LB I Flashcards
Gesetzliche Pflichten des Arbeitgebers (Unfallverhütung)
Geeignete Maßnahmen treffen oder geeignete Arbeitsmittel einsetzen, um eine Gefährdung der Beschäftigten durch schweres Heben oder Tragen auszuschließen
Risikoverringerung für Unfälle am Arbeitsplatz (Arbeitnehmer)
- Vermeidung gefährlicher Belastungen des Stütz- und Bewegungsapparates
- eigene Grenzen kennen, helfen lassen, um Hilfe fragen
- sich nicht überschätzen, Last nicht unterschätzen
- Hilfsmittel nutzen
- gute Körperhaltung
H-Sätze (Gefahrstoffe)
Hazard statement (Gefahrenhinweise): Gefahren, die vom Stoff/ Gemisch ausgehen
P-Sätze (Gefahrstoffe)
Precautionary statement (Sicherheitshinweise): Maßnahmen zur Begrenzung/ Vermeidung von schädlicher Wirkungen durch Stoff/ Gemisch
PSA im Umgang mit Gefahrstoffen
Schutzkleidung: flüssigkeitsdichte Schuhe und Schürzen, Gesichts- und Kopfschutz, flüssigkeitsdichte Handschuhe
Atemschutz
Augenschutz
Hautschutz
Betrieblich-organisatorischer Infektionsschutz
- OP-Türen schließen
- Schutzkleidung
- Händedesinfektion
- Verwendung steriler Medizinprodukte
Apparativ-technischer Infektionsschutz
- leicht zu reinigende Flächen (Boden, Wände, Türen, Ablagen)
- gerundete Kantenübergänge
- Staubablagerungen vermeiden
- verfügbare Desinfektionsspender und Handschuhe
- Waschplätze für Händewaschung und Desinfektion
Funktionell-baulicher Infektionsschutz
- Abgrenzung der OP-Abteilung zum restlichen Krankenhaus
- Schleusen für Patienten, Personal und Güter
- Vorbereitung der Instrumentiertische in Rüstzone
- Aufwachraum außerhalb der OP-Abteilung
Hautschichten
Epidermis (Oberhaut)
Dermis (Lederhaut)
Subkutis (Unterhaut)
Funktionen der Haut
Passiv: Schutz vor Kälte/ Hitze/ UV-Strahlung/ Druck/ chemischen Substanzen/ Keimen
Aktiv: Abwehr eingedrungener Keime, Resorption von Wirkstoffen, Schweiß- und Talgabgabe, Thermoregulation, Sinneswahrnehmung
Residente Hautflora
“Standortflora”
Natürliche dauerhafte Kolonisation der Haut mit “eigenen” Keimen
Infektionsgefahr nur intraoperativ und für stark Abwehrgeschwächte
Reduktion durch chir. Händedesinfektion
Transiente Hautflora
“Kontakt-/ Anflugflora”
Vorübergehende Kontamination der Haut mit “fremden” Keimen (auch mögliche Krankheitserreger; fakultativ pathogen)
Gefahr der Übertragung nosokomialer Infektionen durch Bakterien, Viren und Pilze
Abtötung durch hyg. Händedesinfektion
Infektionsflora
Erreger aufgrund eines entzündlichen Prozesses
zB Staphylococcus aureus, Streptokokken, Escherichia coli, Röteln
Kriterien der Händedesinfektion
- Vollständige Benetzung
- Einwirkzeit beachten
- Richtige Anwendungskonzentration
Arten von Desinfektionsmittel
Viruzid: behüllte (zB Influenza A Virus) und unbehüllte Viren (zB Norovirus)
Begrenzt viruzid: nur behüllte Viren (zB HBV, HCV, HIV)
Zeitpunkte der Händedesinfektion
- Vor Patientenkontakt
- Vor aseptischen Tätigkeiten
- Nach Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien
- Nach Patientenkontakt
- Nach Kontakt mit unmittelbarer Patientenumgebung
Benetzungslücken der Händedesinfektion
Nagelfalz, Fingerkuppen, Daumen, Fingerzwischenräume, Handrücken, Handflächenfalten, Handgelenke
Hautpflege: Arten und Einsatzzeitpunkte
Wasser-in-Öl-Emulsion (WO)
- in der Pause
- nach der Arbeit
Öl-in-Wasser-Emulsion (OW)
- während der Arbeit
Endogene Infektion
Körpereigene Mikroorganismen, die durch geschwächte Immunabwehr in den Körper eindringen und Erkrankungen auslösen
Resident oder transient
Exogene Infektion
Infektion durch von außen kommende Mikroorganismen
Infektionserreger
- Bakterien: Staphylokokken, MRSA
- Viren: Masern, HIV
- Rickettsien: Q-Fieber (Zoonose)
- Protozoen: Malaria
- Pilze: Soor
- Prionen: Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
Transmissionswege für Infektionen
- direkt: Schmier-/ Kontaktinfektion (Hände, Haut, Schleimhaut, Körperöffnungen)
- indirekt: Oberflächen, Instrumente
- Luft/ Wasser: Tröpfcheninfektion, Aerosole
- Austausch von Körperflüssigkeiten
- Insekten/ Zecken
Eintrittspforten für Infektionen
Augen, Nase/ Schleimhaut, Mund, Urogenitaltrakt, Hautinzisionen
Kardinalsymptome der Entzündung
- Functio laesa (Funktionseinschränkung)
- Dolor (Schmerz)
- Tumor (Schwellung)
- Rubor (Rötung)
- Calor (Hitze)
