LF2&4 Flashcards

1
Q

Was steht in den Leitsätzen für deine Backwaren?

A

Aus Teigen oder Massen durch Backen, Rösten, Trocknen, Kochextrusion o. a. Verfahren hergestellt.

Unter Verwendung von Getreide und/oder Getreideerzeugnissen, Stärken, Fetten, Zuckerarten bereitet.

Ihr Gehalt an Fett und/oder Zuckerarten beträgt mehr als 10 Teile auf 90 Teile Getreide und/oder Getreideerzeugnisse und/oder Stärken.

Es gibt keine Gewichtsvorschriften der Gebäcke. Größtenteils sind Mindestmengen für wertgebende Zutaten wie Eier, Fette, Zucker, Früchte, Füllungen etc. vorgeschrieben

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2
Q

Was sind die Rohstoffe von feinen Backwaren?

A
  • Getreide/Getreideerzeugnisse
  • Fette
  • Zuckertarten
  • Vollei
  • Füllungen
  • Kakaohaltige Fettglasur
  • Persipan
  • Zitronat/Orangeat
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3
Q

Wie Teilt man feine Backwaren ein?

A

Teige - Mit Hefe
-> leichte
mittelschwere
schwere
Oder sonstige (Plunder,Laugen.)
- Ohne Hefe
-> Mürbeteig
Lebkuchenteig
Blätterteig

Massen - Mit Aufschlag
-> Biskuit
Wiener
Rührkuchen
Sandkuchen
Baumkuchen
Schaum
Baiser
- Ohne Aufschlag
-> mit Ölsamen (Makronen)
Waffel
Brand

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4
Q

Wie unterscheidet man Teige und Massen?

A

Rezepturgrundlage:
T: Mehl, Wasser/Milch
M: Zucker, Eier/Milch

Herstellungsart:
T: kneten, wirken
M: schlagen, rühren, mischen, abrösten

Lockerungsart:
T: chemisch, physikalisch, biologisch
M: chemisch, physikalisch

Strukturbildung durch:
T: Weizenkleber, Pentosane
M: Eier, Fett, Zucker, Stärke, Weizeneiweiß

Beschaffenheit:
T: elastisch, dehnbar bis plastisch
M: schaumig, weich bis fließend , salbenartig

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5
Q

Wie teilt man Kohlenhydrate ein?

A

Monosaccharide
- Fruktose
- Glukose
- Galaktose

Disccharide
- Saccharose (Fruk-&Glukose)
- Maltose (2xGlukose)
- Laktose (Glu-& Galaktose)
+ Abspaltung von Wasser

Polysaccharide
Unterschiedlich viele Glukosemoleküle bilden unter Wasser Abspaltung
- Stärke (Amylose+Amylopektin)
- Dextrin
-Zellulose

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6
Q

Vorkommen der Kohlenhydrate in Lebensmitteln:

A

Fruktose: Honig, Obst
Glukose: Honig, Obst, Beeren, Gemüse
Galaktose: Hülsenfrüchte, Obst, Gemüse
Saccharose: Zuckerrohr, Zuckerrüben
Maltose: Getreide, Mehl, Malzbackmittel
Laktose: Milch, Milchprodukte
Stärke: Getreide/-Erzeugnisse, Kartoffeln
Dextrin: Entsteht beim Backen aus Stärke
Zellulose: Getreide, Obst Gemüse

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7
Q

Verwendung von Kohlenhydraten in der Konditorei:

A
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8
Q

Was ist der chemische Aufbau von Fetten?

A

Fettmolekül:
C Kohlenstoff
H Wasserstoff
O Sauerstoff
-> bilden Glycerin (Alkoholart)
+ Fettsäure

1 Glycerinmolekül verbindet sich mit 3 Fettsäuremolekülen.
Dabei werden 3 Wassermoleküle frei.

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9
Q

Welche Getreidearten gibt es?

A
  • Weizen
  • Roggen
  • Dinkel
  • Triticale (Kreuzung aus Roggen und Weizen)

nicht-Brot-Getreide:
- Hafer
- Gerste
- Hirse
- Reis
- Mais
=> Spezialbrote, Aufstreu

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10
Q

Was sind Brotgetreide?

