  6. Paramnesien (S)
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17
Q

Ich-Dyston

A

Persönlichkeitsfremd, Person erlebt Gedanken, Impulse oder Emotionen als nicht zu Ihrem ich gehörend, sondern fremd und störend
Zwangsstörung
Depression
Panikstörung…

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18
Q

Ich-Syston

A

Zur Persönlichkeit zugehörig
Bezeichnet einen Zustand, bei dem eine Person ihre Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen als zu ihrem ich gehörend erlebt.

Folgende psych. Störungen von Ich-Syntonie geprägt:
Persönlichkeitsstörungen
Manie
Wahn
Schizophrenie
Oft kein Leidensdruck, da als adäquat erlebt.

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19
Q

F4

F4 Neurotische-, Belastungs- und Somatoforme Störungen
F45.0/F45.1 (undifferenzierte)
Symptome SOMATISIERUNGSSTÖRUNG

A

Symptome Somatisierungsstörung
- Wechselnde körperliche Beschwerden über Zeitraum von 2 Jahren
- Jedes Körperteil kann betroffen sein
- Keine ausreichende medizinische Erklärung für die körperlichen Beschwerden
- beginnend in der Regel vor dem 30. Lebensjahr

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20
Q

Was bedeutet Pseudoneurologisch?

A

Sieht aus, wie eine neurologische Störung, es lässt sich aber kein neurologischer Befund erheben. Vor allem zu finden in F45 Somatoforme Störungen.

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21
Q

Def. Symptom mit Symbolcharakter

A

Z.B. bei F4, Bsp. Tochter hat verkrampft Fäuste, die eine Art Symbol zur versuchten/ohnmächtigen Abwehr gegen den missbräuchlichen alkoholkranken Vater

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22
Q

Was ist die
Dissoziative Identitätsstörung

A

Siehe Bsp. Film Split, Patient hat verschiedene Persönlichkeiten durch schutzbedingte Abspaltung. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten kennen sich z.T. auch.

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23
Q

Homöostase

A

Homöostase ist ein Begriff, der sich auf das psychologische und physiologische Gleichgewicht bezieht, das erreicht wird, wenn die eigenen Bedürfnisse und Wünsche erfüllt sind.

In einem physiologischen Kontext wird die Homöostase durch einen sog. Bedürfniszustand gestört, also ein Bedürfnis wie Hunger.

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24
Q

Palliativmedizin Philosophie nach Silviahemmet

A

Palliativ=”ummantelnd”
- Der Mensch mit Demenz steht an erster Stelle (jeder Fall ist individuell)
- Unterstützung auch der Angehörigen
- Ressourcen erkennen und fördern
- Erhaltung Selbstständigkeit
4 Säulen für Lebensqualität:
1 Symptomkontrolle
2 Angehörigen Unterstützung
3 Teamarbeit
4 Kommunikation und Begegnung

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25
Q

Neurologie - Anatomie und Physiologie

Zentrales Nervensystem (ZNS)

A

Das ZNS (Gehirn und Rückenmark) ist das Zentrum, in dem die Verschaltung und Verarbeitung von sämtlichen Nervenbahnen und deren Informationen erfolgt. Informationen, die über sensible Nerven in das ZNS eintreffen, werden dort verarbeitet und führen zu einer Wahrnehmung.

Rückenmark
ist durch die knöchernde Wirbelsäule geschützt und geht vom Halswirbel bis zum 2. Lendenwirbel. Durch die Spiralnerven sind sie mit dem PNS verbunden
Gehirn
ist durch die 12 Hirnnerven (Kopf, Gesicht, Nase, Augen, Ohren) mit dem periphären Nervensystem (PNS) verbunden

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26
Q

Neurologie - Anatomie und Physiologie

Peripheres Nervensystem (PNS)

A

Spiralnervenpanel
12 Hirnnerven

Nervenzellen (> 1 Milliarden)

Verbindet über Nerven das ZNS mit dem restlichen Körper

Das PNS leitet weiter an das motorische , das sensible und das vegetative Nervensystem.

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27
Q

Neurologie - Anatomie und Physiologie

Aufbau Großhirn

A
  • Stirnlappen
  • Schläfenlappen mit Hippocampus
  • Kleinhirn
  • Hinterhauptlappen: Sehzentrum
  • Scheitellappen: Interpretation von haptischen Informationen
  • Hirnrinde
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28
Q

Gerontologie

A

Die Lehre vom Alter des Menschen und vom Altern
- Primäres oder physiologisches Altern (von innen)
- sekundäres Altern (von außen, rauchen, Kopfball, Kinder…)
- Chronologisches Alter (wo stehe ich, Studentin, Schülerin, Rentnerin, etc.)
- Biologisches Altern (manche sind schon früh grauhaarig)
- soziales Altern, was sagt die Gesellschaft zum Altern
- psychologisches alter

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29
Q

F0

F00-F03 Demenz

Was ist Demenz?

A

Lat. “DEMENTIA”, “weg vom Geist “
Demenz ist ein Syndrom, keine Krankheit. Hervorgerufen durch Erkrankungen oder Traumatisierungen des Gehirns, bisher nicht heilbar. Kontinuierlicher Verlust von Funktionen und Entwicklung verschiedener begleitenden Symptome.

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30
Q

Fachbegriffe

Prävalenz

A

Als Prävalenz bezeichnet man die Häufigkeit einer Krankheit oder eines Symptoms in einer Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt.

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31
Q

Fachbegriffe

Apraxie

A

Fähigkeit, motorische Aktivitäten auszuführen geht verloren
(Kognitive Symptome bei Demenz)

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32
Q

Fachbegriffe

Agnosie

A

Fähigkeit, Gegenstände zu identifizieren, bzw. wiederzuerkennen, geht verloren.
(Kognitive Symptome bei Demenz)

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33
Q

Fachbegriffe

Aphasie

A

Sprachstörung/Sprachverlust
(Kognitive Symptome bei Demenz)

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34
Q

GT Rogers

Was bedeutet Kongruenz und wo wird es verwendet?

A

GT nach Rogers
Kongruenz bedeutet Echtheit oder Unverfälschtheit und steht im Kontext der Gesprächstherapie nach Rogers für die Transparenz des Therapeuten. Der Therapeut nimmt während der Therapie keine künstliche Rolle ein, in der er erwünschte Gefühle zeigt.

Bezeichnet die Übereinstimmung des Selbst mit dem organismischen Erleben einer Person.

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35
Q

GT Rogers

Was steht hinter dem Gedanken eines Klienten “Andere haben größere Probleme”, “Was sind meine schon gegen die von anderen?”

A

Grundangst, (“wieder einmal” abgelehnt zu werden. (nach Rogers)

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36
Q

Was bedeutet “Hohe und niedrige Ausprägung unbedingter Wertschätzung”?

A

Gemäß Rogers ist die Grundhaltung, jeden Menschen bedingungslose Wertschätzung entgegenzubringen. Jetzt muss man unterscheiden zwischen Menschen, die Akzeptanz und Wertschätzung ausreichend erlebt haben ( = niedriges Bedürfnis nach unbedingter Wertschätzung), und Menschen, die überwiegend abwertende und nicht wertschätzende Rückmeldungen im Leben erhalten hat (= hohes Bedürfnis nach unbedingter Wertschätzung)

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37
Q

GT Rogers

Definition Organismischer Bewertungsprozess

A

Organismischer Bewertungsprozess ist der Prozess des Organismus, Erfahrungen aufzunehmen und dahingehend zu bewerten, inwieweit sie das Streben nach Selbstverwirklichung fördern bzw. einschränken (GT/Rogers)

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38
Q

GT Rogers

mögliche Einleitung, Rogers

A

Der amerikanische Psychologe und Psychotherapeuth Carl Rogers arbeitete Jahrzehnte lang mit Menschen und entwickelte schließlich die uns bekannte Persönlichkeitstheorie, bei der er das „selbst” eines Menschen zum Gegenstand seiner Theorie machte. Mit hilfe von Roger`s personenzentrierter Theorie lässt sich … erklären.

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39
Q

GT Rogers

Definition Aktualisierungstendenz

A

Die Aktualisierungstendenz stellt das grundlegende Motiv menschlichen Verhaltens dar und ist das angeborene und beständige Bestreben des Menschen, seine Entwicklungsmöglichkeiten zu erhalten, entfalten und zu verwirklichen, sowie Unabhängigkeit und Selbstbestimmung zu erlangen.

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40
Q

Definition organismisches Erleben

A

Mit organismischem Erleben wird all das bezeichnet, was innerhalb des menschlichen Organismus zu jedem Zeitpunkt vor sich geht und dem Menschen gewahr ist.

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41
Q

Definition Selbstkonzept

A

Das Selbstkonzept stellt die durch Erfahrung zustande gekommene Gesamtheit aller Wahrnehmungen, Meinungen, Urteilsbildungen und Bewertungen des Individuums über sich und seine Umwelt dar.

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42
Q

Definition starres Selbstkonzept

A

Aktuelle Erfahrungen können nicht in das Selbstkonzept integriert werden.

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43
Q

Definition flexibles Selbstkonzept

A

Aktuelle Erfahrungen können in das Selbstkonzept integriert werden

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44
Q

Definition Real-Selbst

A

Das Real-Selbst ist das tatsächliche Bild, das eine Person von sich hat und stellt ihr Bewusstsein dar, über das was sie ist und was sie kann.

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45
Q

Ideal-Selbst

A

Das Ideal-Selbst ist das Bewusstsein einer Person darüber, wie sie gern sein möchte und wie andere sie haben möchten.

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46
Q

Selbstkonsistenz

A

Ideal- und Real-Selbst sind stimmig: Eine Selbstkonsistenz liegt dann vor, wenn Real- und Idealselbst miteinander Stimmig und vereinbar sind.

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47
Q

Selbstinkonsistenz

A

Eine Selbstinkonsistenz liegt dann vor, wenn Real- und Idealselbst nicht stimmig und unvereinbar sind.

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48
Q

Selbstaktualisierung (bei flexiblem Selbstkonzept)

A

Die Selbstaktualisierung bezeichnet den Teil von Erfahrungen, der für die Entwicklung des eigenen Selbst bzw. Selbstkonzepts bedeutsam ist.

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49
Q

Inkongruenz

A

Inkongruenz bezeichnet die Nichtübereinstimmung des Selbstkonzeptes mit dem organismischen Erleben einer Person.

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50
Q

Abwehr (im Sinne der personenzentrierten Theorie)

A

Abwehr im Sinne der personenzentrierten Theorie stellt eine Reaktion auf Erfahrungen dar, die im Widerspruch zum Selbstkonzept stehen und als bedrohlich empfunden werden.

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51
Q

[Abwehrmechanismus] Verleugnung im Sinne der personenzentrierten Theorie

A

Verleugnung ist in der personenzentrierten Theorie eine Abwerreaktion, die bedrohliche Erfahrungen negiert und so vom Bewusstsein ausschließt.

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52
Q

[Abwehrmechanismus] Verzerrung im Sinne der personenzentrierten Theorie

A

Verzerrung ist eine Abwehrreaktion, bei der die Bedeutung der Erfahrung so verändert und entstellt wird, dass sie mit dem Selbstkonzept wieder übereinstimmt.

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53
Q

Herstellung positiver emotionaler Beziehungen durch ? (GT n. R)

A

Bedingungslose, positive Beachtung, die sich da äußert in: Wertschätzung, Verstehen, Echtheit, fördernde, nicht dirigierende Einzeltätigkeiten, Trennung von Person und Sache

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54
Q

GT Rogers

Definition Wertschätzung (GT n. R)

A

Wertschätzung ist eine gefühlsmäßige Grundhaltung gegenüber einer anderen Person, die sich in Achtung, Anerkennung und Wohlwollen zeigt und sich in Zugewandtheit, Interesse, Aufmerksamkeit und Freundlichkeit ausdrückt.

