Makroökonomie Flashcards

1
Q

Wovon hängt die Wahl des operativen Ziels der Geldpolitik ab?

A

Das operative Ziel der Geldpolitik hängt vom Geldmarktzins und der Geldbasis ab, die durch geldpolitische Instrumente beeinflusst werden.

  • Mindestreserveregelungen: Zwangsweise Verpflichtungen der Geschäftsbanken zum Halten bestimmter Einlagen bei der Zentralbank.
  • Standing Facilities: Geschäfte, die von Geschäftsbanken jederzeit auf eigene Initiative mit der Zentralbank getätigt werden können.
  • Offenmarktgeschäfte: Geschäfte, die von der Zentralbank initiiert werden.
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2
Q

Warum ist nach der Theorie der rationalen Erwartungen die Geldpolitik wirkungslos bezüglich einer Senkung der Arbeitslosenquote?

A

Nach der Theorie der rationalen Erwartungen haben Geldmengenänderungen keinen Einfluss auf reale Größen wie Konsum & Arbeitslosigkeit, sondern nur auf Geldpreise und Löhne (nur in der langen Frist).

-> Neutralität des Geldes (keine Änderungen (Vertikale Philipps Kurve))

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3
Q

Was versteht man unter der Zwei-Säulen-Strategie der Europäischen Zentralbank?

A

Die Zwei-Säulen-Strategie lässt sich als eine Kombination von Geldmengensteuerung und Inflation Targeting interpretieren.

  1. Säule Wirtschaftlichen Analyse (Inflationsprognose): Beobachtung / Beurteilung der Inflationsentwicklung und Inflationsindikatoren (z.B. Löhne, Wechselkursentwicklung, langfristige Zinssätze, Messgrößen für Wirtschaftstätigkeit, fiskalpolitische Indikatoren und Preis- und Kostenindizes)
     Feststellung der Risiken für die kurz- und mittelfristige Preisstabilität
  2. Säule Monetäre Analyse (Geldmenge): Zielvorgabe für das Wachstum von M3 (Geldmenge), der aber keine Zielgröße, sondern Informationen über Abweichungen darstellt. Ziel ist es, mittelfristig Gefahren für die Preisniveaustabilität zu erkennen.
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4
Q

Welche wirtschaftspolitische Folgerung ergibt sich aus der Akzeleratortheorie zur Konjunkturerklärung?

A

Akzeleratortheorie: Zwischen Nachfragewachstum und notwendiger Kapazitätenausweitung besteht ein konstanter proportionaler Zusammenhang.
Konsumnachfrage steigt -> Produktionskapazitäten werden erhöht = Investitionen -> Investitionsnachfrage steigt -> Gesamtnachfrage (Konsum + Investition) steigt

Niveau der Investitionsnachfrage hängt von der Veränderung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage ab und unterliegt sehr viel stärkeren Schwankungen als die private Konsumnachfrage -> Eine Stabilisierung der Konjunktur muss bei einer Stabilisierung der Investitionsnachfrage ansetzen.
Wirksam wird der Akzelerator nur dann, wenn die Produktionskapazitäten voll ausgelastet sind, da sonst nicht neu investiert werden muss.

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5
Q

Warum könnte intensiverer Wettbewerb auf den Gütermärkten zu einer Beschäftigungszunahme auf dem Arbeitsmarkt führen?

A

Ein intensiver Wettbewerb senkt somit die Löhne und macht Arbeitnehmer bezahlbarer.

Unter der Annahme monopolistischen Wettbewerbs schlägt sich Marktmacht in einem Gewinnzuschlag µ auf die Nominallöhne nieder. Daraus folgt eine Preissetzungsfunktion, die einen negativen Zusammenhang zwischen Reallohn und Beschäftigungshöhe beschreibt. Durch einen intensiveren Wettbewerb sinkt der Gewinnaufschlag µ und es erfolgt eine Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.

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6
Q

Welche Maßnahmen zur Veränderung der privaten Konsumnachfrage beinhaltet das deutsche Stabilitäts- und Wachstumsgesetz?

A

Anpassung der Einkommenssteuer an konjunkturelle Entwicklung um max. 10% für max. 1 Jahr

  • Anheben der Einkommenssteuer -> Dämpfung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage
  • Herabsetzung der Einkommenssteuer -> Expansion der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage
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7
Q

Welche Gründe sprechen für eine staatliche Schuldenbremse für die Mitglieder der Eurozone?

A

Staatliche Haushaltsdefizite, die durch einen Kredit der Notenbank finanziert werden, führen in einem ersten Schritt zu höheren Guthaben des Staates bei der Zentralbank. Wenn diese Guthaben zu Zahlungen an Gläubiger verwendet werden, erhöhen sich die Zentralbankguthaben der Gläubigerbanken. Mit dem zusätzlichen Zentralbankgeld der Banken kann dann ein Prozess der Geldschöpfungen beginnen, der zu einer Ausweitung der gesamten umlaufenden Geldmenge führt. Ist die staatliche Kreditaufnahme nicht begrenzt, kommt es damit unweigerlich auch zu einer unbegrenzten Ausweitung der Geldmenge und damit zu Inflation.

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8
Q

Was versteht man unter dem Feldstein-Horioka-Paradoxon?

A

Empirischer Befund: In vielen Entwicklungsländern sind die Spar- und Investitionsquoten hoch korreliert. (Finanzierung von Investitionen ist auf heimischen Konusmverzicht beschränkt)

Mögliche Erklärung: Investitionen in Kapitalstock von Entwicklungsländern sind an komplementäre Investitionen ins Humankapital (Bildung/Ausbildung) gekoppelt.
Humankapitalinvestitionen können aber idR nur aus dem inländischen Konsumverzicht finanziert werden.

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9
Q

Warum ist eine keynesianisch inspirierte Politik der Nachfragesteuerung in der offenen Volkswirtschaft viel weniger wirkungsvoll als in der geschlossenen Volkswirtschaft?

A

Die offene Volkswirtschaft zeichnet in der Produktverwendungsgleichung der Faktor der Nettoexporte aus. Sprich die Nachfrage in einer offenen Volkswirtschaft ist vom Ausland mitabhängig. Egal wie viel nun der Staat nach Keynes national tut, so kann er nur schwer beeinflussen wie das Ausland reagiert. Die Nettoexporte in einer geschlossenen Volkswirtschaft betragen null. Somit spielt dieser Faktor dort keine Rolle.

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