M2 Unit 1 Das Verdauungssystem Flashcards
Was versteht man unter dem Begriff “Verdauung” und in welcher Reihenfolge verläuft der Verdauungsprozess?
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Die Verdauung dient der Versorgung des Körpers mit Nähr- und Vitalstoffen. Es handelt sich um einen Vorgang, der aus folgenden Schritten besteht:
- ) Nahrungsaufnahme
- ) Zerkleinerung der Nahrung durch Kauen und Enzyme
- ) Aufspaltung der Nahrung in kleinste Moleküle (Nährstoffe und Vitalstoffe)
- ) Resorption der Nähr- und Vitalstoffe über die Dünndarmschleimhaut ins Blut, wodurch die verschiedenen Organe versorgt werden
- ) Ausscheidung der unverdaulichen Reste über den Dickdarm
Benennen Sie die Aufgaben -
A. der Mundhöhle,
B. des Mundspeichels und
C. der Tast- und Geschmackspapillen auf der Zunge -
in Bezug auf die Verdauung!
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A. In der Mundhöhle wird die Nahrung durch den Kauvorgang mechanisch zerkleinert.
B. Der Mundspeichel sorgt mit der Freisetzung des Enzyms alpha-Amylase für die Aufspaltung der Kohlenhydrate (Stärke in Maltose=Malzzucker). Die Amylase ist nur im basischem Milieu aktiv.
C. Die Tast- und Geschmackspapillen auf der Zunge überprüfen die Qualität der aufgenommen Nahrung (nicht zu fest?… nicht zu heiss?…nicht zu scharf? etc.)
(Die Zungengrund-Lipase wird im Magen aktiviert.)
Warum ist es so wichtig, die Nahrung gut zu kauen?
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Bei unzureichendem Kauen wird die Nahrung nur ungenügend zerkleinert und auch die Produktion des enzymhaltigen Speichels wird automatisch geringer. Beides bewirkt, dass die Vorbereitung der Nahrung für den anschließenden Verdauungsprozess nicht ausreichend war. Dies hat eine ganz besonders negative Auswirkung auf die Verwertung der Kohlenhydrate. Ungenügend verdaut landen sie im Darm und werden dort von den Bakterien zersetzt. Dies führt zu giftigen Gärprozessen, die sich in Form von Blähungen zeigen und letztlich zu Bauchschmerzen und Krämpfen führen können. Andere ungenügend gekaute Nahrung verweilt viel länger als eigentlich nötig im Verdauungstrakt. Das kostet den Körper sehr viel Energie, die ihm dann für andere wichtige Aufgaben fehlt. Trotz erhöhtem Energieaufwand wird die Nahrung teilweise nicht optimal verwertet und wertvolle Nähr- und Vitalstoffe können für den Körper nicht nutzbar gemacht werden. Zudem tritt das Sättigungsgefühl umso schneller ein je länger man kaut, was sich insbesondere bei übergewichtigen Menschen positiv auswirkt. Selbstverständlich profitieren jedoch auch normal- und untergewichtige Personen von einer ausreichenden Kauleistung, da die Nährstoffe in der Nahrung bestmöglich ausgewertet werden.
Aus der Lerneinheit:
Je länger gekaut wird,
- ) umso intensiver wird die Nahrung zerkleinert
- ) umso größer ist die Angriffsfläche für die Verdauungsenzyme
- ) umso höher ist der Speichelfluss (und umso seltener ist Karies)
- ) umso besser können die Kohlenhydrate im Mund vorverdaut werden
- ) umso gründlicher kann die Nahrung daraufhin im Dünndarm weiter verdaut werden
- ) umso seltener treten Fäulnis- und Gärprozesse im Darm auf
- ) umso seltener entstehen Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfe und viele weitere Verdauungsbeschwerden
- ) umso gesünder ist das Darmmilieu, umso besser können Nähr- und Vitalstoffe verwertet - und somit der Körper versorgt werden
- ) umso schneller tritt das Sättigungsgefühl ein
- ) umso weniger isst man und um so besser gelingt eine Gewichtsabnahme (falls eine solche nötig sein sollte)
Nennen Sie wichtige Bestandteile des Magensaftes und der Aufgaben!
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- ) Salzsäure
- Vernichtung von schädlichen Bakterien, Viren und Parasiten, die sich möglicherweise in der Nahrung befinden.