A

Weizen, Roggen, Dinkel und Triticale haben in gemahlenem Zustand genug Eigenbackfähigkeit.

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11
Q

Was gibt die Typenzahl an?

A

Wie viel Gramm Nährstoffe annäherd in 100kg wasserfreiem Mahl enthalten sind.
Ascheschrückstand beim Verbrennen = Mineralstoffgehalt

höherer Ausmahlungsgrad -> höherer Schalenanteil -> höherer Mineralstoffgehalt -> höhere Typenzahl

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12
Q

Was sind die Herstellungsschritte bei Gebäcken aus Hefefeinteigen? (Schnecken)

A
  1. Vorbereitung der Zutaten
    - Zutaten abwiegen
    - Teigführungsart: Direkte Teigführung
    - Verfahrenstechnik: Kneten
    Teigherstellung:
    - Alle Zutaten im Spiralkneter 2 min. mischen, damit das Mehl die Zugflüssigkeit aufnehmen kann. Dann im Schnellgang 7 min. intensiv zu einem glatten Teig kneten.
  2. Teigruhe
    - ca. 15 min. abgedeckt (um Austrockung und damit Hautbildung zu vermeiden)
  3. Aufarbeitung/Formbildung:
    - zu Arbeitsportionen abwiegen, rundwirken, vorformen, abgedeckt entspannen lassen
    - Arbeitsportionen ausrollen, Füllungen aufstreichen (z.B.: Konfitüre, Mohn-/ Nussfüllungen) oder mit Butter bestreichen und mit Früchten bestreuen
    - Einrollen und in Scheiben schneiden
    - auf gefettete oder mit Backpapier belegte Bleche legen
    oder:
    - Arbeitsportionen (1500g-2000g) flack drücken, in der Teigteil-und-Wirkmaschnine (Presse) teilen und zu Teiglingen rundschleifen
    - Teiglinge leicht angaren lassen, flachdrücke, bestreichen und bestreuen
  4. Stückgare:
    - bei 2/3 Gare bis 3/4 Gare d.h. wenn der Teig beim Abtasten locker ist, aber noch Widerstand zeigt, in den Ofen schieben
  5. Backen:
    - 190-210°C
    - 15-20min.
  6. Herrichtung vom Verkauf:
    - Sofort nach dem Backen aprikotieren und mit Fondant glasieren
  7. Lagerung
    - Da sie fettarm sind, halten sie sich nur 1 Tag frisch
    - in Folie eingeschweißt können sie 2-3 Tage gelagert werden, verlieren aber an Frische
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13
Q

Was sind die 3 Phasen der Teigbildung was was geschieht während ihnen?

A
  1. Mischphase:
    - alle Zutaten werden zerkleinert und sorgfältig miteinander vermischt
    - das Wasser benetzt die Zutaten und dringt zwischen und in die Mehlpartikel ein
    - die noch zusammengepressten Eiweißspiralen und die Stärken werden ebenfalls benetzt.
  2. Teigbildungsphase:
    - die löslichen Mehlinhaltsstoffe (Mono- und Disaccharide, einfache Dextrine, die Eiweißstoffe Gliadin und Glutenin) werden gelöst
    - Gliadin und Glutenin sind nicht wasserlöslich, aber quellfähig
    - durch Benetzung mit dem Teigwasser und das intensive Kneten lockern sich die Eiweißspiralen. Sie Beginnen Wasser einzulagern, quellen unter Volumenvergrößerung und binden danach ca. das Doppelte ihres Eigengewichts an Wasser.
    - Die Stärke ist in kaltem Wasser unlöslich. Sie lagert ca. 1/3 ihres Eigengewichts an Wasser an der Oberfläche an.
    - Die Phase ist beendet, wenn sich der Teig zu bilden beginnt.
  3. Teigausbildungsphase:
    - Durch das intensive Kneten des Teiges werden sie gequollenen Eiweißspiralen gedeht, gestreckt, gleiten übereinander, werden aneinandergepresst und vernetzen miteinander.
    - Es bildet sich ein neuer Eiweißstoff -> Kleber
    - Je länger und intensiver der Teig geknetet wird, desto mehr Fäden entstehen
    - Die Fäden veknüpfen sich zu einem dichten, stabilen, dreidimensionalen Netz, das den gesamten Teig durchzieht. Die festen Teigbestandteile (Stärkekörner und Fett) sind darin eingelagert.
    - Zwischen dem Netzt befinden sich das noch freie Teigwasser mit den darin gelösten Stoffen und kleine, mit Luft gefüllt Poren
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14
Q

Was sin die Eigenschaften von Kleber?

