Diagnostik Flashcards
pädagogisch-psychologische Diagnostik
die Bezeichnung für alle Methoden und deren Anwendung, welche zur Messung bzw. Beschreibung inter- und intraindividueller Unterschiede verwendet werden.
(Dorsch)
Zielsetzung der pädagogisch-psychologischen Diagnostik
Beschreibung
Erklärung
Vorhersage
Interpretation
Evaluation
Lerprozessdiagnose vs. Leistungsdiagnose
Lernprozessdiagnose:
Diagnose des Lernprozesses: Wahrnehmung individueller Fehlvorstellungen, Lernstrategien, Verständnisschwierigkeiten etc.
Leistungsdiagnose:
Diagnose der Lernergebnisse, z.B. Zensurengebung
Methoden der Diagnostik
Befragung
Verhaltensbeobachtung
Schulische Leistungsbeurteilung
Schulleistungstests
Evaluation
Evaluation umfasst alle Arten der Bewertung von Gegenstanden (z.B. ein Programm, ein Training, eine Therapie), inklusive einer Bewertung des Prozesses der Bewertung. Die Basis dieser Bewertung ist das Evaluationskriterium (z.B. Wirksamkeit, Transfererfolg, Kosten-Nutzen-Bilanz, Nachhaltigkeit, …)
Arten von Evaluation
Formative Evaluation: begleitende Bewertung, welche die Entwicklung einer bestimmten Maßnahme optimieren soll.
Summative Evaluation: abschließende Bewertung von Produkten oder Wirkungen von Maßnahmen
Objektivität
Grad, in dem die Ergebnisse unabhängig vom Untersucher sind
- Durchführungsobjektivität
- Auswertungsobjetivität
- Interpretationsobjektivität
Objektivität ist Voraussetzung dafür, dass eine Messung zuverlässig und gültig ist!
Durchführungsobjektivität
+ Herstellung Faktoren, Probleme, Verbesserung
gleiche Bedingungen für alle Prüflinge; Ergebnisse sind unabhängig von Verhaltensunterschiede des Prüfers
während der Prüfung.
Herstellung: Standardisierung
- situative Faktoren: z.B.: gleiche Hilfsmittel, gleiche Bedingungen der Situation ( Zeit, Raum), gleiche Aufgaben
- Personale Faktoren: z.B. Müdigkeit des Prüflings oder Prüfers, Ängstlichkeit
- Fragenauswahl: gleiche Aufgaben für alle Prüflinge
Überprüfung: Video-Beobachtung der Durchführung
Probleme:
− Personale Faktoren können kaum beeinflusst werden
− Mündliche Prüfungen: unterschiedlicher Zeitpunkt der Prüfung, individuelle Fragen
Maßnahmen zu Verbesserung:
− Angstabbau durch angenehme Prüfungsathmosphäre
− Überprüfung, ob Prüfungsanweisungen verstanden wurden
− Reflexion der Beurteilungsfehler
− Standardisierte Rahmenbedingung in der Interaktion
Auswertungsobjektivität
+ Herstellung, Probleme, Verbesserung
Verschiedene Untersucher gelangen bei Verhaltens- oder Leistungsmessung zu gleichem Ergebnis
Herstellung:
Beurteilung nach festgelegten Kriterien (numerische oder kategoriale Auswertungsregeln);
Geschlossene Antwortformen (Multiple- Choice)
Probleme:
- mündliche Prüfungen und Tests mit freien Antworten
- Aufsätze
Maßnahmen:
Kriterienkatalog
Interpretationsobjektivität
+ Herstellung, Probleme, Verbesserung
Auswertungsergebnisse werden gleich interpretiert, d.h. es werden die gleichen diagnostischen Schlussfolgerungen gezogen
Herstellung:
− Normierte Leistungstests, bei denen Rohwerte zu Normen zugeordnet werden
− Notengebung: Festlegung, welche Punktanzahl welche Note ergibt (Notenschlüssel)
Probleme:
− unterschiedliche, zahlreiche Informationen, komplexe Diagnosen (z.B. Übertritt nach Grundschule)viele subjektive Einflüsse
Maßnahmen:
− Gewichtung verschiedener Faktoren offenlegen
− genügend Zeit zwischen Durchführung der Prüfung und Beurteilung der Prüfungsleistung
Reliabilität
+ Herstellung, Überprüfung
Messgenauigkeit einer Messung; Ergebnis ist bei mehrmaliger Messung gleich
Standardmessfehler:
− Jede Messung ist mit Fehlern behaftet
− Bei Test erfasster Wert setzt sich aus wahren Wert und Fehlerwert zusammen
Herstellung:
− Voraussetzung: Objektivität
− mittlere Aufgabenschwierigkeit
− Trennschärfe
− ausreichende Testlänge
− viele Messungen
Überprüfung: Wiederholungsreliabilität, Paralleltestreliabilität, Split-Half-Reliabilität, Konsistenzanalyse
Wiederholungsreliabilität
gleicher Test wird nach einiger Zeit bei gleicher Person wiederholt; Testwerte werden korreliert; Berechnung des Retest- Reliabilitätskoeffizient
Voraussetzung: zeitliche Stabilität des Merkmals
Probleme: Übungseffekt; Merkmale, die nicht zeitstabil sind (Schulleistung)
Paralleltestreliabilität
Zwei gleichwertige Textformen werden zu einer Messgelegenheit gegeben; Korrelation von Testform A mit Testform B; Berechnung des Äquivalenzkoeffizienten
Schwierigkeiten:
− Erstellung gleichartiger Items
− Erstellung doppelter Itemanzahl
Split-Half-Reliabilität
Vorlage eines Tests zu einem Messzeitpunkt
Teilung des Tests in zwei gleich große Teile nach
Testdurchführung
Korrelation der Ergebnisse der beiden Testteile.
Schwierigkeit: Test muss stimmig sein
Konsistenzanalyse
Zerlegung des Tests in einzelne Items
Schätzung der Reliabilität durch Korrelation der Ergebnisse der einzelnen Aufgaben (Homogenitätskoeffizient)
Schwierigkeit: Aufgaben müssen homogen sein