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55
Q

GT Rogers

Definition Verstehen (GT)

A

Verstehen als erzieherische Grundhaltung bedeutet das Einfühlen in die innere Welt des anderen, die Wahrnehmung und vorstellungsmäßige Vergegenwärtigung der subjektiven Welt eines Individuums.

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56
Q

GT Rogers

Definition Echtheit (GT)

A

Unter Echtheit versteht man eine erzieherische Grundhaltung, bei der der Erzieher dem zu Erziehenden gegenüber aufrichtig ist und sein Verhalten mit seinen Einstellungen übereinstimmt.

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57
Q

GT Rogers

Fördernde, nicht dirigierende Einzeltätigkeiten (GT)

A

Informierende Hinweise geben, Rückmeldung und Hilfestellung geben, Alternativen vorschlagen, sich für (beispielsweise Gespräche) zur Verfügung halten, mit ihm gemeinsame Aktivitäten ausführen, mit ihm Absprachen und Regelungen treffen

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58
Q

GT Rogers

Definition Selbstachtung (GT)

A

Selbstachtung ist die gefühlsmäßig wertende Einstellung einer Person zu sich selbst und die Wertschätzung die eine Person für sich empfindet.

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59
Q

Psychische Grundfunktionen

Psychopathologischer Befund

Formale Denkstörungen

A

FORMAL = WIE
15. Gehemmt (S) |
16. Verlangsamt (F) |
17. Umständlich (F) |
18. Eingeengt (SF) |
19. Perseverierend (F)|
20. Grübeln (S) |
21. Gedankendrängen (S)|
22. Ideenflüchtig (F) |
23. Vorbeireden (F) |
24. Gesperrt/Gedankenabreißen (SF) |
25. Inkohärent/zerfahren (F) |
26. Neologismen (F)

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60
Q

Psychische Grundfunktionen

Psychopathologischer Befund

Befürchtungen und Zwänge

A
  1. Misstrauen (SF) | 28. Hypochondrie (S) | 29. Phobien (S) | 30. Zwangsdenken (S) | 31. Zwangsimpulse (S) | 32. Zwangshandlungen (S)
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61
Q

Psychische Grundfunktionen

Psychopathologischer Befund
Wahn

A
  1. Wahnstimmung (S) | 34. Wahnwahrnehmung (S) | 35. Wahneinfall (S) | 36. Wahngedanken (S) | 37. Systematisierter Wahn (S) | 38. Wahndynamik (SF) | 39. Beziehungswahn (S) | 40. Beeinträchtigungs- und Verfolgungswahn (S) | 41. Eifersuchtswahn (S) | 42. Schuldwahn (S) | 43. Verarmungswahn (S) | 44. Hypochondrischer Wahn (S) | 45. Größenwahn (S) | 46. Andere Wahninhalte (S)
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62
Q

Psychische Grundfunktionen

Psychopathologischer Befund
Sinnestäuschungen

A
  1. Illusionen (S) | 48. Stimmenhören (S) | 49. Andere akustische Halluzinationen (S) | 50. Optische Halluzinationen (S) | 51. Körperhalluzinationen (S) | 52. Geruchs- und Geschmackshalluzinationen (S)
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63
Q

Psychische Grundfunktionen

Psychopathologischer Befund
Ich-Störungen

A
  1. Derealisation (S) | 54. Depersonalisation (S) | 55. Gedankenausbreitung (S) | 56. Gedankenentzug (S) | 57. Gedankeneingebung (S) | 58. Andere Fremdbeeinflussungserlebnisse (S)
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64
Q

Psychische Grundfunktionen

Psychopathologischer Befund
Störungen der Affektivität

A
  1. Ratlos (F) | 60. Gefühl der Gefühllosigkeit (S) | 61. Affektarm (F) | 62. Störung der Vitalgefühle (S) | 63. Deprimiert (SF) | 64. Hoffnungslos (S) | 65. Ängstlich (SF) | 66. Euphorisch (SF) | 67. Dysphorisch (SF) | 68. Gereizt (SF) | 69. Innerlich unruhig (S) | 70. Klagsam/Jammrig (F) | 71. Insuffizienzgefühle (S) | 72. Gesteigertes Selbstwertgefühl (S) | 73. Schuldgefühle (S) | 74. Verarmungsgefühle (S) | 75. Ambivalent (S) | 76. Parathymie (F) | 77. Affektlabil (SF) | 78. Affektinkontinent (SF) | 79. Affektstarr (F)
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65
Q

Psychische Grundfunktionen

Psychopathologischer Befund
Antriebs- und psychomotorische Störungen

A
  1. Antriebsarm (SF) | 81. Antriebsgehemmt (S) | 82. Antriebsgesteigert (SF) | 83. Motorisch unruhig (SF) | 84. Parakinesen (F) | 85. Manieriert/bizarr (F) | 86. Theatralisch (F) | 87. Mutistisch (F) | 88. Logorrhoisch (F)
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66
Q

Psychopathologischer Befund
Circadiane Besonderheiten

A
  1. Morgens schlechter (SF) | 90. Abends schlechter (SF) | 91. Abends besser (SF)
  2. Definition
    Der zirkadiane Rhythmus ist die Fähigkeit eines Organismus, physiologische Vorgänge auf eine Periodenlänge von etwa 24 Stunden zu synchronisieren. Der wichtigste zirkadiane Rhythmus ist der Schlaf-Wach-Rhythmus.
  3. Hintergrund
    Der zirkadiane Rhythmus ist weitgehend unabhängig von äußeren Faktoren, die auf die jeweilige Tages-, Nacht- oder sogar Jahreszeit hinweisen könnten. Er dient dazu, sich zur Zeit orientieren zu können und die periodisch durchgeführten Tätigkeiten, wie z.B. Schlafen, Nahrungsaufnahme, Winterschlaf, Fortpflanzung etc. in einem relativ konstant bleibenden Rhythmus durchzuführen.

Durch die wechselnde Tageslänge - in Folge des Jahreszeiten-Wechsels - ist eine ständige Resynchronisation der Inneren Uhr notwendig. Der zirkadiane Rhythmus muss heutzutage jedoch häufig durch einen raschen Wechsel der geographischen Lage, wie z.B. nach einen Transatlantikflug, sehr kurzfristig resynchronisiert werden, die Folge einer anfänglich fehlenden Übereinstimmung ist der bekannte Jet-lag.

  1. Physiologie
    Die Synchronisation und Anpassung geschieht durch spezielle Photorezeptoren in der äußeren Körnerschicht der Retina. Die so genannten photosensitiven Ganglienzellen enthalten das Photopigment Melanopsin und liegen zwischen den beiden Schichten der Ganglien- und amakrinen Zellen. Sie projizieren über den Tractus retinohypothalamicus zum Nucleus suprachiasmaticus des Hypothalamus.

Der Nucleus suprachiasmaticus ist die zentrale “Schaltstelle” der zirkadianen Uhr und koordiniert weitere periodisch wechselnde Körperfunktionen:

  • Körpertemperatur
  • Hormonsekretion
  • Blutdruckschwankungen
  • Herzfrequenz
  • Urinproduktion
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67
Q

Psychische Grundfunktionen

Psychopathologischer Befund
Andere Störungen

A
  1. Sozialer Rückzug (SF) | 93. Soziale Umtriebigkeit (SF) | 94. Aggressivität (SF) | 95. Suizidalität (SF) | 96. Selbstbeschädigung (SF) | 97. Mangel an Krankheitsgefühl (S) | 98. Mangel an Krankheitseinsicht (S) | 99. Ablehnung der Behandlung (SF) | 100. Pflegebedürftigkeit (SF)
68
Q

Psychische Grundfunktionen

Psychopathologischer Befund
Zusatzmerkmale des Psychischen Befundes

A

ZP1. Angstanfälle (SF) | ZP2. Beschleunigtes Denken (S) | ZP3. Beziehungsideen (S) | ZP4. Desorganisiert (SF) | ZP5. Distanzlos (F) | ZP6. Gedankenlautwerden (S) | ZP7. Impulsiv (SF) | ZP8. Körperbildstörung (S) | ZP9. Schamgefühle (S) | ZP10. Überwertige Ideen (S) | ZP11. Wortfindungsstörungen (SF) |

69
Q

Psychische Grundfunktionen

Somatischer Befund
Schlaf- und Vigilanzstörungen

A
  1. Einschlafstörungen (S)
  2. Durchschlafstörungen (S) |
  3. Verkürzung der Schlafdauer (S) |
  4. Früherwachen (S) |
  5. Müdigkeit (SF)
70
Q

Somatischer Befund
Appetenzstörungen

A
  1. Appetit vermindert (S) | 107. Appetit vermehrt (S) | 108. Durst vermehrt (S) | 109. Sexualität vermindert (S) |
71
Q

Somatischer Befund
Gastrointestinale Störungen

A
  1. Hypersalivation (SF) | 111. Mundtrockenheit (S) | 112. Übelkeit (S) | 113. Erbrechen (SF) | 114. Magenbeschwerden (S) | 115. Obstipation (S) | 116. Diarrhoe (S).
72
Q

Somatischer Befund
Kardio-respiratorische Störungen

A
  1. Atembeschwerden (SF) | 118. Schwindel (SF) | 119. Herzklopfen (S) | 120. Herzdruck (S)
73
Q

Somatischer Befund
Andere vegetative Störungen

A
  1. Akkommodationsstörung (S) | 122. Schwitzen vermehrt (SF) | 123. Seborrhoe (SF) | 124. Miktionsstörungen (S) | 125. Menstruationsstörungen (S)
74
Q

Somatischer Befund
Weitere Störungen

A
  1. Kopfdruck (S) | 127. Rückenbeschwerden (S) | 128. Schweregefühl in den Beinen (S) | 129. Hitzegefühl (S) | 130. Frösteln (S) | 131. Konversionssymptome (SF)
75
Q

Somatischer Befund
Neurologische Störungen

A
  1. Rigor (F) | 133. Muskeltonus erniedrigt (SF) | 134. Tremor (SF) | 135. Dyskinesien (SF) | 136. Hypokinesien (SF) | 137. Akathisie (SF) | 138. Ataxie (SF) | 139. Nystagmus (F) | 140. Parästhesien (S)
76
Q

Somatischer Befund
Zusatzmerkmale

A

ZS1. Parasomnien (SF) | ZS2. Sexualität vermehrt (S) | ZS3. Sexuelle Funktionsstörungen (SF)

77
Q

F0 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen

F00–F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen

A

F00* Demenz bei Alzheimer-Krankheit (G30) Alzheimer-Krankheit
F01 Vaskuläre Demenz Multiinfarktdemenz, Subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie, Infarkt
F02* Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten Pick-Krankheit (G31.0), Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (A81.0), Chorea Huntington (G10), Parkinson-Krankheit (G20), AIDS (B22)
F03 Nicht näher bezeichnete Demenz –
F04 Organisches amnestisches Syndrom, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt Amnesie, Korsakow-Syndrom
F05-F07 Akute organische psychische Störungen
F05 Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt Delirium
F06 Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit Organisches Psychosyndrom, Halluzination
F07 Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns Frontalhirnsyndrom, Persönlichkeitsstörungen
F09 Nicht näher bezeichnete organische oder symptomatische psychische Störung Psychose

78
Q

F10–F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

F10–F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
Nenne die einzelnen Störungen / Klassifikation

