M2 Unit 1 Das Verdauungssystem Flashcards

1
Q

Was versteht man unter dem Begriff “Verdauung” und in welcher Reihenfolge verläuft der Verdauungsprozess?

A

2-1-1
Die Verdauung dient der Versorgung des Körpers mit Nähr- und Vitalstoffen. Es handelt sich um einen Vorgang, der aus folgenden Schritten besteht:

  1. ) Nahrungsaufnahme
  2. ) Zerkleinerung der Nahrung durch Kauen und Enzyme
  3. ) Aufspaltung der Nahrung in kleinste Moleküle (Nährstoffe und Vitalstoffe)
  4. ) Resorption der Nähr- und Vitalstoffe über die Dünndarmschleimhaut ins Blut, wodurch die verschiedenen Organe versorgt werden
  5. ) Ausscheidung der unverdaulichen Reste über den Dickdarm
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2
Q

Benennen Sie die Aufgaben -

A. der Mundhöhle,
B. des Mundspeichels und
C. der Tast- und Geschmackspapillen auf der Zunge -

in Bezug auf die Verdauung!

A

2-1-2
A. In der Mundhöhle wird die Nahrung durch den Kauvorgang mechanisch zerkleinert.

B. Der Mundspeichel sorgt mit der Freisetzung des Enzyms alpha-Amylase für die Aufspaltung der Kohlenhydrate (Stärke in Maltose=Malzzucker). Die Amylase ist nur im basischem Milieu aktiv.

C. Die Tast- und Geschmackspapillen auf der Zunge überprüfen die Qualität der aufgenommen Nahrung (nicht zu fest?… nicht zu heiss?…nicht zu scharf? etc.)

(Die Zungengrund-Lipase wird im Magen aktiviert.)

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3
Q

Warum ist es so wichtig, die Nahrung gut zu kauen?

A

2-1-3
Bei unzureichendem Kauen wird die Nahrung nur ungenügend zerkleinert und auch die Produktion des enzymhaltigen Speichels wird automatisch geringer. Beides bewirkt, dass die Vorbereitung der Nahrung für den anschließenden Verdauungsprozess nicht ausreichend war. Dies hat eine ganz besonders negative Auswirkung auf die Verwertung der Kohlenhydrate. Ungenügend verdaut landen sie im Darm und werden dort von den Bakterien zersetzt. Dies führt zu giftigen Gärprozessen, die sich in Form von Blähungen zeigen und letztlich zu Bauchschmerzen und Krämpfen führen können. Andere ungenügend gekaute Nahrung verweilt viel länger als eigentlich nötig im Verdauungstrakt. Das kostet den Körper sehr viel Energie, die ihm dann für andere wichtige Aufgaben fehlt. Trotz erhöhtem Energieaufwand wird die Nahrung teilweise nicht optimal verwertet und wertvolle Nähr- und Vitalstoffe können für den Körper nicht nutzbar gemacht werden. Zudem tritt das Sättigungsgefühl umso schneller ein je länger man kaut, was sich insbesondere bei übergewichtigen Menschen positiv auswirkt. Selbstverständlich profitieren jedoch auch normal- und untergewichtige Personen von einer ausreichenden Kauleistung, da die Nährstoffe in der Nahrung bestmöglich ausgewertet werden.

Aus der Lerneinheit:
Je länger gekaut wird,

  1. ) umso intensiver wird die Nahrung zerkleinert
  2. ) umso größer ist die Angriffsfläche für die Verdauungsenzyme
  3. ) umso höher ist der Speichelfluss (und umso seltener ist Karies)
  4. ) umso besser können die Kohlenhydrate im Mund vorverdaut werden
  5. ) umso gründlicher kann die Nahrung daraufhin im Dünndarm weiter verdaut werden
  6. ) umso seltener treten Fäulnis- und Gärprozesse im Darm auf
  7. ) umso seltener entstehen Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfe und viele weitere Verdauungsbeschwerden
  8. ) umso gesünder ist das Darmmilieu, umso besser können Nähr- und Vitalstoffe verwertet - und somit der Körper versorgt werden
  9. ) umso schneller tritt das Sättigungsgefühl ein
  10. ) umso weniger isst man und um so besser gelingt eine Gewichtsabnahme (falls eine solche nötig sein sollte)
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4
Q

Nennen Sie wichtige Bestandteile des Magensaftes und der Aufgaben!

A

2-1-4

  1. ) Salzsäure
    - Vernichtung von schädlichen Bakterien, Viren und Parasiten, die sich möglicherweise in der Nahrung befinden.
  • Aktivierung des proteinspaltenden Enzyms Pepsin
  • Veränderung der Eiweissstruktur (Denaturierung), so dass diese vom Pepsin leichter aufgespalten werden können
  1. ) Pepsin
    - langkettige Proteine werden in kurze Eiweissketten zerlegt (Eiweissspaltung)
  2. ) Schleim
    - bildet einen Film auf der Magenschleimhaut, der vor Verätzungen durch die Magensäure schützt
  3. ) Intrinsic-Factor
    - ein Protein, welches mit dem Vitamin B12 aus der Nahrung einen Komplex bildet und dadurch dessen Resorption (Aufnahme ins Blut) ermöglicht
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5
Q

Wo werden die einzelnen Komponenten des Magensaftes gebildet?

A

2-1-5
Sie werden in den verschiedenen Zellen der Magenschleimhaut gebildet:

  • Hauptzellen: Vorstufe des Pepsins
  • Belegzellen:
    HCl, Natriumhydrogencarbonat, Intrinsic-Factor
  • Nebenzellen: Schleimproduktion
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6
Q

Was produzieren die so genannten Belegzellen der Magenschleimhaut?

A

2-1-6

  • Salzsäure
  • Natriumhydrogencarbonat
  • Intrinsic-Faktor
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7
Q

Wodurch wird die Verweildauer der Nahrung im Magen beeinflusst? Welche Art von Nahrung oder Nahrungskombinationen haben eine kurze und welche eine längere Verweildauer im Magen?