- Aktivierung des proteinspaltenden Enzyms Pepsin
- Veränderung der Eiweissstruktur (Denaturierung), so dass diese vom Pepsin leichter aufgespalten werden können
- ) Pepsin
- langkettige Proteine werden in kurze Eiweissketten zerlegt (Eiweissspaltung) - ) Schleim
- bildet einen Film auf der Magenschleimhaut, der vor Verätzungen durch die Magensäure schützt - ) Intrinsic-Factor
- ein Protein, welches mit dem Vitamin B12 aus der Nahrung einen Komplex bildet und dadurch dessen Resorption (Aufnahme ins Blut) ermöglicht
Wo werden die einzelnen Komponenten des Magensaftes gebildet?
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Sie werden in den verschiedenen Zellen der Magenschleimhaut gebildet:
- Hauptzellen: Vorstufe des Pepsins
- Belegzellen:
HCl, Natriumhydrogencarbonat, Intrinsic-Factor - Nebenzellen: Schleimproduktion
Was produzieren die so genannten Belegzellen der Magenschleimhaut?
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- Salzsäure
- Natriumhydrogencarbonat
- Intrinsic-Faktor
Wodurch wird die Verweildauer der Nahrung im Magen beeinflusst? Welche Art von Nahrung oder Nahrungskombinationen haben eine kurze und welche eine längere Verweildauer im Magen?
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Die Verweildauer der Nahrung im Magen wird von folgenden Faktoren beeinflusst:
- von der Art der enthaltenen Nährstoffe und ihrer Zusammensetzung. Kohlenhydrate verlassen den Magen schneller als Proteine, während die Fette das Schlusslicht bilden. Je kunterbunter die Nahrung gemischt ist, desto länger bleibt sie im Magen.
- von der Größe der Nahrungsteilchen. Je schlechter die Nahrung gekaut wurde, desto länger verweilt sie im Magen.
- von der Temperatur der Nahrung. Körperwarme Mahlzeiten verlassen den Magen schneller als kalte oder heisse Nahrung
Warum kann man im Handstand laufen und sogar essen oder trinken, ohne dass der Magen- oder der Darminhalt aus dem Mund läuft?
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Die Speiseröhre ist ein Muskelschlauch, der durch peristaltische (wellenförmige) Bewegungen den Nahrungsbrei zum Magen transportiert. Diese Muskelkontraktionen durchlaufen den Magen etwa alle 20 Sekunden von oben nach unten. Auch die Weiterleitung des Speisebreis in den Darm, und von dort in Richtung Ausgang (Enddarm) gelingt mit Hilfe der sogenannten Peristaltik. Funktionieren die Muskelkontraktionen reibungslos, gleitet der Speisebrei auch nur in die dafür vorgesehene Richtung.
Welche Faktoren können zur Entstehung von Magenproblemen beitragen?
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1.) Da der Magen eng mit den Emotionen verknüpft ist, haben Ärger, Sorgen und Stress einen direkten, negativen Effekt auf die Gesundheit des Magens. Indirekt wirkt sich der Stress - bedingt durch das in dieser Situation meist ungesunde Essverhalten - ebenfalls negativ auf den Magen aus.
- ) Eine ungesunde Ernährung mit gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen, welche die Magenschleimhaut irritieren, reizen und schädigen, kann Magenprobleme verursachen.
- ) Eine gestörte Magensäureproduktion (zu viel oder zu wenig) durch Stress und ungesunde Lebens- und Ernährungsweise kann zu Magenproblemen führen.
- ) Nebenwirkungen von Medikamenten können Magenprobleme bewirken.
- ) Das Bakterium Helicobacter pylori führt bei vielen Menschen zu einer bakteriellen Infektion der Magenschleimhaut. Oben genannte Faktoren können den Magen anfällig für Infektionen mit diesem Bakterium machen.
Wie entsteht Sodbrennen? Bitte nennen Sie mögliche Ursachen und beschreiben Sie die Zusammenhänge!
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Sodbrennen kann sowohl durch eine Überproduktion von Magensäure als auch durch einen Mangel an Magensäure entstehen.
Magensäuremangel
Bei einem Magensäuremangel verweilt die Nahrung deutlich länger im Magen. Dies führt zu Gärprozessen, die mit der Bildung von organischen Säuren einhergehen und so zum Sodbrennen beitragen können. Zudem sind heftige Mischbewegungen nötig, um den Nahrungsbrei ausreichend mit der relativ kleinen Magensäure-Menge zu vermischen. Dadurch können möglicherweise kleine Mengen des Speisebreis zurück in die Speiseröhre gedrückt werden, was ebenfalls zu Sodbrennen führt.