A
  • Zäh -> Kleberstränge sind durch Bindekräfte miteinander verbunden
  • Dehnbar -> Kleberstränge sind gegeneinander verschoben, die Bindekräfte wirken zum Teil noch weiter
  • Elastisch -> Kleberstränge ziehen sich nach der Dehnung zum teil wieder zusammen. Es entstehen neue Binden zwischen den zusammengerückten Strängen
    -> Diese Eigenschaften bewirken, dass Teige ausrollbar und formbar sind und die Gärgase bei der Lockerung im Teig festgehalten werden können. (Gashaltefähigkeit)
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15
Q

Was sind die Ziele der Lockerung?

A
  • Porenbildung
    -> Durch die Gase bilden sich gleichmäßig verteilte Poren
  • Volumenvergrößerung
    -> Die Gase in den Poren dehnen sich aus (Durch die Backhitze)
  • Durchbacken des Gebäckinneren
    -> Die Backhitze kann in aufgelockerte Teige und Masse leichter und schneller eindringen. Das Gebäck kann durchbacken, ohne, dass die Kruste zu dunkel wird.
  • Geschmacksverbesserung
    -> Durch das Eindringen der Backhitze kommt es zur intensiven Bildung von Geschmacksstoffen
  • Verbesserte Verdaulichkeit
    -> Durch zunehmende Auflockerung wird ein Gebäck verdaulich
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16
Q

Welche Arten der Lockerung gibt es?

A
  • chemisch: Backpulver, Natron, ABC-Trieb = Lebkuchen, Amerikaner, Sandkuchen
  • Physikalisch: Luft, Wasser = Biskuitboden, Blätterteig, Baiser, Windbeutel
  • Biologisch: Hefe, Sauerteig = Brötchen, Weißbrot, Plunder, Roggenbrot, Schnecken
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17
Q

Was sind die Lebensbedingungen von Hefe?

A

Nahrung -> Glukose (Monosaccharide)
Wasser -> nur in gelöster Form können Monosaccharide aufgenommen werden
Sauerstoff -> bei der Vermehrung werden Monosaccharide verbrannt (Gärung erfolgt ohne Sauerstoff)
Temperatur -> 20°C-27°C Hefe vermehrt sich gut
32°C-37°C Hefe gärt optimal
über 60°C Hefe stirbt
=> Die Garraumtemperatur sollte deshalb ca. 35°C betragen. Relative Liftfeuchte 70%.

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18
Q

Was geschieht bei der alkoholischen Gärung?

A
  • ein Teil der Stärke des Mehles wird durch Amylasen (mehleigene Enzymen) zu Maltose abgebaut.
  • Die Hefezelle gibt bestimmte Enzyme z.B.: Maltase an ihre wässrige Umgebung ab, um dort für die eigene Energiegewinnung Verbindungen wie z.B.: Maltose abzubauen
  • Die Abbauprodukte z.B.: Glukose sind so klein, dass sie in gelöster Form durch die halbdurchlässige Zellhaut ins Zellinnere transportiert werden können
  • Der Enzymkomplex “Zymase” spaltet in der Hefezelle die Glukose. Dabei entstehen Kohlenstoffdioxid und Alkohol.
  • Kohlenstoffdioxid bewirkt die Teiglockerung, Alkohol und andere geschmacksgebende Verbindungen bilden das Aroma, die Wärme fördert die Hefegärung
19
Q

Welchen Einfluss haben Zucker und Fett auf die Hefegärung?

A

Zucker: 5% = Nahrung-> Gärfördernd
20% = Gärhemmend (bindet Wasser)
Fett: 20% = Fördern indirekt (Kleber wird geschmeidiger und
Gasdruck wird weniger Widerstand zugesetzt ->
Volumenzunahme)
40% = Je höher der Fettanteil, desto niedriger der
Wasseranteil (Vergl. mit hohe Zuckermenge)

20
Q

Was sind die 3 Phasen des Backprozesses?