A

2-1-7
Die Verweildauer der Nahrung im Magen wird von folgenden Faktoren beeinflusst:

  • von der Art der enthaltenen Nährstoffe und ihrer Zusammensetzung. Kohlenhydrate verlassen den Magen schneller als Proteine, während die Fette das Schlusslicht bilden. Je kunterbunter die Nahrung gemischt ist, desto länger bleibt sie im Magen.
  • von der Größe der Nahrungsteilchen. Je schlechter die Nahrung gekaut wurde, desto länger verweilt sie im Magen.
  • von der Temperatur der Nahrung. Körperwarme Mahlzeiten verlassen den Magen schneller als kalte oder heisse Nahrung
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8
Q

Warum kann man im Handstand laufen und sogar essen oder trinken, ohne dass der Magen- oder der Darminhalt aus dem Mund läuft?

A

2-1-8
Die Speiseröhre ist ein Muskelschlauch, der durch peristaltische (wellenförmige) Bewegungen den Nahrungsbrei zum Magen transportiert. Diese Muskelkontraktionen durchlaufen den Magen etwa alle 20 Sekunden von oben nach unten. Auch die Weiterleitung des Speisebreis in den Darm, und von dort in Richtung Ausgang (Enddarm) gelingt mit Hilfe der sogenannten Peristaltik. Funktionieren die Muskelkontraktionen reibungslos, gleitet der Speisebrei auch nur in die dafür vorgesehene Richtung.

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9
Q

Welche Faktoren können zur Entstehung von Magenproblemen beitragen?

A

2-1-9
1.) Da der Magen eng mit den Emotionen verknüpft ist, haben Ärger, Sorgen und Stress einen direkten, negativen Effekt auf die Gesundheit des Magens. Indirekt wirkt sich der Stress - bedingt durch das in dieser Situation meist ungesunde Essverhalten - ebenfalls negativ auf den Magen aus.

  1. ) Eine ungesunde Ernährung mit gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen, welche die Magenschleimhaut irritieren, reizen und schädigen, kann Magenprobleme verursachen.
  2. ) Eine gestörte Magensäureproduktion (zu viel oder zu wenig) durch Stress und ungesunde Lebens- und Ernährungsweise kann zu Magenproblemen führen.
  3. ) Nebenwirkungen von Medikamenten können Magenprobleme bewirken.
  4. ) Das Bakterium Helicobacter pylori führt bei vielen Menschen zu einer bakteriellen Infektion der Magenschleimhaut. Oben genannte Faktoren können den Magen anfällig für Infektionen mit diesem Bakterium machen.
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10
Q

Wie entsteht Sodbrennen? Bitte nennen Sie mögliche Ursachen und beschreiben Sie die Zusammenhänge!

A

2-1-10
Sodbrennen kann sowohl durch eine Überproduktion von Magensäure als auch durch einen Mangel an Magensäure entstehen.

Magensäuremangel
Bei einem Magensäuremangel verweilt die Nahrung deutlich länger im Magen. Dies führt zu Gärprozessen, die mit der Bildung von organischen Säuren einhergehen und so zum Sodbrennen beitragen können. Zudem sind heftige Mischbewegungen nötig, um den Nahrungsbrei ausreichend mit der relativ kleinen Magensäure-Menge zu vermischen. Dadurch können möglicherweise kleine Mengen des Speisebreis zurück in die Speiseröhre gedrückt werden, was ebenfalls zu Sodbrennen führt.

Mögliche Ursachen sind:
- Erschöpfung der Belegzellen durch jahrzehntelange Überlastung. Aufgrund der ungesunden Ernährung, in Verbindung mit der starken Übersäuerung der Körpergewebe, mussten die Magensäure, sowie das Natriumhydrogencarbonat zur Neutralisierung der Säuren im Übermass gebildet werden.

Eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit und damit verbunden eine verminderte Magensäureproduktion sind denkbare Folgen.

  • Eine Gastritis Typ A: Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen die Belegzellen der Magenschleimhaut gebildet werden und sie so zerstören.

Magensäureüberschuss
Ein Magensäureüberschuss kann - ebenso wie ein Mangel an Magensäure - aufgrund der bereits beschriebenen Überlastung der Belegzellen entstehen.

Mögliche Ursachen sind (6):

  • hastiges Essen
  • mangelhaftes Kauen
  • zuckerreiche Mahlzeiten
  • industriell verarbeitete Nahrungsmittel
  • falsch zusammengesetzte Mahlzeiten
  • eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori

Als weitere mögliche Ursache gilt die so genannte Reflux-Krankheit, die durch den Rückfluss des sauren Speisebreis aus dem Magen in die Speiseröhre ausgelöst wird. Verantwortlich dafür soll ein nicht richtig funktionierender Schliessmuskel zwischen Speiseröhre und Magen sein.

Zusatz: Sodbrennen durch Übersäuerung des Körpers

Um die täglich anfallende Säureflut zu neutralisieren, braucht der Körper Basen. Diese erhält er aus der zugeführten Nahrung oder aus geeigneten Nahrungsergänzungen. Eine weitere Basenquelle stammt aus der körpereignen Produktion, an der der Magen beteiligt ist. Hier wird von den so genannten Belegzellen Kochsalz gespalten, wodurch Salzsäure und Natriumhydrogencarbonat (eine Base) entstehen. Für jedes Gramm Salzsäure wird von den Belegzellen etwa die doppelte Menge basisches Natriumhydrogencarbonat gebildet. Wenn zu wenige Basenstoffe in der Nahrung enthalten sind, um die anfallenden Säuren zu neutralisieren, muss der Magen also Kochsalz aufspalten, damit die fehlenden Basen in Form von Natriumhydrogencarbonat zur Verfügung gestellt werden können. Leider werden bei diesem Vorgang auch immer gleichzeitig Säuren produziert, obwohl im Magen keine Nahrung verdaut werden muss. In diesem Fall wird also nur deshalb Magensäure produziert, weil dem Körper Basen zur Neutralisierung der Säuren fehlen. So entsteht auch zwischen den Mahlzeiten, insbesondere nach stark säurebildender Kost, im Magen eine Säureflut. Diese kann zu saurem Aufstossen, zu Sodbrennen und anderen Beschwerden führen.

