Kreimer Flashcards
Wann traten die ersten Cyanobakterien auf?
Vorca. 3 Mrd. Jahren (Archaikum), evtl. sogar vor 3,7 Mrd. Jahren
Was sind Stromatolithen?
–> Biogene Sedimentgesteine, aus Mikrobenmatten, die aus heterotrophe und phototrophen Bakterien entstanden sind. Cyanobakterien sind im oberen Teil dominant. (Nachweis des Alters von Cyanobakterien und damit der Photosynthese)
Wie werden die Organismen zusammenfassend bezeichnet, die durch Endosymbiose mit alpha-Proteobakterien neu entstanden sind?
Aus den alpha- Proteobakterien wurden die Mitochondrien. Es handelt sich um alle Eukaryoten
Nennen Sie die Abteilungen mit Plastiden, die auf eine primäre Endosymbiose zurückzuführen sind
–> haben Plastiden durch Cyanobakterium erhalten
- Glaucophyta (Monadale oder coccale Algen mit Plastiden, die Cyanellen genannt werden)
- Rhodophyta (Rotalgen, Plastiden enthalten nur Cl a und Carotinoide)
- Chlorophyta (Grünalgen, zwei parallele Entwicklungslinien)
- Embryophyta (Pflanzen im engeren Sinne, leiten sich von eine der beiden Entwicklungslinien der Chlorophyta ab)
Nennen Sie mindestens zwei Abteilungen, deren Plastiden auf sekundäre Endosymbiose zurückzuführen sind.
Durch Aufnahme eines Chlorophytums:
- Euglenophyta (ursprünglich rein heterotroph)
Durch Aufnahme eines Rhodophytums:
- Dinophyta
- Haptophyta
- Phaeophyta
- Kieselalgen
Welche zellbiologischen und molekularen Befunde unterstützen die Hypothese der (primären/ sekundären) Endosymbiose?
Primäre Endosymbiose: Mitochondrien haben bis heute große genetische Ähnlichkeit mit alpha-Proteobakterien, Plastiden mit Cyanobakterien. Die Plastiden der Glaukophyta (Cyanellen) haben sogar noch eine Mureinschicht
Sekundäre Endosymbiose: Plastiden, die potenziell durch sekundäre Endosymbiose durch Grün- oder Rotalgen aufgenommen wurden, haben mehr als zwei PM, sowie zusätzlich den Überrest des Zellkerns des aufgenommenen Organismus’ (Nukleomorph)
Was ist ein Nucleomorph, in welchen Abteilungen ist er vorhanden und welche Hypothese belegt er?
Ein Nukleomorph (Kernkörperchen) stellt einen noch immer aktiven Rest des Zellkerns eines Organismus dar, der durch Endosymbiose von einem anderen aufgenommen wurde. Er findet sich also zwischen der 2. und 3. Hüllmembran der Plastiden von beispielsweise Cryphophyta oder Chlorachniophyta
Was versteht man unter Thallophyten?
Vielzellige Organismen, deren Vegetationskörper nicht die für Kormophyten typischeGliederung in Wurzel, Spross und Blatt aufweist. Hierzu gehören die mehrzelligen Algen, Flechten und Lebermoose sowie Pilze
Was versteht man unter einer capsalen/coccalen/monadalen/siphonalen/trichalen Organisation?
- capsal: Nackte geißellose Protisten von einer Gallerthülle umgeben (Coenobium)
- coccal: Unbegeißelte Protisten, die von einer dicken Zellwand umgeben sind (Aggregationsverband)
- monadal: Begeißelte Protisten, teilweise mit Augenfleck, Können in Form von Coenobien auch Kolonien bilden.
- siphonal: Schlauchförmige Organismen mit vielen Zellkernen (Syncytium)
trichal: Fadenförmige Aneinanderreihung von Protisten
Was ist der Unterschied zwischen einem Coenobium, einem Aggregationsverband und einem Syncytium?
Bei allen Organisationsstufen handelt es sich um Kolonien. Bei Aggregatonsverbänden und Coenobien behalten die Zellen ihre Individualität, beim Syncytium verschmelzen sie.
- Aggregationsverband: Zusammenschluss coccaler Einzeller
- Coenobium: Zusammenschluss capsaler Einzeller
- Syncytium: Zellverband, bei dem die einzelnen Zellen die Zellwände abgebaut haben, und dadurch zu einer Riesenzelle mit vielen Zellkernen (polyenergid) verschmozen sind
Was versteht man unter Isogamie, Anisogamie, Oogamie und Gametangiogamie?