A

F10 Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol Alkoholkrankheit, Korsakow-Syndrom
F11 Psychische und Verhaltensstörungen durch Opioide Opioid
F12 Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide Cannabinoide
F13 Psychische und Verhaltensstörungen durch Sedativa oder Hypnotika Schädlicher Gebrauch von Benzodiazepinen, Sedativum, Hypnotikum, Schlafmittel
F14 Psychische und Verhaltensstörungen durch Kokain Kokain
F15 Psychische und Verhaltensstörungen durch andere Stimulanzien, einschließlich Koffein Stimulans, Koffein
F16 Psychische und Verhaltensstörungen durch Halluzinogene Halluzinogen, Horrortrip
F17 Psychische und Verhaltensstörungen durch Tabak Tabak
F18 Psychische und Verhaltensstörungen durch flüchtige Lösungsmittel –
F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch multiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

79
Q

F1 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

  1. Stelle bei F10–F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
A

.0 Akute Intoxikation [akuter Rausch] Rausch
.1 Schädlicher Gebrauch –
.2 Abhängigkeitssyndrom Abhängigkeitssyndrom
.3 Entzugssyndrom –
.4 Entzugssyndrom mit Delir Delirium
.5 Psychotische Störung Substanzinduzierte Psychose
.6 Amnestisches Syndrom Korsakow-Syndrom
.7 Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung –
.8 Sonstige psychische und Verhaltensstörungen –
.9 Nicht näher bezeichnete psychische und Verhaltensstörung –

80
Q

F2Schozophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen

F20–F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
Nenne die einzelnen Störungen

A

F20 Schizophrenie Schizophrenie, Katatonie, Hebephrene Schizophrenie
F21 Schizotype Störung Schizotypische Persönlichkeitsstörung
F22 Anhaltende wahnhafte Störungen Wahn
F23 Akute vorübergehende psychotische Störungen Psychose
F24 Induzierte wahnhafte Störung Induzierte wahnhafte Störung
F25 Schizoaffektive Störungen Schizoaffektive Störung
F28 Sonstige nichtorganische psychotische Störungen
F29 Nicht näher bezeichnete nichtorganische Psychose

81
Q

F3 Affektive Störungen

F30–F39 Affektive Störungen
Nenne die einzelnen Störungen

A

F30 Manische Episode Hypomanie, Manie
F31 Bipolare affektive Störung Bipolare Störung
F32 Depressive Episode Depression
F33 Rezidivierende depressive Störung Depression
F34 Anhaltende affektive Störungen Zyklothymia, Dysthymie
F38 Andere affektive Störungen –
F39 Nicht näher bezeichnete affektive Störung –

82
Q

F4 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen

F40–F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
Nenne die einzelnen Störungen

A

F40 Phobische Störungen Agoraphobie, Soziale Phobie, Akrophobie, Spezifische Phobie, Phobische Störung, Liste phobischer Störungen
F41 Andere Angststörungen Panikstörung, Generalisierte Angststörung, Angst und depressive Störung (gemischt), sonstige Angststörungen
F42 Zwangsstörung Zwangsstörung, Zwangshandlung, Zwangsgedanke
F43 Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen Posttraumatische Belastungsstörung, Akute Belastungsreaktion, Anpassungsstörung, Hospitalismus
F44 Dissoziative Störungen [Konversionsstörungen] Fugue, Poriomanie, Dromomanie, Konversionshysterie, Amnesie, Ganser-Syndrom, Multiple Persönlichkeit(sstörung), Pseudodebilität, Besessenheit, Konversion (Psychologie)
F45 Somatoforme Störungen Somatoforme Störung, Somatoforme Schmerzstörung, Briquet-Syndrom, Psychogene: Dysphagie, Juckreiz, Bruxismus, Hyperventilation
F48 Andere neurotische Störungen Neurasthenie, Depersonalisation, Derealisation, Schreibkrampf, Dhat-Syndrom, Psychasthenie, Psychogene Synkope (Medizin)

83
Q

F5 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

F50–F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

Nenne die einzelnen Störungen

A

F50 Essstörungen Anorexia nervosa, Bulimie, Binge Eating, Pica-Syndrom,
F51 Nichtorganische Schlafstörungen Parasomnie, Primäre Insomnie, Somnambulismus, Pavor nocturnus
F52 Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit Sexuelle Appetenzstörung, Hypersexualität, Nymphomanie, Satyriasis, Psychogene /-er: Vaginismus, Anorgasmie und Hyporgasmie, Impotenz, Dyspareunie
F53 Psychische oder Verhaltensstörungen im Wochenbett, anderenorts nicht klassifiziert Postpartale Stimmungskrisen
F54 Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten Krankheiten z. B. bei Asthma, Colitis ulcerosa, Dermatitis, Magenulkus, Mukomembranöse Kolitis, Urtikaria (Nesselsucht)
F55 Schädlicher Gebrauch von nichtabhängigkeitserzeugenden Substanzen Medikamenten- oder Arzneimittel -Missbrauch, Abusus, Sucht bzw. Abhängigkeit; Entzugssyndrom, Absetzerscheinung
F59 Nicht näher bezeichnete Verhaltensauffälligkeiten bei körperlichen Störungen und Faktoren –

84
Q

F6 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen

F60–F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen

A

F60 Spezifische Persönlichkeitsstörungen Paranoide, Schizoide, Borderline, Dissoziale, Emotional instabile, Histrionische, Anankastische (zwanghafte), Ängstliche (vermeidende), Abhängige (asthenische) und Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörung (exzentrisch, haltlos, narzisstisch, passiv-aggressiv, psychoneurotisch, unreif)
F61 Kombinierte und andere Persönlichkeitsstörungen –
F62 Andauernde Persönlichkeitsänderungen, nicht Folge einer Schädigung oder Krankheit des Gehirns Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung
F63 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle Pathologisches Spielen, Pyromanie, Kleptomanie, Trichotillomanie
F64 Störungen der Geschlechtsidentität „Transsexualismus“, Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen
F65 Störungen der Sexualpräferenz Fetischismus, Fetischistischer Transvestitismus, Exhibitionismus, Voyeurismus, Pädophilie, Sadomasochismus, Multiple Störungen der Sexualpräferenz, Sonstige Störungen der Sexualpräferenz (Frotteurismus, Nekrophilie)
F66 Psychische und Verhaltensstörungen in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und Orientierung Sexuelle Reifungskrise, Ichdystone Sexualorientierung, Sexuelle Beziehungsstörung
F68 Andere Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen Entwicklung körperlicher Symptome aus psychischen Gründen (Rentenneurose), Artifizielle Störung
F69 Nicht näher bezeichnete Persönlichkeits- und Verhaltensstörung –

85
Q

F7 Intelligenzminderung

F70–F79 Intelligenzminderung

A

F70 Leichte Intelligenzminderung – oder leichte geistige Behinderung, ICD-10 F70, IQ 50 bis 69.
F71 Mittelgradige Intelligenzminderung – oder mittelgradige geistige Behinderung, ICD-10 F71, IQ 35 bis 49
F72 Schwere Intelligenzminderung – oder schwere geistige Behinderung, ICD-10 F72, IQ 20 bis 34
F73 Schwerste Intelligenzminderung – oder schwerste geistige Behinderung, ICD-10 F73, IQ unter 20
F78 Andere Intelligenzminderung –
F79 Nicht näher bezeichnete Intelligenzminderung –

86
Q

F8 Entwicklungsstörungen

F80–F89 Entwicklungsstörungen

A

F80 Umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache Artikulationsstörung (Dyslalie), Expressive Sprachstörung, Rezeptive Sprachstörung, Erworbene Aphasie mit Epilepsie (Landau-Kleffner-Syndrom)
F81 Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten Lese- und Rechtschreibstörung (Legasthenie), Isolierte Rechtschreibstörung, Rechenstörung (Dyskalkulie), Kombinierte Störungen schulischer Fertigkeiten
F82 Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen Dyspraxie
F83 Kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen –
F84 Tiefgreifende Entwicklungsstörungen Frühkindlicher Autismus, Atypischer Autismus, Rett-Syndrom, Andere desintegrative Störung des Kindesalters (Hellersche Demenz), Überaktive Störung mit Intelligenzminderung und Bewegungsstereotypien, Asperger-Syndrom
F88 Andere Entwicklungsstörungen Entwicklungsbedingte Agnosie (Agnosie)
F89 Nicht näher bezeichnete Entwicklungsstörung –

87
Q

F7 Intelligenzminderung

F70 Leichte Intelligenzminderung

A

leichte Intelligenzminderung
oder leichte geistige Behinderung, ICD-10 F70, IQ 50 bis 69. Personen mit einer leichten geistigen Behinderung können im Alter von 18 bis 19 Jahren das Niveau eines Grundschulabschlusses erreichen. Dies entspricht beim Erwachsenen etwa dem Intelligenzalter eines neun- bis zwölfjährigen Kindes. Prävalenz: 2,5 %. Intelligenzminderung geringer Ausprägung führt zu Schwierigkeiten im Aneignen von Kenntnissen sowie beim Handeln und Denken (bedingt durch Konzentrationsstörungen oder Gedächtnisschwäche), beschränktes Interesse und eine verzögerte intellektuelle Reife. Betroffene sind schulbildungsfähig, meist allerdings nur in Förderschulen für Lernbehinderte. Zusätzlich kann zur Intelligenzminderung noch eine soziale und emotionale Unreife hinzukommen, so dass die Betroffenen eigenständig den Anforderungen einer Ehe oder einer Kindererziehung nicht nachkommen können. Der früher verwendete Begriff war Debilität.

88
Q

F7 Intelligenzminderung

F71 Mittelgradige Intelligenzminderung

A

mittelgradige Intelligenzminderung
oder mittelgradige geistige Behinderung, ICD-10 F71, IQ 35 bis 49, das Intelligenzalter beträgt beim Erwachsenen sechs bis neun Jahre. Deutliche Entwicklungsverzögerung in der Kindheit. Adäquate Förderungsmöglichkeiten bieten Förderschulen für geistig Behinderte. Als Erwachsene können sie bei guter Förderung im geschützten Rahmen arbeiten, lesen und schreiben. Prävalenz: 0,4 %. Mittelgradige und schwere geistige Behinderung wurde früher auch als Imbezillität bezeichnet.

89
Q

F7 Intelligenzminderung

F72 schwere Intelligenzminderung

A

schwere Intelligenzminderung
oder schwere geistige Behinderung, ICD-10 F72, IQ 20 bis 34, das Intelligenzalter beim Erwachsenen beträgt drei bis unter sechs Jahre. Da betroffene Menschen nicht lesen oder schreiben lernen können, sind sie nicht schulbildungsfähig, meist aber im Rahmen einer Förderschule für geistig Behinderte förderungsfähig (lebenspraktisch bildbar). Dauernde Unterstützung ist notwendig. Prävalenz: 0,3 %. Einst wurde diese Art der Intelligenzminderung auch schwere Imbezillität genannt.

90
Q

F7 Intelligenzminderung

F73 schwerste Intelligenzminderung

A

schwerste Intelligenzminderung
oder schwerste geistige Behinderung, ICD-10 F73, IQ unter 20, das maximale erreichbare Intelligenzalter liegt beim Erwachsenen unter drei Jahren. Beweglichkeit, Kontinenz und Sprachvermögen sind hochgradig eingeschränkt. Prävalenz: 0,04 %. Diese Art der Intelligenzminderung nannte man früher auch Idiotie.

91
Q

F7 Intelligenzminderung

F79 geistige Behinderung ohne nähere Angaben

A

geistige Behinderung ohne nähere Angaben
In der ICD-10-Klassifikation wird auch die Intelligenzminderung ohne nähere Angaben F79 aufgeführt. Sie soll nur dann kodiert werden, wenn z. B. wegen körperlicher Behinderung oder Verhaltensstörung kein Intelligenztest durchgeführt werden kann

92
Q

Fachbegriff

Individuationsprozess

A

Selbstwerdung, Individuation, Prozeß der Reifung und Verwirklichung der menschlichen Persönlichkeit. Der von C. G. Jung geprägte Begriff kennzeichnet die Umwandlung bzw. Integration der im kollektiven Unbewußten angelegten Archetypen und Triebe in das einzigartige, nur der jeweiligen Person eigene Selbst (Analytische Psychologie).

