Grippaler Infekt Flashcards
Unterschied zur Grippe
Während die echte Grippe von Influenzaviren hervorgerufen wird, kann der grippale Infekt durch eine Vielzahl von Viren ausgelöst werden.
Die Grippe beginnt schnell und plötzlich mit Kopf- und Gliederschmerzen sowie starker Erschöpfung/ Kreislaufstörungen und Atemwegsbeschwerden, hohes Fieber ist möglich. Der grippale Infekt beginnt schleichend und ist durch Schnupfen, Husten, Heiserkeit ggf. durch Fieber gekennzeichnet.
Erhöhte Temperatur: 37,5 - 38
Fieber: >38
Hohes Fieber: 39-41
Wenn starke Schmerzen vorliegen (Hals- oder Ohren kann auf Mittelohr oder Mandelentzündung hinweisen), Beschwerden nach sieben Tagen nicht besser sind, Atemnot (Lungenentzündung) oder Husten nach 2 Wochen nicht besser ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bei Säuglingen und Kleinkindern mit hohem Fieber ebenfalls.
Akuter Schnupfen
Inhalation mit warmem Dampf mit NaCl-Lösung oder ätherischen Ölen. Achtung Kinder unter drei Jahren keine ätherischen Öle — Stimmritzenkrampf.
Abschwellende Nasentropfen mit Sympathomimetika bestenfalls ohne Konservierungsmittel und mit befeuchtender Komponente wie Dexpanthenol (ggf. angenehmer). Maximal 7 Tage und nur 2-3 mal täglich.
Oralia mit ätherischen Ölen kann den Sekretabfluss auch in der Nase verbessern. Sinupret bei Entzündung der Nasennebenhöhlen mit Enzianwurzel, Eisenkraut, Gartensauerampfer, Holunderblüten, Schlüsselblume.
Gelomyrtol forte erleichter Schleimabfluss und Abtransport der Bakterien in den gesamten Atemwegen durch Erhöhung der Bewegung der Flimmerhärchen (Eukalyptus, Myrte, Süßorange und Zitrone)
Husten
Inhalation mit Salbei, Thymian, Eukalyptus oder Pfefferminze kann angenehm sein, durch Befeuchtung der Atemwege.
Festsitzender Husten kann gelöst werden mit Efeu, Cineol, Myrtol, Pelargonium sidoides — Leitlinie empfiehlt Efeu, Thymian (Bronchipret)/ Primel, Thymian(Bronchicum). Mukolytika wie Ambroxol oder N-Acetylcystein (Evidenz gering, aber antientzündliche oder antioxidative Mechanismen können ggf. Hilfe erklären) - Ambroxol bei aktuem Husten (weniger als 2 Wochen) am meisten zu empfehlen. Nach neuer Leitlinie wird aber nicht mehr zwischen schleimigem oder trockenem Husten in der Therapie unterschieden (Übergang ist fließend und Patienten können es oft nur schlecht einschätzen). Dextrometorphan zum Stillen des Hustenreizes in der Nacht.
Phytohustil: Eibischwurzel — Schleimhautreizungen im Mund und Rachenraum, trockener Reizhusten (traditionelles Arzneimittel) — Schleimstoffe im Eibisch vermitteln diese Wirkung
Prospan: Efeu — Triterpensaponine (alpha-Hederin) führen reflektorische Aktivierung von Nervenfasern in der Magenschleimhaut die Bronchialschleimhaut dazu an, dünnflüssigen Schleim zu produzieren
Thymian: Ätherische Öle wirken antientzündlich, fördern Abtransport des Schleims, wirken antibakteriell
Primel-Wurzel: Triterpensaponine s.o.
Halsschmerzen
Lokale Betäubungsmittel: Lidocain + Thyrothricin + antiseptisches Cetrimoniumbromid (Lemocin), Benzocain + antiseptisches Cetylpyridiniumchlorid (Dolo-Dobendan), Benzocain + desinfizierendes Benzalkoniumchlorid + antibiotisches Thyrotrizin (Dorithicin)
Schmerzmittel: Flurbiprofen (Dobendan direkt)
Gurgellösungen mit antiseptischen Wirkstoffen sollten mit Vorsicht betrachtet werden, da sie auch die schützende Rachenflora mit beeinflussen.
Isländisch Moos oder Schleimstoffe können Kratzen im Hals lindern
Kombinationspräparate
Kombipräparate können verschiedenste Mittel enthalten, die die Erkältungssymptome unterdrücken sollen. Darin genau liegt aber auch die Gefahr, dass die Symptome soweit unterdrückt werden, dass die körpereigene Bekämpfung nicht mehr ausreicht.
NSAIDS oder andere Schmerzmittel als Schmerzlinderung, Fiebersenkung und Antiphlogistikum
Abschwellende Mittel wie Phenylephrin (schlechtere Datenlage) oder Pseudoephedrin (vergleichsweise günstigeres Sicherheitsprofil). Aber systemisch können sich Bluthochdruck, Tachykardien, Unruhe und Schlaflosigkeit ergeben - keine Abhilfe zur Erholung.
Antihistaminika hemmen Niesreiz und Nasenobstruktion und wirken sedierend.
Coffein kann die Wirkstoffaufnahme von Paracetamol und die Wirkung von Analgetika steigern.
Vitamin C nicht zu empfehlen, da wenn überhaupt prophylaktische Gabe hilft. Studien zeigen wohl, dass unter ASS Vitamin C Konzentrationen fallen und Vitamin C die Verträglichkeit von ASS verbessert.
Kurzzeitige Anwendung ist vertretbar, aber Kunde sollte in jedem Fall auf Nebenwirkungen und Risiken aufmerksam gemacht werden.
Aspirin Komplex: NSAID + Sympathomimetikum
WickMEdinait: Paracetamol + Doxylamin + Dextrometorphan
WickDayMed: Paracetamol + Phenylephrin + Guaifenesin
Grippostad C: Paracetamol + Chlorphenamin + Coffein + Ascorbinsäure
