Malaria Flashcards
Lebenszyklus der Plasmodien
Asexuelle Vermehrung findet im Menschen statt (Schizogenie), sexuelle Vermehrung in der weiblichen Anopheles Mücke (Sporogenie).
Sporozoit wird von Mücke auf Mensch übertragen und wird in Leber transportiert. Hier kann es zunächst zum Hypnozoit (P.vivax, P.ovale) der direkt zum Merozoiten usdifferenzieren, die nach Leberzellruptur in den Blutkreislauf freigegeben werden. In den Erythrozyten wird das Hämoglobin durch den Erreger genutzt, um Nahrung zu gewinnen. Freies Häm wirkt aber toxisch, Erreger entoxifiziert (Polymerisationsprozesse). Hämolyse des Erythrozyten (erneuter Angriff an andere Zelle oder) Reifung zu Gematozyten.
Aufnahme von Mücke. In Darm produziert männlicher Gamet Mikrogameten, weibliche Gameten reifen zu Makrogameten heran. Zygote wird zu Ookinete wird zu infektiösem Sporozoit.
Pathogenese
Sauerstoffversorgung des Körpers wird durch Erythrozytenbefall und aufkommenden mangelnde Verformbarkeit gestört. Schwerwiegende zentrale Symptome (Bewusstseinsstörungen, Krämpfe).
Malaria tropica (P. Falciparum) — unregelmäßige Fiebersymptomatik (kompliziert/unkompliziert hängt von Ansprechbarkeit des Patienten ab)
Malaria tertiana (P.vivax, P. Ovale) — Fieber, kein Fieber, Fieber; Hypnozoiten möglich; Typische Fiebersymptomatik mit: Froststadium, Hitzestadium, Schweißstadium
Malaria quartana (P. malariae) — Fieber, keins, keins, Fieber — Typische Fiebersymptomatik
Diagnose über Mikroskop oder Rapid diagnostic Tests, falls Labor nicht zur Verfügung. RDTs richten sich gegen Antigene auf der Plasmodienoberfläche.
Malariaprophylaxe
Expositionsprophylaxe erster wichtigster Schritt: Mückennetze, lange Kleidung und Repellentient. DEET (Diethyltoluolamid) kann ggf. Kribbeln und Taubheit hervorrufen durch Permeation und Wirkung auf das Nervensystem.
Icaridin hat weniger Erfahrungswert, aber angenehmer und besser verträglich
Chemoprophylaxe mit Atovaquon/Proguanil (gut bei Last-Minute und Kurzreisen da nur 1-2 Tage vorher), Doxycyclin (hemmt Reproduktion des Apicoplasten, Photosensitivität), Mefloquin (QT-Zeit, psychiatrische Nebenwirkungen, kann nur im Import, da in Deutschland nicht zugelassen, aber 2-3 Wochen vorher wegen Nebenwirkungen)
Vor allem bei schwangeren und kindern noch relevant
Arthemeter/Lumefantrin
Arthemeter ist Artemisin-Derivat und ist ein Sesquiterpenlacton. Dihydroartemisinin ist aktiver Metabolit. Durch interaktion mit Häm-Eisen wird Endoperoxid-Brücke gespalten. Oxidativer Stress und Alkylierung von Biomolekülen schädigt Parasit. Selektivität durch Überschuss an freiem Häm-Eisen in befallenen Erythrozyten.
Lumefantrin wirkt ähnlich den 4-Amino-Chinolonen und hemmt die Detoxifizierung des freien Häms. GIT-Störungen und QT-Zeit Verlängerung. Interaktion durch CYP3A4 und CYP2D6.
Dihydroartemisinin/Piperaquin
Dihydroartemisinin siehe Arthemether.
Piperaquin ist Chloroquin (4-Amino-Chinolon) ähnlich, aber ist bei Chloroquinresistenten Erregern wirksam (Molekül zu groß um Transporter, der für Resistenz sorgt zu nutzen). Wirkmechanismus wie Lumefantrin (Hemmung der Detoxifizierung des Häms). Chloroquin selbst spielt so gut wie keine Rolle mehr
GIT und QT-Zeit
CYP3A4, CYP2D6
Atovaquon/Proguanil
Atovaquon ist Napthochinon-Derivat. Hemmt die mitochondriale Elektronentransportkette, die Notwendig für Pyrimidinbiosynthese ist. Vermehrung der Plasmodium wird gehemmt.
Proguanil hemmt die Dihydrofolsäurereduktase. — beide greifen in Folsäurestoffwechsel ein
GIT, Kopfschmerzen
Nicht mit Cumarinen (erhöhtes Blutungsrisiko), Ansamycinen, MCP
Chinin
Leitstruktur für 4-Amino-Chinolone und Arylaminoalkohole. Hemmt Häm-Detoxifizierung.
Bei Unversträglichkeit gegen Artesunat (Artemisin-Derivat) bei komplizierter Malaria tropica eingesetzt (hohe Löslichkeit, gut i.v.)
GIT-Störungen
QT-Zeit
CPY3A4, CYP2D6, CYP2C9