Nosokomiale Infektion: Definition und Erreger
Neu aufgetretene lokale oder systemische Infektion, die im zeitlichen Zusammenhang mit stationärem oder ambulantem Krankenhausaufenthalt steht
Erreger: Bakterien, Pilze, Viren
Nosokomiale Infektion: Risikofaktoren
Patientenfaktoren: Alter, Schwere der Erkrankungen, Immunabwehr
Umweltfaktoren: Luft, Wasser, Oberflächen in Patientennähe
Mikrobiologische Faktoren: Pathogenität der Erreger, Resistenzen
Behandlungsfaktoren: invasive Maßnahmen wie Operationen, Katheter, Beatmung
Nosokomiale Infektion: Lokalisationen
Postoperative Wunden, Blutkreislauf, Wunden, Schleimhäute, Körperöffnungen
Häufigste nosokomiale Infektionen
- Harnwegsinfekt
- Untere Atemwegsinfektionen
- Postoperative Wundinfektion
Nosokomiale Infektion: Präventionsmaßnahmen
Präoperative Rasur, Antibiotikaprophylaxe, Hautdesinfektion, Abdeckung, postoperativer Bettwechsel
Kriterien der präop. Haarentfernung
- Lokalisation OP-Gebiet
- Schnittführung
- Schnitterweiterung
- Drainagenaustrittsstelle
- Abdeckgewohnheiten
Untersuchungsmaterial für Zytologie
- Abstrich oder Abklatsch
- Körperflüssigkeiten –> Aspirationszytologie
- Von Gewebeoberflächen abgespülte Zellen –> Spülzytologie
- Zellen aus Punktionen –> Punktionszytologie
Formalin: Wirkung
- Konservierung von Form, Farbe, Struktur
- Gewebeaushärtung
- Stopp der Autolyse und Fäulnis
- Verhinderung von Infektionen
Formalin: Gefahr
Giftig bei Verschlucken, Einatmen, Hautkontakt –> Verätzungen, Augenschäden, allergische Reaktionen, krebserregend
PSA: Schutzbrille, Mundschutz, Nitrilhandschuhe
Histologiezettel
- Patientenname und Geburtsdatum
- Diagnose
- Entnahmedatum
- Bezeichnung des Präparates
- Zuordnung der Fadenmarkierungen
- Fragestellung
- Unterschrift und Telefonnummer Operateur
Messorte Puls
A. carotis
A. subclavia
A. axillaris
A. brachialis
A. radialis/ ulnaris
A. abdominalis
A. femoralis
A. poplitea
A. tibialis posterior
A. dorsalis pedis
Kriterien Pulskontrolle
Pulsrhythmus, Pulsfrequenz, Pulsqualität
Einflüsse auf die Pulsfrequenz
Physische Faktoren: Alter, Geschlecht, Energieumsatz, Herz-Kreislaufsystem
Psychische Faktoren: Freude, Angst, akuter Schmerz
Sterilisationsverfahren
Thermostabiles Material:
- Dampfsterilisation (feuchte Hitze)
- Heißluftsterilisation (trockene Hitze)
Thermolabiles Material:
- Gassterilisation (Ethylenoxid, Formaldehyd)
- Plasmasterilisation (Wasserstoffperoxiddampf)
- Strahlensterilisation (Gamma-/ Elektronenbestrahlung)
Sterile Lösungen mittels Filtration
Prüfplakette des Sterilguts
- Inhalt
- Sterilisationsdatum
- Verfall
- Chargennummer
- Indikatorstreifen
- Sterilisationsart
Bewusstseinsstadien
- wach/ ansprechbar
- benommen
- somnolent
- soporös
- Koma
Bereiche der Hygiene
Umwelthyg., Sozialhyg., Psychohyg., Personalhyg., Lebensmittelhyg., Haushaltshyg.
Steuerung der Atmung
Medulla oblongata
Steuerung von
- Sauerstoffgehalt des Blutes
- Kohlendioxidgehalt des Blutes
- pH-Wert des Blutes
Vitalzeichen
Bewusstsein, Atmung, Puls, Blutdruck, Körpertemperatur
Bauchatmung
- v.a. Zwerchfell
- pyhsiologisch bei Männern, Kindern und Säuglingen
- pathologisch als Schonatmung (Thoraxtrauma/ -operation)
- altersbedingt
Brustatmung
- v.a. Zwischenrippenmuskulatur
- physiologisch bei Frauen
- pathologisch als Schonatmung (Abdominaltrauma, Bauchoperationen)
Stridor
Expiratorisch: Stridor, Rasselgeräusche, Giemen, Schluckauf
Inspiratorisch: Schnarchen, Verlegen der Atemwege
Blutsperre
Vorteil: bessere Sicht im OP-Gebiet, geringerer Blutverlust
Nachteil: Austrocknung des Wundgebiets, größere Gefahr der Wundheilungsstörung
Kontraindikationen: Frakturen, pAVK, Shunt, Hauttransplantationen, Weichteil-/ Knocheninfektion
Chirurgische Händedesinfektion: Indikationen
- direkter Kontakt zum OP-Feld/ sterilen Materialien/ Instrumenten
- invasive Maßnahmen (ZVK legen)
Chirurgische Händedesinfektion: Ziele
- Verhinderung von Wundinfektionen
- Reduktion der residenten Hautflora
- Elimination der transienten Hautflora
- Remanenzwirkung: Unterdrückung der Keimvermehrung während gewisser Zeit nach Anwendung
PVK: was soll nicht darüber verabreicht werden?
- Hochosmolare Lösungen (>310 mmol/l) —> venenreizend
- Infusionen >800 mmol/l
- längerdauernde Katecholamintherapie
- Kalium