93
Q

Fachbegriff

Wie kann man Individuation fördern?

A

Autogenes Training und Selbst–Hypnose Meisterschaft über sich selbst gewinnen. Inneres Team aufstellen. Versöhnung mit den inneren Anteilen, mit der Kindheit und Aufräumen mit den eigenen Eltern – dafür: Psychoanalyse & Tiefenpsychologie. Psychologische Widerstände integrieren.

94
Q

Def. Betroffenes Soziales System

A

Begriff aus der Systemischen Therapie, Klientensysteme, Patienten

95
Q

Fachbegriff

Euthymie

A

UnterEuthymieversteht man eine normale und ausgeglicheneStimmungslage. Das entsprechende Adjektiv lauteteuthym.

96
Q

F3 Affektive Störungen

Dysthymie / Dythymia

A

ICD10-Code: F34.1
Die Dysthymie ist eine anhaltende affektiven Störung, bei der es zu einer chronische depressiven Verstimmung bei den Betroffenen kommt, die jedoch schwächer ausgeprägt ist als bei einerdepressiven Episode. Die depressive Stimmungslage muss kontinuierlich (d.h. an den meisten Tagen der Woche) über mehrere Jahre bestehen.

97
Q

F3 Affektive Störungen

Zyklothymia

A

Anhaltende affektive Störung
ICD10-Code: F34.0

  1. Definition
    Die Zyklothymia ist eine psychische Störung. Sie zählt zu den anhaltenden affektiven Störungen und ist in der ICD-10 unter (F3) klassifiziert. Das Symptombild ist durch eine chronisch verlaufende, dauerhafte Instabilität der Stimmung charakterisiert, in der sich hypomane, manische und depressive Episoden abwechseln.
  2. Klinisches Bild
    Während einer depressiven Phase fühlen sich die Betroffenen häufig antriebslos, leiden unter Konzentrations- und Schlafstörungen (Ein- und/oder Durchschlafstörungen), zeigen ein vermindertes Selbstvertrauen oder sind weniger gesprächig als üblich. Auch weitere typische depressive Symptome können im Rahmen einer Zyklothymia auffällig werden, z.B. sozialer Rückzug, Interessenverlust oder Pessimismus hinsichtlich der Zukunft.

Im Verlauf einer Periode mit gehobener Stimmung kann es zu einem vermehrten Antrieb und einem verminderten Schlafbedürfnis kommen. Oftmals zeigen Betroffene in dieser Phase auch ein erhöhtes Selbstwertgefühl, einen ungewöhnlich kreativen Denkstil und eine gesteigerte Gesprächigkeit. Auch das sexuelle Verlangen kann in einer solchen Phase gegenüber dem Normalzustand gesteigert sein.

  1. Diagnose
    Die Stimmungsschwankungen einer Zyklothymia sind i.d.R. nicht auf bestimmte Lebensereignisse zurückzuführen, sondern treten meist spontan auf. Dabei müssen die Symptome über einen Zeitraum von mindestens 2 Jahre anhalten, um die Diagnose zu rechtfertigen.
  2. Abgrenzung
    Im Unterschied zu einer bipolaren affektiven Störung sind die depressiven und hypomanischen Symptome einer Zyklothymia in ihrer Intensität deutlich schwächer ausgeprägt.
  3. Therapie
    Nach erfolgter Diagnose sollte rasch mit der Therapie begonnen werden, da sich die Erkrankung ansonsten verschlimmern kann. Die Behandlung umfasst die Elemente Gesprächs- bzw. Verhaltenstherapie und die pharmakologische Therapie mittels Antidepressiva.
98
Q

F3 Affektive Störungen

Somatisches Syndrom

A

“Das Somatische Syndrom gehört zur Depression”

  1. Definition
    Das somatische Syndrom kennzeichnet einen Symptomenkomplex, der mit leichten und mittelgradigen depressiven Episoden sowie deren rezidivierenden Störungen einhergehen kann.
  2. Hintergrund
    Das Vorhandensein von mindestens 4 der zu dem Syndrom zugehörigen Symptome führt gemäß ICD-10 Klassifikation zu der Diagnosestellung einer Depression mit somatischem Syndrom. Die Krankheitsbilder werden, je nach Ausprägung, als
    * leichte depressive Episode mit somatischem Syndrom (F32.01) oder
    * mittelgradige depressive Episode mit somatischem Syndrom (F32.11) klassifiziert.
  3. Symptome
    Frühmorgendliches Erwachen, das sich mindestens 2 Stunden vor der gewohnten Zeit ereignet
    Morgentief
    Verlust von Freude und Interesse an angenehmen Tätigkeiten
    Libidoverlust
    Gewichtsverlust von mehr als 5 Prozent des Körpergewichts in den vergangenen 4 Wochen
    Objektivierbare, psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit
    Mangelnde Fähigkeit, auf positive Aspekte in der Umgebung emotional zu reagieren
99
Q

Amnesie

A

Gedächtnisverlust
kongrade Amnesie: Nur für die Zeit der Bewusstlosigkeit bestehende Amnesie

anterograde Amnesie: Nach einem schädigenden Ereignis liegender Informationsverlust

retrograde Amnesie: Vor einem schädigenden Ereignis liegender Informationsverlust; meist kürzer als die anterograde Amnesie.

Dissoziative Amnesie

100
Q

Illusionen Verkennung

A

Z.B.
Stock wird als Schlange erkannt (Halluzinationen sind ohne Objekt)

101
Q

Fachbegriff

Suggestibilität

A

Ich kann dir eine Sache einreden

Suggestibilität = Willensbeeinflussung
Formen:
Autosuggestion = sich selbst beeinflussen (Autogenes Training)
Heterosuggestion = von anderen beeinflusst werden (Hypnose, Werbung)

Pharmakotherapie:
Als sogenannter Placebo-Effekt wurden vor allem früher Medikamentenstudien durchgeführt. Die Patienten erhielten bspw. Tabletten aus Zucker die aussahen wie das richtige Präparat. Anschließend wurde die Wirksamkeit des Medikaments untersucht. Oftmals zeigte sich im Ergebnis, dass das Placebo subjektiv so gut wirkte wie das Verum-Präparat. Jedoch hielt dieser Effekt meist nicht lange an.

Werbung:
Beispielsweise suggeriert manche Werbung, dass Verbraucher eine schlechte Verdauung haben und mittels des beworbenen Artikels diese suggerierten Beschwerden erfolgreich behandeln könnten. Der Effekt ist, dass Konsumenten der Werbung durch die Suggestion tatsächlich subjektiv Verdauungsbeschwerden bekommen und durch den Kauf des Artikels diese auch erfolgreich behandeln können. Ähnlich dem Placebo-Effekt hält dies jedoch nicht lange nach.

102
Q

Fachbegriff

Mimetische Resonanz (KT)

A

Bsp. Mitfühlen der Horrorszenen im “Jüngsten Gericht” von H. Bosch

103
Q

Fachbegriff

Hermeneutik

A

1 Lehre von der Auslegung und Erklärung eines Textes oder eines Kunst- oder Musikwerks
2 das Verstehen von Sinnzusammenhängen in Lebensäußerungen aller Art aus sich selbst heraus (z.B. in Kunstwerken, Handlungen, geschichtlichen Ereignissen)

104
Q

Fachbegriff

Libidinöse Bestrebung / Projektion

A

libidinöse = die sexuelle Begierde, den Geschlechtstrieb (Libido) betreffend

105
Q

F3 Affektive Sörungen

Dysthimia
Was ist das / ICD-10?

A

ICD-10 F34.1
chronische, wenigstens mehrere Jahre andauernde depressive Verstimmung, die weder hinreichend schwer noch hinsichtlich einzelner Episoden anhaltend genug ist, um die Kriterien einer schweren, mittelgradigen oder leichten rezidivierende depressiven Störung (F33) zu erfüllen.

106
Q

F3 Affektive Sörungen

F34.1 Dysthymia

Dazugehörige Begriffe?

A

*anhaltende ängstliche Depression
*depressive Neurose
*depressive Persönlichkeits(störung)
*neurotische Depression

107
Q

F34.1 Dysthimia

Ausschluss?

A

Ängstliche Depression, leicht, oder nicht andauernd (F41.2)

108
Q

F3 Affektive Sörungen

F34.1 Dysthymia

Ätiologie

A

Die Erkrankung hat eine Lebenszeitprävalenz von ca. 4 bis 6 % und manifestiert sich im frühen Erwachsenenalter. In 50 % der Fälle beginnt die Dysthymie vor dem 25. Lebensjahr. Frauen sind häufiger betroffen und scheinen auch früher zu erkranken als Männer.

Ursächlich werden ähnliche Faktoren beschrieben, wie bei anderen depressiven Erkrankungen. So wird einerseits neurochemisch argumentiert, wonach der Mangel von Serotonin und Noradrenalin im synaptischen Spalt (Monoaminhypothese) depressive Störungen bedingen kann. Dies wird u.a. durch die pharmakologische Wirkung der Serotonin- und/oder Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer gestützt. Weiterhin spielen genetische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung einer Dysthymie, zumal Patienten mit Familienangehörigen, die an einer Depression oder Dysthymie leiden, häufiger erkranken. Ein wichtiger Faktor bei der Entstehung einer Dysthymie sind belastende Lebensereignisse in Kombination mit mangelnden Bewältigungsstrategien, wodurch bei prädisponierten Menschen eine solche Störung erst ausbrechen kann.

109
Q

F3 Affektive Sörungen

F34.1 Dysthymia

Diagnostik

A

Die Patienten leiden unter einer ständigen leichten depressiven Verstimmung, fühlen sich häufig müde und neigen zu Schlafstörungen. Sie zeigen eine leichte Verminderung des Antriebs, fühlen sich innerlich unruhig, grübeln und leiden unter typischen depressiven Symptomen wie Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen. Vegetative Störungen und Ängste können ebenso wie Zeichen körperlicher Erschöpfung begleitend auftreten. Trotzdem sind die Patienten fähig, ihren Alltag zu bewältigen. Der Realitätsbezug ist im Gegensatz zu den wahnhaften depressiven Störungen erhalten. Im Rahmen einer Dysthymie kann es zu Komorbiditäten kommen, wozu v. a. schwere Depressionen, Persönlichkeitsstörungen sowie Substanzmittelabhängigkeiten zählen.

Diagnostik
Die oben genannten Symptome müssen über einen Zeitraum von mehreren Jahren anhalten, wobei die symptomfreien Intervalle höchstens 2 Monate lang sein dürfen. Es sollte eine ausführliche Eigen- und Fremdanamnese erhoben werden, in welcher der Patient und seine psychosozialen Umgebungsfaktoren exploriert werden. Neben dem klinischen Eindruck sollte immer eine Testdiagnostik erfolgen. Hierfür können das Beck-Depressions-Inventars (BDI) sowie die Hamilton Depression Scale (HAMD-Score) eingesetzt werden und Aufschluss über die Schwere der depressiven Verstimmung geben.

