LADME Flashcards

1
Q

LADME Bedeutung

A
Liberation
Absorption
Distribution
Metabolismus
Exkretion

LADME beschreiben, wie sich ein Wirkstoff in einem Organismus verhält. Die Kriterien beeinflussen den Wirkstofflevel im Blut/am Wirkort sowie die Kinetik derWirkstoffexposition

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2
Q

Liberation/Dissolution

A

Schlüsselfaktor: Wasserlöslichkeit; häufigstes Problem für die Bioverfügbarkeit bei schlecht wasserlöslichen Wirkstoffen. Die Fähigkeit eines Wirkstoffes, sich zu lösen ist häufig wichtiger für die gesamte Absorptionsrate als seine Permeabilität durch die intestinale Schleimhaut! Wirkstoff muss sich nämlich im GI-fluid lösen, bevor er verfügbar werden kann für Absorption

Die Löslichkeit bestimmt also:

  • die Lösungsrate
  • die maximale Menge, die gelöst werden kann
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3
Q

Dissolution = Auflösen

A

Dynamischer Prozess, während dem sich ein Material in einem Lösemittel auflöst. Wird charakterisiert durch eine Kinetik.

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4
Q

Dissolution Rate (DR)

A

Noyes-Whitney-Equation:

DR = dX/dt = ( A*D/h ) * ( Ssat - Xd / V )

A Oberfläche (z.B. von einer Tablette: pir^2 + 2pirh)
D Diffusionskoeffizient des Wirkstoffes
Ssat Sättigungslöslichkeit
Xd Menge an gelöstem Wirkstoff
V Volumen des Mediums/Lösemittels
h Dicke der hydrodynamischen Grenzschicht

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5
Q

Transit time dt

A

Auflösezeit > Transit time => schlecht löslicher Wirkstoff

Transit time von Feststoffen / h
Magen: 1-3
Dünndarm: 3-5
Duodenum: 0.25
Jejunum: 1.1
Ileum: 2
Dickdarm: 4-16
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6
Q

Oberfläche A

A
  • Partikelgrösse: bestimmt die Auflöserate; Mikronisierung auf 3-5mm ist oft eine erfolgreiche Strategie, um die Auflöserate zu verbessern.
  • Benetzungsverhalten: bei schlechter Benetzung führt Mikronisierung oft zu einer geringeren Auflöserate, wegen Agglomeration. Abschätzung mit Hilfe der Strukturformel und des Kontaktwinkels
    Lösung: Tenside
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7
Q

Hydrodynamische Grenzschichtdicke h

A

Kann verkleinert werden, indem der Wirkstoff zusammen mit Nahrung verabreicht wird. GI Trakt befindet sich dann im fed state, in welchem häufigere segmentale Kontraktionen stattfinden. -> verbesserte Mischeffizienz. Auflöseeffizienz und Absorption sind also evtl. im Fed state besser als im fasted state

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8
Q

Diffusionskoeffizient D

A

Stones-Einstein-Gl. beschreibt den Zusammenhang zwischen Diffusionskoeffizient und Viskosität:

D = kT / 6pieta*r

Kombiniert mit der Noyes-Whitney-Gleichung ergibt sich: DR ~ 1 / eta

Höhere Viskosität kann sogar eine verbesserte Löslichkeit überlagern!

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9
Q

GI-Volumen V

A

Flüssigkeiten, die mit einer Mahlzeit eingenommen werden, können das Volumen um bis zu 1.5L vergrößern! Außerdem beeinflusst Flüssigkeit die sekretion von Magensäure, Gallensaft etc.

