Materialdisposition Flashcards
Definition bedarfsgesteuerte Disposition
Meine Disposition orientiert sich an den Mengen, die ich für meine Produktion benötige. Der Bedarf setzt sich aus der Stückliste zusammen. Ich weiß genau, wie viel ich von welchem Gut benötige
Synonyme bedarfsgesteuerte Disposition + Erklärung (2)
1) Deterministische Disposition: Alle Ergebnisse und benötigte Güter sind festgelegt also determiniert, wenn ich die Stückzahlen an Erzeugnissen kenne.
2) Programmorientierte Disposition: Die zu beschaffenden Güter sind abhängig von meinem Produktionsprogramm, dieses legt fest, welche Erzeugnisse ich produziere.
Definition Produktionskoeffizient
Der Koeffizient gibt an, wie viel eines Guts ich für das Endprodukt brauche.
Beispiel: für 1 Auto: 1 Motor, 4 Räder, 2 fordere Scheinwerfer etc.
Definition Stücklistenauflösung
Die Stücklistenauflösung besteht aus allen Produktionskoeffizienten. In dieser Liste ist also genau aufgelistet welche Güter ich benötige.
auch: Erzeugnisstruktur
Grundgedanke bedarfsgesteuerte Disposition
Bedarfsermittlung durch Stücklistenauflösung des Produktionsprogrammes
Wann Anwendung der bedarfsgesteuerten Disposition?
vor allem für Sekundärbedarfe (also Rohstoffe, Halbfabrikate, Einzelteile, Baugruppen). (A und B Teile)
Der Aufwand ist zwar hoch, die Lagerbestände werden aber durch bedarfsgerechte Lieferung gering gehalten.
Benötigte Informationen für bedarfsgesteuerte Disposition (2)
1) Produktionsprogramm (Primärbedarfe); vorhanden
2) Stücklisten (Erzeugnisstruktur)
- die Datenqualität muss gut sein, Beschaffung ist davon determiniert
- Liste muss immer aktualisiert bleiben
- Fehler sorgen für große Fehler in der Beschaffung
Vorteile der bedarfsgesteuerten Disposition (2)
exakte Ableitung aus dem Primärbedarf, dadurch
- geringe Lagerbestände
- hohe Lieferbereitschaft
Nachteile der bedarfsgesteuerten Disposition
- sehr hoher Aufwand bei vielen End und Vorprodukten durch Stücklistenverstellung/-änderung
- evtl. lange Lieferzeiten, wenn Bedarfsermittlung erst nach Konstruktion und Stücklistenerstellung erfolgt
Ablauf Bedarfsermittlung
1) Bruttoprimärbedarf-Lagerbestand=Nettoprimärbedarf
2) daraus ergibt sich Bruttosekundärbedarf
3) Bruttosekundärbedarf-Lagerbestände an Materialien
4) daraus ergibt sich Nettosekundärbedarf
- dabei können aber auch geplante Lagerbestände eingeplant werden, somit könnte Nettobedarf größer werden
Ablauf MRP-Prozess (Material-Requirence)
1) aus Produktionsprogramm ergibt sich Bedarfsermittlung (mit Stücklisten)
2) Die Materialdisposition koordiniert Eigenfertigung und/oder Fremdbezug
3) Güter werden dann in der Produktion zu Enderzeugnissen verarbeitet gelagert und/oder abgesetzt
Auto Beispiel bedarfsgesteuerte Disposition
1) 300 Autos (Bruttoprimärbedarf) - 100 Autos Lagerbestand = Nettoprimärbedarf
2) Stückliste: 4 Räder pro Auto also 200*4=800 Räder=Bruttosekundärbedarf
3) 800 Räder - 200 Räder Lagerbestand = 700 Räder = Nettosekundärbedarf
4) Beschaffung
Definition stochastische Disposition
Auf Grund von Daten aus der Vergangenheit werden Bedarfsprognosen über die Zukunft ermittelt. Das passiert mit Hilfe der Stochastik.
Synonyme stochastische Disposition
Verbrauchsorientierte Disposition: Orientiert sich an der Vergangenheit also an dem tatsächlichen Verbrauch
Grundgedanke stochastische Disposition
Bedarfsermittlung durch Ableitung aus vergangenen Verbrauchswerten unter entsprechender Bedarfsprognosen