110
Q

Fachbegriff

Hypertonie

A

Bluthochdruck

111
Q

Fachbegriiff

Hypotonie

A

Niedriger Blutdruck

112
Q

F1 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

Typen von alkoholkranken nach Jellinek

A

5 Typen:
Alpha-Trinker (Problemtrinker)
Beta-Trinker (Gelegenheitstrinker)
Gamma-Trinker (Rauschtrinker)
Delta-Trinker (Spiegeltrinker)
Epsilon-Trinker (Quartalstrinker)

ICD-10 F10 Störungen durch Alkohol

113
Q

F1 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

Alpha-Trinker

A

Alphatrinker (Problemtrinker) trinken, um seelische Belastung leichter zu ertragen. Es besteht keine körperliche Sucht, jedoch eine seelische Abhängigkeit. Das Trinkverhalten ist undiszipliniert. Es kommt jedoch nicht zu einem Kontrollverlust. Gesundheitsschäden und soziale Auffälligkeiten sind nicht selten. Übergang in die Alkoholabhängigkeit vom Gamma-Typ (s. u.) ist häufig.

ICD-10 F10 Störungen durch Alkohol

114
Q

F1 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

Beta-Trinker

A

Beta-Trinker (Gelegenheitstrinker) trinken unter der Übernahme gesellschaftlicher Konsummuster (z.B. auf Feiern jeglicher Art). Obwohl Beta-Trinker weder psychisch noch physisch süchtig sind, sind sie leicht zum Konsum zu verleiten und schädigen durch unverantwortliches Handeln ihre Gesundheit. Beta-Trinker sind suchtgefährdet (nicht selten Übergang in einen Delta-Alkoholismus).

ICD-10 F10 Störungen durch Alkohol

115
Q

F1 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

Gamma-Trinker

A

Gamma-Trinker (Rauschtrinker) sind psychisch stärker süchtig als physisch. Beim Trinken kommt es zum Kontrollverlust. Trinkexzesse und unauffällige Phasen wechseln sich ab. Durch den ersten Schluck Alkohol wird immer häufiger ein scheinbar unstillbares Verlangen nach immer mehr Alkohol ausgelöst.

ICD-10 F10 Störungen durch Alkohol

116
Q

F1 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

Delta-Trinker

A

Delta-Trinker (Spiegeltrinker) sind körperlich stärker abhängig als psychisch. Delta-Trinker benötigen eine bestimmte Mindestmenge Alkohol, um sich gut zu fühlen. Ohne Alkohol leiden Delta-Trinker unter häufig unerwartet heftigen Entzugserscheinungen wie Tremor, Diarrhö und Schlaflosigkeit und fallen sozial eher auf.

ICD-10 F10 Störungen durch Alkohol

117
Q

F1 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

Epsilon-Trinker

A

Epsilon-Trinker (Quartalstrinker) sind psychisch abhängig. Sie können über Monate abstinent sein, gefolgt von Episoden exzessiven Alkoholkonsums. In diesen Phasen ist ein Kontrollverlust vorhanden. Trinkexzesse können tagelang fortgeführt werden und zu vorübergehendem Gedächtnisschwund (Filmriss) und illusionärer Verkennung führen. Nach einer solchen Phase folgt in der Regel wieder eine Phase der Abstinenz.

ICD-10 F10 Störungen durch Alkohol

118
Q

F5 Verhaltensauffälligleiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

F50.0 Anorexia nervosa
Beschreibung

A

Unter einer Anorexia nervosa versteht man eine psychogene Essstörung, bei der es zum beabsichtigten Gewichtsverlust durch verminderte Nahrungsaufnahme, induziertes Erbrechen, Laxantien-Abusus (Missbrauch von Abführmitteln) und Hyperaktivität kommt.

Abzugrenzen von der Anorexie ist die Bulimie, welche als Ess-Brechsucht mit anfallsartigen Ess-Brech-Anfällen durch die Angst vor dem Dickwerden gekennzeichnet ist.

119
Q

Fachbegriff

Laxantienabusus

A

Abführmittel- Missbrauch

120
Q

F5 Verhaltensauffälligleiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

F50.0 Anorexia nervosa
Epidemiologie

A

In der Regel erkranken vorwiegend Mädchen und jüngere Frauen am Bild der Anorexie. Das weibliche Geschlecht ist 10-15fach häufiger betroffen. Der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr. Die Erkrankung wird bei etwa 1% der weiblichen Teenager beobachtet.

121
Q

F5 Verhaltensauffälligleiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

F50.0 Anorexia nervosa
Ätiologie

A

Die Anorexia nervosa ist multifaktoriell bedingt. Beteiligte Faktoren sind u.a.:

*genetische Faktoren (hohe Zwillingskonkordanzraten (konkordant = eineiig), familiäre Häufungen)
*Persönlichkeitsmerkmale, insbesondere hohe Gewissenhaftigkeit bei mäßigem Neurotizismus (Emotionskontrolle)
*soziale und kulturelle Faktoren, z.B. gestörte familiäre Interaktion mit hohem Leistungsdruck, Modelllernen (“Schlankheitsideal”), Zugehörigkeit zu Risikogruppen (z.B. Modebranche, Sportlerinnen, Mittel-/Oberschicht)
*Erfolgserlebnisse bei Gewichtsreduktion im Rahmen vorangehender Diäten
*Verarbeitung von Konflikten durch Kontrolle des eigenen Körpergewichtes
Auch eine Unterfunktion serotonerger Bahnen wird vermutet.

Die Psychoanalyse sieht die Ursache der Anorexie in kindlichen Konflikten. Postuliert werden unter anderem eine dominante Mutter, aber auch eine gestörte Vater-Tochter-Beziehung im Rahmen eines ödipalen Konfliktes. Ferner sollen die Annahme der Frauenrolle und das Verhältnis zur Sexualität gestört sein.

122
Q

F5 Verhaltensauffälligleiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

F50.0 Anorexia nervosa
psychische Symptome

A

Kernproblematik ist eine starke, unbegründete Angst im Sinne einer überwertigen Idee, zu dick zu sein oder werden zu können. Gleichzeitig besteht eine verzerrte Körperwahrnehmung, bei welcher der Körper als zu dick bzw. trotz extremer Magersucht nicht als zu dünn wahrgenommen wird (Körperschemastörung). Die Betroffenen zeigen

*ständige gedankliche Beschäftigung mit dem Thema Nahrung und Gewicht
*fehlende Krankheitseinsicht
*anhaltendes gewichtsreduzierendes Verhalten mit konsekutiv starkem Untergewicht

Die Art des gewichtsreduzierenden Verhaltens kann variieren. Nach der Art der Diät werden zwei Typen unterschieden:

*restriktiver (asketischer) Typ: Es werden stringente Diäten eingehalten. Beispielsweise werden ganze Mahlzeiten weggelassen und Nahrungsmittel durch kalorienarme Alternativen ersetzt. Das Hungergefühl wird durch Trinken großer Flüssigkeitsmengen unterdrückt. Die Nahrungsaufnahme wird oft in einem teilweise stundenlangen Ritual zelebriert. Oft sind die Betroffenen körperlich stark aktiv.
*Purging-Typ (bulimischer Typ): Hier werden zwar ähnliche Diäten durchgeführt, jedoch werden diese durch rezidivierende Essattacken unterbrochen. Anschließend greifen die Betroffenen zu kompensierenden Maßnahmen (Purging-Verhalten), um kein Gewicht zuzulegen. Beispiele sind:
*selbstinduziertes Erbrechen
*Abusus von Pharmaka (z.B. L-Thyroxin, Laxantien, Appetitzügler, Sympathomimetika, Diuretika oder Fettresorptionshemmern)
*exzessive sportliche Aktivität wie Jogging und Fitness
*bei Diabetikern Insulinunterdosierung (Insulin-Purging)

123
Q

F5 Verhaltensauffälligleiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

F50.0 Anorexia nervosa
körperliche Folgeerscheinungen

A

Körperliche Folgeerscheinungen
Neben den o.a. Verhaltensauf-fälligkeiten weisen körperliche Symptome auf die Erkrankung hin. In den meisten Fällen handelt es sich um Mangelerscheinungen und körperliche Reaktionen auf den Nahrungsentzug, wie z.B.:

*Allgemeinsymptome
-Kachexie
-Ödembildung durch Eiweißmangel bzw. Hypalbuminämie
-Hypothermie
-Trommelschlägelfinger und Uhrglasnägel

*Hormonsystem
-tertiärer Hypogonadismus mit Pubertas tarda, primärer oder sekundärer Amenorrhoe, Potenz-/Libidostörungen, kindlichen Geschlechtsmerkmalen, fehlendem Wachstumsschub
-Hypothyreose durch T4-Konversionsstörung (Low-T3-Syndrom)
-Hypercortisolismus
-STH-Erhöhung

*Herz-Kreislauf-System
-orthostatische Dysregulation
-Bradykardie
-Hypotonie

*Haut
-Haarausfall
-Wiederauftreten der Lanugobehaarung (Hypertrichosis lanuginosa aquisita)
-Cutis marmorata
-Akrozyanose

*Bewegungsapparat
-Osteoporose
-Muskelschwäche

*Als Folge eines Purging-Verhaltens sind zusätzlich möglich:
-Karies durch Schmelzerosion aufgrund des häufigen Magensäurekontakts
Speicheldrüsenhypertrophie (Sialadenose)
-Russell-Zeichen (Hornschwielen über den Fingergrundgelenken)
-Ösophagitis, Pharyngitis, Mallory-Weiss-Risse

124
Q

Fachbegriff

Komorbidität

A

Begleiterscheinung bei einer Störung von einer oder mehrerer weiterer Störungen

125
Q

Fachbegriff

Hyperthyreose

A

Die Hyperthyreose bezeichnet eine Überfunktion der Schilddrüse. Die durch eine Hyperthyreose bedingte Stoffwechselentgleisung nennt man Thyreotoxikose.

Das Gegenteil der Hyperthyreose ist die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).

126
Q

F5 Verhaltensauffälligleiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

F50.0 Anorexia nervosa
Ausschluss zur Bulimia nervosa

A

Die Kriterien der Bulimia nervosa A und B sind ausgeschlossen.

A Häufige Episoden von Freessattacken/Esstaumel

B Ausdauernde Beschäftigung, craving, Gier oder Zwang zu essen

127
Q

Fachbegriff

Hypothyreose

A

Schilddrüsenunterfunktion.

128
Q

Fachbegriff

Kortikosteroide
was ist das und wofür?

A

Kortikosteroide (Kortikoide) ist ein Überbegriff für Hormone, die in der Nebennierenrinde gebildet werden. Sie finden – teilweise künstlich hergestellt – auch als Medikamente Einsatz, wie z.B. Prednison. Glucokortikoide ( z.B. Cortison) haben vielfältige Wirkungen auf den Körper.

Kortikosteroide sind die stärksten Medikamente zur Reduzierung von Entzündungen im Körper. Sie werden bei heftigen Entzündungen wie rheumatoider Arthritis und anderen Entzündungen des Bindegewebes angewendet, bei multipler Sklerose und in Notfällen wie Gehirnschwellungen aufgrund von Krebs, Asthmaanfällen und schweren allergischen Reaktionen. Bei sehr schweren Entzündungen rettet der Einsatz dieser Medikamente den Patienten oft das Leben.

129
Q

Fachbegriff

Obstipation

A

Die Obstipation ist eine akute oder chronische Stuhlverstopfung des Darms. Sie gehört zu den Zivilisationskrankheiten.

ICD10-Code: K59.0

130
Q

Fachbegriff

Tachykardie

A

Die Tachykardie ist eine Überschreitung der altersüblichen physiologischen Herzfrequenz (HF) z.B. über 100 Schlägen pro Minute bei einem Erwachsenen.

Der Grenzwert von 100/min sollte flexibel beurteilt werden, da z.B. bei Säuglingen oder Kindern andere Höchstwerte gelten.

Herzrasen kann in den oberen Herzkammern, den Vorhöfen, entstehen (atriale Tachykardie) oder in den unteren Kammern, den Ventrikeln (ventrikuläre Tachykardie).