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11
Q

Warum ist eine häufige Anwendung von Säureblockern bei Sodbrennen nicht sinnvoll?

A

2-1-11
Säureblocker blockieren die Säureproduktion und lindern so einhergehende Beschwerden. Diese Anwendung kann kurzfristig bei akuten starken Beschwerden durchaus sinnvoll sein. Da die Ursache der Beschwerden jedoch ganz sicher nicht durch die Einnahme dieser Medikamente beseitigt wird, ist von einer langfristigen Anwendung unbedingt abzuraten. Liegt die Ursache des Sodbrennens bspw. in einem Magensäuremangel begründet, dann würden Säureblocker jeder Art das ursächliche Problem, den Mangel an Magensäure, sogar noch verstärken.

Es gibt unterschiedliche Arten von Säureblockern. Sogenannte Antazida neutralisieren nur die gebildete Salzsäure, während die Protonenpumpenhemmer (PPI) die Säureproduktion im Magen blockieren. Dadurch wird natürlich gleichzeitig auch die Produktion des basischen Natriumhydrogencarbonat gedrosselt, so dass diese Therapie zwangsläufig zu einem weiteren Basenmangel, und somit zu einer verstärkten Übersäuerung des Körpers beiträgt. Zudem verhindert ein Säuremangel im Magen das zuverlässige Abtöten von Bakterien und anderen Parasiten in der Nahrung. Der Mangel an Magensäure trägt auch dazu bei, dass eine unvollständige Vor-Verdauung stattfindet, was im weiteren Verlauf zu unterschiedlichen Verdauungsbeschwerden führen kann.

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12
Q

Was sind die Gemeinsamkeiten einer akuten und einer chronischen Gastritis und wodurch unterscheiden sie sich?

A

2-1-12
Gemeinsamkeiten:
In beiden Fällen wird die Magenschleimhaut durch einen äußeren Reiz so geschädigt, dass sich Entzündungsprozesse entwickeln. In den entzündeten Bereichen kommt die Magensäure direkt mit den Schleimhautzellen in Kontakt und schädigt sie. Sowohl eine akute als auch eine chronische Gastritis gehen meist mit einer erhöhten Magensäureproduktion einher, während gleichzeitig die Schutzfunktion aufgrund einer verringerten Schleimproduktion reduziert ist. Dennoch heilt eine Gastritis meistens ohne bleibend Schäden aus. In extremen Fällen kann sie jedoch auch zu Magengeschwüren, Magenblutungen, Magendurchbruch oder Magenkrebs führen.

Akute Gastritis
Sie entsteht bspw. durch Medikamente, die die Magenschleimhaut stark reizen, durch versehentlich aufgenommene, ätzende Chemikalien oder auch durch Schocksituationen, die ebenfalls zur Überreizung der Magenschleimhaut führen können. Eine akute Gastritis macht sich durch starke Magen- und Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und/oder Appetitlosigkeit bemerkbar.

Chronische Gastritis
Die häufigste Ursache einer chronischen Gastritis ist eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, welches zu eine erhöhten Magensäureproduktion führt. Weitere Ursachen können sein: übermäßiger Alkohol- oder Nikotinkonsum, die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen, eine Strahlentherapie, psychische Überlastung und/oder eine allgemein sehr ungesunde Ernährungsweise. Häufig besteht die Ursache auch in einer Kombination der genannten Faktoren, die den Magen schwächen und so zur Vermehrung des Bakteriums beitragen.

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13
Q

Die schulmedizinische Therapie bei einer chronischen Gastritis besteht in der Regel darin, das Bakterium Helicobacter pylori durch entsprechende Medikamentenkombinationen zu vernichten. In welchen Fällen besteht die Möglichkeit, dass diese Therapie nicht erfolgreich ist?

A

2-1-13
- Wenn das Bakterium Helicobacter pylori nicht die Hauptursache oder nicht die alleinige Ursache für die Gastritis ist

  • Wenn bereits Antibiotika-Resistenzen vorliegen
  • Durch Neuinfektionen mit dem Bakterium Helicobacter pylori, das z.B. auch in Zahnbelägen lebt. Falls wachstumsbegünstigende Faktoren wie z.B. Stress und ungesunde Ernährung nicht beseitigt wurden, kann es erneut zu einer Gastritis durch das Bakterium kommen.
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14
Q

Was genau ist ein Magengeschwür? Welches sind mögliche Ursachen?

A

2-1-14
Ein Magengeschwür ist eine Wunde in der Magenschleimhaut, die sowohl “nur” die Schleimhautoberfläche als auch die komplette Magenwand betreffen kann. In beiden Fällen besteht ein Missverhältnis zwischen dem schützendem Schleim der Magenschleimhaut und der zerstörenden Magensäure. Als erstes kommt es zu einer Schädigung der Schleimhaut durch die Säure. Je weiter diese Schädigung fortgeschritten ist, umso wahrscheinlicher wird eine Selbstverdauung der proteinhaltigen, ungeschützten Magenwand durch das proteinspaltende Enzym Pepsin.

Symptome eines Magengeschwürs sind Schmerzen im Oberbauch, vorwiegend unmittelbar nach dem Essen. Übelkeit, Appetitlosigkeit sowie Abneigung gegenüber Kaffee, fettreicher Nahrung, kohlensäurehaltigen Getränken und Zitrusfrüchten sind ebenfalls häufig.

Mögliche Ursachen sind:

  1. ) Bestimmte Medikamente
  2. ) Helicobacter pylori
  3. ) Krankhaft gestörte Magensäureproduktion
  4. ) Stress, psychische Belastungen
  5. ) Nikotin/Rauchen
  6. ) Hochprozentiger Alkohol
  7. ) Bestrahlungen

Häufig führen diese Ursachen zunächst zu einer Magenschleimhautentzündung, woraus sich im Verlauf ein Magengeschwür entwickeln kann.

