Kunsthaus Bregenz Flashcards

1
Q

Basisinformationen

A

 Liegt in Bregenz, Österreich am Ufer des Bodensees
 Liegt im Zentrum der Stadt, umgeben von anderen Bauten
 Ort für das Ausstellen zeitgenössischer Kunst
 Baubeginn 1989, Eröffnung 1997
 In zwei Gebäude aufgeteilt, Auslagerung von Büroräumlichkeiten
 Hauptgebäude: kubusförmiger Betonkörper mit einer Ummantelung aus Glasplatten
 Ziel war es besonders, Licht in das Gebäude zu bringen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Umgebung

A

 Monolithischer Kubus des Kunsthauses steht am Bregenzer Ufer in einer Reihe von anderen Gebäuden
 Kann sich vehement gegen die Schwere des Postgebäudes (1985) nebenan behaupten
 Ist in der Form den anderen Gebäuden angepasst

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Äußeres

A

 Hat von außen eine sehr monumentale Wirkung, jedoch auch ein markantes Äußeres: spezielle Konstruktion um den Betonbau herum
 Selbsttragender Stahlskelettbau als Gerüst für eine Art Gebäudehaut, Stahlseile halten Gerüst
 Das Gebäude ist ringsum von gleich großen Platten aus geätztem Glas ummantelt
 Die Glasplatten werden lediglich von großen Metallklammern gehalten: Sie sind nicht miteinander und mit dem Stahlgerüst verschraubt
 Sie sind nicht gelocht oder beschnitten
 Die Kanten liegen frei
 Es entsteht eine schuppenartige Haut um den gesamten Baukörper -> nimmt etwas von seiner Massivität

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Glashaut

A

 Die Glashaut nimmt von außen das wechselnde Tageslicht und das Dunstlicht des Sees auf: das Gebäude changiert je nach Tageszeit / Wetter in verschiedenen Blau- und Grautönen
 Von außen kann man bereits schemenhaft das Innenleben erahnen, bleibt jedoch unkonkret
 Bei Dunkelheit strahlt Kunstlicht durch die Glashaut nach außen und gibt das Innere preis
 Das Gebäude wirkt von außen wie ein Leuchtkörper

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Obergeschosse

A

 Zu den Obergeschossen führen langgestreckte, schlanke Treppenaufgänge
 Deckenhohe Betonwände umgeben das Treppenhaus, Licht dringt durch geätzte Glasdecken
 Die Treppenaufgänge haben einen sehr intimen Charakter -> man kann in sich kehren
 Aus dem Treppenaufgang tritt man in einer Drehung in den Ausstellungsraum der Obergeschosse
 Alle drei Obergeschosse sind Oberlichtsäle und unterscheiden sich in ihrer Wandkonstruktion vom Erdgeschoss
 Massive Betonwände umgeben den Ausstellungsraum -> man sieht nicht die Glasplatten
 Die Räume haben Decken aus Glas

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Bezug zum Ort

A

 Ist umrahmt von anderen Gebäuden: ist in Form und Größe diesen angepasst, gliedert sich in seine Umgebung ein -> übertrumpft nicht, wird nicht übertrumpft
 Es entsteht ein Ensemble mit den anderen Gebäuden -> schafft einen öffentlichen Ort für Begegnung
 Nähe zum Bodensee wird in den Entwurf integriert: Farbe des Nebels und Dunstes finden sich im Äußeren des Gebäudes wieder
 Das Licht wird an den Glastafeln gebrochen, der Himmel spiegelt sich dezent -> Farbe changiert je nach Zeit / Witterung in Blau- und Grautönen -> keine festgelegte Farbe, sondern Veränderung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Umgang mit Material

A

 Eingeschränkte Materialvielfalt: Glas, Beton, Stahl
 Glas ist nicht gelocht oder beschnitten, sondern schwebt frei
 Boden aus geschliffenem Terrazzo
 Materialität und Körperlichkeit stehen im Fokus -> Materialpräsenz
 Materialien sollen für sich wirken und die Raumatmosphäre mitbestimmen können
 Materialpräsenz trägt zum leiblichen Erleben des Raumes bei

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Licht als gestaltendes Element

A

 Tageslicht hat die entscheidende Funktion zur Raumgestaltung
 Stofflichkeit des Tageslichtes prägt die Atmosphäre im Raum: verändert sich über den Tag und changiert in Nuancen -> verleiht dem Raum Charakter und Lebendigkeit
 Hat eine vollständig andere Wirkung als Kunstlicht: weder gleichmäßig noch krasse Gegensätze, ist lebendig -> schult die Sinne im subtilen Differenzieren