131
Q

Fachbegriff

Obstipation

A

Als Obstipation oder Verstopfung, auch Stuhlverstopfung, wird eine erschwerte und unvollständige Darmentleerung mit verminderter Häufigkeit bezeichnet. Der Begriff Konstipation wird meist gleichbedeutend verwendet. Das Krankheitsbild ist in der Humanmedizin wie in der Tiermedizin gleichermaßen von Bedeutung.

132
Q

Fachbegriff

Tachykardie - Warum beginnt das Herz zu rasen?

A

Eine Tachykardie kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel:

-Kreislauferkrankungen wie hoher Blutdruck (Hypertonie)
-schlechte Durchblutung des Herzmuskels aufgrund einer koronaren Herzkrankheit (Atherosklerose), eines Herzklappenfehlers, einer Herzinsuffizienz, einer Herzmuskelerkrankung (Kardiomyopathie), Tumoren oder einer Infektion
-Schilddrüsenerkrankungen
-chronische Lungenerkrankung
-unausgeglichener Elektrolythaushalt
-Alkohol- oder Drogenmissbrauch
-emotionaler Stress
-große Mengen koffeinhaltiger Getränke

133
Q

Fachbegriff

Woran erkennen Sie eine Tachykardie?

A

Mögliche Symptome einer Tachykardie:

Kurzatmigkeit
Schwindelgefühle
plötzliche Schwäche
Flattern im Brustkorb
Benommenheit
Ohnmacht

134
Q

GT Rogers

Kongruenz nach Rogers

A

Dies bedeutet, dass der Therapeut während seiner Interaktion mit dem Klienten echt und/oder aufrichtig, offen, integriert und authentisch ist.

135
Q

Mutismus

A
  1. Definition
    Als Mutismus bezeichnet man das psychisch bedingte Schweigen eines Menschen, ohne dass ein Defekt des Sprachzentrums oder der Sprachorgane vorliegt. Der Betroffene kann Sprechen und versteht, wenn andere mit ihm sprechen.
  2. Hintergrund
    Mutismus kommt unter anderem bei Depressionen und anderen psychiatrischen Erkrankungen vor. Die Symptomatik beginnt meist im Vorschulalter. Die häufigste Form ist der elektive Mutismus, bei dem gegenüber vertrauten Personen die Sprechfähigkeit erhalten bleibt.
  3. Ätiopathogenese
    Bei den Betroffenen zeigt sich meist bereits vor Erkrankungsbeginn eine eher ängstliche oder gehemmte Persönlichkeitsstruktur. Der Beginn ist meist schleichend, kann aber auch durch traumatische Ereignisse ausgelöst werden.
136
Q

Perseveration

A

Perseveration (von lateinisch perseverare, „anhalten“) bezeichnet das krankhafte Beharren, Haftenbleiben oder Nachwirken von einmal aufgetauchten psychischen Eindrücken (z. B. Gedanken oder Vorstellungen). Dazu zählt auch das beharrliche Wiederholen von Bewegungen, Wörtern oder Zahlen in unpassendem Zusammenhang.

Perseveration bezeichnet das Haftenbleiben an zuvor gebrauchten Worten oder Angaben, die im aktuellen Zusammenhang nicht mehr sinnvoll sind. Es gehört als Symptom zu den formalen Denkstörungen und kann bei einer Schädigung des frontalen Assoziationskortex auftreten.

137
Q

Inkohärenz

A

Inkohärenz bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch “Zusammenhangslosigkeit”. Der Begriff kennzeichnet einen Zustand, in dem verschiedene Einzelelemente nicht in einem räumlichen, zeitlichen oder konzeptionellen Bezug zueinander stehen.

Das Antonym lautet Kohärenz. Das zugehörige Adjektiv ist inkohärent.

  1. Spezielle Bedeutungen
    In der Psychologie und Psychiatrie ist Inkohärenz eine leichte formale Denkstörung, bei der es zu sprunghaften und zusammenhangslosen Gedankengängen kommt. Die schwere Form wird als Zerfahrenheit bezeichnet.
138
Q

Paramnesien

A
  1. Definition
    Als Paramnesie bezeichnet man Formen von qualitativen Gedächtnisstörungen, bei denen der Gedächtnisinhalt verfälscht ist. Dies geschieht meist unbewusst bzw. unbeabsichtigt.
  2. Formen
    Unter diesem Begriff werden die folgenden Phänomene zusammengefasst:

-Déjà-vu-Erlebnis: Falsches Wiedererkennen bzw. scheinbare Vertrautheit. Es besteht der Eindruck, unbekannte Orte schon einmal besucht zu haben oder neue Situationen schon einmal erlebt zu haben.
-Jamais-vu-Erlebnis: Gegenteil vom “Déjà-vu”. Bekannte Orte oder Situationen werden als fremd erlebt.
-Hypermnesien: Übersteigertes Erinnerungsvermögen in Bezug auf aktuelle Fakten oder längst vergessen geglaubte Geschehnisse. Vorkommen z.B. nach Hirntrauma, Hypnose oder im Traum.
-Ekmnesie: Störung des Zeiterlebens, wobei die Vergangenheit als Gegenwart empfunden wird.
-Intrusion: Aufdrängende Erinnerungen an belastende Ereignisse, z.B. bei posttraumatischer Belastungsstörung
-Flashbacks: Intensives Wiedererleben von traumatischen Ereignissen und damit verbundenen Gedanken und Emotionen.

Der Leidensdruck, der durch Paramnesien entsteht, kann hoch sein – insbesondere bei Intrusionen oder Flashbacks. Die Betroffenen werden durch den Reiz “getriggert” und haben wenig Einfluss auf dieses Erleben. In diesem Zusammenhang kann es zu Suizidversuchen, selbstverletzendem Verhalten oder Dissoziationen kommen.

139
Q

Anhedonie

A
  1. Definition
    Als Anhedonie bezeichnet man eine psychische Störung, bei der die Fähigkeit zum positiven emotionalen Erleben reduziert ist. Sie ist eine Form der Affektverarmung.
  2. Hintergrund
    Bei Menschen mit Anhedonie ist die Empfindung von Freude , Lust oder Vergnügen eingeschränkt oder vollständig aufgehoben. Der Betroffene ist unfähig, Befriedigung zu empfinden. Anhedonie tritt häufig in Kombination mit anderen Symptomen bei psychischen Störungen auf. Beispiele sind Depressionen, Psychosen oder Schizophrenie.

Anhedonie ist häufig mit Suizidgedanken assoziiert.

140
Q

Neologismen

A
  1. Definition
    Als Neologismus bezeichnet man Wortneuschöpfungen, bei denen Worte komplett neu erfunden werden, so dass der Betroffene mitunter eine künstliche Sprache spricht. Es werden aber auch ähnliche oder gegensätzliche Begriffe zu einem neuen Wort kombiniert, was als Kontamination bezeichnet wird.
  2. Hintergrund
    Auch in der Alltagssprache, insbesondere Jugendsprache, findet man Neologismen, die keinen “Krankheitswert” haben wie z.B. Abmahnwelle, Flexitarier, unkaputtbar oder Alkopop.
  3. Vorkommen
    z.B. Wernicke-Aphasie, Demenz, Schizophrenie, Autismus
141
Q

Neologismen
Formen

A

Man kann verschiedene Neologismen unterscheiden:

4.1. Semantischer Neologismus
Es handelt sich hierbei um Wortkombinationen, die eine semantische (bedeutungsmäßige) Beziehung zum Zielwort haben, aber nicht gebräuchlich sind, z.B. “Milchtier” statt “Kuh”.

4.2. Phonematischer Neologismus
Ein Phonem ist die kleinste bedeutungsdifferenzierende akustische Einheit. Der verwendete Begriff unterscheidet sich durch mehr als einen Laut vom Zielwort, bei erhaltener Zahl der Silben, z.B. “Umloff” statt “Umzug”.

4.3. Abstruser Neologismus
Das benutzte Wort hat keinerlei Bezug zum Zielwort, auch die Zahl der Silben differiert, z.B. “Bububupp” statt “Katze”.

4.4. Morphematischer Neologismus
Ein Morphem ist das kleinste bedeutungstragende Zeichen der Sprache. Morpheme werden inadäquat kombiniert, so dass das entstandene Wort ohne Sinn ist, z.B. Straßenvorstandsmaus.

142
Q

illusionäre Verkennung

A
  1. Definition
    Als Illusion bzw. illusionäre Verkennung bezeichnet man in der Psychiatrie und Psychologie eine Sinnestäuschung, die auf einer Fehlinterpretation realer Sinneseindrücke beruht. Mit anderen Worten: Es wird etwas Vorhandenes wahrgenommen - aber nicht als das, was es eigentlich ist.
  2. Hintergrund
    Im Gegensatz zur Halluzination ist bei der Illusion eine Reizquelle vorhanden. Grund für eine illusionäre Verkennung kann sein, dass sich eine ängstlich gestimmte Person in der Dunkelheit bewegt und beispielsweise in einem Baum einen anderen Menschen erkennt. Auch Müdigkeit oder Rauschzustände können dieses Phänomen hervorrufen.

Abzugrenzen ist die Illusion von der Wahnwahrnehmung, bei der die Sinneswahrnehmung als solche nicht verzerrt ist.

143
Q

F45.2 hypochondrische Störung

A
  1. Definition
    Als hypochondrische Störung bezeichnet man eine psychische Störung, die unter anderem durch die Angst gekennzeichnet ist, eine ernsthafte Erkrankung zu haben – ohne dass sich diese Annahme diagnostisch objektivieren lässt. Sie wird den somatoformen Störungen zugeordnet. Die Betroffenen werden pejorativ auch Hypochonder genannt.

ICD10-Code: F45.2 Hypochondrische Störung
2. Nomenklatur
Hypochondrie ist eine historische Bezeichnung für Störungen, die durch un­be­grün­dete Angst vor kör­per­lichen Erkrankungen, ge­steigerter Selbst­be­obachtung und Ü­ber­bewertung von Kör­per­wahrnehmun­gen gekennzeichnet ist. Aktuell (2023) wird stattdessen die Verwendung des Begriffes hypochondrische Störung empfohlen.

  1. Kriterien
    Nach dem ICD-10 ist eine hypochondrische Störung unter anderem durch folgende Kriterien gekennzeichnet:[1]

Ausdauernde Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Krankheiten zu leiden.
Die Patienten weisen anhaltende körperliche Beschwerden auf oder beschäftigen sich unentwegt mit körperlichen Phänomen.
Allgemeine oder normale Körperwahrnehmungen werden von den betroffenen Patienten als abnorm oder belastend interpretiert. Die Aufmerksamkeit wird dabei auf ein oder zwei Organe bzw. Organsysteme fokussiert.
Einige Patienten weisen begleitend eine Depression auf.

144
Q

präzuidalen Syndrom nach Ringe

A
  1. Definition
    Das präsuizidale Syndrom beschreibt einen Symptomkomplex, der einem Suizid vorausgeht. Es beinhaltet die drei Merkmale Einengung, Aggression und Flucht in eine Phantasiewelt.
  2. Geschichte
    Der Begriff wurde 1953 durch den österreichischen Psychiater, Neurologen und Suizidforscher Erwin Ringel geprägt. Er führte Untersuchungen an Überlebenden von Suizidversuchen durch und beschrieb anschließend die 3 Phasen des präsuizidalen Syndroms, das hilfreich für die Einschätzung der Suizidalität sein kann.
145
Q

präsuizidale Syndrom
Nenne die Phasen

A
  1. Phasen
    Die verschiedenen Phasen werden nacheinander durchlaufen. Die Geschwindigkeit kann sehr variieren.