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15
Q

Nennen Sie ganzheitliche Maßnahmen für einen gesunden Magen!

A

2-1-15
1. Vermeidung von Magen belastenden Nahrungsinhaltsstoffen wie Zucker, gehärtetes Fett, Geräuchertes, Frittiertes, künstliche Zusatzstoffe, Alkohol, Kaffee, Süßigkeiten, etc.

  1. Vermeidung belastender Kombinationen, wie Milchprodukte mit Getreide, Getreideprodukte mit Zucker, Getreideprodukte mit Eiweiss, etc.
  2. Konsum möglichst einfacher Menüs anstelle kunterbunter Mischungen vieler verschiedener Nahrungsmittel
  3. Desserts vermeiden
  4. Gründliches Kauen
  5. Größere Zeitabstände zwischen den Mahlzeiten einhalten (ca. 4 Stunden)
  6. Bevorzugt körperwarme Mahlzeiten einnehmen - auch zum Frühstück!
  7. Keine Getränke zum Essen (oder nur geringe Mengen)
  8. Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes z.B. durch basenreiche Kost, basische Nahrungsergänzungen im natürlichen Verbund und andere Maßnahmen, die eine chronische Übersäuerung reduzieren (Details in der Lektion “Der Säure-Basen-Haushalt”).
  9. Zu einer allgemeinen gesunden Lebens- und Ernährungsweise finden.

Die Beseitigung des Bakteriums Helicobacter pylori kann durch folgende Maßnahmen unterstützt werden:

  1. Kurmäßige Anwendung von Grapefruitkernextrakt (verdünnt mit Wasser), Manuka-Honig und Zistrosentee.
  2. Regelmäßiger Verzehr antibakteriell wirkender Lebensmittel wie Weisskohl (Saft oder Salat), Brokkoli, Brokkoli-Sprossen, Rettichsprossen, Radieschensprossen und Knoblauch.
  3. Bei gleichzeitig vorhandener Parodontitis muss diese therapiert werden, um eine Reinfektion mit dem Helicobacter zu vermeiden.

Bei einem Magensäureüberschuss:
Bei akuten Beschwerden ist zur Säureneutralisation die Einnahme einer Mineralerde (Heilerde, Bentonit oder grüne Mineralerde) empfehlenswert.

Bei einem Magensäuremangel:
Eine kurzfristige Einnahme von Säuretabletten ist sinnvoll. Parallel hierzu sollten jedoch folgende Lebensmittel regelmäßig verzehrt werden: Milchsauer vergorene Säfte (z.B. Sauerkrautsaft), frischer Weißkohlsaft, Löwenzahnsaft und Grüne Smoothies.

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16
Q

Wodurch kommt die enorme Größe der Darmoberfläche zustande? (kurze Antwort)

A

2-1-16

Sie ergibt sich beim Auseinanderlegen der unzähligen Darmfalten, Einsenkungen und Darmzotten mit Bürstensaum.

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17
Q

Warum tritt bei Frauen im Anschluss an eine Antibiotika-Behandlung häufig ein Scheidenpilz auf und was kann “Frau” dagegen tun?

A

2-1-17
Durch Antibiotikabehandlungen werden nicht nur bakterielle Krankheitserreger getötet, sondern leider auch große Mengen nützlicher Bakterien. Nach zahlenmäßiger Reduzierung der nützlichen Darmbakterien, ist der Darm einerseits besonders anfällig für Infektionen aller Art (aggressive Bakterien und Pilze). Andererseits verschlechtert sich gleichzeitig das Darmmilieu durch das Absterben der Bakterien - es entstehen regelrechte Leichengifte. In diesem giftigen Milieu fühlen sich Pilze besonders wohl und vermehren sich entsprechend schnell. Da es im Körper keine abgeschlossenen Schleimhautbereiche gibt, sondern alle Schleimhäute - von der Nase bis hin zum Genitalbereich - zusammengehören, kann sich eine Pilzinfektion im Darm auch leicht auf die Vaginalschleimhaut übertragen.

Jetzt beginnt folgender Teufelskreis: Die Pilzinfektion im Vaginalbereich wird mit pilztötenden Medikamenten behandelt. Die Pilze sterben ab (natürlich auch ein Teil der Darmpilze) und das Darmmilieu verschlechtert sich durch die sich entwickelnden “Leichengifte” weiterhin. Für die überlebenden Pilze und pathogenen Bakterien entsteht jetzt ein wahres Paradies - je toxischer umso besser. Sie vermehren sich fleissig. Die guten Bakterien hingegen können in diesem Milieu kaum überleben. Folglich wird die Abwehrkraft immer schwächer, die aggressiven Bakterien und Pilze gewinnen Oberhand und schon ist es nicht mehr weit bis zur nächsten bakteriellen Infektion oder einer erneuten Pilzinfektion. Das Spiel beginnt von vorne.

Um den Kreislauf ständig wiederkehrender Infektionen zu entrinnen ist es immens wichtig, unmittelbar nach Beendung der Antibiotika-Therapie die fehlenden guten Bakterien mittels geeigneter probiotischer Präparate über einen Zeitraum von mind. drei Monaten zuzuführen.

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18
Q

Warum sollte bei wiederkehrenden Blasenentzündungen die Situation der Darmflora verbessert werden? Und warum gilt die gleiche Empfehlung auch bei anderen wiederkehrenden Infektionen?

A

2-1-18
Bekanntlich erhöht eine geschwächte Immunabwehr die Anfälligkeit für Entzündungen ganz entscheidend. Dies gilt natürlich nicht nur für Blasenentzündungen, sondern für jede Art von Entzündungen. Da 80 Prozent der gesamten Immunabwehr im Darm lokalisiert ist und ein Teil dieses Immunsystems die Darmflora ausmacht, ist es immens wichtig diese so zu unterstützen, dass die Abwehrkraft des gesamten Immunsystems gestärkt wird. Gegen ein starkes Immunsystem haben Bakterien, die Entzündungsprozesse (gleich welcher Art) auslösen, keine Chance.