Mögliche Ursachen sind:
- Erschöpfung der Belegzellen durch jahrzehntelange Überlastung. Aufgrund der ungesunden Ernährung, in Verbindung mit der starken Übersäuerung der Körpergewebe, mussten die Magensäure, sowie das Natriumhydrogencarbonat zur Neutralisierung der Säuren im Übermass gebildet werden.
Eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit und damit verbunden eine verminderte Magensäureproduktion sind denkbare Folgen.
- Eine Gastritis Typ A: Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen die Belegzellen der Magenschleimhaut gebildet werden und sie so zerstören.
Magensäureüberschuss
Ein Magensäureüberschuss kann - ebenso wie ein Mangel an Magensäure - aufgrund der bereits beschriebenen Überlastung der Belegzellen entstehen.
Mögliche Ursachen sind (6):
- hastiges Essen
- mangelhaftes Kauen
- zuckerreiche Mahlzeiten
- industriell verarbeitete Nahrungsmittel
- falsch zusammengesetzte Mahlzeiten
- eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori
Als weitere mögliche Ursache gilt die so genannte Reflux-Krankheit, die durch den Rückfluss des sauren Speisebreis aus dem Magen in die Speiseröhre ausgelöst wird. Verantwortlich dafür soll ein nicht richtig funktionierender Schliessmuskel zwischen Speiseröhre und Magen sein.
Zusatz: Sodbrennen durch Übersäuerung des Körpers
Um die täglich anfallende Säureflut zu neutralisieren, braucht der Körper Basen. Diese erhält er aus der zugeführten Nahrung oder aus geeigneten Nahrungsergänzungen. Eine weitere Basenquelle stammt aus der körpereignen Produktion, an der der Magen beteiligt ist. Hier wird von den so genannten Belegzellen Kochsalz gespalten, wodurch Salzsäure und Natriumhydrogencarbonat (eine Base) entstehen. Für jedes Gramm Salzsäure wird von den Belegzellen etwa die doppelte Menge basisches Natriumhydrogencarbonat gebildet. Wenn zu wenige Basenstoffe in der Nahrung enthalten sind, um die anfallenden Säuren zu neutralisieren, muss der Magen also Kochsalz aufspalten, damit die fehlenden Basen in Form von Natriumhydrogencarbonat zur Verfügung gestellt werden können. Leider werden bei diesem Vorgang auch immer gleichzeitig Säuren produziert, obwohl im Magen keine Nahrung verdaut werden muss. In diesem Fall wird also nur deshalb Magensäure produziert, weil dem Körper Basen zur Neutralisierung der Säuren fehlen. So entsteht auch zwischen den Mahlzeiten, insbesondere nach stark säurebildender Kost, im Magen eine Säureflut. Diese kann zu saurem Aufstossen, zu Sodbrennen und anderen Beschwerden führen.
Warum ist eine häufige Anwendung von Säureblockern bei Sodbrennen nicht sinnvoll?
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Säureblocker blockieren die Säureproduktion und lindern so einhergehende Beschwerden. Diese Anwendung kann kurzfristig bei akuten starken Beschwerden durchaus sinnvoll sein. Da die Ursache der Beschwerden jedoch ganz sicher nicht durch die Einnahme dieser Medikamente beseitigt wird, ist von einer langfristigen Anwendung unbedingt abzuraten. Liegt die Ursache des Sodbrennens bspw. in einem Magensäuremangel begründet, dann würden Säureblocker jeder Art das ursächliche Problem, den Mangel an Magensäure, sogar noch verstärken.
Es gibt unterschiedliche Arten von Säureblockern. Sogenannte Antazida neutralisieren nur die gebildete Salzsäure, während die Protonenpumpenhemmer (PPI) die Säureproduktion im Magen blockieren. Dadurch wird natürlich gleichzeitig auch die Produktion des basischen Natriumhydrogencarbonat gedrosselt, so dass diese Therapie zwangsläufig zu einem weiteren Basenmangel, und somit zu einer verstärkten Übersäuerung des Körpers beiträgt. Zudem verhindert ein Säuremangel im Magen das zuverlässige Abtöten von Bakterien und anderen Parasiten in der Nahrung. Der Mangel an Magensäure trägt auch dazu bei, dass eine unvollständige Vor-Verdauung stattfindet, was im weiteren Verlauf zu unterschiedlichen Verdauungsbeschwerden führen kann.
Was sind die Gemeinsamkeiten einer akuten und einer chronischen Gastritis und wodurch unterscheiden sie sich?