A
  1. Ofentrieb:
    - Stürmische Hefetätigkeit durch Bildung von viel Co2
    - Starke Produktion von Lockerungsgasen -> dehnt sich aus -> starke Volumenzunahme
    - Temperatur im Inneren über 60°C -> Hefe stirbt ab= Ofentreib kommt zum Stillstand
  2. Krustenbildung:
    - Klebereiweiß gerinnt und verfestigt sich -> zähe Teighaut entsteht
    - Teighaut trocknet aus und bildet eine spröde Kruste
    - Bräunungs- und Aromastoffe bilden sich (Melanoide, Dextrine, Karamell, Röststoffe)
  3. Krumenbildung:
    - Klebereiweißnetz gerinnt (55-70°C) -> gibt Wasser ab
    - Stärke verkleistert (60-80°C) und nimmt abgegebenes Wasser ab
    - Geronnenes Klebereiweißnetz und verkleisterte Stärke bilden ein schaumartiges, elastisches Gerüst (Gebäckkrume)
21
Q

Was bewirkt die Schwadengabe?

A
  • Ausgleich und Dämpfung der Backhitze
  • Backhitze wird eine eine feuchte Backhitze umgewandelt
  • Wasserdampf kondensiert auf der Oberfläche der noch kühlen Teiglinge, sodass ihre Oberfläche länger feucht, weich und dehnfähig bleibt
  • Die Oberfläche kann dem Innendruck (Ofentrieb) länger nachgeben und das Volumen der Gebäcke wird größer
  • Die Bräunung wird geschmeidiger und die Glanzbildung der Kruste wird gefördert
22
Q

Was sind die Faktoren für den Backverlust

A
  • Rezepturbestandteile = Je höher der Wassergehalt, desto höher der Backverlust (mehr kann verdampfen)
  • Gebäckform, -Größe = Je mehr Oberfäche, desto größer der Backverlust
  • Lockerungsgrad = Je größer die Porung, desto besser der Wärmedurchgang, desto höher der Backverlust
  • Backtemperatur = Je heißer die Temperatur, desto geringer der Backverlust (verkürzte Backzeit)
  • Backzeit = Je länger die Backzeit, desto höher der Backverlust
23
Q

Was sind die Vorgange beim Altbackenwerden?

A
  • trockene Kruste saugt Wasser aus der feuchten Krume (Kruste wird weich)
  • Wasser verdünstet aus der Kruste -> Gewichtsverlust
  • Kruste kann Krume kein Wasser mehr entziehen -> wird fest und spröde
  • Verdünsten der Feuchtigkeit aus der Kruste -> geringe Geruchs- und Geschmacksstoffe
    Vorgang der Stärkeverkleisterung wird umgekehrt
  • Amylopektin entquellt (Retrogradation) -> Wasser wird abgegeben und von der Kruste aufgesogen
    -> Amylopektin wird fest und körnig
  • Amylose tritt aus dem Stärkegefüge aus, verliert Wasserbindungsvermögen teiweise und kristallisiert aus
    -> Krume besitzt keine Elastizität mehr, zieht sich zusammen, wird fest, strohig, dann brüchig -> Volumenverlust des Gebäckes
24
Q

Was sind die Faktoren des Altbackenwerdens?

A
  • Verhinderung der Retrogradation = über 60°C/70% Luftfeuchte
    -> mit sinkenden Temperaturen beschleunigt sich die Stärkealterung
    schnellste Retrogradation = 0°C
    Verzögertes Altbackenwerden = -7°C (Gefrorene Wassermoleküle)
    -> Schockfrosten ist die beste Maßnahme um das Altbackenwerden zu unterbrechen
25
Q

Was sind Bespiele für Gebäcke aus Mürbeteigen?

A
  • Böden für Torten, Torteletts
  • ausgestochenes, eingelegtes Teegebäck
  • Bobbes
  • Linzer Torte, Schnitten
  • Spekulatius
  • Nussecken
26
Q

Wie kann man Mürbeteige einteilen?

A
  • Herstellungsweise = gewirkt, gerührt
  • Aufarbeitung = ausrollbar, dressierfähig
  • Zusammensetzung = leicht, schwer
27
Q

Was ist der Unterschied von 1:2:3 und 1:1:2 Mürbeteigen?