19
Q

Warum wird der Magen-Darm Trakt auch als Bauchhirn bezeichnet?

A

2-1-19
Ein feinmaschiges Netzwerk von mehr als 100 Millionen Nervenzellen umhüllt den gesamten Magen-Darm-Trakt. Über diese Nervenzellen steht dieser Bereich in ständiger Verbindung zum Gefühlszentrum im Gehirn. Das Nervengeflecht im Magen-Darm Bereich - auch enterisches Nervensystem genannt - verfügt über ähnliche Strukturen wie das Gehirn und funktioniert auch sehr ähnlich. Daher nennt man diesen Bereich auch Bauchhirn.

20
Q

Welche Aufgaben hat der Dünndarm? (stichwortartige Antwort)

A

2-1-20
1. Neutralisierung des sauren Speisebreis

  1. Verdauung von Fetten, Eiweissen und Kohlenhydraten (Zerlegung in kleinste Bestandteile)
  2. Abgabe der aufgespaltenen Nahrungsbestandteile ins Blut und Lymphe.
21
Q

Welche Aufgaben hat der Dickdarm?

A

2-1-21
1. Resorption von Elektrolyten ins Blut

  1. Resorption (Rückgewinnung) des Wassers aus dem Nahrungsbrei um Wasserverluste zu minimieren. Als Folge dieses Vorgangs wird der Nahrungsbrei eingedickt.
  2. Speicherung des Stuhlinhaltes bis zur Entleerung.
  3. Sekretion von Schleim (um die Gleitfähigkeit des Stuhls zu gewährleisten, nachdem das Wasser entzogen wurde)
  4. Im Gegensatz zum Dünndarm wird der Dickdarm von wesentlich mehr Bakterien bewohnt. Sie räumen unentwegt den Darm auf, indem sie alle für den Menschen unverdauliche Nahrungsreste durch Gärung- und Fäulnisvorgänge weiter abbauen.
22
Q

Warum verursachen Chemotherapien häufig auch Verdauungsbeschwerden?

A

2-1-22
Die Schleimhautzellen des Verdauungstrakts bestehen aus sehr aktiven Zellen mit einer sehr kurzen Lebenszeit und einer rasant hohen Teilungsgeschwindigkeit. Medikamente der Chemotherapie richten sich ganz gezielt gegen Zellen mit einer solch hohen Teilungsgeschwindigkeit, weil Krebszellen ebenfalls diese Eigenschaft aufweisen. Folglich schädigen Chemotherapien nicht nur Krebszellen, sondern alle Zelttypen mit hoher Teilungsgeschwindigkeit. Durch die massive Schädigung der gesamten Schleimhautzellen kann es zu Verdauungsbeschwerden in allen Schleimhautbereichen kommen: Mundschleimhautentzündungen, Übelkeit und Erbrechen, Gastritis, Durchfall, etc.

23
Q

Nennen Sie stichwortartig die Aufgaben der Darmflora!

A

2-1-23
1. Immunabwehr

  1. Unterstützung der Verdauung (z.B. Abbau von Ballaststoffen im Dickdarm)
  2. Produktion von kurzkettigen Fettsäuren (im Dickdarm) durch die Fermentation von Ballaststoffen. Die kurzkettigen Fettsäuren dienen der Energieversorgung der Darmschleimhautzellen, der Anregung der Darmperistaltik und dienen auch der Darmkrebs-Prophylaxe.
  3. Bildung der Vitamine K und B12, wobei noch nicht geklärt ist, in welchem Mass die hier gebildeten Vitamine überhaupt verwertet werden können.
  4. Schutz der Darmschleimhaut vor entzündlichen Darmerkrankungen
  5. Entgiftung vieler Substanzen, die für den Organismus schädlich sind
24
Q

Sind Colibakterien grundsätzlich schädlich?

A

2-1-24
Nein! Die meisten Colibakterienstämme sind harmlos. Sie zählen sogar zu den nützlichen Darmbakterien - vorausgesetzt, sie bleiben im Dickdarm. Befinden sie sich jedoch am falschen Ort, so können Colibakterien zu Krankheitserregern werden. Gelangen sie bspw. in die Harnröhre, dann können sie dort zu Harnwegsinfekten führen, da sie nicht zur gesunden Flora der Harnwege gehören.

Einige wenige Colibakterienstämme sind für den Menschen jedoch auch im Darm gefährlich, wie etwa das EHEC-Bakterium, das zu starken Durchfällen, Fieber, Krämpfen und - als mögliche Komplikation - zu Nierenversagen führen kann. Verfügt der Mensch allerdings über ein starkes Immunsystem, so ist er in der Regel auch vor problematischen Keimen geschützt.

EHEC = Enterohämorrhagisches Escherichia coli

25
Q

Was versteht man unter einer Dysbiose (Dysbakterie)? Und welches sind die ersten Symptome?

A
2-1-25
Als Dysbiose (Dysbakterie) wird ein Ungleichgewicht der Bakterien im Verdauungstrakt (Mund und Darm) bezeichnet, bei dem die "schlechten" Bakterien überwiegen und die "guten" Darmbakterien in der Unterzahl sind.

Erste Symptome einer Dysbiose:

  1. Aufstossen
  2. übel riechende Blähungen
  3. übel riechender Stuhl
  4. Verdauungsunregelmäßigkeiten wie Durchfall oder Verstopfung sowie ein Wechsel zwischen beidem
  5. gelegentlich auch Bauchschmerzen oder sogar Darmkrämpfe
26
Q

Wodurch kann eine Dysbiose hervorgerufen werden?