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10
Q

Xd und Ssat

A

Bulk-Konz. (Wirkstoffkonzentration im GI) kann häufig gegenüber der Sättigungslöslichkeit vernachlässigt werden -> sink condition = kontinuierliche Entfernung des Wirkstoffes aus dem GI-Trakt durch Absorption durch die Darmwand

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11
Q

Dose : Solubility ratio

A

Volumen an Gastrointestinalen Flüssigkeiten, welches benötigt wird um eine definierte Dosis aufzulösen

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12
Q

Ssat

A

Löslichkeit des Wirkstoffes im lösenden Medium;

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13
Q

Treibende Kraft für das Auflösen eines Wirkstoffes

A

Konzentrationsgradient zwischen den Membranen. Wird bestimmt von:
Löslichkeit Ssat
Bereits gelöste Wirkstoffkonzentration Xd
Dicke der hydrodynamischen GS h

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14
Q

Verschiedene Löslichkeiten

A

Löslichkeit S: Menge an Wirkstoff pro Volumeneinheit eines Mediums (Xd/V)
Sättigungslöslichkeit Ssat: maximale Menge an gelöstem Wirkstoff pro Volumeneinheit
Intrinsische Löslichkeit S0: Löslichkeit der neutralen Form eines protolytischen Wirkstoffes

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15
Q

Ionisierbare / nicht ionisierbare Wirkstoffe - Effekt auf Löslichkeit

A

Wirkstoffe, die nicht ionisieren und nicht mit dem Medium reagieren werden durch S0 beschrieben -> in die Noyes-Whitney-Gl. einsetzen.

Viele Wirkstoffe sind jedoch schwache Säuren oder Basen und ionisieren wenn sie sich auflösen. In diesem Fall ist S0 nicht die geeignete Wahl.

Die Löslichkeit eines Moleküls bei einem definierten pH ist eine Funktion der Löslichkeit der ionisierten Form und der limitierenden Löslichkeit der neutralen Form.

S0 = [HA] + [A-] für Säuren
S0 = [B] + [BH+] für Basen

Es folgt: S = S0 (1 + 10*exp{pH-pKa} ) für S < Ssat

Die Löslichkeit eines Moleküls kann also bei bekannter intrinsischen Löslichkeit und pKa berechnet werden!

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16
Q

Dissoziieren einer Säure (Reaktionsgleichung)

A

HA + H2O <=> H3O+ + A-

17
Q

Abhängigkeit der Löslichkeit vom pH bei ionisierbaren Molekülen

A

Löslichkeit einer schwachen Säure wird mit steigendem pH verbessert:

S = S0 * (1 + Ka / [H+] ), Ka Säurekonstante

Die Löslichkeit einer schwachen Base wird mit steigendem pH verschlechtert:

S = S0 * (1 + [H+] / Ka )

18
Q

Ka / pKa - Wert

A

Gibt Aussage über die Stärke einer Säure.

Ka = GGW-Konstante * [H2O]

Je stärker die Säure, desto mehr liegt das Gleichgewicht auf der rechten Seite der Reaktionsgleichung (desto mehr wird dissoziiert). pKa ist der negative dekadische Logarithmus des Ka-Wertes. Dementsprechend besitzt eine starke Säure einen niedrigen pKa-Wert

19
Q

Parameter mit Einfluss auf die Löslichkeit eines Moleküls

A
Molekulargewicht und Substituenten
Grad der Ionisierung
Ionenstärke
Salzform
Temperatur
Kristalleigenschaften
Komplexierung
20
Q

Einfluss des Molekulargewichtes auf die Löslichkeit

A

Große organische Moleküle besitzen eine geringere Wasserlöslichkeit als kleine Moleküle
log(S) über MW: Linearer abnehmender Zusammenhang

21
Q

Einfluss der Temperatur auf die Löslichkeit

A

Auflösen ist ein endothermer Prozess, Löslichkeit steigt also meist mit steigender Temperatur (Feststoffe). NaCl jedoch ist nahezu temperaturunabhängig, die Löslichkeit. On CaOH sinkt mit steigender Temperatur

22
Q

Löslichkeit in Gallensalzen/-Säuren

A

Log[SR] = 0.64 * log[P] + 2.09

Lineare Korrelation zwischen logSR (Solubilization Ratio) und logP (Verteilungskoeffizient)

23
Q

Löslichkeit bei zeitgleicher Nahrungsaufnahme

A

Die Löslichkeit eines Wirkstoffes im GI-Trakt kann verbessert werden, wenn der Wirkstoff gut in der zeitgleich eingenommenen Nahrung löslich ist.