A

1:2:3
feiner Mürbeteig
1 Teil Zucker
2 Teile Fett
3 Teile Mehl
- 33,3% Fettgehalt
- 16,6% Zuckeranteil
z.B.: für Teegebäck

1:1:2
leichte Mürbeteig
1 Teil Zucker
1 Teil Fett
2 Teile Mehl
- 25% Fettgehalt ( weniger Fett = fehlende Bindigkeit-> Backpulver, Natron)
- 25% Zuckeranteil
z.B.: für Spekulatius, Mürbeteigböden

28
Q

Welche Fehler können bei der Herstellung von Mürbeteigen auftreten?

A
  • Mehr zu lange untergerührt -> wird brandig und bricht beim Ausrollen
  • Fett zu weich -> flüssige Fettanteile dringen in die Mehlpartikel ein, Mehlpartikel zerfallen, Bindigkeit geht verloren
  • Zucker, Fett, Salz, Gewürze zu schaumig gerührt -> Erwärmung des Fettes
    ! Kristallzucker muss sich lösen, damit der Teig stabil, weich wird (1 Tag vorher herstellen)
29
Q

Welche Arten von Blätterteigen gibt es und welche Vor- und Nachteile haben sie?

A

deutscher Blätterteig:
Ziehfett im Grundteig
V: - temperaturunempfindlich
- leichte Handhabung
N: - längere Ruhrpausen
- verkrustet leicht

französicher Blätterteig:
Grundteig im Ziehfett
V: - schnelles Tourieren
- kein Verkrusten
N: - temperaturempfindlich
- schwierige Handhabung

holländischer Blätterteig
Ziehfettstückchen im Grundteig
V: - schnellste Herstellung (keine Ruhepausen)
N: - geringere Triebleistung
- ungleichmäßiges Hochziehen

30
Q

Was sind Gebäckbeispiele für Blätterteige?

A

süß:
Schilerlocken, Schaumrollen, Sahnerollen, Schweineohren, Taschen, Prasseluchen

würzig:
Käsestangen, Schinkenhörnchen, Pastete, Taschen, Würstchen im Schlafrock, Gemüsetaschen

Halbfertigprodukte: Kapseln, Böden, Hohlpasteten, Schillerlockenhülsen

31
Q

Was sind die Gebäckeigenschaften von Gebäcken aus Blätterteigen?

A
  • besonders voluminös -> Tourieren, Lockerungsart)
  • blättrig, geschichtet -> Tourieren, hoher Backverlust -> hohe Temperatur im Inneren und Verhärten der Bestandteile
  • reich an Geschmacksstoffen -> hoher Fettanteil, Röststoffe
  • ungefüllt lange haltbar -> geringer Wasseranteil, hoher Fettanteil
32
Q

Wie wird der Grundteil für Blätterteige hergestellt?

A
  • Mehl, Wasser, Fett, salz, intensiv kneten, zu Arbeitsportionen abwiegen, rundwirken, ziegelförmig vorformen (oder kreuzweise einschneiden), abdecken und im Kühlschrank 30 min. Teigruhe geben
    TT: 22-24°C KZ: 2/7 min.
  • Festigkeit an die des Ziehfettes anpassen, damit beim Tourieren keine Risse auftreten
  • mit kühler TT herstellen (kalter Zuguss), damit das Ziehfett nicht schmierig wird
  • intensiv kneten = glatter, gut verquollener Teig, erleichtertes Tourieren
  • ausreichend entspannen lassen = vermeidet das Zusammenziehen beim Tourieren
  • gut abdecken = keine borkige Teighaut
33
Q

Was muss man beim Tourieren von Blätterteigen beachten?

A
  • Streumehl abfegen -> Gebäck wird nicht strohig
  • Walzenabstand klein verringern -> Schichten werden nicht zusammengedrückt
  • Zwischen den Touren um 90° Drehen -> Kleber wird gleichmäßig beansprucht
  • Ausreichend Ruhepausen geben -> Kleber entspannt, quellt nach
  • beim Tourieren rechteckig halten
34
Q

Warum kann man französichen Blätterteig schneller Tourieren?