A

2-1-26
Sämtliche Faktoren, die zu einem ungünstigen Milieu im Verdauungstrakt beitragen, fördern automatisch auch die Entwicklung einer Dysbiose. Nachstehend nur einige Beispiele:

  1. Einnahme von Antibiotika, Cortison und anderen Medikamenten
  2. aggressive Therapien wie Strahlen- oder Chemotherapie
  3. falsche Ernährung, wie bspw. der regelmäßige und übermäßige Konsum von Fertigprodukten (toxinbildende Eigenschaft), Milchprodukten, raffiniertem Zucker (Pilze), tierischem Eiweiss (Fäulnisbakterien) sowie anderen säurebildenden Lebensmitteln, etc.
  4. Genussgifte wie Kaffee, Alkohol und Nikotin
  5. falsche Lebensmittelkombinationen (z.B. Getreideprodukte+Früchte), zu spätes Essen, ungenügendes Kauen
  6. anhaltender Stress (Verdauungsaktivität sinkt) etc.
27
Q

Welches sind mögliche langfristige Folgen einer Dysbiose?

A

2-1-27
1.) Nährstoffverluste und damit verbunden Mangelsymptome (z.B. Haarausfall oder Hautbeschwerden) aufgrund einer mangelhaften Verdauung und gestörten Resorption aus dem Darm ins Blut

  1. ) eine gestörte Immunabwehr, die die Basis sehr vieler, unterschiedlicher Erkrankungen darstellt
  2. ) Vitalitätsverlust und Müdigkeit durch Vitalstoffmangel und belastende Gifte (z.B. Gase aus Blähungen, die zu einer erhöhten Leber- und Nierenbelastung führen)
  3. ) Herzrhythmusstörungen durch Gase aus Blähungen, die auf das Zwerchfell drücken
  4. ) eine mangelhafte Peristaltik, was die Nahrung zu lange im Darm liegen lässt, zu verstärkten Fäulnisprozessen und infolgedessen zur Entstehung von Giftstoffen führt und die Resorption weiter verschlechtert
  5. ) eine mangelhafte Energieversorgung der Darmschleimhaut
  6. ) ein mangelhafter Schutz der Darmschleimhaut
  7. ) eine mangelhafte Darmkrebsprophylaxe
  8. ) das Leaky-Gut-Syndrom, das durch den mangelhaften Schutz der Darmschleimhaut und die mangelhafte Peristaltik in Kombination mit einer ungünstigen Ernährung entsteht
  9. ) Allergien (als Folge des Leaky-Gut-Syndroms)
28
Q

Ist es sinnvoll, den Aufbau der Darmflora bereits während einer Chemotherapie oder einer Antibiotikabehandlung zu beginnen?

A

2-1-28
Nein! Die Zufuhr der guten Darmbakterien ist erst nach abgeschlossener Behandlung sinnvoll, da durch beide Therapien auch die guten Bakterien - inkl. der neu zugeführten Probiotika - getötet werden. Im Anschluss an die Therapien ist ein Aufbau der Darmflora jedoch ausgesprochen wichtig.

29
Q

Was versteht man unter einem Leaky-Gut-Syndrom und wie kommt es dazu?

A

2-1-29
Durch verschiedenste äußere Einflüsse (falsche Ernährung, Medikamente, Stress, etc.) verändert sich die Darmflora und gleichzeitig wird die Darmschleimhaut stark belastet. Es entwickelt sich eine Dysbakterie, die zwangsläufig auch eine verschlechterte Verdauungssituation mit sich bringt. In deren Folge kann der Bürstensaum der Darmzotten durch unzureichend verdaute, faulige Darminhalte verkleben. Es kommt zunehmend zu Zersetzungsprozessen, die Gifte wie Ammoniak oder Schwefelwasserstoff, sowie toxische Gase (Methan) freisetzen. Gemeinsam mit den giftigen Stoffwechselprodukten der schädlichen Bakterien reizen und zerstören sie schließlich die Schleimhaut derart, dass die Darmwand zunehmend durchlässiger wird. Daher nennt man diese Entwicklung das “Leaky-Gut-Syndrom”, was so viel wie “leckender oder löchriger Darm” bedeutet. Diese Symptomatik beschreibt eine Situation, in der schädliche oder ungenügend verdaute Nahrungsteilchen über die defekte Darmwand ins Blut gelangen und auf diese Weise diverse gesundheitliche Störungen wie Allergien, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, chronische Entzündungsprozesse des Gewebes etc. hervorrufen können.

30
Q

Nennen Sie Beispiele für Intoleranzen, die durch das Leaky-Gut-Syndrom hervorgerufen werden können!

A

2-1-30
1.) Fructose-Intoleranz
Durch Darmschleimhautschädigungen kann die Fructose nicht ins Blut resorbiert werden und gelangt so in den Dickdarm, was dort zu Krämpfen, Blähungen und Durchfall führt.

2.) Lactose-Intoleranz
Das Milchzucker spaltende Enzym Lactase wird in der Darmschleimhaut gebildet. Fehlt die Lactase - z.B. durch eine Störung der Darmschleimhaut, dann wird der Milchzucker im Dünndarm nicht mehr gespalten und gelangt in den Dickdarm. Dort kann er zu extremen Verdauungsbeschwerden mit Durchfall und Bauchkrämpfen führen.

3.) Histamin-Intoleranz
Die Darmschleimhaut kann auch in einem Bereich zerstört werden, in dem ein Enzym produziert wird, welches für den Histaminabbau verantwortlich ist. Kann aufgrund der Zellschädigung das Histamin nicht mehr ausreichend abgebaut werden, kommt es durch den Histaminüberschuss zu Beschwerden wie Durchfall, Blähungen, laufend Nase, Juckreiz, Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen etc.

31
Q

Warum können Blähungen gefährlich sein?

A

2-1-31
Durch Blähungen entstehen hoch toxische Gase. Bleiben sie über einen langen Zeitraum bestehen, so können sie die Darmflora, das gesamte Darmmilieu und schließlich auch die Darmwand schädigen. Darüber hinaus belasten die Gase den gesamten Stoffwechsel, was zu einer Überlastung von Leber und Nieren führen kann. Sogar Herzrhythmusstörungen können durch starke Blähungen entstehen, da die Gase auf das Zwerchfell gegen das Herz drücken.

