Menschliche Merkmale und Anpassungen (Anthropologie) Flashcards
Entstehungshypothesen Bipedie
Auftreten ab A. afarensis (Funde: Kanapai, Alia Bay), Fußabdrücke von Laetoli (A. afarensis);
Savannenhypothese: Erkennen von Raubfeinden (Aber: Bipedie breits vor besiedelung der Savanne)
Freie Handhypothese: Werkzeugherstellung und Transportorgan (Aber Werkzeigsherstellung bereits vor Bipedie; auch Schimpansen heute)
Nahrungserwerb Hypothese: Früchte Pflücken, Jagen und ins Camp transportieren
Energieeffizienzhypothese: Bipedie verbraucht wenigerE. (Eiszeit -> Distanzen zw. Nahrungsquellen werden größer)
Reduktion der Hitzebelastung: Kühlung durch den Wind
Skelettanpassung an Bipedie
Schädel und Wirbelsäule: Foramen magnum wandert nach vorne, Doppel-S Form der Wirbelsäule
Rumpfskelett: Brustkorb wird tonnenförmig, Scapula (Schulterblatt) wandert nach Hinten
Obere Extremitäten: Arme werden schwächer, Daumen vergrößert, gerade Finger mit sensiblen Fingerkuppen
Becken: wird kürzer und breiter (-> Erschwerung des Geburtsvorgangs), Femurkopf wird abgewinkelt und vergrößert
Beine: verlängert und durchstreckbar, Hand und Fuß bekommen unterschiedliche Aufgaben
Fuß: gerade Zehenglieder, Füßgewölbe ermöglich laufen
Gründe für den Verlust des Haarkleids
Abkühlen des Körpers ist einfacher => Schwitzen (ekkrine Schweißdrüsen, welche auch an unbehaarten Stellen dicht unter der Haut sitzen können, sondern klare Flussigkeit ab) -> Hoher Wasserbedarf bei Hitze
Ermöglicht das (schnellere) Zurücklegen von längeren Distanzen (Bewegung erzeugt Wärme) -> Schutz vor Sonne: dünklere Pigmentierung der Haut (MC1R-Gen)
Haararten
Terminalhaar (Haupthaar): Kopf, Bart, Ohren, Achsel, Brauen
Velushaar: Haare auf übriger Körperoberfläche
Lanugohaar:pigmentlose Haare bei Föten und Frühgeborenen
Enkephalisation
Vergrößerung Schädel und Gehirnvolumen (bei H. sapiens: Geburt ~400g, 10 Lj.:1300g);
Reduktion Visocranium (Gesichtsschädel), Vergrößerung Neurocranium;
Höherer Energieverbrauch -> Höherwertigere Nahrung (Fleisch) und Reduktion energetisch Kostspieliger Organe (z.B.:Darm)
Entwicklung der Sprache
social gossiping als Ersatz für grooming
Anatomische Vorraussetzungen: geschlossene Zahnreiche, tiefliegender Kehlkopf, Brocazentrum (im Gehirn) - Vorraussetzungen gegeb ab H. ergaster (und bei Neanderthaler)
Trotz Versuchen keine Sprechenden Affen, nur Zeichensprache (Viki, Washoe (ASL), Kanzi)
Life History Theory
LH bei Säugetieren: Einfacher Lebnszyklus, Fortpflanzungsphase ab Ende der Wachstumsphase, Laktationsphase
LH bei H. sapiens: geringer Reifegrad bei Neugeborenen, Einschub von Lebensphasen Kindheit und Adoleszenz, reproduktive seneszenz bei w.
Lebensabschnitte des H. sapiens (grob)
Pränatale Phase, (Postnatale Phase:) Neonatal Periode (-28. Tag), Säuglingsphase (2. Monat - 3. LJ.), Kindheit (3-7), Juvenile Phase (7-10(m)/12(w)), Pubertät (Tage - wenige Wochen), Adoleszenz (>Dauer: ~10 Jahre), Erwachsenes Alter mit frühem (20 - Ende Reproduktionsphase) und spätem E. (- Tod)
Problemfall Geburt
Geburtsdilemma-Hypothese: Kombination von Bipedie un Ecephalisation
-> Coping-Strategie: unreife Geburt -> geschlechtsspezifische Unterschiede des Beckens, längere postnatale Abhängigkeit, längere Reifungsdauer, Geburtshilfe
Menopause
(1/3 der Lebensphase ist postgenerativ - Eizellvorrat ist erschöpft)
Adaptionshypothese (Menopause = Fitnessvorteil): Hilfe bei aufziehen der Nachkommen
Artefakthypothese: Nebeneffekt der (stark) gestiegenen Lebnserwartung
Environment of evolutionary adaptness (EEA)
H. sapiens hat sich an die Umweltbedingungen des Paläolithikums angepasst (Savanne, kleine Gruppen von Wildbeutern, Konfrontation mit Raubtieren und giftigen Tieren), wesshalb der bevorzugte Lebensraum des H. saqpiens die Savanne ist (=> günstiges Klima, Ressourcenreichtum, geringe Risiken, guter Überblick)
Kooperation (& Altruismus)
bei Säugetieren: Warnrufe, kooperatives Jagen, Blutspenden (Bsp.: Fledermäuse)
bei Primaten: Gruppenbildung, grooming, “food sharing” -> höhere Überlebensrate
Altruismus: Verhalten zugunsten anderer ohne eigenen Vorteil Gründe kin-selection (Investieren in eigene Gene (familiär?)) reziproker Altruismus (“tit for tat”)
Ernährung des Menschen
Komponenten: Grundumsatz (55 - 70% des Energieverbrauchs von Erwachsenen), Besonderer Energiebedarf (Wachstum, Krankheit, Schwangerschaft), Körperliche Aktivität (variabel)
Genus Homo: Omnivoren wodurch die Besidelung unterschiedlichster Habitate möglich ist
Anpassung des Menschen an Kälte
H. sapirns ist besser an kälte, als an Hitze angepasst
Körperlich: periphere Vasodiletation, Kältezittern, Zitterfreie Thermogenese (braunes Fettgewebe mit erhöhter Stoffwechselrate
Kulturelle: isolierte Behausungen, Kleidung, Feuer, Aktivitätsmuster angepasst an Temperaturschwankungen, Ernährungsweise
Hypothermie: >35°C: Kältezittern; >34°C: beeinträchtigung physischer und mentaler Funktionen, >31-32°C: akute Lebnsgefahr
Anpassung des Menschen an Hitze
Hyperthermie: <42°C: Hämorragien und Organversagen; Hitzestress (Erschöpfungszunstände), Hitzeschlag (<41°C, ausgetrocknete Haus, dysfunktion des ZNS, Delirium und Koma)
körperliche: Schwitzen
kulturelle: Tagesrhytmik (Siesta), leichte Kleidung, Aktivitäten im Schatten, Stelzenhäuser mit Ventilation