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Gemeinsamkeiten:
In beiden Fällen wird die Magenschleimhaut durch einen äußeren Reiz so geschädigt, dass sich Entzündungsprozesse entwickeln. In den entzündeten Bereichen kommt die Magensäure direkt mit den Schleimhautzellen in Kontakt und schädigt sie. Sowohl eine akute als auch eine chronische Gastritis gehen meist mit einer erhöhten Magensäureproduktion einher, während gleichzeitig die Schutzfunktion aufgrund einer verringerten Schleimproduktion reduziert ist. Dennoch heilt eine Gastritis meistens ohne bleibend Schäden aus. In extremen Fällen kann sie jedoch auch zu Magengeschwüren, Magenblutungen, Magendurchbruch oder Magenkrebs führen.
Akute Gastritis
Sie entsteht bspw. durch Medikamente, die die Magenschleimhaut stark reizen, durch versehentlich aufgenommene, ätzende Chemikalien oder auch durch Schocksituationen, die ebenfalls zur Überreizung der Magenschleimhaut führen können. Eine akute Gastritis macht sich durch starke Magen- und Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und/oder Appetitlosigkeit bemerkbar.
Chronische Gastritis
Die häufigste Ursache einer chronischen Gastritis ist eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, welches zu eine erhöhten Magensäureproduktion führt. Weitere Ursachen können sein: übermäßiger Alkohol- oder Nikotinkonsum, die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen, eine Strahlentherapie, psychische Überlastung und/oder eine allgemein sehr ungesunde Ernährungsweise. Häufig besteht die Ursache auch in einer Kombination der genannten Faktoren, die den Magen schwächen und so zur Vermehrung des Bakteriums beitragen.
Die schulmedizinische Therapie bei einer chronischen Gastritis besteht in der Regel darin, das Bakterium Helicobacter pylori durch entsprechende Medikamentenkombinationen zu vernichten. In welchen Fällen besteht die Möglichkeit, dass diese Therapie nicht erfolgreich ist?
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- Wenn das Bakterium Helicobacter pylori nicht die Hauptursache oder nicht die alleinige Ursache für die Gastritis ist
- Wenn bereits Antibiotika-Resistenzen vorliegen
- Durch Neuinfektionen mit dem Bakterium Helicobacter pylori, das z.B. auch in Zahnbelägen lebt. Falls wachstumsbegünstigende Faktoren wie z.B. Stress und ungesunde Ernährung nicht beseitigt wurden, kann es erneut zu einer Gastritis durch das Bakterium kommen.
Was genau ist ein Magengeschwür? Welches sind mögliche Ursachen?
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Ein Magengeschwür ist eine Wunde in der Magenschleimhaut, die sowohl “nur” die Schleimhautoberfläche als auch die komplette Magenwand betreffen kann. In beiden Fällen besteht ein Missverhältnis zwischen dem schützendem Schleim der Magenschleimhaut und der zerstörenden Magensäure. Als erstes kommt es zu einer Schädigung der Schleimhaut durch die Säure. Je weiter diese Schädigung fortgeschritten ist, umso wahrscheinlicher wird eine Selbstverdauung der proteinhaltigen, ungeschützten Magenwand durch das proteinspaltende Enzym Pepsin.
Symptome eines Magengeschwürs sind Schmerzen im Oberbauch, vorwiegend unmittelbar nach dem Essen. Übelkeit, Appetitlosigkeit sowie Abneigung gegenüber Kaffee, fettreicher Nahrung, kohlensäurehaltigen Getränken und Zitrusfrüchten sind ebenfalls häufig.
Mögliche Ursachen sind:
- ) Bestimmte Medikamente
- ) Helicobacter pylori
- ) Krankhaft gestörte Magensäureproduktion
- ) Stress, psychische Belastungen
- ) Nikotin/Rauchen
- ) Hochprozentiger Alkohol
- ) Bestrahlungen
Häufig führen diese Ursachen zunächst zu einer Magenschleimhautentzündung, woraus sich im Verlauf ein Magengeschwür entwickeln kann.
Nennen Sie ganzheitliche Maßnahmen für einen gesunden Magen!
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1. Vermeidung von Magen belastenden Nahrungsinhaltsstoffen wie Zucker, gehärtetes Fett, Geräuchertes, Frittiertes, künstliche Zusatzstoffe, Alkohol, Kaffee, Süßigkeiten, etc.
- Vermeidung belastender Kombinationen, wie Milchprodukte mit Getreide, Getreideprodukte mit Zucker, Getreideprodukte mit Eiweiss, etc.