32
Q

Welche Gewürze und Kräuter sind bei Blähungen zu empfehlen?

A

2-1-32

  • Fenchel
  • Anis
  • Koriander
  • Dill
  • Ingwer
  • Kümmel und Kreuzkümmel
  • Petersilie
  • Löwenzahn (Tee oder Salat)

Außerdem: Mineralerde etwa 60 min. vor dem Essen mit reichlich Wasser einnehmen!

33
Q

Nennen Sie mögliche Ursachen für das Auftreten von Verstopfung!

A

2-1-33

  1. ) zu geringe Flüssigkeitszufuhr
  2. ) zu geringe Aufnahme von Ballaststoffen
  3. ) zu wenig körperliche Bewegung
  4. ) zu viel Zucker (Süßigkeiten) und Weißmehlprodukte
  5. ) eine Dysbiose
  6. ) essen unter Zeitdruck
  7. ) Nebenwirkung bestimmter Medikamente
  8. ) Schilddrüsenunterfunktion
  9. ) Diabetes mellitus
  10. ) langfristige Anwendung von Abführmitteln
  11. ) Verstopfung durch organische Darmerkrankungen: z.B. Darmausstülpungen (Divertikel), entzündeten Darmausstülpungen (Divertikulitis), Darmpolypen, Morbus Crohn, Darmkrebs
34
Q

Warum ist Kaffee als verdauungsfördernde Maßnahme nicht zu empfehlen?

A

2-1-34
Das im Kaffee enthaltende Koffein versetzt den Körper aufgrund seiner aufputschenden Wirkung in eine künstliche Stresssituation, was die Ausschüttung von Stresshormonen verursacht und die Darmschleimhaut reizt. Dieser Reiz sorgt schließlich für eine unnatürliche Darmentleerung. Der Körper gewöhnt sich mit der Zeit an den künstlich erzeugten Reiz, sodass die natürlichen Entleerungsreflexe immer mehr verkümmern. Daher ist das Kaffeetrinken als verdauungsfördernde Maßnahme ebenso wenig zu empfehlen, wie alle anderen Abführmittel auch.

35
Q

Nennen Sie ganzheitliche Maßnahmen bei Verstopfung!

A

2-1-35
Neben den allgemein gültigen ganzheitlichen Maßnahmen bei Darmbeschwerden können folgende Empfehlungen eine regelmäßige natürliche Darmentleerung fördern:

  1. ) Pflaumensaft oder getrocknete Pflaumen über Nacht in Wasser eingeweicht (Wasser trinken und Pflaumen essen)
  2. ) Trockenfeigen zusammen mit viel Wasser oder in Wasser eingeweicht essen
  3. ) Wassermelonen auf nüchternen Magen essen
  4. ) die Ernährung ballaststoffreich gestalten
  5. ) Leinsamen oder Flohsamen in Wasser einweichen und essen bzw. trinken
  6. ) morgens und abends jeweils einen Teelöffel Leinöl pur einnehmen
  7. ) tägliche Bewegung und/oder Bauchmassagen, wenn Bewegung nicht möglich ist
  8. ) ausreichend stilles Wasser trinken - min. 2 Liter täglich
  9. ) ausreichend Zeit zum Essen nehmen und sehr gründlich kauen
  10. ) späte Mahlzeiten am Abend vermeiden
36
Q

Wann kann Durchfall als eine Schutzfunktion des Körpers betrachtet werden?

A

2-1-36
Wenn der Körper den Darm als “Notventil” benutzt, indem er sich über den Durchfall schnellstmöglich von einem Übermaß an Schadstoffen befreit, so kann man den Durchfall als Schutzfunktion bezeichnen. Zu diesen Schadstoffen zählen unverträgliche oder überdosierte Medikamente, Drogen, jede Form von Giften, eine hohe Säurebelastung etc.

37
Q

Manche Nahrungsergänzungen, die für ihre entgiftende Wirkung bekannt sind, führen bei einigen Menschen zu Durchfall. Welche Erklärung fällt Ihnen dazu ein?

A

2-1-37
Durch die Einnahme von entgiftend wirkenden Nahrungsergänzungen fallen automatisch vermehrt Toxine im Körper an. Dies liegt zum einen daran, dass sie die bis dahin noch eingelagerten Gifte beginnen freizusetzen. Zum anderen können durch diese Produkte auch aggressive Bakterien oder Pilze getötet werden, so dass die durch das Absterben entstandenen Toxine ebenfalls frei werden. Um diese plötzlich auftretende, große Menge an Giften schnellstmöglich wieder loszuwerden, öffnet der Körper sein “Notventil”. Der Durchfall ist demnach auch in diesem Fall als positiv und äußerst hilfreich einzustufen.

38
Q

Welche ganzheitliche Maßnahmen empfehlen Sie bei Durchfall?

A

2-1-38
Über den Durchfall versucht der Körper häufig schädliche Substanzen auszuscheiden. Daher sollte man nicht sofort auf radikale Art versuchen, den Durchfall zu stoppen (z.B. durch Medikamente, welche die Darmbewegung hemmen). Viel eher sollte man den Körper bei seiner Entgiftung unterstützen, indem man ihn auf der einen Seite entlastet und auf der anderen Seite stärkt. Daher sind folgende Maßnahmen zu empfehlen:

  1. vermeidbare Ursache finden und ausschalten
  2. Mineralerde und Wasser einnehmen (absorbiert Gifte)
  3. Einnahme von Flohsamen (absorbieren Bakterientoxine und überschüßige Flüssigkeit)
  4. nichts essen solange kein Appetit vorhanden ist
  5. bei Appetit nur Schonkost (geriebene Äpfel mit Schale, zerdrückte Bananen, getrocknete Heidelbeeren, Gemüsesuppen, gekochtes und püriertes Gemüse und/oder Kartoffeln)
  6. viel lauwarmes Wasser trinken
  7. Quellwasser oder gefiltertes Leitungswasser mit einem halben Teelöffel Sole-Lösung versetzen und trinken
  8. frisch gekochte Gemüsebrühe zu trinken ist sehr empfehlenswert
  9. Kräutertees trinken, die Gerbstoffe liefern, wie z.B. Brombeere- und Himbeerblätter, Johanniskraut, Odermenning oder Blutwurz und entzündungshemmenden Kamillentee
  10. ausreichend Vitalstoffe und Mineralien in Form von hochwertigen Nahrungsergänzungen zuführen
  11. Darm-Einläufe zur Reinigung des Darms und der Darmwände machen
  12. Getreideprodukte, Milchprodukte, alkohol-, koffein- und teinhaltige Getränke (also auch Kaffee, Schwarz- und Grüntee), zuckerhaltige Getränke, Diätgetränke und Früchtetee meiden.
39
Q

Welche ganzheitliche Maßnahmen sind bei einem echten Reizdarm-Syndrom zu empfehlen?

