Lernen Flashcards
Definition Lernen
Veränderung von Verhaltensweisen, Verhaltensmöglichkeiten (Verhaltenspotenzial) oder Veränderung von kognitiven Strukturen, die auf Erfahrung oder Übung zurückgehen und von Dauer sind. (Schermer)
Lernen - Behaviorismus
Lernen als Verhaltensveränderung, Herstellen von Reiz-Reaktionsverbindungen, Konzentration auf sichtbare (externale) Verhaltensänderungen. → Klassisches und operantes Konditionieren
Kritik am Behaviorismus
Kognitive Prozesse werden ausgeklammert
Umweltreize determinieren das Verhalten
Selbststeuerung des Individuums nicht beachtet
Lernen - Kognitivismus
Lernen als Informationsverarbeitung, Wissenserwerb, Erwerb von Verhaltenspotential
Lernen - Konstruktivismus
Lernen als Aufbau und Modifikation von Wissensrepräsentation;
Lernen als Veränderung kognitiver Strukturen;
Bereichsspezifisch, komplex, mehrstufig: Verstehen, Speichern, Abrufen, Gebrauchen und Transfer von Wissen.
Lernen - sozial-kognitiv
Lernen am Modell, operantes Konditionieren + Erwartungen
Klassisches Konditionieren - Definition
Verknüpfung von unwillkürlichen Reaktionen mit neuen Reizen → es wird keine neue Verhaltensweise erlernt, sondern eine neue Verbindung hergestellt zwischen einer vorhandenen Reaktion und einem neuen Reiz.
klassische Konditionierung in 3 Schritten
- auf einen unkonditionierten Reiz (UCS) folgt eine unkonditionierte Reaktion (UCR)
- mehrere Male erfolgt mit dem UCS ein neutraler Reiz (NS) zusammen mit dem UCS.
- Reizsubstitution(Ersetzung): NS wird zum konditionierten Reiz (CS), der auch alleine die Reaktion (CR) auslöst.
Vorraussetzungen für klassisches Konditionieren
elementare, bereits vorhandene Verhaltensform, Kontinuität und Signalfunktion.
Klassisches Konditionieren Lernprinzip
Kontiguität: Lernen durch raum- zeitliche Nähe von neutralem und unkonditioniertem Reiz
Kontiguität
Assoziation zweier Ereignisse durch räumliche/zeitliche Nachbarschaft
Klassisches Konditionieren - Empirie
- Pawlow Hund - klassisches Experiment
- Watson Little Albert - Lernen von Emotionen (Angst)
Folgeerscheinungen des klassischen Konditionierens
Reizgeneralisierung
Reizdiskrimination
Löschung
Spontanerholung
Reizgeneralisierung/ - Differenzierung
Ähnliche andere neutrale Reize können zu konditionierten Reizen werden, bzw. werden nur bestimmte neutrale Reize konditioniert. (ähnliche Farbtöne, Geräusche usw.) –> kleiner Albert
Operantes Konditionieren - Definition
Die Auftretenswahrscheinlichkeit eines Wirkungsverhaltens (operantes Verhalten) nimmt unter bestimmten Konditionen (ja nach Art der Konsequenz) zu. Lernen als Veränderung der Auftretenswahrscheinlichkeit von Verhalten.
Bedingung des operanten Konditionierens
Entscheidend für Verhaltensauf- und abbau ist die Qualität der Konsequenz (positive oder negativ).
Operantes Konditionieren Empirie
- Thorndike Katze im Problemkäfig - Law of Effect
- Skinner Puzzlebox - Standardexerpiment
Operantes Konditionieren Lernprinzip
Kontingenz: Lernen durch eine regelhafte wenn – dann - Verbindung von gezeigtem Verhalten und darauffolgenden Konsequenzen/Reizen
Kontingenz
Beziehung zwischen vorausgehenden (diskriminativen) Hinweisreizen, Verhaltensäußerung und Konsequenzen. Ursache-Wirkungs-Verbindung zwischen Verhalten und Konsequenz.
Kontingenzschema
Positive Reize:
- Darbietung: positive Verstärkung, Verhaltensaufbau
- Entzug: negative Bestrafung, Verhaltensabbau
Negative Reize:
- Darbietung: positive Bestrafung, Verhaltensabbau
- Entzug: negative Verstärkung, Verhaltensaufbau
Verstärkerpläne
Legen das Verhältnis zwischen Verhalten und Verstärkung/Bestrafung fest. Davon hängt ab: Geschwindigkeit des Erwerbs, Häufigkeit und Frequenz und Löschungsresistenz des Zielverhaltens.
- kontinuierlich
- intermittierend (fix oder variabel)
- Quotenplan (feste oder variabl)
- Intervallplan (fixiert oder variabel)
Arten von Verstärkern
- primäre: Befriedigen elementare/biologische Bedürfnisse
- Sekundäre: ehemals neutrale Reize, Wirkung durch Assoziation mit Primärverstärkern
- Generalisierte Verstärker: Sonderform der sekundären Verstärker; mit sehr vielen primären und/oder sekundären Verstärkern assoziierbar und in diese umtauschbar (z.B. Geld, Tokens)
Materielle Verstärker, Soziale Verstärker (verbal, taktil, visuell), Aktivitätsverstärker, Verdeckte Verstärker, Informative Verstärker
kontinuierliche vs. intermittierende Verstärkung
kontinuierlich: das zu lernende Verhalten wird nach jedem Auftreten verstärkt (schnelles Lernen, geringe Löschungsrestistenz)
Intermittierend: das zu lernende Verhalten wird nicht jedes Mal verstärkt (langsameres Lernen, hohe Löschungsresistenz)
Quoten- vs. Intervallplan
Quotenplan: Verstärker ab einer gewissen Quote (vorher festgelegte Anzahl von gezeigtem Verhalten) (fixierte/variabel)
Intervallplan: Verstärker nach einem bestimmten Zeitintervall, in dem das erwünschte Verhalten gezeigt wurde (fixiert oder variabel)