3.1. Einengung
Es kommt zu einer Einengung der Wahrnehmung und der Gedankenwelt. Diese kann verschiedene Qualitäten betreffen:

Situativ: Die Umwelt wird als überfordernd und überwältigend wahrgenommen wird, wodurch ein Gefühl der Machtlosigkeit entsteht.
Dynamisch/affektiv: Die Dynamik der Gedanken verändert sich, sodass Gedanken über den Tod zunehmen. Betroffene können sich getrieben fühlen.
Zwischenmenschlich: Beziehungen werden eingeschränkt, wodurch es zu einer sozialen Isolation kommt.
Wertorientiert: Insgesamt kann sich ein Gefühl der Wertlosigkeit, Interessenlosigkeit oder auch der Gleichgültigkeit einstellen.
3.2. Aggression
Aggressionen werden zunehmend gegen die eigene Person, statt gegen die Umwelt gerichtet.

3.3. Flucht in eine Phantasiewelt
Das Denken ist von Todesphantasien beherrscht. Betroffene stellen sich ihren eigenen Tod bzw. die Suiziddurchführung vor.

146
Q

Herzrythmusstörungen bradykard

A

Einen langsamen Herzschlag spüren Sie oft schon durch Ertasten des eigenen Pulses: Zählen Sie in einem entspannten Zustand für eine Minute Ihren Puls. Bemerken Sie weniger als 60 Schläge, kann eine Bradykardie vorliegen. Bei dem Verdacht sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

147
Q

Übertragung und Gegenübertragung

A

https://psylife.de/magazin/psychotherapie/psychoanalyse-uebertragung-gegenuebertragung

148
Q

Wie heißen die 7 Säulen der Resilienz?

A

Die 7 Säulen der Resilienz:

Selbstwahrnehmung Selbstregulation
Optimismus
Akzeptanz
Lösungsorientierung Netzwerkorientierung Zukunftsorientierung

Die 7 Säulen der Resilienz sind essentiell für persönliche Stärke. Die erste Säule, Selbstwahrnehmung, hilft uns, unsere Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen.

149
Q

Psychische Grundfunktionen

Psychische Grundfunktionen

A

Bewusstsein
Denken
Antrieb-Psychomotorik
Orientierung
Affektivität
Aufmerksamkeit
Gedächtnis
Intelligenz
Ich-Funktion
Wahrnehmung

150
Q

Psychische Grundfunktionen

(DENKEN)
Formale Denkstörung

A

Formale Denkstörungen (WIE):
Hemmung: subjektiv eingeschränkter Denkablauf, zäh, mühsam, Fehlen von Einfällen

Verlangsamung oder Beschleunigung

Perseveration: die Gedanken kreisen im die selbe Idee, das selbe Thema, bleiben daran heften

Gedankenabreißen (gesperrtes Denken): plötzliches Enden eines Gedanken ohne Grund

Grübeln: häufige bzw. anhaltende sorgenvolle Gedanken, die oft ohne äußeren Anlass beginnen und sich verselbständigen

Ideenflucht: Gedanke überstürzen sich, ständig neue Einfälle, viele Gedankengänge und Sätze werden nicht zu Ende geführt

Zerfahrenheit: Denken wirkt zusammenhanglos und unverständlich

151
Q

Psychische Grundfunktionen

(DENKEN)
Inhaltliche Denkstörung

A

Inhaltliche Denkstörungen (WAS)
Wir unterscheiden (nach zunehmender Schwere der Störung):

  • Überwertige Idee: übermäßige Beschäftigung mit einem Thema
  • Wahnstimmung: „es liegt etwas Unheilvolles in der Luft“
  • Wahnidee: „ich werde verfolgt“
  • Wahnsystem (Wahngebäude): die gesamte Umwelt wird nach der Wahnidee interpretiert, oft mit passender Halluzination

Überwertige Idee: Einer Idee oder einer Überzeugung wird eine übermäßige Bedeutung beigemessen, die nicht oder nicht mehr der Realität entspricht. Im Vergleich zu einem Wahn, ist die überwertige Idee korrigierbar.

Zwang: Es drängen sich dem Erkrankten Handlungen und Gedanken auf, die er nicht beeinflussen kann. Sie werden aber als sinnlos erkannt (Krankheitseinsicht). Beispiele sind Zwangsgedanken, Zwangshandlungen, Zwangsimpulse (Antrieb zu sinnlosen und gefährlichen Handlungen, die der Patient aber nicht ausführt).

Wahn: Es besteht für die Erkrankten eine eigene, objektiv falsche Wirklichkeit. Der Wahninhalt ist nicht korrigierbar, der Patient ist davon überzeugt und nicht abzubringen. Häufig zusammen mit Halluzinationen. Beispiele für Wahnthemen sind:

  • Beziehungswahn: Alles geschieht nur wegen des Kranken (bezieht alles auf sich), andere machen sich lustig, sprechen hinter dem Rücken über ihn
  • Beeinträchtigungswahn: Alles ist nicht nur auf den Patienten, sondern gegen ihn gerichtet
  • Verfolgungswahn: Harmlose Ereignisse werden als Anzeichen von Bedrohung und Verfolgung empfunden
  • Eifersuchtswahn: Männer sind 2- bis 3-mal häufiger betroffen. Der Patient ist z. B. unkorrigierbar von der Untreue seiner Ehefrau überzeugt (auch ohne jeden Anhaltspunkt)
  • Schuldwahn: Überzeugung, Schuld auf sich geladen, eine Sünde begangen zu haben, meist im moralischen oder religiösen Sinne
  • Verarmungswahn: Überzeugung zu verarmen
  • Größenwahn (Omnipotenzwahn): Selbstüberschätzung. Der Patient hält sich für mächtig, reich, einen Welterlöser, Gott o. ä.
  • Kleinheitswahn (nihilistischer Wahn): Der Patient fühlt sich nichtig, verloren, er existiert nicht mehr
152
Q

Psychische Grundfunktionen

DENKEN
Einstiegsfragen

A

Einstiegsfragen zu: Formale Denkstörungen
➢Haben Sie das Gefühl, dass sich an Ihrem Denken etwas verändert hat?
➢Fällt Ihnen das Denken schwerer/leichter als sonst?
➢Haben Sie das Gefühl, zu viele Gedanken gleichzeitig im Kopf zu haben?
➢Haben Sie erlebt, dass Ihnen der Gedanke öfter einfach abhandengekommen oder abgerissen ist?

Einstiegsfragen zu: Inhaltliche Denkstörungen (Zwänge)
➢Müssen Sie bestimmte Gedanken immer wieder denken, obwohl Sie Ihnen unsinnig vorkommen?
➢Müssen Sie bestimmte Handlungen immer wieder durchführen, obwohl Sie Ihnen unsinnig vorkommen?

153
Q

Psychische Grundfunktionen

Wahrnehmung

A

Es werden quantitative von qualitativen Wahrnehmungsstörungen unterschieden.

Quantitative Wahrnehmungsstörungen: Die Menge bzw. die Intensität der Reize können verändert sein, entweder vermindert, wie bei Depressionen, oder gesteigert, wie bei manischen Zuständen.

Qualitative Wahrnehmungsstörungen
*Illusion: Täuschung. Dabei existiert der Reiz wirklich, er wird nur umgedeutet.

*Halluzination: Die Sinnesreize existieren nicht in der Wirklichkeit. Der Patient erlebt sie aber, als seien sie real, und ist von dieser Wahrnehmung fest überzeugt. Dazu gehören optische, akustische, taktile, olfaktorische, gustatorische und zönästhetische (Leib-) Halluzinationen. Einige Störungen gehen mit einer charakteristischen Qualität der Halluzination einher. Zum Beispiel erleben Personen in einer akuten Schizophrenie eher akustische und zönästhetische Halluzinationen, Personen im Alkoholentzugsdelir eher taktile und optische Halluzinationen.

154
Q

Psychische Grundfunktionen

Wahrnehmung
Einstiegsfragen

A

Einstiegsfragen zu: Wahrnehmung und Halluzinationen

➢Gibt es etwas, was Sie ablenkt oder ängstigt?
➢Hören Sie Stimmen?
➢Sind es vielleicht nur Ihre Gedanken, die da laut werden?
➢Haben Sie Personen oder Gegenstände gesehen, die andere nicht sehen können?
➢Gehen in Ihrem Körper merkwürdige Dinge vor?
➢Haben Sie noch andere eigenartige Wahrnehmungen gehabt?

155
Q

Psychische Grundfunktionen

Affektivität, Affekt

A

Das Gefühlsleben besteht aus Stimmung (langfristiger Gefühlszustand wie z. B. Depression) und Affekt (kurz dauernde Gefühle wie z. B. Trauer, Angst, Freude, Zorn).
Beispiele der mannigfaltigen Affektstörungen sind:
* Affektlabilität: leichte Auslösbarkeit, schneller Wechsel der Affekte, viele Schwankungen
* Affektinkontinenz: unkontrollierte, ungesteuerte Affekte, nicht mehr beherrschbar, ohne Anlass
* Affektarmut: wenige Gefühlsäußerungen, gleichgültig, teilnahmslos
* Subjektive Gefühllosigkeit: der Patient erlebt sich als gefühlsleer, wie abgestorben
* Parathymie: inadäquater Gefühlsausdruck zum Erlebnis, z. B. lachen über traurige Dinge, weinen über freudige Ereignisse
* Euphorie: gehobene Stimmung, Zuversicht, Vitalität
* Dysphorie: missmutige Verstimmung, übellaunig, gereizt
* Deprimiertheit: Niedergeschlagenheit

Einstiegsfragen zu: Affektivität/Affekt
➢Hat sich etwas in Ihrem Gefühl verändert? Fühlen Sie sich niedergeschlagen, traurig?
➢Leiden Sie unter Angstzuständen? Fühlen Sie sich innerlich unruhig?

156
Q

Psychische Grundfunktionen

Ich-Funktion

A

Sich selbst als Individuum zu erleben und sich von anderen abgrenzen zu können, sind Fähigkeiten, die ein gesundes Ich-Erleben prägen. Ich-Störungen sind u. a.:
* Depersonalisation: man selbst erlebt sich als fremd, unvertraut, unlebendig
* Derealisation: die Umwelt (Personen, Umgebung) wird als fremd, unwirklich empfunden
* Gedankenlautwerden (Gedankenausbreitung), Gedankenentzug, Gedankeneingebung: die eigenen Gedanken werden von anderen Menschen wahrgenommen, abgezogen bzw. beeinflusst.

157
Q

Psychische Grundfunktionen

Intelligenz

A

Geistige Beweglichkeit und Flexibilität. Fähigkeit, neue, bisher unbekannte Informationen und Aufgaben aufzufassen und zu lösen, Sinneszusammenhänge zu erkennen. Es gibt keine einheitliche Auffassung von Intelligenz. Einen Objektivierungsversuch stellt der Intelligenzquotient (IQ) dar. Heute wird der Wert 100 als Mittelwert der Bevölkerung festgesetzt. Abweichungen von diesem Mittelwert ergeben den individuellen Intelligenzquotienten. 68 % der Bevölkerung haben einen IQ zwischen 85 und 115, bei ca. 2 % liegt der Wert über 130 (sie gelten als hochbegabt) oder unter 70. Die Skala für Tests endet bei 145, da darüber die üblichen Tests sehr ungenau werden.

Es werden folgende Intelligenzstörungen unterschieden:
* Niedrige Intelligenz (IQ 85 – 70): Diese Menschen können sich im Leben selbständig zurechtfinden und einfache beruflichen Tätigkeiten erledigen.
* Leichte Intelligenzminderung (IQ 50 – 69): einfache Tätigkeiten sind möglich, Besuch der Schule zur individuellen Lernförderung.
* Mittelgradige Intelligenzminderung (IQ 35 – 49) von familiärer oder institutioneller Fürsorge abhängig, einfache Tätigkeiten sind nur in beschützen Werkstätten möglich.
* Schwere Intelligenzminderung (IQ 20 – 34): Mehrheitlich in Institutionen untergebracht, Schulbesuch kaum möglich, häufig zusätzliche Behinderungen vorhanden, z. B. Lähmungen.
* Schwerste Intelligenzminderung (IQ unter 20): Überwiegend Pflegefälle mit Mehrfachbehinderungen.

