Lungenembolie / Cor pulmonale Flashcards
Definition der Lungenembolie
Verschluss einer Lungenarterie durch einen Embolus, der meist aus den unteren Extremitäten stammt.
Welche Personen sind von einer Lungenembolie besonders gefährdet?
Risikofaktoren einer tiefen Beinvenenthrombose:
- Bettlägrigkeit
- lange Flugreisen ohne Bewegung
- Einnahme der Pille
- Schwangerschaft
- Infektionen
Krankheitsentstehung der Lungenembolie
- Zu 90% liegt eine tiefe Bein- oder Beckenvenenthrombose zugrunde.
- Die Thromben lösen sich und gelangen über die untere Hohlvene und das rechte Herz in die Lungenarterie.
- Folge der Verlegung der Lungenarterie ist eine akute Widerstandserhöhung im kleinen Kreislauf.
- Es kommt zu Druckbelastung im rechten Ventrikel und zum Volumenmangel im linken Ventrikel.
- Daraus resultiert ein Kreislaufschock mit Hypotonie und Tachykardie.
- Minderversorgung der Koronararterien => Hypoxie des Herzens => plötzlicher Herztod (10% durchschnittliche Sterblichkeit).
Symptome der Lungenembolie
Je nach Embolusgröße sehr unterschiedlich, teilweise asymptomatisch.
- heftiger, plötzlicher Thoraxschmerz
- Dyspnoe, Tachypnoe
- Tachykardie, Hypotonie (=> Entwicklung eines Schocks)
- Zyanose
Begleitsymptome:
- Angstgefühl
- Schweißausbruch
- Husten und Hämoptysen (Bluthusten)
- Synkopen
- Jugularvenenstauung
- Schockentwicklung
Komplikationen bei Lungenembolie
- Chronisches Cor pulmonale bei rezidivierenden Lungenembolien
- Pleuraerguss
- Lungeninfarkt
Diagnostik bei Lungenembolie
Anamnese: Risikofaktoren für Phlebothrombose (Bettlägrigkeit, Flugreisen, “Pille”)
Inspektion: Blässe oder Zyanose, Schweißbildung, Atemnot, Husten, evtl. gestaute Jugularvenen (bei akuter Rechtsherzinsuffizienz)
Auskulation: meist ohne Befund. Bei einem Lungeninfarkt feuchte Rasselgeräusche
Labor: BSG und CRP erhöht, Leukozytose, D-Dimere erhöht.
Angiografie: Darstellung der A. pulmonalis und deren Äste mit einem Konstastmittel als Nachweis
Therapie bei Lungenembolie
-
Notfall
- Notruf, Vitalzeichenkontrolle, Patienten beruhigen
- Lagerung mit erhöhtem Oberkörper
- Sauerstoffgabe
- venösen Zugang legen
- keine i.m.-Injektionen
- Heparin-, Lysetherapie
- Operative Embolektomie
- Prophylaxe erneuter Embolien
Definition des Cor pulmonale
Hypertrophie bzw. Dilatation des rechten Ventrikels als Folge einer pulmonalen arteriellen Hypertonie
Wie entsteht ein Cor pulmonale?
- pulmonale Hypertonie => mittlerer Druck in Ruhe > 20 mmHg
- Cor pulmonale bei Lungenerkrankungen basiert auf dem Euler-Liljestrand-Reflex => minderventilierte Bezirke der Lunge haben durch Vasokonstriktion eine verminderte Durchblutung zur Folge.
- Folge ist ein Blutdruckanstieg im kleinen Kreislauf.
- Zunächst ist die Vasokonstriktion reversibel, später nicht mehr => fixierte pulmonale Hypertonie
- Als Kompensation hypertrophiert der rechte Ventrikel, später dilatiert er und wird insuffizient.
Ursachen eines akuten Cor pulmonale
akute pulmonale Hypertonie infolge:
- Lungenembolie
- Status asthmaticus
- Spannungspneumothorax
- Fremdkörperaspiration
Ursachen eines chronischen Cor pulmonale
chronische pulmonale Hypertonie infolge:
- COPD/Lungenemphysem
- Asthma bronchiale
- Lungenfibrose
- rezidivierende kleine Lungenembolien
- Schlafapnoe-Syndrom
- Mukoviszidose, Sarkoidose
- primär pulmonale Hypertonie (selten)
Symptome beim Cor pulmonale
- zu Beginn in der Regel keine oder kaum Symptome
- Zyanose, Belastungsdyspnoe, später auch Ruhedyspnoe
- evtl. Thoraxschmerzen
- in späteren Stadien Symptome der Rechtsherzinsuffizienz (Jugularvenenstauung, Beinödeme, Staauungsleber, Aszites)
Begleitsymptome:
- Leistungsknick
- Schwindel, Synkopen
Therapie des Cor pulmonale
- Notfallmaßnahmen beim akuten Cor pulmonale
- Behandlung der Grunderkrankung
- Medikamentöse Therapie der Herzinsuffizienz
- Pneumokokken- und Influenza-Impfung