A

2-1-39

  1. eine gesunde, basenreiche und darmfreundliche Ernährung
  2. beruhigende Kräuterpräparate wie z.B. Hopfen, Baldrian, Melisse, Passionsblume, Pfefferminze, etc.
  3. Pfefferminz-Fertigpräparate lindern den Bauchschmerz
  4. Einnahme von Magnesium (wirkt entkrampfend)
  5. Darmreinigung und Darmsanierung mit Flohsamen, Mineralerde und Probiotika
  6. effektives Stressmanagement
  7. bei Depressionen: Johasnniskrautpräparate statt Antidepressiva
  8. falls erforderlich psychotherapeutische Unterstützung
40
Q

Was kann die Entstehung von Hämorrhoiden begünstigen?

A

2-1-40

  1. eine säurehaltige, ballaststoffarme Ernährung und mangelnde Flüssigkeitszufuhr
  2. chronische Verstopfung
  3. Einhalten des Stuhlgangs
  4. Anstrengungen bei einer Geburt
  5. Bewegungsmangel
  6. hoher Konsum von Kaffee, Nikotin, Alkohol und scharfen Gewürzen
41
Q

Welche Gemeinsamkeiten haben Colitis ulcerosa und Morbus Crohn und wodurch unterscheiden sie sich?

A

2-1-41
Gemeinsamkeiten:
1. chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED)
2. Symptome: schubweise Durchfälle, krampfartige Bauchschmerzen, gelegentlich Fieber
3. Die chronischen Entzündungsprozesse im Darm können im Laufe der Zeit auf andere Körperbereiche übergehen (Gelenkentzündungen wie Arthritis, Hautentzündungen, Leber- und Pankreasentzündungen, Venenentzündungen etc.)

Sie unterscheiden sich 1. durch den Ort der Entzündung und 2. durch die Symptome.

Colitis ulcerosa:

  • Schleimhaut des Dickdarms
  • beschränkt auf die oberflächlichen Schleimhautzellen
  • blutige Durchfälle

Morbus Crohn:

  • Schleimhaut entlang des gesamten Verdauungstraktes
  • Entzündung geht deutlich tiefer und kann weite Teile der Darmwand entzünden
  • Durchfälle, aber selten mit Blut
  • stärkerer Mangel an Vital-, Mineralstoffen und Vitamin B12, da auch der Dünndarm betroffen ist
42
Q

Wodurch entstehen chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn?

A

2-1-42
Die persönlichen Erbanlagen spielen bei der Entwicklung dieser Krankheiten möglicherweise eine Rolle, jedoch entwickelt sich eine entzündliche Darmerkrankung erst in Verbindung mit den entsprechenden Lebensumständen.

Der Entstehung von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn geht immer eine Dysbiose voraus, wodurch die aufgenommene Nahrung nur unzureichend verstoffwechselt wird und zu lange im Darm verweilt. Die daraus resultierenden Zersetzungsprozesse erzeugen Darmgifte, die in erster Linie die empfindliche Darmschleimhaut reizen und schließlich schädigen. Auf diese Weise kann eine Dysbiose - unter bestimmten Voraussetzungen auch zu chronischen Darmerkrankungen beitragen.

Neben Stress, dem Verzehr von unnatürlichen Nahrungsmitteln und anderen schlechten Lebensgewohnheiten, die zunächst zu einer Dysbiose führen, stehen folgende Lebensmittel in Verdacht, erheblich zur Entwicklung von entzündlichen Darmerkrankungen beizutragen:

  • Getreideprodukte (in Abhängigkeit von der konsumierten Menge und Qualität)
  • Tierische Eiweisse (auch hier spielt die Qualität und die konsumierte Menge eine entscheidende Rolle)
  • Milchprodukte (unabhängig von einer Lactose-Intoleranz)
43
Q

Nennen Sie ganzheitliche Maßnahmen, die bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen unbedingt anzuwenden sind!

A

2-1-43
1. während entzündliche Schübe nur leicht verdauliche Schonkost zu sich nehmen (siehe Schonkost bei Durchfall)

  1. ausschließlich frische Lebensmittel essen - keinerlei Fertiggerichte verwenden (keine Dosen, Tüten oder andere Fertignahrung)
  2. Fruchtsäuren aus Zitrusfrüchten und Essig meiden (reizen die Schleimhaut zu sehr)
  3. auf sämtliche Genussgifte wie Kaffee, Cola, Alkohol und Nikotin konsequent verzichten
  4. individueller Ernährungsplan ist hilfreich, da jeder Patient mit entzündlichen Darmerkrankungen eine andere Grund-Konstitution hat
  5. Einnahme von hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln, um die Entzündungsbereitschaft des Körpers zu reduzieren (z.B. Antioxidantien) und die Mineralstoffversorgung zu verbessern (z.B. natürliche Mineralstoffkomplexe)
  6. professionelle Unterstützung zur Auflösung von psychischer Belastungen kann sehr hilfreich sein (Betroffene können häufig ihre Gefühle nicht nach außen tragen, so dass sie - sinnbildlich gesprochen - von ihnen “innerlich zerfressen” werden.)