Isogamie: Zwei morphologisch identische Gameten paaren sich.
Anisogamie:Zwei morphologisch unterschiedlich große Gameten paaren sich.
Oogamie: Einer großer, unbeweglicher Gamet (Oocyte, Eizelle) paar sich mit einem
kleinen beweglichen Gameten (Spermatocyte, Samenzelle)
Gametangiogamie:Verschmelzen zweier Gametangien (♀: Oogon, ♂: Antheridium) miteinander.
Je nach Beschaffenheit (gleichgroß, unterschiedlich groß) wird hier
zwischen Isogametangiogamie und Anisogametangiogamie unterschieden.
Dabei verschmelzen jeweils die (haploiden) Gameten miteinander.
Nennen Sie jeweils ein Beispiel für die unter 10 behandelten Vermehrungsarten!
Isogamie:einzellige Grünalgen (Chlorophyta)
Anisogamie:einzellige Grünalgen (Chlorophyta), Braunalgen
(Phaeophyta)
Oogamie: alle Embryophyta, einige Grünalgen, Braunalgen
Gametangiogamie: Pilze
Wie verteilt sich in etwa der Anteil der Biomasseproduktion und der Sauerstoffentwicklung
zwischen Algen und Landpflanzen?
Beide machen etwa die Hälfte der Gesamtproduktion aus (50 : 50).
Wieso kommt es an Küsten, an deren Tiefenwasser aufsteigt, zu einer gesteigerten Biomasseproduktivität?
Kaltes Wasser ist nährstoffreicher als warmes Wasser, weswegen in Bereichen mit kaltem Wasser
die Bioaktivität zunimmt.
Daher sind auch die tropischen Meere artenärmer als die Polarmeere (An Land verhält es sich genau
umgekehrt).
Erläutern Sie folgende Begriffe: Benthal, litoral, pelagial.
Benthal = den Boden betreffend Litoral = das Ufer betreffend Pelagial = die Freiwasserzone betreffend
Was sind Phycobilisomen? Skizzieren Sie einen typischen Aufbau. Wieso erlaubt diese
Anordnung der Pigmente die Weiterleitung der absorbierten Photonen auf das zentral gelegene
Photosystem II?
Die Pigmente leiten Potentiale von Photonen höherer Energie zu Pigmenten mit Anregungszuständen
niedriger Energie. Also von blauen zu roten. Umgekehrt ist dies nicht möglich.
Absorptionsmaxima: Chlorophyll A (blau) zu Carotinoide (blau) zu Phycoerythrin (grün) zu
Phycocyanin (gelb) zu Chlorophyll A (rot).
Welche Pigmente verwenden Cyanobakterien und Rhodophyta um die „Grün-Lücke“ der
Chlorophylle zu schließen?
Phycobiline (Phycoerythrin und Phycocyanin) und Carotinoide
Nennen Sie die wichtigsten Merkmale der Cyanophyta!
- Gram-negative Zellwände
- Keine sexuelle Vermehrung
- Haben Gallerthüllen; unter ihnen finden sich Toxinproduzenten
- Ökologie: Können Extremstandorte besiedeln.
Welche Besonderheiten haben Cyanellen und wo kommen sie vor?
Cyanellen sind die Plastiden der Glaucophyta; sie haben noch eine Mureinschicht (wie bei einem
Bakterium) und enthalten nur Chlorophyll A. Auch ihre Teilung durch Einschnürung erinnert stark
an die der Bakterien. Cyanellen untermauern damit die Endosymbiose-Theorie.
Nennen Sie die wichtigsten Merkmale der Rhodophyta!
- Stets ohne Geißeln.
- Vermehrung durch Oogamie mit unbegeißelten Spermatien.
- Wichtige Nahrungsmittel (Sushi, Nori, Dulse)
- Coccale, trichale und pseudoparenchymale Organisationsformen
- Plastiden haben nur zwei Hüllmembranen –> primäre Endocytose
- Zellwand enthält Cellulose
Nennen Sie die wichtigsten Merkmale der Charales (Armleuchteralgen)?
- Komplizierte Gametangien
- Schachtelhalmartiges Aussehen
- Zellwand aus kristalliner Cellulose