A
  • Fett liegt außen -> geringere Oberflächenspannung
  • Grundteig wird weicher gehalten -> Kleber kann besser nachquellen
35
Q

Warum kann man holländischen Blätterteig ohne Ruhepausen Tourieren?

A
  • keine durchgehenden Teig- und Fettschichten
  • Kleber bildet sich nur ungenügend aus
  • Mehl wird teilweise vom Ziehfett gebunden
36
Q

Wie läuft die Lockerung von Blätterteigen ab?

A
  • Lockerung durch den Backvorgang
  • Ziehfett wird bei ca. 37°C flüssig -> isoliert die Teigschichten voneinander
  • ab 60°C gerinnt der Kleber, bleibt aber geschmeidig, Stärke verkleistert und nimmt einen Teil des Ziehfetts auf
  • bei 100°C bildet sich Wasserdampf, der die Teigschichten Hochdrückt
  • durch Verhärten der Bestandteile bildet sic das Gerüst

Hitze dringt von Außen nach Innen ein = Lockerung ebenfalls von Außen nach Innen

37
Q

Was muss man bei der Fertigstellung von Blätterteiggebäcken beachten?

A
  • beim Ausrollen wenig Streumehl verwenden und überschüssiges abfegen
  • nicht wirken, sondern strecken
  • mit scharfem Messer abteilen
  • Schnittstellen nicht zusammendrücken
  • gleichmäßig ausrollen
  • Randstreifen abschneiden
  • Schnittkanten nicht mit Ei bestreichen, da sie sonst verkleben
  • auf gefettete, mit Wasser bestrichene Bleche/Backpapier aufsetzen
  • Vor dem Backen entspannen lassen
    Backen: flache, hohe Stücke = 210-230°C
    gefüllte Stücke = 190-210°C
  • süße Stücke nach dem Backen aprikotieren und mit Fondant glasieren
38
Q

Warum läuft bei Blätterteiggebäcken das Fett beim Backen aus?

A
  • zu wenig touriert
    -> je weniger Touren, desto dicker die Fettschichten, Stärke kann sie nicht aufnehmen
  • Backtemperatur zu niedrig
    -> Ziehfett wird flüssig, läuft aus, kann nicht von der Stärke gebunden werden, da der Zeitraum zu lang ist
39
Q

Warum ist ein Blätterteiggebäck wild gebacken?

A
  • zu wenig touriert
    -> zu wenige und zu dicke Teigschichten, Wasserdampf auf wenigen Nahtstellen
  • ungleichmäßig touriert
    -> verschieden dicke Schichten
40
Q

Warum ist ein Blätterteiggebäck ungleichmäßig hochgezogen?

A
  • mit stumpfem Messer geschnitten
    -> Teigschichten verkleben an Schnittstellen
  • Eistreiche an Seiten abgelaufen
    -> Teigstellen verkleben teilweise
41
Q

Warum ist ein Blätterteiggebäck geschnurrt?

A
  • Grundteig zu fest
    -> Kleberschichten sind zu gespannt und streben zurück in ihre Ausgangslage
  • zu kurze Ruhepausen
    -> zu zäher Kleber = zieht zusammen
  • einseitig touriert
    -> starke Dehnung des Teiges und Klebers in eine Richtung
42
Q

Warum hat ein Blätterteiggebäck eine mangelhafte Lockerung?

A
  • zu heiß gebacken
    -> schnelle Krustenbildung
  • zu geringer Ziehfettanteil
    -> Fettschichten zu dünn = reißen
  • zu viel touriert
    -> Fettschichte zu dünn = reißen
  • zu dünn ausgerollt
    -> Fettschichten reißen, Teigschichten verkleben
  • zu niedrige Temperatur
    -> Fett läuft aus
43
Q

Warum hat ein Blätterteiggebäck eine klitschige, speckige Krume?

A
  • Backtemperatur zu hoch
    -> zu kurze Backzeit = ungenügene Stärkeverkleisterung, ungenügene Wasserdampfbildung
44
Q

Warum hat ein Blätterteiggebäck eine fehlende Blätterung?

A
  • geschnitten mit stumpfem Messer
  • Teigreste wurden verknetet
  • Eistreichen abgelaufen
    => Schichten verkleben am Rand teilweise