- Konsum möglichst einfacher Menüs anstelle kunterbunter Mischungen vieler verschiedener Nahrungsmittel
- Desserts vermeiden
- Gründliches Kauen
- Größere Zeitabstände zwischen den Mahlzeiten einhalten (ca. 4 Stunden)
- Bevorzugt körperwarme Mahlzeiten einnehmen - auch zum Frühstück!
- Keine Getränke zum Essen (oder nur geringe Mengen)
- Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes z.B. durch basenreiche Kost, basische Nahrungsergänzungen im natürlichen Verbund und andere Maßnahmen, die eine chronische Übersäuerung reduzieren (Details in der Lektion “Der Säure-Basen-Haushalt”).
- Zu einer allgemeinen gesunden Lebens- und Ernährungsweise finden.
Die Beseitigung des Bakteriums Helicobacter pylori kann durch folgende Maßnahmen unterstützt werden:
- Kurmäßige Anwendung von Grapefruitkernextrakt (verdünnt mit Wasser), Manuka-Honig und Zistrosentee.
- Regelmäßiger Verzehr antibakteriell wirkender Lebensmittel wie Weisskohl (Saft oder Salat), Brokkoli, Brokkoli-Sprossen, Rettichsprossen, Radieschensprossen und Knoblauch.
- Bei gleichzeitig vorhandener Parodontitis muss diese therapiert werden, um eine Reinfektion mit dem Helicobacter zu vermeiden.
Bei einem Magensäureüberschuss:
Bei akuten Beschwerden ist zur Säureneutralisation die Einnahme einer Mineralerde (Heilerde, Bentonit oder grüne Mineralerde) empfehlenswert.
Bei einem Magensäuremangel:
Eine kurzfristige Einnahme von Säuretabletten ist sinnvoll. Parallel hierzu sollten jedoch folgende Lebensmittel regelmäßig verzehrt werden: Milchsauer vergorene Säfte (z.B. Sauerkrautsaft), frischer Weißkohlsaft, Löwenzahnsaft und Grüne Smoothies.
Wodurch kommt die enorme Größe der Darmoberfläche zustande? (kurze Antwort)
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Sie ergibt sich beim Auseinanderlegen der unzähligen Darmfalten, Einsenkungen und Darmzotten mit Bürstensaum.
Warum tritt bei Frauen im Anschluss an eine Antibiotika-Behandlung häufig ein Scheidenpilz auf und was kann “Frau” dagegen tun?
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Durch Antibiotikabehandlungen werden nicht nur bakterielle Krankheitserreger getötet, sondern leider auch große Mengen nützlicher Bakterien. Nach zahlenmäßiger Reduzierung der nützlichen Darmbakterien, ist der Darm einerseits besonders anfällig für Infektionen aller Art (aggressive Bakterien und Pilze). Andererseits verschlechtert sich gleichzeitig das Darmmilieu durch das Absterben der Bakterien - es entstehen regelrechte Leichengifte. In diesem giftigen Milieu fühlen sich Pilze besonders wohl und vermehren sich entsprechend schnell. Da es im Körper keine abgeschlossenen Schleimhautbereiche gibt, sondern alle Schleimhäute - von der Nase bis hin zum Genitalbereich - zusammengehören, kann sich eine Pilzinfektion im Darm auch leicht auf die Vaginalschleimhaut übertragen.
Jetzt beginnt folgender Teufelskreis: Die Pilzinfektion im Vaginalbereich wird mit pilztötenden Medikamenten behandelt. Die Pilze sterben ab (natürlich auch ein Teil der Darmpilze) und das Darmmilieu verschlechtert sich durch die sich entwickelnden “Leichengifte” weiterhin. Für die überlebenden Pilze und pathogenen Bakterien entsteht jetzt ein wahres Paradies - je toxischer umso besser. Sie vermehren sich fleissig. Die guten Bakterien hingegen können in diesem Milieu kaum überleben. Folglich wird die Abwehrkraft immer schwächer, die aggressiven Bakterien und Pilze gewinnen Oberhand und schon ist es nicht mehr weit bis zur nächsten bakteriellen Infektion oder einer erneuten Pilzinfektion. Das Spiel beginnt von vorne.
Um den Kreislauf ständig wiederkehrender Infektionen zu entrinnen ist es immens wichtig, unmittelbar nach Beendung der Antibiotika-Therapie die fehlenden guten Bakterien mittels geeigneter probiotischer Präparate über einen Zeitraum von mind. drei Monaten zuzuführen.