Exploration der Intelligenz
Es wird zwischen kognitiver und emotionaler Intelligenz unterschieden. Umfangreiche Intelligenztests messen beides. Relevant in der Befunderhebung sind aber in erster Linie Lernbehinderungen durch Intelligenzeinschränkungen z. B. bei Fetopathie (Alkoholfetopathie), genetischen Defekten
(Trisomie 21 oder „Down-Syndrom“) oder nach Geburtstrauma mit Hirnhypoxie.

Intelligenztests
Intelligenztests sind die Umsetzung bestimmter Intelligenzkonzepte ihrer Autoren. Je mehr „multifaktoriell“ ein Konzept zur Intelligenz aufgebaut ist, umso differenzierter und komplexer ist ein entsprechender Intelligenztest.
So umfasst der Berliner-Intelligenz-Struktur-Test (BIS-4), aufbauend auf Adolf Otto Jägers „Berliner Intelligenzstrukturmodell“, auch Intelligenzfaktoren wie Bearbeitungsgeschwindigkeit, Merkfähigkeit, Einfallsreichtum und Verarbeitungskapazität.
Das Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (WIE, früher HAWIE) und für Kinder (WISC, früher HAWIK) basieren auf David Wechslers Intelligenzkonzept und seiner flexiblen Unterteilung in verbale Intelligenz und praktische Handlungsintelligenz.
Zunehmend finden nicht-sprachliche Intelligenztests Beachtung, wie z. B. das Culture Fair Test (CFT), die das Sprachverständnis nicht voraussetzen und damit Kinder von Migranten oder Personen aus anderen Kulturkreisen nicht benachteiligen.

158
Q

Psychische Grundfunktionen

Vegetative Störungen

A
  • Schlafstörungen: Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen, Früherwachen, verkürzte Schlafdauer
  • Appetitstörungen: zu viel oder zu wenig
  • Störung der Libido oder der Potenz: herabgesetzt oder auch gesteigert
  • Vegetative Störungen im engeren Sinne: funktionelle Störungen der Atmung, des Magen-Darm-Traktes, der Blasenentleerung, Globusgefühl, Schwindel, Seh- und Gleichgewichtsstörungen, Kopfdruck
159
Q

Psychische Grundfunktionen

Antrieb

A

Die vom Willen abhängige Kraft. Störungen des Antriebs sind z. B.:
* Antriebsarmut: wenig Antrieb, wenig eigene Initiative, Aktivität und Interesse, Mangel an Energie
* Antriebshemmung: Patient erlebt Antrieb als gebremst, muss sich aufraffen
* Antriebssteigerung: erhöhte Aktivität bis zur Unruhe
* Mutismus: Sprecharmut, Wortkargheit
* Logorrhö: verstärkter, ungehemmter Redefluss, meist ungeordnet

Einstiegsfragen zu Antrieb und Motorik
➢Hat sich in Ihrer Energie und Initiative, bestimme Dinge zu tun, etwas verändert?
➢Gehen Ihnen alltägliche Dinge schwerer von der Hand?
➢Haben Sie zurzeit besonders viel Aktivität, sind Sie besonders unternehmungslustig?
➢Fühlen Sie sich unruhig?

160
Q

Psychische Grundfunktionen

Bewusstsein

A

Bewusstsein ist die Fähigkeit, sich die eigenen geistigen Möglichkeiten und die eigene Persönlichkeit durch Denken und Erinnern zu vergegenwärtigen. Die Bewusstseinslage lässt sich anhand zweier Kriterien, der Wachheit (Vigilanz) und der Klarheit, quantitativ bzw. qualitativ beurteilen.

Die zunehmende Einschränkung der Wachheit (Vigilanz) lässt sich quantitativ durch folgende Zustände beschreiben:
* Benommenheit: verlangsamtes Denken und herabgesetzte Auffassungsgabe.
* Somnolenz: Schläfrigkeit, apathischer Zustand ohne spontane Äußerungen oder Bewegungen.
* Sopor: tiefer Schlaf, nur noch durch starke Reize zu unterbrechen.
* Koma: tiefe Bewusstlosigkeit, durch nichts zu unterbrechen.

Die Beeinträchtigungen der Bewusstseinsklarheit können qualitativ gekennzeichnet sein durch:
* Bewusstseinstrübung: Denken verlangsamt, Desorientierung, Verwirrung, die Person erscheint in einem traumartigen Zustand (Oneirismus).
Vorkommen: Intoxikation bzw. Entzug (Delir), Demenz-Erkrankungen, Schädel-Hirn-Trauma (SHT), aber auch (paranoid-halluzinatorisch) Schizophrenie.
* Bewusstseinseinengung: Gedanken und Emotionen sind auf ein (einziges) bestimmtes Erlebnis ausgerichtet, die Person ist wenig bis nicht ansprechbar, der Zustand besteht für nur kurze Zeit und ist meist gefolgt von Amnesie.
Vorkommen: SHT, Enzephalitis, nach zerebralem Krampfanfall, pathologischer Rausch
* Bewusstseinserweiterung, Bewusstseinsverschiebung: Gedanken, Emotionen und das gesamte Erleben sind in ihrer Intensität gesteigert, die Wahrnehmungsfähigkeit erscheint ebenfalls erweitert.
Vorkommen: höhergradiger Zustand der Achtsamkeit (Meditation) oder der subjektiven Erleuchtung (mystische Erfahrung), aber auch psychotrope Substanzen (LSD, MDMA, Kokain), als Aura eines zerebralen Krampfanfalls (Epilepsie), Manie, Schizophrenie.

Exploration des Bewusstseins
➢Durch Beobachten der Verlangsamung der Reaktion
➢Durch Ansprechen
➢Verstehen sie mich gut? Können Sie alles um sich herum klar erkennen?
➢Haben (Hatten) Sie (einmal) das Gefühl, Farben intensiver zu sehen, Musik lauter zu hören?
➢Haben (Hatten) Sie das Gefühl, ihre Wahrnehmung sei schärfer geworden? In welcher Hinsicht?

161
Q

Psychische Grundfunktionen

Orientierung

A

Fähigkeit des Menschen, Ort, Zeit, Situation und Angaben zu sich selbst in korrekter Weise und im richtigen Zusammenhang zu erfassen. Die Störungen sind:
* zeitliche, örtliche, situative Desorientiertheit: der Patient versteht nicht, weshalb er sich in an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit bzw. in einer bestimmten Situation befindet
* Desorientiertheit zur eigenen Person: der Patient hat Namen oder biographische Gegebenheiten vergessen

Einstiegsfragen zu: Orientierung
➢Zeit: Welches Datum haben wir heute? Welche Jahreszeit ist gerade? Wann sind Sie hier angekommen?
➢Ort: In welcher Stadt sind wir?
➢Situation: Wissen Sie, weshalb Sie hier sind?
➢Person: Wie alt sind Sie? Wann wurden Sie geboren? Sind Sie verheiratet?

162
Q

Psychischhe Grundfunktionen

Aufmerksamkeit, Auffassung und Gedächtnis

A

Beurteilt werden dabei Fähigkeiten wie Begreifen, Verstehen, Erinnern. Störungen sind:
* Aufmerksamkeitsstörungen: gestörte Ausrichtung des Bewusstseins auf Erlebnisinhalte, Gegenstände oder Sachverhalte
* Konzentrationsstörungen: Aufmerksamkeit kann nicht über eine längere Zeit hinweg aufrechterhalten werden
* Auffassungsstörungen: Informationen können nicht sinnvoll im Zusammenhang verstanden oder in Bezug zueinander gesetzt werden
* Gedächtnisstörungen: Störung der Fähigkeit, sich Erlebtes erneut zu vergegenwärtigen. Beim Gedächtnis wird unterschieden in:
-Ultrakurzzeitgedächtnis: Speicherung und unmittelbare Reproduktion
-Kurzzeitgedächtnis (Merkfähigkeit): Speicherung für einige Minuten
-Langzeitgedächtnis: Speicherung für Stunden bis Jahre
Pathologische Phänomene bei Gedächtnisstörungen sind:
-Konfabulation: Überspielen von Gedächtnislücken mit Hilfe von zufälligen Einfällen, die der Erzählende für real hält
-Zeitgitterstörungen: Fehlen des zeitlichen Zusammenhangs, Verwechseln von Jahreszahlen
-Amnesie: Erinnerungslücken für die Zeit vor (retrograd), während oder nach (anterograd) bestimmten Ereignissen

Exploration der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses: Begriffsklärung
o Störungen der Aufmerksamkeit bedeuten, dass der Umfang und die Intensität der Aufnahme in Wahrnehmung, Gedanken und Vorstellung gestört ist; der Untersucher stellt sich die Frage nach „Was“ und „Wieviel“ kann der Betroffene aufnehmen
o Konzentration heißt: die Ausdauer
o Auffassungsstörungen heißen: die Bedeutung und Verbindung von Informationen und Daten ist gestört
o Gedächtnis: in der Untersuchung werden vor allen Dingen Störungen des Kurzzeitgedächtnisses (KZG) und des Langzeitgedächtnisses (LZG) exploriert
➢KZG testet man dadurch, dass man nach einer vor weniger als 10 Minuten gegebenen Informationen fragt
➢LZG testet man dadurch, dass man nach einer vor länger als 10 Minuten gegebenen Informationen fragt, zum Beispiel kurz vor Beendigung der Untersuchung

163
Q

Psychische Grundfunktionen

Aufmerksamkeit, Auffassung und Gedächtnis
**Einstiegsfragen*

A

Einstiegsfragen zu: Aufmerksamkeit und Konzentration
➢Fortlaufendes Abziehen einer Zahl
➢Aufsagen von Monaten rückwärts
➢Fällt es Ihnen schwer, dem Gespräch zu folgen?
➢Können Sie sich nicht mehr so gut konzentrieren, wie früher? Geben Sie Beispiele dafür!

Einstiegsfragen zu: Auffassung
➢Nacherzählen einer Fabel
➢Interpretieren und Wiedergabe von Bildertafeln

Einstiegsfragen zu: Gedächtnis
➢Vorsprechen von siebenstelligen Zahlen
➢Namen von drei Gegenständen, sofortiges und zeitversetztes Wiederholen
➢Abfragen von lebensgeschichtlichen relevanten Ereignissen
➢Wie schätzen Sie Ihr Gedächtnis ein? Vermissen Sie zurzeit vermehrt Dinge?

164
Q

Was ist eine Psychose?

A

Was zählt alles unter Psychose?

Unter dem Überbegriff „Psychose“ versteht man heutzutage verschiedene psychische Erkrankungen, bei denen Halluzinationen, Wahnvorstellungen und Denkstörungen zu den auffälligsten Symptomen gehören.

Psychose als Krankheitsbild: Wenn die Realität verzerrt ist

165
Q

Was ist ein Beispiel für Stimmungsinkongruenz?

A

Beispielsweise könnte eine Person mit Stimmungsschwankungen möglicherweise lachen, wenn traurige und ernste Ereignisse wie ein Todesfall eintreten . Sie könnte auch denken, sie sei unbesiegbar, obwohl sie sich in Wirklichkeit deprimiert fühlt. Stimmungsschwankungen werden am häufigsten mit bipolaren Störungen und ähnlichen psychiatrischen Erkrankungen in Verbindung gebracht.