24
Q

Zusammenfassung der Einflussparameter auf die Löslichkeit

A

Faktor; physikochemischer Parameter; physiologischer Parameter

Oberfläche A - Partikelgröße und Benetzbarkeit - Tenside im Magensaft und Galle

Diffusionskoeffizient D - Molekulargewicht - Viskosität im Innern des GI-Traktes

GS-Dicke h - - Pattern der Darmkontraktionen, Flussrate

Löslichkeit Cs - Hydrophobizität, Kristallstruktur, Auflöseverhalten - pH, Pufferkapazität, Galle, Nahrungskomponenten

Menge an gelöstem Wirkstoff Xd - - Permeabilität

Volumen V - - Sekretion, andere eingenommene Flüssigkeiten

25
Q

Physikochemische Eigenschaften mit Einfluss auf Absorption

A
Hydrophobizität
Größe
Form
Ladungsverteilung
Amphiphilizität
Löslichkeit
Schmelzpunkt
Ladung
Ionisierung
26
Q

NCE

A

New Chemical Entity, Medikament, welches keine Wirkstoffe enthält, die bereits zugelassen sind.

27
Q

Modelle für die Evaluation des Absorptionspotentials

A

In silico - Modelle
In vitro - HTPS
in vivo - Tierversuche oder am Menschen

28
Q

Computerbasierte Vorhersagemethoden

A

Schlechte LADME-Eigenschaften ist der wichtigste Grund für das Scheitern von drug candidates. Screenings der LADME Eigenschaften könnten sogar biologische Aktivitätsscreenings überholen.

Polare Oberfläche = PSA: aufsummierte Oberfläche aller polaren Atome (meist O und N). PSA > 140 A^2: schlechte Permeabilität durch Zellmembranen. Für Moleküle, welche die Blut-Hirn-Schranke überbrücken müssen: PSA !< 60 A^2

QSAR = Quantitive structure-activity relationship: Chemische Struktur wird quantitativ korreliert mit z.B. Biologischer oder chemischer Aktivität. Die theoretischen Modelle basieren meist auf experimentellen Daten aus Absorptionsmodellorganismen (Caco-2-Zellen)

29
Q

Caco-2-Zellen

A

Heterogene humane Epithelzelllinie, erstmals isoliert aus Darmkarzinomen. Differenzierung zu Epithelzellen ähnlich denen des Dünndarms. Anwendung in Studien zu Transportmechanismen oder viraler Transfektion

30
Q

Haupttransportmechanismus für Wirkstoffe

A

Passiver Transport; wird bestimmt durch physikochemische Eigenschaften des Wirkstoffmoleküls (Hydrophobizität, Oberflächenladungen, MW, …)

31
Q

Lipinski-Regel

A

Der Verteilungskoeffizient ist der am weitesten verbreitete Parameter für die Vorhersage der Absorption. Weiterhin ist die Lipinski-Regel eine nützliche Faustregel:

  • MW < 500 g/mol
  • logP < 5
  • Anzahl der Akzeptoren für Wasserstoffbrückenbindungen (N, O) < 10
  • Anzahl der Donoren für Wasserstoffbrückenbindungen (N-H, N-O) < 5

Solche Moleküle besitzen eine größere Wahrscheinlichkeit, dass sie oral verabreicht eine gute Bioverfügbarkeit besitzen. Zusammenfassung historischer Daten von Molekülen welche die Kriterien bei der pharmakologischen Aktivität erfüllten.