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Lebendigkeit

A

 Äußere Form ist statisch, hat eine monumentale Wirkung
 Die Lebendigkeit wird hier nicht durch Formen, sondern durch das Licht durchgesetzt
 Von außen spürbar: leichtes Verändern der Farbe, Anpassen an die Umwelt
 Wechselnde Natur bestimmt die Raumwirkung -> Veränderlichkeit der Natur wird (visuell) in den Raum aufgenommen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Architektur als erlebbarer Raum

A

 In erster Linie soll hier Kunst erfahren und erlebt werden können
 Materialpräsenz und Stofflichkeit des Tageslichtes schaffen eine besondere Atmosphäre
 Die Räume sind schlicht, aber nicht neutral: sie ermöglichen ein bewusstes, sinnliches Erleben
 Man wird beim Betreten vom Raum umfangen: man erlebt ihn leiblich
 Kunst soll ihren Raum zum Wirken bekommen: wird Teil der Atmosphäre, um aus ihr herauszustehen
 Das sich verändernde Tageslicht hat auch eine Wirkung auf die Kunstwerke: auch ihre Wirkung kann sich verändern, verstärkt die Lebendigkeit
 Der Raum nimmt sich selbst zurück, ist nicht aufdringlich, sondern verstärkt mit seinem Präsenz die Wirkung der Kunst
 Die Architektur soll dem Besucher ein individuelles Erlebnis ermöglichen: bietet auch Möglichkeit zum zur Ruhe kommen
 Die Treppenhäuser haben einen sehr intimen Charakter, wirken nicht öffentlich -> ermöglich ein einsames Hinauf- oder Hinabgehen und das sensibilisieren der Sinne

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Gesamtbedeutung

A

 Das Kunsthaus Bregenz soll dem Ausstellen und Erleben von Kunst dienen
 Erfüllt keine reine Funktionalität, sondern ist ein erlebbarer Raum
 In den Ausstellungsräumen soll man Kunst auf sinnliche und besondere Weise erleben könne
 Besucher sollen auf individuelle Weise die besondere Atmosphäre des Raumes, die durch Materialpräsenz und Stofflichkeit des Tageslichtes erzeugt wird, erleben können
 Es ist ein lebendiges Museum, ein Tageslichtmuseum
 Unterscheidet sich von anderen Museen („white cubes“) in der Art, wie Kunst erlebt werden kann
 Keine Neutralität oder Sterilität, sondern Schlichtheit, die dennoch einen Charakter hat -> Kunst kann für sich wirken
 Schafft einen erlebbaren Raum für Kunst

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Grundriss

A

 Der Grundriss zeigt eine turmartige Anordnung der Ausstellungsräume: vier Geschosse mit identischem Grundriss wurden übereinandergestapelt
 Der größte Teil des Erdgeschosses wird neben Foyer, Kasse etc. als Ausstellungsraum genutzt
 Die Außenwände im EG sind vollständig aus Glas: innen befinden sich hinter den Milchglastafeln wiederum durchgehende Glaswände
 Drei unterschiedlich gesetzte Mauerscheiben ziehen sich durch alle Stockwerke und definieren in allen Geschossen den Ausstellungsraum
 Die vertikalen Erschließungszonen (Treppenhaus, Aufzug) werden so vom eigentlichen Raum abgetrennt
 In jeder Etage sind Ein- und Ausgänge einheitlich positioniert: es entsteht ein Rundgang, man bewegt sich spiralförmig durch das Haus

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Licht

A

 Der Sichtbeton schließt nicht mit der Decke ab: durch einen breiten Spalt kann licht durch die geätzten Glastafeln einfallen
 Es entstehen Freiräume zwischen Glasdecke und Boden des darüberliegenden Geschosses
 Durch den freien Spalt fällt Licht durch die äußeren Glastafeln in die Hohlräume und auf die Glasdecke des Raumes
 Die Glasdecke streut das Tageslicht und verteilt es im Ausstellungsraum
 Auch hier wird der Raum im Wesentlichen von Tageslicht beleuchtet: es entsteht jedoch eine andere Atmosphäre als im Erdgeschoss
 Tageslicht verändert sich über den Tag und wechselnder Witterung -> Licht wirkt jeweils unterschiedlich, wechselnde Atmosphäre des Raumes
 Das stoffliche Tageslicht gibt dem Raum Charakter, lässt ihn atmosphärisch wirken
 Es entsteht der Eindruck von frei entfaltendem Licht
 Die spezielle Konstruktion des Gebäudes ermöglicht die optimale Nutzung des Tageslichts -> es kann fast ausschließlich damit beleuchtet werden, Kunstlicht wird nur bei Bedarf genutzt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly