Messung und Testtheorie Flashcards
Tests als Quantifizierung
• Quantifizierung als ein Definitionsmerkmal von psychologischen Testverfahren
z.B. Lienert & Raatz (1994): “… mit dem Ziel einer möglichst quantitativen Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung.”
• Es erfolgt eine Messung Aber: Gefahr von Messfehlern. Problem der Genauigkeit
Messung
• Stevens (1959): Messung ist die Zuordnung von Zahlen zu Objekten oder Ereignissen nach bestimmten Regeln.
• Genauer (Orth, 1983): … sofern diese Zuordnung eine homomorphe Abbildung eines empirischen Relativs in ein numerisches Relativ ist.
• Charakteristika des Messvorgangs:
o Repräsentativität (Qualität der Abbildung): Das empirische Relativ soll so im numerischen Relativ abgebildet werden, dass die Beziehungen des empirischen Relativs auch in den Beziehungen des numerischen Relativs auftreten.
o Eindeutigkeit: Skalenniveau
o Bedeutsamkeit: betrifft die Frage, welche statistischen Operationen für die einzelnen Skalen erlaubt sind.
Messung und Testtheorie
- In vielen diagnostischen Untersuchungen werden Tests verwendet, die Leistungen messen oder Persönlichkeitsmerkmale erfassen. Der Konstruktion solcher Verfahren liegen Regeln zugrunde, die in Testtheorien formalisiert sind.
- Testverfahren streben eine möglichst präzise Messung an
- Testtheorie befasst sich mit diesem Ziel: Gibt also Grundlagen für eine möglichst präzise Messung an
Warum benötigt man Testtheorien?
• Grundlage um mit Messfehlern umzugehen, z.B.: Beantworten der Frage nach der Größe des etwaigen Messfehlers
• Bei verschiedenen Verfahren ist die Gefahr von Messfehlern unterschiedlich hoch. Testtheorie gibt Kriterien der Erstellung von Verfahren an um die Gefahr von Messfehlern zu reduzieren.
Ableitung von Konstruktionskriterien, die möglichst eindeutige Messung erlauben
• Durch Testtheoretische Überlegungen lässt sich überprüfen ob das angestrebte Skalenniveau eines Verfahrens auch erreicht wurde.
• Begründung des Rückschlusses von manifestem Verhalten (beobachtbaren Indikatoren) auf latente Variablen (psychologische Konstrukte)
• Möglichkeit der Ableitung basaler Kennwerte für die Bewertung von Messung/Testverfahren
Exkurs: Latente und manifeste Variablen
Pfeil 1: Personenmerkmal (latent) beeinflusst das Testverhalten (manifest). Z.B.: Man beantwortet eine Frage in einem Test (manifest) richtig, weil man intelligent ist (latent).
Unterschiede im Antwortverhalten zwischen Personen entstehen primär aufgrund von Personenmerkmalen.
Pfeil 2: Deswegen schließe ich von meinem Testverhalten rück auf mein zu erforschendes Merkmal.