Annahmen:

  • transzellulärer Transport ist MW-abhängig
  • Wirkstoff wird nur durch passive Diffusion absorbiert
  • Wirkstofflöslichkeit ist nicht limitierender Faktor
32
Q

Erweiterung Lipinski durch Ghose 1999

A
  • logP zwischen -0.4 und +5.6
  • molar refractivity = Polarisierbarkeit pro Mol zwischen 40 und 130
  • MW zwischen 160 und 480 g/mol
  • Atomzahl zwischen 20 und 70
33
Q

Log P,D: Definition und Bestimmung

A

Partition Coefficient Log P = Wirkstoff in organischer Phase / Wirkstoff in wässriger Phase = [HA]org / [HA]aq

Distribution Coefficient D = [HA]org / ( [HA]aq + [A-]aq )

log ( P / [D-1] ) = pH - pKa

Bestimmung erfolgt meist mit Hilfe von Schüttelkolbenexperimenten. Wirkstoff wird mit Octanol und Wasser vermischt, anschliessende Analyse mittels UV, HPLC oder Titration. Werte sind abhängig von:

  • Temperatur
  • unzureichende Sättigung der Phasen
  • pH
  • Pufferionen und deren Konzentration
  • Lösemittel
34
Q

Chromatographiesysteme zur Bestimmung der Permeabilität

A
  • IAM (Immobilized artificial membrane) columns: Kovalent gebundene Phospholipide (lipophile Schicht auf der Säule, darunter polare Schicht) -> Imitation einer Zellmembran
  • RP columns (Säulen beschichtet mit n-Octanol und Puffer gesättigt mit n-Octanol)
  • Liposome columns

Weitere Methode: Kapillarelektrophorese (geringerer Einfluss der Konvektion als bei der normalen Konvektion, da besseres Oberflächen-Volumen-Verhältnis). Mittlerweile Alternative zur HPLC

35
Q

PAMPA

A

Parallel artificial membrane permeability assay
Molekül (Anfangskonzentration Cd, Donor) wandert durch eine Membran, Konzentration Ca (Akzeptor)

Daraus Berechnung der Permeabilität.

PAMPA wurde entwickelt, um die passive Permeabilität im gastrointestinalen Epithel zu modellieren. Unterschiede sind vorhanden in Membranzusammensetzung, pH von Donor und Akzeptor sowie Inkubationszeit.

36
Q

PAMPA Vor- und Nachteile

A

Vorteile

  • Verwendung biologischer Membranzusammensetzungen (z.B. Cholesterol)
  • Imitation physiologischer konzentrationsgradienten
  • Imitation von sink Effekten (Tenside oder Proteine im Akzeptorkompartiment)
  • Imitation von Kosolvent-Effekten (durch beispielsweise Gallensalze als Tenside zum Donorkompartiment)

Nachteile

  • relativ teuer
  • Troughput könnte höher sein
  • nur passive Transportstudien möglich!
37
Q

Membranvesikel

A

Als Modell für Carrier-mediated Transport geeignet; repräsentiert die Aufnahme eines Wirkstoffes in die Enterocyten

Methode: Homogenisation von invertiertem gefrorenem Dünndarm

Nachteile:

  • Methode repräsentiert nur einen Anteil des ganzen Absorptionsprozesses (z.B. In die Zelle)
  • kein parazellulärer Prozess kann untersucht werden
  • Abweichungen durch das Vorbereiten der Vesikel möglich - unterschiedliche Ergebnisse
38
Q

Intestinale Ringe

A

Zur Kinetikanalyse von Carrier-mediales Transport.
Methode: Dünndarm eines Tieres wird in Ringe geschnitten und unter Rühren und Begasung in ein Inkubationsmedium gegeben. Anschließend werden Proben des Inkubationsmediums analysiert auf ihren Wirkstoffgehalt

Vorteile:

  • einfache Vorbereitung
  • Ergebnisse ähneln stark denen aus in vivo-Experimenten

Nachteile:

  • Diffusion in das Gewebe erfolgt auch von der Seite (nicht durch die Lipidmembran)
  • die Stücke erhalten ihre Integrität nur für 20-30 Minuten
39
Q

Zellkulturen zur Untersuchung des Transports

A

Caco-2-Zellmonolayer sind beliebt geworden als Permeabilitätsmodell. Auch andere Zellen, z.b. MDCK. Zellen wachsen auf einem Filtersupport als Monolayer. Wenn sie vollständig differenziert sind, entwickeln sie Transportcharakteristiken von reifen Zellen.

Scheinbare Permebailität:

P(app) = [ dc(acceptor) / dt ] * V(donor) / A(tissue) * C(0,donor)